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Die zitterpartie der macht

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„Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“ - Rainer Mausfeld

DIE ZITTERPARTIE
DER MACHT

Buchtipp mit einer satirischen Vorbemerkung / von henro76

Welch ein Glück im Unglück. Wie üblich nach einem Zwischenfall auf Leben und Tod so auch diesmal, wie erwartet: Kaum war das Kind vom Bahnsteig auf die Gleise zu Tode gestoßen worden, saßen auch schon die Oberen in einem Glashaus mitten in einem riesigen Gelände privaten Grund und Bodens beisammen und knobelten mit Hilfe künstlicher Intelligenz daran, was gegen das unendlich zunehmend scheinende Ungemach ( Feindbilder im Osten, Rassismus, Korruption, Antisemitismus, Nationalismus, rechter Populismus, Gewalt, sogenannte Gefährder, Rechtsradikale und, und, und... ) im deutschen Lande umgehend in Angriff genommen werden muss: Mehr Überwachung. Mehr Polizei. Null Toleranz. Zum Beispiel gegenüber Drogendealern. Vielleicht auch neue Mauern, so an Bahnsteigen? Mehr Rüstung, mehr Drohnen... Dies auf jeden Fall!

Haben sie als aufmerksamer Leser bemerkt, wie sich die Macht die Hände reibt? Sie braucht sich nur zu bücken, wo im selbst angelegten und gepflegten privaten Unkrautfeld der Vielfalt, des Pluralismus und der gesellschaftlichen Alternativlosigkeit immer noch jene Giftpflanzen sprießen, die man benötigt, um das kleine Volk in Angst und Apathie zu halten, es als Konsumenten gefügig zu machen, damit es gegebenenfalls wieder einmal „Gewehr bei Fuß“ steht? Wer schreit da nach Alternativen? Was, das gesamte Feld umpflügen? Es in Volkes Hände geben? Das mit über 14 Millionen in Armut lebenden überflüssigen Schmarotzern? Und was wäre mit den Reichen? Was wäre mit dem stolzen Wachstum? Außerdem: Die Pflugscharen wurden längst wieder zu Schwertern umgeschmiedet. Alles soll bleiben wie es ist. So brodelt der Eintopf aus Geschwätz und leeren Versprechungen weiter, immer weiter... Ohne auch nur den wahren Gründen für die Störungen im Gesellschaftsgefüge auch nur einen Deut näher zu kommen. Das darf um Gottes willen nicht sein, das wäre der Untergang der nach Maximalprofit jagenden Macht.

Wie gut also, dass man in einer Demokratie lebt. Die einen glauben daran, die anderen zweifeln. Die Reichen schwören auf „weiter so“, die Armen ducken sich ab, mitunter demonstrieren sie. Die Nachdenklichen machen sich Sorgen, die Nicht- oder Gar- Nicht-Denker verfallen auf Meditation und beten vielleicht noch zu Gott, Die es allerdings ernst meinen mit Widerstand gegen Verdummung - unzählige Demonstranten oder auch Autoren - die brauchen weder Gefängnis noch ein neuerliches Verbrennen ihrer Bücher fürchten. Im Unkrautfeld ist alles erlaubt, soweit alles beim Alten bleibt, denn die Demokratie schützt jedes Gift, solange keiner ans Umpflügen des Ackers denkt, was dem freien Markt die endgültige Trockenlegung verpassen würde.

Einer der vielen Mutigen im literarischen Blätterwald ist der emeritierte Professor der Psychologie Rainer Mausfeld. Großen Dank an ihn, die Tiefen des jahrzehntelang währenden Kampfes zwischen der Macht und dem einfachen Volk aus seiner Sicht mit Vorträgen und diesem 123-Seiten-Buch ausgeleuchtet zu haben. Nicht nur als Beschreibung der Zustände, sondern entlarvend und aufklärerisch.

Was nicht vereinbar ist

Trotz technischem Fortschritt und der Errichtung einer demokratischen Gesellschaftsordnung, so der Autor im Vorwort, habe „Angst eine überraschend große Präsenz in dem Lebensgefühl unserer Epoche“, wenn auch oftmals hinter einer kulturellen Fassade, „die vor allem durch Konsumismus, Zerstreuung und eine alle Lebensbereiche durchdringende Unterhaltungsindustrie geprägt ist“. Er schreibt von Depressionen, Abstiegsängsten, Versagensängsten, Identitätsängsten sowie auf politischem Gebiet von einer Zunahme von Angstrhetorik.

Das Ziel des Autors sei es, zu zeigen, wie die Macht in kapitalistischen Demokratien stabilisiert, gesichert und in diesem unauflöslichen Spannungsverhältnis verschleiert wird. Fundamental stellt er auf Seite 17 klar, „Demokratie und Industrie- und Konzernkapitalismus sind aus grundsätzlichen Gründen nicht miteinander vereinbar“. Ausgeschlossen von einer demokratischen Kontrolle seien grundsätzlich der Bereich der Wirtschaft sowie die Eigentumsordnung. (Wobei auch der militärische Bereich zur verbotenen Zone zu zählen ist. H.P,) Interessant folgender Gedanke von Rainer Mausfeld: Mit der Entwicklung des Industriekapitalismus seien die potenziellen Kosten der Repression höher als die der Demokratie. Deshalb ziehe man es vor, „den unzufriedenen Bürgern die Demokratie zu geben, anstatt Gewalt gegen sie anzuwenden“. Angewiesen sei man deshalb auf geeignete Techniken von Propaganda, Meinungsmanagement und Demokratiemanagement, „durch die sich die unaufhebbaren Widersprüche zwischen Kapitalismus und Demokratie verdecken lassen“. (S. 19) Der Autor verweist auf eine seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts verfolgte Tradition der Angsterzeugung, auf dem nunmehr der Neoliberalismus aufbaut.

Der Schoß ist fruchtbar noch

Auf Seite 25 wird auf die eigentlichen Ursachen der Angsterzeugung verwiesen. Der Kapitalismus beruhe darauf, (was ja nicht neu ist, Marx lieferte schließlich die grundlegenden Aussagen hierzu, H.P.), „Kapital zu akkumulieren, indem ein erzielter Mehrwert in vermehrtes Kapital rückverwandelt wird“. So übe eine Minderheit von Besitzenden Macht über eine Mehrheit Nichtbesitzender aus. Es herrsche der Zwang zur Lohnarbeit, deren soziale Schutzmechanismen sich allerdings in Auflösung befinden. Stattdessen ziehe Unberechenbarkeit ein: Minijobs, Leiharbeit. Man lebe in der permanenten Bedrohung eines sozialen Abstiegs, da diese prekären Arbeitsverhältnisse jederzeit widerrufen werden können“. (S. 79) Arbeit im Kapitalismus sei grundsätzlich ohne Angst nicht denkbar. Die illusionserzeugende Kraft des Kapitalismus werde vor allem „durch die dem Kapitalismus innewohnenden Krisendynamiken“ immer wieder brüchig, wodurch zusätzliche Herrschaftstechniken der Angsterzeugung benötigt werden. Wenn mehr als 13 Millionen Menschen zu den Armen gezählt werden und dies nicht einmal als Ideologie des Neoliberalismus wahrgenommen wird und „lediglich als eine bedauernswerte, aber unvermeidliche Nebenwirkung einer Anpassung an die `Gesetzmäßigkeiten des Marktes` gesehen wird, dann ist die gewünschte politische Lethargie der Bevölkerung vorprogrammiert.

Professor Mausfeld untersucht z.B. die Entformalisierung des Rechts sowie die propagandistische Deklaration einer großen Gefahr. Das Böse könne ziemlich alles sein, was Angst erzeugt. So die Bezeichnungen Kommunist, Migrant, Sozialschmarotzer, Terrorist, Fake News, Desinformation, Rechtspopulismus, Islamismus. Damit lassen sich „demokratische Strukturen abbauen und auf allen Ebenen der Exekutive und Legislative autoritäre Strukturen etablieren“. (S. 39)

Der „HEILIGE FREIE MARKT“

Dem sogenannten freien Markt, so der Autor auf Seite 66, wird vom Neoliberalismus die Eigenschaft zugeschrieben, „die einzig rationale und effiziente Form gesellschaftlicher Problemlösungen zu verkörpern“. Er ersetze „alle menschlichen Bemühungen um eine rationale Erfassung gesellschaftlicher Phänomene“. Alles drehe sich um das Funktionieren des Marktes, und ist dessen Rationalität gefährdet, so sei dies als Marktstörung zu betrachten. Seite 65: Das Ende der Aufklärung sei gekommen, als Mythen zu entlarven seien insbesondere Vernunft, Freiheit und Autonomie. Damit ist die Täuschung, der freie Markt gebe sich „als rationale Form des gesunden Menschenverstandes“ perfekt, er mache sich als Ideologie nahezu unsichtbar, womit der Neoliberalismus in allen meinungsprägenden gesellschaftlichen Schichten eine enorme Breitenwirkung verschafft habe, „wie sie keine totalitäre Ideologie je zuvor erreicht hat“. (S. 73)

Somit bläut man den Bürgern die Undurchschaubarkeit der Wirkungsmechanismen des Marktes und des Staates ein, in dieser Unwissenheit erscheine „der Markt als gleichsam gottgleiche Instanz“, alles erscheine nur als Chaos, was weder steuerbar noch vorhersagbar“ sei. (S. 77) Was darauf folgt: Man könne als Einzelperson nichts mehr tun, dem eigenen Handeln seien Grenzen gesetzt und damit sind „die Wege zu einer solidarischen Bewältigung der aus diesen Kontrollverlusten resultierenden Ängste verstellt“. (S. 78) Der Autor warnt auf Seite 81 vor der totalen Macht des Neoliberalismus, vor der Unterordnung der Gesellschaft unter die Wirtschaft, vor der „Demoralisierung von Bürgern zu passiven Konsumenten“. (S. 81) Die negative und zerstörerische Angst erzeugende Ideologie z.B. des „unternehmerischen Selbst“ habe nicht nur im privaten Bereich, sondern im gesamten Bereich der Kultur tiefe Spuren hinterlassen. Dies zeige sich u.a. in der „Überbewertung narzisstischer Bedürfnisse und in der Kultur extremer Individualisierung, Konkurrenz und sozialer Fragmentierung“. (S. 83)

Flucht ins ICH?

Welche Wirkungen die Ideologie des Selbst, der Individualisierung und Entsolidarisierung und damit auch der Undurchschaubarkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse haben, zeigt sich in emanzipatorischen Bewegungen, sprich in der Flucht aus der Wirklichkeit. Statt gesellschaftlich etwas ändern zu wollen, solle man mit der eigenen Veränderung beginnen. Konzentriere dich also auf dein ICH, nimm innere Einkehr, verwirkliche dich selbst, meditiere, glaube an das Gute. Keine Frage, diese „frohe Botschaft zur Individualisierung des Glücks (…) wird sicherlich von den Herrschenden gerne begrüßt“. Professor Mausfeld zweifelt jedoch diesen Zustand an, denn Glück hänge nicht allein von unserer individuellen Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung ab, „sondern wesentlich auch von unseren sozialen Lebensverhältnissen, insbesondere von einem Gefühl von Zugehörigkeit, und damit auch von unseren materiellen Lebensverhältnissen“. Diese Flucht aus der Realität trage „zur Stabilisierung der gegebenen Machtverhältnisse bei“ und führe zu einer weiteren Entleerung des politischen Raumes. (S. 85)

Wenn es um tatsächliche und notwendige gesellschaftliche Veränderungen gehe, die wie anfangs formuliert, den gesellschaftlichen Acker um und um wälzen müssten, also die Machtverhältnisse umkehren sollen, dann trifft Professor Rainer Mausfeld auch in dem folgenden Resüme auf den Seiten 99 bis 102 den Nagel auf den Kopf: Demokratie und Kapitalismus sind nicht miteinander vereinbar. Der Neoliberalismus ist gescheitert. Er „irrlichtert als wirres Ideologiegestöber durch die Köpfe der herrschenden Klasse und ihrer ideologischen Lakaien“. Sich auf Chomsky (2004, S. 88) beziehend, hält der Autor auf den Seiten 101/102 fest: Wenn wir uns von den Fesseln gesellschaftlicher Angst befreien wollen, müssen wir entschlossen an die Wurzeln der Macht gehen. „Solange die Wirtschaft unter privater Kontrolle steht, ist es egal, welche Formen das System annimmt, weil sich mit der Form nichts erreichen lässt.“ Der Zerstörung unserer „gesamten Lebensgrundlagen“ durch den Neoliberalismus könne nur entgegengewirkt werden durch ein wirksames zivilisatorisches Gegenmittel von unten. Aber: „Uns scheint weitgehend die Fähigkeit abhandengekommen zu sein, uns überhaupt noch vorzustellen, wie eine menschenwürdigere Gesellschaft aussehen könnte.“ (S. 99)

Der Autor des weithin bekannten Buches „Das Schweigen der Lämmer“ hat mit „Angst und Macht“ ein vortreffliches Buch aus der Sicht eines Psychologen vorgelegt, dass allein mit dem Begriff der „Angst“ nahezu alle politisch interessierten Menschen nahegehen sollte. In Verbindung mit der Wortverbindung „Demokratie im Kapitalismus“ steht bereits außer Frage, dass hier kein Loblied auf die Verheißungen der Kapitalelite und des Finanzkapitals zu erwarten ist. Es regt deshalb umso mehr zum selbstständigen Nach- und Weiterdenken an. Nicht näher bin ich als Rezensent auf bestimmte vom Autor benutzte Fachbegriffe wie zum Beispiel „Binnenangst“ und auf weitere Spezialausdrücke eingegangen. Es kam vielmehr darauf an, den Text besonders auf eine Frage zu konzentrieren, dass es trotz aller zivilisatorischer Einzelbemühungen, trotz unzähliger Debatten im Politischen, trotz aller Demonstrationen in Einzelfragen es schier unmöglich ist, die tiefsten Ursachen der verfahrenen Gesellschaft im Kapitalismus so ohne weiteres zu erkennen, dies überhaupt sehen zu wollen. Ohne eine wissenschaftliche, sprich ideologische Herangehensweise, ohne die grundlegende Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln lässt sich der Unkrautacker der wiederholten Kriege und der Ausbeutung keinesfalls umpflügen. Der Kapitalismus ist nicht reformierbar. Da kann man schwatzen was man will. Es bleibt dann wie es ist: Angstzustände, geistiger Zerfall, Leere und Alternativlosigkeit. Nochmals danke Herr Professor Rainer Mausfeld für Ihre tapfere Aufklärungsarbeit. Die Angst vor der Macht wird sich umkehren lassen müssen... Aus Ihrem Buch spricht Hoffnung und Zuversicht.



„Angst und Macht“; Rainer Mausfeld; Verlag: Westend Verlag; Auflage: 2 (2. Juli 2019); Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3864892813, ISBN-13: 978-3864892813
Größe und/oder Gewicht: 13,1 x 1,5 x 20,5 cm; Preis: 14 Euro

(Erstveröffentlichung Neue Rheinische Zeitung)
 
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„Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“ - Rainer Mausfeld

DIE ZITTERPARTIE
DER MACHT

Buchtipp mit einer satirischen Vorbemerkung / von henro76

Welch ein Glück im Unglück. Wie üblich nach einem Zwischenfall auf Leben und Tod so auch diesmal, wie erwartet: Kaum war das Kind vom Bahnsteig auf die Gleise zu Tode gestoßen worden, saßen auch schon die Oberen in einem Glashaus mitten in einem riesigen Gelände privaten Grund und Bodens beisammen und knobelten mit Hilfe künstlicher Intelligenz daran, was gegen das unendlich zunehmend scheinende Ungemach ( Feindbilder im Osten, Rassismus, Korruption, Antisemitismus, Nationalismus, rechter Populismus, Gewalt, sogenannte Gefährder, Rechtsradikale und, und, und... ) im deutschen Lande umgehend in Angriff genommen werden muss: Mehr Überwachung. Mehr Polizei. Null Toleranz. Zum Beispiel gegenüber Drogendealern. Vielleicht auch neue Mauern, so an Bahnsteigen? Mehr Rüstung, mehr Drohnen... Dies auf jeden Fall!

Haben sie als aufmerksamer Leser bemerkt, wie sich die Macht die Hände reibt? Sie braucht sich nur zu bücken, wo im selbst angelegten und gepflegten privaten Unkrautfeld der Vielfalt, des Pluralismus und der gesellschaftlichen Alternativlosigkeit immer noch jene Giftpflanzen sprießen, die man benötigt, um das kleine Volk in Angst und Apathie zu halten, es als Konsumenten gefügig zu machen, damit es gegebenenfalls wieder einmal „Gewehr bei Fuß“ steht? Wer schreit da nach Alternativen? Was, das gesamte Feld umpflügen? Es in Volkes Hände geben? Das mit über 14 Millionen in Armut lebenden überflüssigen Schmarotzern? Und was wäre mit den Reichen? Was wäre mit dem stolzen Wachstum? Außerdem: Die Pflugscharen wurden längst wieder zu Schwertern umgeschmiedet. Alles soll bleiben wie es ist. So brodelt der Eintopf aus Geschwätz und leeren Versprechungen weiter, immer weiter... Ohne auch nur den wahren Gründen für die Störungen im Gesellschaftsgefüge auch nur einen Deut näher zu kommen. Das darf um Gottes willen nicht sein, das wäre der Untergang der nach Maximalprofit jagenden Macht.

Wie gut also, dass man in einer Demokratie lebt. Die einen glauben daran, die anderen zweifeln. Die Reichen schwören auf „weiter so“, die Armen ducken sich ab, mitunter demonstrieren sie. Die Nachdenklichen machen sich Sorgen, die Nicht- oder Gar- Nicht-Denker verfallen auf Meditation und beten vielleicht noch zu Gott, Die es allerdings ernst meinen mit Widerstand gegen Verdummung - unzählige Demonstranten oder auch Autoren - die brauchen weder Gefängnis noch ein neuerliches Verbrennen ihrer Bücher fürchten. Im Unkrautfeld ist alles erlaubt, soweit alles beim Alten bleibt, denn die Demokratie schützt jedes Gift, solange keiner ans Umpflügen des Ackers denkt, was dem freien Markt die endgültige Trockenlegung verpassen würde.

Einer der vielen Mutigen im literarischen Blätterwald ist der emeritierte Professor der Psychologie Rainer Mausfeld. Großen Dank an ihn, die Tiefen des jahrzehntelang währenden Kampfes zwischen der Macht und dem einfachen Volk aus seiner Sicht mit Vorträgen und diesem 123-Seiten-Buch ausgeleuchtet zu haben. Nicht nur als Beschreibung der Zustände, sondern entlarvend und aufklärerisch.

Was nicht vereinbar ist

Trotz technischem Fortschritt und der Errichtung einer demokratischen Gesellschaftsordnung, so der Autor im Vorwort, habe „Angst eine überraschend große Präsenz in dem Lebensgefühl unserer Epoche“, wenn auch oftmals hinter einer kulturellen Fassade, „die vor allem durch Konsumismus, Zerstreuung und eine alle Lebensbereiche durchdringende Unterhaltungsindustrie geprägt ist“. Er schreibt von Depressionen, Abstiegsängsten, Versagensängsten, Identitätsängsten sowie auf politischem Gebiet von einer Zunahme von Angstrhetorik.

Das Ziel des Autors sei es, zu zeigen, wie die Macht in kapitalistischen Demokratien stabilisiert, gesichert und in diesem unauflöslichen Spannungsverhältnis verschleiert wird. Fundamental stellt er auf Seite 17 klar, „Demokratie und Industrie- und Konzernkapitalismus sind aus grundsätzlichen Gründen nicht miteinander vereinbar“. Ausgeschlossen von einer demokratischen Kontrolle seien grundsätzlich der Bereich der Wirtschaft sowie die Eigentumsordnung. (Wobei auch der militärische Bereich zur verbotenen Zone zu zählen ist. H.P,) Interessant folgender Gedanke von Rainer Mausfeld: Mit der Entwicklung des Industriekapitalismus seien die potenziellen Kosten der Repression höher als die der Demokratie. Deshalb ziehe man es vor, „den unzufriedenen Bürgern die Demokratie zu geben, anstatt Gewalt gegen sie anzuwenden“. Angewiesen sei man deshalb auf geeignete Techniken von Propaganda, Meinungsmanagement und Demokratiemanagement, „durch die sich die unaufhebbaren Widersprüche zwischen Kapitalismus und Demokratie verdecken lassen“. (S. 19) Der Autor verweist auf eine seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts verfolgte Tradition der Angsterzeugung, auf dem nunmehr der Neoliberalismus aufbaut.

Der Schoß ist fruchtbar noch

Auf Seite 25 wird auf die eigentlichen Ursachen der Angsterzeugung verwiesen. Der Kapitalismus beruhe darauf, (was ja nicht neu ist, Marx lieferte schließlich die grundlegenden Aussagen hierzu, H.P.), „Kapital zu akkumulieren, indem ein erzielter Mehrwert in vermehrtes Kapital rückverwandelt wird“. So übe eine Minderheit von Besitzenden Macht über eine Mehrheit Nichtbesitzender aus. Es herrsche der Zwang zur Lohnarbeit, deren soziale Schutzmechanismen sich allerdings in Auflösung befinden. Stattdessen ziehe Unberechenbarkeit ein: Minijobs, Leiharbeit. Man lebe in der permanenten Bedrohung eines sozialen Abstiegs, da diese prekären Arbeitsverhältnisse jederzeit widerrufen werden können“. (S. 79) Arbeit im Kapitalismus sei grundsätzlich ohne Angst nicht denkbar. Die illusionserzeugende Kraft des Kapitalismus werde vor allem „durch die dem Kapitalismus innewohnenden Krisendynamiken“ immer wieder brüchig, wodurch zusätzliche Herrschaftstechniken der Angsterzeugung benötigt werden. Wenn mehr als 13 Millionen Menschen zu den Armen gezählt werden und dies nicht einmal als Ideologie des Neoliberalismus wahrgenommen wird und „lediglich als eine bedauernswerte, aber unvermeidliche Nebenwirkung einer Anpassung an die `Gesetzmäßigkeiten des Marktes` gesehen wird, dann ist die gewünschte politische Lethargie der Bevölkerung vorprogrammiert.

Professor Mausfeld untersucht z.B. die Entformalisierung des Rechts sowie die propagandistische Deklaration einer großen Gefahr. Das Böse könne ziemlich alles sein, was Angst erzeugt. So die Bezeichnungen Kommunist, Migrant, Sozialschmarotzer, Terrorist, Fake News, Desinformation, Rechtspopulismus, Islamismus. Damit lassen sich „demokratische Strukturen abbauen und auf allen Ebenen der Exekutive und Legislative autoritäre Strukturen etablieren“. (S. 39)

Der „HEILIGE FREIE MARKT“

Dem sogenannten freien Markt, so der Autor auf Seite 66, wird vom Neoliberalismus die Eigenschaft zugeschrieben, „die einzig rationale und effiziente Form gesellschaftlicher Problemlösungen zu verkörpern“. Er ersetze „alle menschlichen Bemühungen um eine rationale Erfassung gesellschaftlicher Phänomene“. Alles drehe sich um das Funktionieren des Marktes, und ist dessen Rationalität gefährdet, so sei dies als Marktstörung zu betrachten. Seite 65: Das Ende der Aufklärung sei gekommen, als Mythen zu entlarven seien insbesondere Vernunft, Freiheit und Autonomie. Damit ist die Täuschung, der freie Markt gebe sich „als rationale Form des gesunden Menschenverstandes“ perfekt, er mache sich als Ideologie nahezu unsichtbar, womit der Neoliberalismus in allen meinungsprägenden gesellschaftlichen Schichten eine enorme Breitenwirkung verschafft habe, „wie sie keine totalitäre Ideologie je zuvor erreicht hat“. (S. 73)

Somit bläut man den Bürgern die Undurchschaubarkeit der Wirkungsmechanismen des Marktes und des Staates ein, in dieser Unwissenheit erscheine „der Markt als gleichsam gottgleiche Instanz“, alles erscheine nur als Chaos, was weder steuerbar noch vorhersagbar“ sei. (S. 77) Was darauf folgt: Man könne als Einzelperson nichts mehr tun, dem eigenen Handeln seien Grenzen gesetzt und damit sind „die Wege zu einer solidarischen Bewältigung der aus diesen Kontrollverlusten resultierenden Ängste verstellt“. (S. 78) Der Autor warnt auf Seite 81 vor der totalen Macht des Neoliberalismus, vor der Unterordnung der Gesellschaft unter die Wirtschaft, vor der „Demoralisierung von Bürgern zu passiven Konsumenten“. (S. 81) Die negative und zerstörerische Angst erzeugende Ideologie z.B. des „unternehmerischen Selbst“ habe nicht nur im privaten Bereich, sondern im gesamten Bereich der Kultur tiefe Spuren hinterlassen. Dies zeige sich u.a. in der „Überbewertung narzisstischer Bedürfnisse und in der Kultur extremer Individualisierung, Konkurrenz und sozialer Fragmentierung“. (S. 83)

Flucht ins ICH?

Welche Wirkungen die Ideologie des Selbst, der Individualisierung und Entsolidarisierung und damit auch der Undurchschaubarkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse haben, zeigt sich in emanzipatorischen Bewegungen, sprich in der Flucht aus der Wirklichkeit. Statt gesellschaftlich etwas ändern zu wollen, solle man mit der eigenen Veränderung beginnen. Konzentriere dich also auf dein ICH, nimm innere Einkehr, verwirkliche dich selbst, meditiere, glaube an das Gute. Keine Frage, diese „frohe Botschaft zur Individualisierung des Glücks (…) wird sicherlich von den Herrschenden gerne begrüßt“. Professor Mausfeld zweifelt jedoch diesen Zustand an, denn Glück hänge nicht allein von unserer individuellen Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung ab, „sondern wesentlich auch von unseren sozialen Lebensverhältnissen, insbesondere von einem Gefühl von Zugehörigkeit, und damit auch von unseren materiellen Lebensverhältnissen“. Diese Flucht aus der Realität trage „zur Stabilisierung der gegebenen Machtverhältnisse bei“ und führe zu einer weiteren Entleerung des politischen Raumes. (S. 85)

Wenn es um tatsächliche und notwendige gesellschaftliche Veränderungen gehe, die wie anfangs formuliert, den gesellschaftlichen Acker um und um wälzen müssten, also die Machtverhältnisse umkehren sollen, dann trifft Professor Rainer Mausfeld auch in dem folgenden Resüme auf den Seiten 99 bis 102 den Nagel auf den Kopf: Demokratie und Kapitalismus sind nicht miteinander vereinbar. Der Neoliberalismus ist gescheitert. Er „irrlichtert als wirres Ideologiegestöber durch die Köpfe der herrschenden Klasse und ihrer ideologischen Lakaien“. Sich auf Chomsky (2004, S. 88) beziehend, hält der Autor auf den Seiten 101/102 fest: Wenn wir uns von den Fesseln gesellschaftlicher Angst befreien wollen, müssen wir entschlossen an die Wurzeln der Macht gehen. „Solange die Wirtschaft unter privater Kontrolle steht, ist es egal, welche Formen das System annimmt, weil sich mit der Form nichts erreichen lässt.“ Der Zerstörung unserer „gesamten Lebensgrundlagen“ durch den Neoliberalismus könne nur entgegengewirkt werden durch ein wirksames zivilisatorisches Gegenmittel von unten. Aber: „Uns scheint weitgehend die Fähigkeit abhandengekommen zu sein, uns überhaupt noch vorzustellen, wie eine menschenwürdigere Gesellschaft aussehen könnte.“ (S. 99)

Der Autor des weithin bekannten Buches „Das Schweigen der Lämmer“ hat mit „Angst und Macht“ ein vortreffliches Buch aus der Sicht eines Psychologen vorgelegt, dass allein mit dem Begriff der „Angst“ nahezu alle politisch interessierten Menschen nahegehen sollte. In Verbindung mit der Wortverbindung „Demokratie im Kapitalismus“ steht bereits außer Frage, dass hier kein Loblied auf die Verheißungen der Kapitalelite und des Finanzkapitals zu erwarten ist. Es regt deshalb umso mehr zum selbstständigen Nach- und Weiterdenken an. Nicht näher bin ich als Rezensent auf bestimmte vom Autor benutzte Fachbegriffe wie zum Beispiel „Binnenangst“ und auf weitere Spezialausdrücke eingegangen. Es kam vielmehr darauf an, den Text besonders auf eine Frage zu konzentrieren, dass es trotz aller zivilisatorischer Einzelbemühungen, trotz unzähliger Debatten im Politischen, trotz aller Demonstrationen in Einzelfragen es schier unmöglich ist, die tiefsten Ursachen der verfahrenen Gesellschaft im Kapitalismus so ohne weiteres zu erkennen, dies überhaupt sehen zu wollen. Ohne eine wissenschaftliche, sprich ideologische Herangehensweise, ohne die grundlegende Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln lässt sich der Unkrautacker der wiederholten Kriege und der Ausbeutung keinesfalls umpflügen. Der Kapitalismus ist nicht reformierbar. Da kann man schwatzen was man will. Es bleibt dann wie es ist: Angstzustände, geistiger Zerfall, Leere und Alternativlosigkeit. Nochmals danke Herr Professor Rainer Mausfeld für Ihre tapfere Aufklärungsarbeit. Die Angst vor der Macht wird sich umkehren lassen müssen... Aus Ihrem Buch spricht Hoffnung und Zuversicht.



„Angst und Macht“; Rainer Mausfeld; Verlag: Westend Verlag; Auflage: 2 (2. Juli 2019); Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3864892813, ISBN-13: 978-3864892813
Größe und/oder Gewicht: 13,1 x 1,5 x 20,5 cm; Preis: 14 Euro

(Erstveröffentlichung Neue Rheinische Zeitung)

Scheint ein interessantes Buch zu sein.

"...Es kam vielmehr darauf an, den Text besonders auf eine Frage zu konzentrieren, dass es trotz aller zivilisatorischer Einzelbemühungen, trotz unzähliger Debatten im Politischen, trotz aller Demonstrationen in Einzelfragen es schier unmöglich ist, die tiefsten Ursachen der verfahrenen Gesellschaft im Kapitalismus so ohne weiteres zu erkennen, dies überhaupt sehen zu wollen.

Ohne eine wissenschaftliche, sprich ideologische Herangehensweise, ohne die grundlegende Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln lässt sich der Unkrautacker der wiederholten Kriege und der Ausbeutung keinesfalls umpflügen. Der Kapitalismus ist nicht reformierbar..."

Richtig, einfach zu erkennen ist das nicht. Zur Verhinderung gibt man sich ja auch die größte Mühe die Ursache zu verschleiern. Aber - wer soll der Hydra den Kopf abschlagen?

Freiwillige bitte vortreten...

"...Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben..."

https://www.goldseiten.de/artikel/611--Der-Welt-Geldbetrug.html
 

Schipanski

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Hmmm...ich hab mir grade erst endlich sein Lämmerbuch gekauft und im Zuge dessen gesehen, dass er ein neues hat. Wenn ich ersteres gelesen habe werde ich mir das sicher auch irgendwann holen. :kopfkratz:
 

Woppadaq

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„Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“ - Rainer Mausfeld

DIE ZITTERPARTIE
DER MACHT

Buchtipp mit einer satirischen Vorbemerkung / von henro76
....

Ich habe über diese Satire herzlich lachen müssen. Erst recht über den letzten Absatz: der Kapitalismus ist nicht reformierbar. Es ist unmöglich, die tiefsten Ursachen der verfahrenen Gesellschaft im Kapitalismus zu erkennen.

Aha. Wozu dann dieses Buch?
 
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Was ist unter " kapitalistischen Demokratien "

- als "demokratisch" anzusehen?

- als "kapitalistisch" eine spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung - und deren Auswirkung und Bedeutung für den einzelnen Menschen, verstehen?

- als "Angst" zur Manipulation der Mitmenschen !

*

:giggle: das kann doch wirklich jeder verstehen :giggle:
 

fallrohr

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Viel Geschwafel mit Banalitäten und unklaren Behauptungen. Was ist ‘neoliberal’? Offenbar so ziemlich alles. Inwiefern hat ‘Neoliberalismus’ in den 70ern die ‘Herrschaft’ übernommen? Wie denn, wo denn, was denn?:kopfkratz:
Der Autor hat die mangelnde Präzision seiner Begriffe zum Arbeitsprinzip erhoben. Angst ist ein Instrument der neoliberalen Machtausübung? Ok. Sind diverse Friedensinitiativen demzufolge neoliberal? Sind die Freitagsdemos neoliberal?
Selten so ein konfuses Geschwätz gelesen. Absolut wertlos für ein Verständnis der gegenwärtigen politischen Herausforderungen.
Die eingestreuten Selbstzitate aus Mausfelds Schweigen der Lämmer deuten an, dass man sein Magnum Opus ebenfalls verlustfrei ignorieren darf. Schade, dass ein so wichtiges Thema auf diese Art verschwätzt wird.

Fallrohr
 
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Viel Geschwafel mit Banalitäten und unklaren Behauptungen. Was ist ‘neoliberal’? Offenbar so ziemlich alles. Inwiefern hat ‘Neoliberalismus’ in den 70ern die ‘Herrschaft’ übernommen? Wie denn, wo denn, was denn?:kopfkratz:
Der Autor hat die mangelnde Präzision seiner Begriffe zum Arbeitsprinzip erhoben. Angst ist ein Instrument der neoliberalen Machtausübung? Ok. Sind diverse Friedensinitiativen demzufolge neoliberal? Sind die Freitagsdemos neoliberal?
Selten so ein konfuses Geschwätz gelesen. Absolut wertlos für ein Verständnis der gegenwärtigen politischen Herausforderungen.
Die eingestreuten Selbstzitate aus Mausfelds Schweigen der Lämmer deuten an, dass man sein Magnum Opus ebenfalls verlustfrei ignorieren darf. Schade, dass ein so wichtiges Thema auf diese Art verschwätzt wird.

Fallrohr

Wer seine, für die richtige Funktion seines Geistes -

nein -

Fallrohr - will die weitere Denkweise erfahren, --- Hallo - DDR -STASI-

ich will wissen wie du denkst?

Das darf dich nicht alles wahr sein !


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Franco B.

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„Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“ - Rainer Mausfeld

Im Moment Spiegel-Bestseller!
Beste Platzierung:
Rang 9 in Ausgabe 29 / 2019 (Paperback Sachbücher)

Mausfeld wurde zum Star durch die alternativen Medien, Youtube, KenFm. :coffee:
Auch hier zeigt sich, es geht ganz ohne Mainstream, GEZ und Blödpresse.

In seiner Rezension in Deutschlandfunk Kultur bezeichnet Bodo Morshäuser Mausfelds Publikation Warum schweigen die Lämmer? als „klagende Behauptung“ ..
Milosz Matuschek nennt Mausfeld in seiner regelmäßigen Kolumne in der Neuen Zürcher Zeitung einen „Volksaufklärer“ und stellt ihn in die Denktradition Wilhelm von Humboldts, John Deweys und Noam Chomskys. ..

https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Mausfeld#Rezeption
 

Franco B.

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Scheint ein interessantes Buch zu sein.

"...Es kam vielmehr darauf an, den Text besonders auf eine Frage zu konzentrieren, dass es trotz aller zivilisatorischer Einzelbemühungen, trotz unzähliger Debatten im Politischen, trotz aller Demonstrationen in Einzelfragen es schier unmöglich ist, die tiefsten Ursachen der verfahrenen Gesellschaft im Kapitalismus so ohne weiteres zu erkennen, dies überhaupt sehen zu wollen.

Ohne eine wissenschaftliche, sprich ideologische Herangehensweise, ohne die grundlegende Beseitigung des Privateigentums an Produktionsmitteln lässt sich der Unkrautacker der wiederholten Kriege und der Ausbeutung keinesfalls umpflügen. Der Kapitalismus ist nicht reformierbar..."

Richtig, einfach zu erkennen ist das nicht. Zur Verhinderung gibt man sich ja auch die größte Mühe die Ursache zu verschleiern. Aber - wer soll der Hydra den Kopf abschlagen?

Wer die Krake erkannt hat, kann sich vielleicht Schrittweise von ihrem Zugriff befreien.
Viele Einzelschritte. Erst mal die Medien abbestellen, die der Krake gehören.
Einer Mieter-Genossenschaft beitreten, wenn sie fair verwaltet wird.
Nur das kaufen, was man wirklich braucht. Ein Teil des Ersparten in Edelmetalle aufbewahren?
 

Van der Graf Generator

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Wer die Krake erkannt hat, kann sich vielleicht Schrittweise von ihrem Zugriff befreien.
Viele Einzelschritte. Erst mal die Medien abbestellen, die der Krake gehören.
Einer Mieter-Genossenschaft beitreten, wenn sie fair verwaltet wird.
Nur das kaufen, was man wirklich braucht. Ein Teil des Ersparten in Edelmetalle aufbewahren?

Verweigerung von Allem in machbaren Umfang, was die BRD und die BRD- Wirtschaft stärken könnte, ist das Gebot der Stunde.
 
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Wer die Krake erkannt hat, kann sich vielleicht Schrittweise von ihrem Zugriff befreien...

Ein Versuch ist es wert. Wer die Ausbeutung erkannt hat, sollte die logische Schlussfolgerung ziehen und kein weiteres Interesse daran haben.

...Viele Einzelschritte. Erst mal die Medien abbestellen, die der Krake gehören.
Einer Mieter-Genossenschaft beitreten, wenn sie fair verwaltet wird.
Nur das kaufen, was man wirklich braucht. Ein Teil des Ersparten in Edelmetalle aufbewahren?

Richtig. Nur das Nötigste, keine Schulden, Sachwerte statt Papier. Weg von der Großstadt, Familie und Gemeinschaft pflegen, so autark (unabhängig) wie möglich werden.

Und das alles in Anlehnung an die Natur. Ich werde unter anderem nie begreifen, warum wir Äpfel aus Neuseeland, Kartoffel aus Israel und Fleisch aus Amerika im Regal haben, aber gleichzeitig die Mehrheit die CO2-Steuer beklatscht.
 

Schipanski

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Und das alles in Anlehnung an die Natur. Ich werde unter anderem nie begreifen, warum wir Äpfel aus Neuseeland, Kartoffel aus Israel und Fleisch aus Amerika im Regal haben, aber gleichzeitig die Mehrheit die CO2-Steuer beklatscht.

Dafür ein Top. Ganz kurz und knackig dargestellt warum die von den Grünen / Politik / Medien inszenierte Massenbewegung um die Heilige Greta und den Klimawandel im Allgemeinen schlicht und einfach quatsch ist. Und am Ende nur dazu dient in Form von Steuern auf Luft Geld aus den Leuten zu pressen. :dance:

Mit anderen Worten: er ist nicht wirklich ernst zu nehmen.

Nach der Äußerung bist höchstens du nicht mehr ernst zu nehmen. :rolleyes2:
 

Cotti

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Ein Versuch ist es wert. Wer die Ausbeutung erkannt hat, sollte die logische Schlussfolgerung ziehen und kein weiteres Interesse daran haben.



Richtig. Nur das Nötigste, keine Schulden, Sachwerte statt Papier. Weg von der Großstadt, Familie und Gemeinschaft pflegen, so autark (unabhängig) wie möglich werden.

Und das alles in Anlehnung an die Natur. Ich werde unter anderem nie begreifen, warum wir Äpfel aus Neuseeland, Kartoffel aus Israel und Fleisch aus Amerika im Regal haben, aber gleichzeitig die Mehrheit die CO2-Steuer beklatscht.

Die Lagerung kostet Energie – auch in Deutschland
Der heimische Apfel scheint hier klar im Vorteil. Aber nur während der Erntezeit und bis ins Frühjahr hinein. Denn nach der Ernte verbringt ein Großteil der Früchte Wochen oder Monate im Kühlhaus. Und das kostet Energie. Nach sechs Monaten sind das schon 22 Prozent des gesamten Energieeinsatzes. Und mit jeder weiteren Woche wird das Verhältnis schlechter. Und die Differenz zum Neuseeland-Apfel kleiner.

Wer also noch im Juni in einen regionalen, im Kühlhaus gelagerten Apfel beißt, muss sich darüber klar sein: Seine Klimabilanz kann genauso schlecht oder sogar schlechter sein als die der Übersee-Ware.
Ohne Kühlung würden in unseren Läden ab dem Frühjahr keine heimischen Früchte mehr liegen.
 

Woppadaq

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Nach der Äußerung bist höchstens du nicht mehr ernst zu nehmen. :rolleyes2:

Ich schätze, angesichts der Tatsache, dass ich selbst kein Buch geschrieben und nicht meine Reputation als Professor in die Waagschale geworfen habe, nur um dann am Ende auf Wikipedia zu lesen, dass mir politisches Verständnis fehlt......


....kann ich ganz gut damit Leben.
 

gert friedrich

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Viel Geschwafel mit Banalitäten und unklaren Behauptungen. Was ist ‘neoliberal’? Offenbar so ziemlich alles. Inwiefern hat ‘Neoliberalismus’ in den 70ern die ‘Herrschaft’ übernommen? Wie denn, wo denn, was denn?:kopfkratz:
Der Autor hat die mangelnde Präzision seiner Begriffe zum Arbeitsprinzip erhoben. Angst ist ein Instrument der neoliberalen Machtausübung? Ok. Sind diverse Friedensinitiativen demzufolge neoliberal? Sind die Freitagsdemos neoliberal?
Selten so ein konfuses Geschwätz gelesen. Absolut wertlos für ein Verständnis der gegenwärtigen politischen Herausforderungen.
Die eingestreuten Selbstzitate aus Mausfelds Schweigen der Lämmer deuten an, dass man sein Magnum Opus ebenfalls verlustfrei ignorieren darf. Schade, dass ein so wichtiges Thema auf diese Art verschwätzt wird.

Fallrohr

Es gilt überall die Regel:"Was man nicht in 10 Sätzen sagen kann, schafft man dann auch nicht mit 1000.":coffee:
 

Pommes

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Was ist unter " kapitalistischen Demokratien "

- als "demokratisch" anzusehen?

- als "kapitalistisch" eine spezifische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung - und deren Auswirkung und Bedeutung für den einzelnen Menschen, verstehen?

- als "Angst" zur Manipulation der Mitmenschen !

*

:giggle: das kann doch wirklich jeder verstehen :giggle:

Bekanntermaßen ist Pispers ne tiefrote Socke und das was er daher schwadroniert, kann man bestenfalls am Stammtisch einer Altherrenmannschaft bringen, Ahnung hat der Typ überhaupt keine, aber der muß sich nicht blamieren schließlich tarnt der seinen Dünnschiß ja als Satire.
 

Franco B.

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Ein Versuch ist es wert. Wer die Ausbeutung erkannt hat, sollte die logische Schlussfolgerung ziehen und kein weiteres Interesse daran haben.

Alle werden ausgebeutet, auch die Großverdiener.
Einige sind vielleicht etwas schlauer und bringen ihr Vermögen in Steuerparadise. Dadurch machen sie sich aber auch erpressbar, denn irgendwann fliegen sie auf.
Die Marktwirtschaft funktioniert so wie die Natur: grosse Fische leben von den Kleinen.
Umdenken und anders handeln! Statt konsumieren lieber leben.
Dinge tun, die nichts kosten aber sinnvoll sind. Mehr in der Natur sein.

Richtig. Nur das Nötigste, keine Schulden ....

Niemals Schulden aufnehmen ist ein Stück echter Freiheit. :)
Die Sprache lügt nicht: Schulden heißt "Schuld" aufnehmen.
Wer in Schuld lebt, kann nicht frei sein.

Ich werde unter anderem nie begreifen, warum wir Äpfel aus Neuseeland, Kartoffel aus Israel und Fleisch aus Amerika im Regal haben, aber gleichzeitig die Mehrheit die CO2-Steuer beklatscht.

Die importierten Lebensmittel sind schon verrückt.
Aber das will ich noch anmerken: die CO2-Steuer beklatschen nur wenige.
Nur die Medien verbreiten den Stuss, die Deutschen würden solche Steuern begrüßen. Die Medien lügen, und die wissen das sogar selbst.
 

Franco B.

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Verweigerung von Allem in machbaren Umfang, was die BRD und die BRD- Wirtschaft stärken könnte, ist das Gebot der Stunde.

Und dieser Trend ist schon erkennbar, gerade ältere Leute haben nicht mehr viel zum Ausgeben, sogar unter Studenten hat sich das "Containern" rumgesprochen (abends abgelaufene Lebensmittel zurück erobern) .. tatsächlich stagniert der Konsum. Und da kommen die Migrationswellen wie gerufen. Das Geld druckt Brüssel und verleiht es an die BRD, die versorgt die Neu-Bürger mit wöchentlichem Cash, und der geht sofort wieder in den Konsum. Auch die Bau-Wirtschaft bekommt zu tun, die Juristerei, Psychiatrien, Strafvollzug und die vielen Wohlfahrtsvereine.

Selber muss ich sagen, die BRD sieht nicht mehr aus wie ein sicherer Ort, in dem ich bleiben möchte.
 

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Und dieser Trend ist schon erkennbar, gerade ältere Leute haben nicht mehr viel zum Ausgeben, sogar unter Studenten hat sich das "Containern" rumgesprochen (abends abgelaufene Lebensmittel zurück erobern) .. tatsächlich stagniert der Konsum. Und da kommen die Migrationswellen wie gerufen. Das Geld druckt Brüssel und verleiht es an die BRD, die versorgt die Neu-Bürger mit wöchentlichem Cash, und der geht sofort wieder in den Konsum. Auch die Bau-Wirtschaft bekommt zu tun, die Juristerei, Psychiatrien, Strafvollzug und die vielen Wohlfahrtsvereine.

Selber muss ich sagen, die BRD sieht nicht mehr aus wie ein sicherer Ort, in dem ich bleiben möchte.

Es schreit einen deshalb geradezu an, dass es die erdrückende Überzahl der deutschen Unternehmer, die deutschen Arbeitgeber, sind, die aus Gründen des Profits die Einwanderungswelle über die willfährige Politik erst richtig ins Rollen gebracht haben. Ein gegenseitiger Verstärkungseffekt. Profitieren hier, Hass auf alles deutsche dort.Ergänzt sich wunderbar.

Die deutsche Wirtschaft spielt eine hochkriminell Rolle bei der Umvolkung und es bleibt zu hoffen, dass sie final krepiert. Nur so kann man das Problem langfristig loswerden.

Wenn meine Frau mal nachts allein in Toronto unterwegs ist, mache ich mir nicht die geringsten Sorgen. Wäre sie es in Hannover oder ner anderen westdeutschen Großstadt, dann schon und zwar stark.

Die brd ist 3.Welt in billiger , aber toll glänzender Goldfolie eingepackt.
 
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