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Bärbel Bohley

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 1 «  

Nora

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ich habe das hier mal in den Bärbel-thread teleportiert...

Ich habe eben bei Wikipedia gelesen, dass sie an die sogenannte "Friedliche Revolution" glaubte. Also daran glaube ich genauso wenig, wie an spontane FFF-Demos oder Himmelslaternen, die Gebäude anzünden ...

Aber vielleicht war sie ansonsten ja realitätsnaher. Hast Du irgendeinen Literaturtipp?

jaja, die wiki...
also ich habe mir mein Wissen im Internet zusammengesucht, auch auf einer Kunstseite...

Sie war nicht in jeder Hinsicht realitätsnah, aber vielleicht hat ja jeder im Leben so seine blinden Flecken.

Ursprünglich war sie Künstlerin und scharfe realitätsnahe Beobachterin der Natur. Damit hat sie auch eine gewisse Karriere gemacht, weil sie früher der Partei durchaus nahe stand. Für die Partei war sie mindestens ein Mal im Westen, möglicherweise auch zwei Mal. Nun war ihr schon früher die Umweltverschmutzung aufgefallen. Vermutlich traf sie sich mit Joseph Beuys, auch wenn das nicht ganz sicher ist. Beuys war zu der Zeit Mitgründer der Grünen, in einer Zeit, in der die teilweise sehr vernünftige Ansichten hatten. Sie wollte eigentlich den Umweltschutz in der DDR salonfähig machen. Eine Umstürzlerin war sie zu der Zeit gar nicht. Sie hat dann aber den vollen Dachschaden der DDR-Führung kennengelernt. Diese vollirre DDR-Führung glaubte, einfach weiter Quecksilber in die Gegend werfen zu können und bekämpfte das Anliegen von BB, anstatt das irgendwie zu kanalisieren, zumal sie da eine hatten, die systemtreu war. Die SED war statt dessen so geistig behindert, dass sie ihr das vermutete Treffen mit Beuys als Spionage auslegte und sie ins Gefängnis steckte. Das muss man sich mal vorstellen. Da wurde sie dann einigermaßen realistisch. Der Umsturz war dann ja rein optisch auch friedlich.

Später hat sie dann den Faschismus des Westens auch kennengelernt. Weil sie sich nicht mehr beruhigen konnte, rauchte sie immer mehr und bekam dann ziemlich schnell Bronchialkrebs...
 

Tara Marie

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ich habe das hier mal in den Bärbel-thread teleportiert...

Sehr fürsorglich. Dann muss ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich OT (was es hier ja nicht ist) schreibe ...

jaja, die wiki...
also ich habe mir mein Wissen im Internet zusammengesucht, auch auf einer Kunstseite...

Sie war nicht in jeder Hinsicht realitätsnah, aber vielleicht hat ja jeder im Leben so seine blinden Flecken.

Ursprünglich war sie Künstlerin und scharfe realitätsnahe Beobachterin der Natur. Damit hat sie auch eine gewisse Karriere gemacht, weil sie früher der Partei durchaus nahe stand. Für die Partei war sie mindestens ein Mal im Westen, möglicherweise auch zwei Mal. Nun war ihr schon früher die Umweltverschmutzung aufgefallen. Vermutlich traf sie sich mit Joseph Beuys, auch wenn das nicht ganz sicher ist. Beuys war zu der Zeit Mitgründer der Grünen, in einer Zeit, in der die teilweise sehr vernünftige Ansichten hatten. Sie wollte eigentlich den Umweltschutz in der DDR salonfähig machen. Eine Umstürzlerin war sie zu der Zeit gar nicht. Sie hat dann aber den vollen Dachschaden der DDR-Führung kennengelernt. Diese vollirre DDR-Führung glaubte, einfach weiter Quecksilber in die Gegend werfen zu können und bekämpfte das Anliegen von BB, anstatt das irgendwie zu kanalisieren, zumal sie da eine hatten, die systemtreu war. Die SED war statt dessen so geistig behindert, dass sie ihr das vermutete Treffen mit Beuys als Spionage auslegte und sie ins Gefängnis steckte. Das muss man sich mal vorstellen. Da wurde sie dann einigermaßen realistisch. Der Umsturz war dann ja rein optisch auch friedlich.


Friedlich war "die Wende", das stimmt. Mich stört das Wort Revolution. Es war eine abgesprochene Sache und dann ging es nur noch darum, wie man das dem Volk verkauft. Und dann hat man es eben so gemacht, wie man es überall macht, wenn man Leute auf die Straße bringen will. Je nach dem was erreicht werden soll, sucht man sich in bestimmten Kreise unzufriedene Leute + stärkt denen den Rücken. Sicherlich waren viele von denen ehrlich überzeugt + wollten richtige Veränderung. Habe jetzt ein wenig über sie gelesen + das hört sich bei ihr so an. Vielleicht hat sie es ja auch irgendwann durchschaut, so genau habe ich noch nicht nachgeforscht.

Heute wundere ich mich nur über Leute wie Lengsfeld + Barbe, die dieses Märchen von der friedlichen "Revolution" immer noch vor sich hertragen + uns glauben machen wollen, dass könne auch heute wieder gelingen. Manchmal denke ich, den DDRlern wollte man irgendetwas geben, an dem sie sich festhalten können, da man wußte, dass man ihnen ansonsten alles nehmen würde.


Später hat sie dann den Faschismus des Westens auch kennengelernt. Weil sie sich nicht mehr beruhigen konnte, rauchte sie immer mehr und bekam dann ziemlich schnell Bronchialkrebs...

Ich habe da so meine Zweifel, ob Rauchen wirklich Krebs verursachen kann. Aber das ist ein anderes Thema ...

...

Bei einer Recherche, ob hier im Forum schon mal über Anthroposophie diskutiert wurde, bin ich "zufällig" über einen Beitrag von Dir gestolpert und daher weiß ich, dass Du Künstler bist und deshalb ein asketisches Leben führst, um - wenn ich das richtig verstanden haben - Deiner Kunst besser Ausdruck geben zu können.

Bin froh ab und an hierzuforum mal auf interessante Leute zu stoßen. Vermutet man gar nicht, wenn man die Avatare so sieht ... :giggle:
 
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Das ist jetzt eine ganze Menge Stoff, auf den ich reagieren müsste, das überfordert mich manchmal. ich fange mal irgendwo an.

Friedlich war "die Wende", das stimmt. Mich stört das Wort Revolution. Es war eine abgesprochene Sache und dann ging es nur noch darum, wie man das dem Volk verkauft. Und dann hat man es eben so gemacht, wie man es überall macht, wenn man Leute auf die Straße bringen will. Je nach dem was erreicht werden soll, sucht man sich in bestimmten Kreise unzufriedene Leute + stärkt denen den Rücken. Sicherlich waren viele von denen ehrlich überzeugt + wollten richtige Veränderung. Habe jetzt ein wenig über sie gelesen + das hört sich bei ihr so an. Vielleicht hat sie es ja auch irgendwann durchschaut, so genau habe ich noch nicht nachgeforscht.

Heute wundere ich mich nur über Leute wie Lengsfeld + Barbe, die dieses Märchen von der friedlichen "Revolution" immer noch vor sich hertragen + uns glauben machen wollen, dass könne auch heute wieder gelingen. Manchmal denke ich, den DDRlern wollte man irgendetwas geben, an dem sie sich festhalten können, da man wußte, dass man ihnen ansonsten alles nehmen würde.

Die Wende war ganz eindeutig abgekartet, sonst hätten wir jetzt nicht eine Stalinismus-, Kontroll- und Bürokratiewelle. Der Spiegeltrinker Jelzin hätte die Russen ja fast dem Ami verkauft wie Schweine. Wenn der Putin die nicht gerettet hätte, dann wäre das heute alles amerikanisch.
Da spielt natürlich auch 9/11 mit rein, die beiden hängen ja auch zusammen...

Ich habe da so meine Zweifel, ob Rauchen wirklich Krebs verursachen kann. Aber das ist ein anderes Thema ...

Das Rauchen selbst, solange man es nicht übertreibt, verursacht den Krebs nicht. Übertreiben und Stress erzeugt Krebs. Darum muss man bei Stress unbedingt nach GEEIGNETEN Wegen der Bewältigung suchen und nicht zur Zigarette greifen.

Bei einer Recherche, ob hier im Forum schon mal über Anthroposophie diskutiert wurde, bin ich "zufällig" über einen Beitrag von Dir gestolpert und daher weiß ich, dass Du Künstler bist und deshalb ein asketisches Leben führst, um - wenn ich das richtig verstanden haben - Deiner Kunst besser Ausdruck geben zu können.

Es gibt hier wichtige Gründe, keine persönlichen Fotos ins Forum zu stellen. Aber so viel sei gesagt, dass das zum erweitereten Kunstbegriff nach Beuys gehört. Beuys war Antroposoph. ich bin zwar keiner, aber die bildende Kunst ist natürlich an verschiedenen Stellen davon beeinflusst.
Der Avandgardismus ist allerdings im Kern kapitalistisch.
 

Tara Marie

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... ich beschäftige mich zZt mit Bärbel Bohley an der Schnittstelle zwischen Kultur und Politik ...

Ein wichtiges Thema, zumal sich die herrschende "Elite" momentan wieder der sogenannten Kulturschaffenden (nannte man das nicht so in der DDR?) bedient.

... möchte darüber reden und einige Thesen zur Diskussion stellen. Ich fange mal mit dieser an:

Künstler, welche sich politisch stark engagieren, gefährden immer ihre Kunst und setzen sich politisch nur selten durch. Woran liegt das?

Mmn daran, dass die Merkmale, welche die Kunst groß macht, genau das Gegenteil davon sind, welche sich in der Politik durchsetzen.

Merkmale von Kunst sind: Wahrhaftigkeit, Sensibilität, Genauigkeit, Inhalt, Metaebene, Überraschung, Bildung.
Merkmale von Politik, welche sich durchsetzt sind: Opportunismus, schnelle Antworten, Vereinfachung, Kaltschnäuzigkeit, grobe Raster, Gier, Parteiung, Intrige.

Beides geht nicht.

Wie denkt ihr darüber?

Schwierig, schwierig ... :kopfkratz:

Man könnte ja schon stundenlang über die von Dir aufgeführten Merkmale sprechen: ob sie zutreffen und wie man die im Einzelnen bewertet bzw. definiert. Was - frage ich mich eben - verstehe ich unter Wahrhaftigkeit und komme schon ins Grübeln. Und wie drückt sich diese Wahrhaftigkeit dann aus: im künsterischen Werk, in der Unbestechlichkeit gegenüber eines Instrumentalisierungsangebotes oder in beidem - ganz oder teilweise?

Also ich bleibe jetzt mal bei der Wahrhaftigkeit und denke, dass man schon mal ganz gute Karten hätte, wenn man als - Künstler + Politiker - finanziell unabhängig wäre. Ist mal allerdings darauf angewiesen seine Brötchen zu verdienen, dann wird es in beiden Bereichen ab einer bestimmten Ebene schwer den angebotenen Verlockungen zu widerstehen.

Wenn man sich als Künstler politisch oppositionell engagiert und positioniert, dann braucht man Steherqualitäten und ein unerschütterliches Bewußtsein auch den Anfeindungen gelassen die Stirn entgegen halten zu können. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Aber ich habe größte Hochachtung für Künstler, die sich nicht verbiegen lassen ...


Was denkt ihr über BB?

Ich habe die Tage ein wenig über sie gelesen und finde ihre Prophetie wirklich ungewöhnlich. Ob die mehr wußte? Gabe es vielleicht Pläne, die sie kannte? Fragen über Frage und keine Antworten in Sicht ...
 

Humanist62

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Ein wichtiges Thema, zumal sich die herrschende "Elite" momentan wieder der sogenannten Kulturschaffenden (nannte man das nicht so in der DDR?) bedient.



Schwierig, schwierig ... :kopfkratz:

Man könnte ja schon stundenlang über die von Dir aufgeführten Merkmale sprechen: ob sie zutreffen und wie man die im Einzelnen bewertet bzw. definiert. Was - frage ich mich eben - verstehe ich unter Wahrhaftigkeit und komme schon ins Grübeln. Und wie drückt sich diese Wahrhaftigkeit dann aus: im künsterischen Werk, in der Unbestechlichkeit gegenüber eines Instrumentalisierungsangebotes oder in beidem - ganz oder teilweise?

Also ich bleibe jetzt mal bei der Wahrhaftigkeit und denke, dass man schon mal ganz gute Karten hätte, wenn man als - Künstler + Politiker - finanziell unabhängig wäre. Ist mal allerdings darauf angewiesen seine Brötchen zu verdienen, dann wird es in beiden Bereichen ab einer bestimmten Ebene schwer den angebotenen Verlockungen zu widerstehen.

Wenn man sich als Künstler politisch oppositionell engagiert und positioniert, dann braucht man Steherqualitäten und ein unerschütterliches Bewußtsein auch den Anfeindungen gelassen die Stirn entgegen halten zu können. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Aber ich habe größte Hochachtung für Künstler, die sich nicht verbiegen lassen ...




Ich habe die Tage ein wenig über sie gelesen und finde ihre Prophetie wirklich ungewöhnlich. Ob die mehr wußte? Gabe es vielleicht Pläne, die sie kannte? Fragen über Frage und keine Antworten in Sicht ...

Hier ein interessantes Interview mit Bärbel Bohley

Früher kritisierte die Bürgerechtlerin Bärbel Bohley das System der DDR. Heute ist sie überzeugt, dass es auch in der Demokratie notwendig ist, Widerstand zu leisten.

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/frauen/baerbel-bohley-interview-76714
 

Tara Marie

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... Die Wende war ganz eindeutig abgekartet, sonst hätten wir jetzt nicht eine Stalinismus-, Kontroll- und Bürokratiewelle. Der Spiegeltrinker Jelzin hätte die Russen ja fast dem Ami verkauft wie Schweine. Wenn der Putin die nicht gerettet hätte, dann wäre das heute alles amerikanisch.

Ja, seltsam, dass der Putin das überlebt hat. Aber als alter Geheimdienstmann kennt er die Ticks + weiß sich zu schützen.

Da spielt natürlich auch 9/11 mit rein, die beiden hängen ja auch zusammen...

Wer sind "die beiden"?

Das Rauchen selbst, solange man es nicht übertreibt, verursacht den Krebs nicht. Übertreiben und Stress erzeugt Krebs. Darum muss man bei Stress unbedingt nach GEEIGNETEN Wegen der Bewältigung suchen und nicht zur Zigarette greifen.

Ich sehe die Ursachen von Krankheiten (oft) in psychischen Prozessen, ob selbst auferlegt oder von außen aufgezwungen. Beides ist nicht leicht zu durchschauen in unserer jetzigen Zeit, weswegens ich die meisten Menschen dann der Medizin übergeben ...

Es gibt hier wichtige Gründe, keine persönlichen Fotos ins Forum zu stellen. Aber so viel sei gesagt, dass das zum erweitereten Kunstbegriff nach Beuys gehört.

Ich würde hier auch kein Foto einstellen + finde das so in Ordnung. Was gehört zum erweiterten Kunstbegriff nach Beuys? Dein Avatar?

Beuys war Antroposoph. ich bin zwar keiner, aber die bildende Kunst ist natürlich an verschiedenen Stellen davon beeinflusst.

Wie definierst Du Anthroposoph?

Der Avandgardismus ist allerdings im Kern kapitalistisch.

Was ist heute nicht kapitalistisch bzw. marktradikal?
 
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