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Zu der Frage, ob sich der Mensch (das Individuum) eher zum Gottglauben oder zum Atheismus bekennen sollte (in dem Sinn, ob ihm das eine oder andere zum persönlichen Vorteil nach dem Tode gereicht),
hat der Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal eine logisch fundierte Wette formuliert:
1) Gibt es keinen Gott,
dann ist meine Meinung irrelevant. Ich kann also so und so nur dasselbe "erleben": Das absolute Ende meiner Person - ohne jede Konsequenz aus meinem irdischen Dasein.
2) Gibt es einen Gott,
dann habe ich im Falle des Atheismus den Totalschaden für ewig. Man nennt es Hölle.
Oder ich habe im Falle des Gottglaubens richtig gute Karten für das nach meinem Tode eintretende ewige Leben.
Nun sollte man denken, diese Argumentation sei absolut zwingend.
Jedoch:
In der menschlichen Bevölkerung vagabundieren ja hunderte Götter (= n_Götter) umher, deren angeblich gottgewollte Differenzen untereinander die Menschheit seit Urzeiten in Serien grauenhafter religiöser "Stellvertreterkriege" auskämpft. Resultat: Millionen Tote anstatt der von jeder Religions-Sorte versprochenen Weltrettung (Erlösung).
Wie sieht das nun aus, im Lichte der Pascalschen Wette?
Wer sich für den Glauben an einen konkreten Gott entscheidet, hat nach aller geschichtlichen Erfahrung sofort den Menschheitsteil der Anhänger aller anderen Götter gegen sich. Soviel zum irdischen Dasein.
Nach dem Tod hat der Anhänger eines konkreten Gottes nur mit einer Chance 1/n_Götter eine positive Nach-Todes-Situation zu erwarten. Das ist dünne!
Und der Atheist?
Er hat, je mehr wählbare Götter es gibt, nach Pascalscher Logik eine dem Gläubigen immer näher kommende Chance, nach dem Tod was Gutes zu haben (nämlich NICHTS, s.u.).
Denn diese Chance ist, falls der Atheist Recht hat, "unbestimmt", weil er ja dann endgültig weg ist, "gut vs. böse" also keine Rolle mehr spielt.
Sollte es aber einen Gott geben, dann ist der Gläubige nach Pascal eben (fast) genauso besch...eiden dran, wie der Atheist (also Hölle) - sagt die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Aber jetzt kommt noch etwas hinzu:
Die Aussicht auf ein ewiges Nach-Todes-Leben ist so oder so (also im Himmel oder in der Hölle) gleichermaßen grauenhaft zu erwarten.
Die Hölle wird aufgefasst als ewige Schmerz-Folter.
Das "Paradies" allerdings ist definitionsgemäß von einer deartigen Langeweile geprägt (weil ewig, also letztlich mit NULL Abwechslung), dass es mir noch weitaus grausiger vorkommt, als die klassische Hölle. Gewisse ausgefeilte Folterorganisationen "menschlicher" Provenienz haben das übrigens erfolgreich demonstriert und benutzt (z.B. die DDR-Stasi).
Für einen Menschen, der sich also auf Pascalscher Basis entscheiden möchte, ob er an einen Gott glaubt oder nicht, sollte lieber Atheist bleiben, dann hat er nämlich die Hoffnung, dass er nach seinem Tod wirklich "gelöscht" ist und die Ewigkeit (egal welche) nicht ertragen muss.
Aber:
Natürlich ist die Pascalsche Wette sowieso obsolet, weil man sich in religiösen Dingen ohnehin nicht "entscheiden" kann, ob man glaubt. Man "tut" es oder nicht.
Und zwar nicht nur bzgl. Gott, sondern z.B. auch bzgl. der Vertrauenswürdiglkeit der Menschen, die einen umbgeben... etc.
Wie seht Ihr (inbesondere die Gottgläbigen hier) dieses Thema?
Zweifler
hat der Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal eine logisch fundierte Wette formuliert:
1) Gibt es keinen Gott,
dann ist meine Meinung irrelevant. Ich kann also so und so nur dasselbe "erleben": Das absolute Ende meiner Person - ohne jede Konsequenz aus meinem irdischen Dasein.
2) Gibt es einen Gott,
dann habe ich im Falle des Atheismus den Totalschaden für ewig. Man nennt es Hölle.
Oder ich habe im Falle des Gottglaubens richtig gute Karten für das nach meinem Tode eintretende ewige Leben.
Nun sollte man denken, diese Argumentation sei absolut zwingend.
Jedoch:
In der menschlichen Bevölkerung vagabundieren ja hunderte Götter (= n_Götter) umher, deren angeblich gottgewollte Differenzen untereinander die Menschheit seit Urzeiten in Serien grauenhafter religiöser "Stellvertreterkriege" auskämpft. Resultat: Millionen Tote anstatt der von jeder Religions-Sorte versprochenen Weltrettung (Erlösung).
Wie sieht das nun aus, im Lichte der Pascalschen Wette?
Wer sich für den Glauben an einen konkreten Gott entscheidet, hat nach aller geschichtlichen Erfahrung sofort den Menschheitsteil der Anhänger aller anderen Götter gegen sich. Soviel zum irdischen Dasein.
Nach dem Tod hat der Anhänger eines konkreten Gottes nur mit einer Chance 1/n_Götter eine positive Nach-Todes-Situation zu erwarten. Das ist dünne!
Und der Atheist?
Er hat, je mehr wählbare Götter es gibt, nach Pascalscher Logik eine dem Gläubigen immer näher kommende Chance, nach dem Tod was Gutes zu haben (nämlich NICHTS, s.u.).
Denn diese Chance ist, falls der Atheist Recht hat, "unbestimmt", weil er ja dann endgültig weg ist, "gut vs. böse" also keine Rolle mehr spielt.
Sollte es aber einen Gott geben, dann ist der Gläubige nach Pascal eben (fast) genauso besch...eiden dran, wie der Atheist (also Hölle) - sagt die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Aber jetzt kommt noch etwas hinzu:
Die Aussicht auf ein ewiges Nach-Todes-Leben ist so oder so (also im Himmel oder in der Hölle) gleichermaßen grauenhaft zu erwarten.
Die Hölle wird aufgefasst als ewige Schmerz-Folter.
Das "Paradies" allerdings ist definitionsgemäß von einer deartigen Langeweile geprägt (weil ewig, also letztlich mit NULL Abwechslung), dass es mir noch weitaus grausiger vorkommt, als die klassische Hölle. Gewisse ausgefeilte Folterorganisationen "menschlicher" Provenienz haben das übrigens erfolgreich demonstriert und benutzt (z.B. die DDR-Stasi).
Für einen Menschen, der sich also auf Pascalscher Basis entscheiden möchte, ob er an einen Gott glaubt oder nicht, sollte lieber Atheist bleiben, dann hat er nämlich die Hoffnung, dass er nach seinem Tod wirklich "gelöscht" ist und die Ewigkeit (egal welche) nicht ertragen muss.
Aber:
Natürlich ist die Pascalsche Wette sowieso obsolet, weil man sich in religiösen Dingen ohnehin nicht "entscheiden" kann, ob man glaubt. Man "tut" es oder nicht.
Und zwar nicht nur bzgl. Gott, sondern z.B. auch bzgl. der Vertrauenswürdiglkeit der Menschen, die einen umbgeben... etc.
Wie seht Ihr (inbesondere die Gottgläbigen hier) dieses Thema?
Zweifler
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