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zu dieser Zeit war ich 14 Jahre alt, spielte Fußball - auf von meinem Kumpels und mir - selbst planiertem Trümmergrundstück. Besuchte schon die mal die Wohnungen von damals sehr bekannten Fußballgrößen (von außen, versteht sich, denn es waren ja Idole). Wollten halt auch entdeckt werden.Die "Fußball-Nation" vereinigte sich 1954 vor den wenigen TV's und vor den vielen Radios es war der erste Straßenfeger überhaupt in Deutschland (zurück,-und hochgerechnet sollen es Einschaltquoten der Medien bis 90 % gegeben haben, Quelle infas). Was Du da hineininterpretierst das das eine Randerscheinung war , dafür gibt es außer deine eigene Erkenntnis , keine andere.busse
Da gab es noch keine Filme über das 'Wunder von Bern' oder Endlosschleifen-Wiederholungen von Toooor, Tooor ...
Daher denke ich, dass ich die Stimmung damals eher beurteilen kann, als Menschen, welche erst nach der Wende oder so, sich eine Meinung gebildet haben. Ich muss das Jahrzehnt der 50er nicht interpretieren, denn es ist Teil meiner Vita.
Das dominierende Medium war damals das Radio. Die Meisten haben das Endspiel wahrscheinlich am Radio gehört und die wenigsten in einer überfüllten, verqualmten Wirtschaft gesehen. Und wer kein Geld (wie ein 14-jähriger Schüler) hatte, überlegte es sich zweimal, wofür er seine wenigen Pfennige ausgab.
Fußball zu jenen Zeiten hatte nicht die Wertigkeit, welche es heute hat. Es gab Wichtigeres. Natürlich interessierte man sich in Westdeutschland dafür, ob Essen-Katernberg, Herne oder Duisburg, ob auf dem Tivoli wieder die Knochenbrecher am Werk waren oder wer alles gewonnen hatte; aber das war's denn auch schon. Wie gesagt: es gab Wichtigeres.
Das 'das Wunder' später vermarktet wurde bedeutet ja nicht, dass es die Realität darstellte. Die ausgelobte Belohnung der 'Helden von Bern' bestand aus einem Kaffeegeschirr; und dies regte keinen auf, weil es eben der Geist der Zeit war, wo ein Kicker noch keine 200 Millionen $ 'wert' war.