Na schön wäre ein solidarisches Zwangssystem bezüglich der Finanzierung. Haben wir aber nicht: Die Wohlhabenden können sich dem solidarischen System durch Bemessungsgrenzen und PKV entziehen.
Wieso ist solidarisch gut? Wer wohlhabend ist, hat doch nicht automatisch mehr Krankheiten, was einen höheren Beitrag rechtfertigen könnte, da ja auch die Kosten steigen. Ein wohlhabendes Individuum ist weder verantwortlich für die Krankheiten Dritter, noch gibt es eine vernünftige Begründung für einen höheren Beitrag.
Und jeder ist frei (fast) jede beliebige Behandlung selbst zu bezahlen und zu erhalten. Ich sehe das angebliche Zwangssystem für alle nicht. Gezwungen werden nur finanziell die Armen und mittelprächtig verdienenden.
Und genau das sollte man abschaffen. Ein Individuum ist entweder eigenverantwortlich und dazu in der Lage, entsprechende Entscheidungen zu treffen oder man hat mit unserem grundlegenden Gesellschaftskonstrukt ein Problem. Für mich ist eine Gesellschaft nur dann dauerhaft haltbar, wenn das Individuum als prinzipiell eigenständig und verantwortungsfähig angenommen wird. Konsequenterweise muss man dies dann auch in das Gesundheitssystem übertragen und zwar für alle.
Offensichtlicher Schwachsinn.
Warum gibt es den Jugendschutz und das Verbot von Kinderarbeit? Weil die Kinder aufgrund ihrer Stärke und Überlegenheit geschützt werden müssen?
Natürlich dienen eine ganze Reihe von Gesetzen dazu die Schwachen zu Schützen. Entweder findet man das (Schwache sind schützenswert) gut, oder man muss gegen diese Schutz-Gesetze sein.
Der Mindestlohn schützt die Schwachen vor Ausbeutung.
Das Glückspielgesetz soll Schwache vor Sucht und Armut bewahren.
Kinder und Jugendliche sind per Definition nicht fähig eigenverantwortlich zu handeln, da sie nicht voll entwickelt sind, ähnlich bei Menschen mit geistigen und teils körperlichen Behinderungen. Hier ist der Schutz soziale Aufgabe.
Der Mindestlohn schützt nicht vor Ausbeutung sondern ist eine ökonomische Maßnahme, alles andere ist Augenwischerei.
Regulative Gesetze gegen Glücksspiel, Drogen… haben nicht umsonst Freiräume. Es geht um die Abwägung von Freiheit und Sicherheit, für alle. Meine Philosophie ist nur ganz einfach, die Freiheit so weit wie möglich auszudehnen und Verantwortung individuell zu gestalten.
Völliger Schwachsinn. Gesetze beschränken die Freiheit (des stärkeren/mächtigeren). Sie schaffen sie nicht ab.
Wenn du Gesetze am Schwächsten orientierst, natürlich. Die Schwächsten in der Gesellschaft sind im Gegensatz zu 95% + der Gesellschaft praktisch garnicht in der Lage für sich selbst zu sorgen. Schaffe ich ein allgemeines Gesetz auf Basis dieser Beurteilung, nehme ich allen anderen die Freiheit, da ich sie den Schwächsten nicht gewähren kann.
Also wo schützt den das BTMG bitte mich? Ich bin mündig und kann selbst entscheiden welchen Dreck ich konsumiere.
Im BTMG werden auch medikamentöse Regulationen festgehalten und die Schützen dich und mich natürlich, weil wir garnicht in der Lage wären, qualitative Urteile zu treffen. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber Anlage III des BTMG handelt meiner Erinnerung nach verschreibungs- und somit abgabefähige Betäubungsmittel, also auch medizinische Analgetika.
Und wo führt das BTMG bitte zu einer gänzlichen Abschaffung der Freiheit? Du darfst doch immer noch Alkohol trinken.
Wie gesagt, es geht um das Spannungsfeld. Das BTMG schränkt zum Beispiel den Konsum von Cannabis ein. Eine gesellschaftlich durchaus lebendige Debatte, ob das nicht eine unangebrachte Einschränkung der Freiheit ist.
Und zu den Grenzwerten habe ich auch Recht: (Ja ist nicht Feinstaub aber egal...)
[COLOR="#0000FF"]"Der Stickstoffdioxid-Grenzwert für die Außenluft liegt in der EU derzeit bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt. Basis dafür sind Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und die entsprechende Luftqualitätsrichtlinie der EU, nach der sich das deutsche Immissionsschutzgesetz richtet. Dabei geht es um die Allgemeinbevölkerung,
besonders aber um "empfindliche Bevölkerungsgruppen und auch die Umwelt insgesamt".
Der Grenzwert soll daher Säuglinge, Kinder, Kranke, Schwangere oder alte Menschen schützen, die von einem solchen Schadstoff stärker als andere gefährdet werden könnten. "[/COLOR]
https://faktenfinder.tagesschau.de/stickstoffdioxid-grenzwerte-arbeitsplatz-105.html
Es steht in deinem Zitat, dass es um die Allgemeinbevölkerung geht, lies doch wenigstens deine eigenen Quellen. Dass bei Gesundheitsmaßnahmen Einzelgruppen stärker betroffen sind, bestreitet niemand. Bei Impfungen betreiben wir auch Individualschutz und Herdenimmunität für Impfversager, Alte, Kranke… die nicht geimpft werden können. Es mag kompliziert für dich sein, aber Maßnahmen können multiple Ebenen haben.
Die Ebene ist egal. Für beide Entscheidungen benötigst du eine Fachkompetenz, die der Durchschnittsbürger nicht besitzt (und auch nicht besitzen muss).
Und schon wieder eine prä-50er Annahme, wirklich beängstigend wie wenig du deinen Mitbürgern zutraust, die zwar nicht in der Lage sein sollen, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern, aber gleichzeitig eine multidimensionale Wahlentscheidung treffen können sollen, von Außen-, über Sicherheits- bis Wirtschaftspolitik. Das geht schlicht nicht zusammen.
Natürlich ist die Ebene entscheidend, weil man sich von den Grundannahmen in die Details vorarbeitet, wenn man ein funktionierendes System aufbauen will.
Von einer Bank erwartest du ja auch, dass sie dein Kapital für dich anlegt. Du hast als Normalbürger nicht die Fachkompetenz das Risiko einzelner Investitionen oder Wertpapiere zu beurteilen. Dafür gibt es Banken. Und es gibt sehr viele Privatpersonen, die sehr viel Geld mit Spektulation verloren haben, weil wir hier gesetzlich sehr große Freiheiten haben. Sie haben ihre Freiheit (privat Aktien kaufen) genutzt und sich falsch entschieden. Diese Freiheiten auf das Gesundheitssystem zu übertragen wäre ein riesiger Fehler.
Ich habe aber die Freiheit, denn ich kann mich entscheiden Fonds zu kaufen, die unabhängig geführt werden oder selbst jeden noch so kleinen Trade zu entscheiden.
Die Systeme sind nicht vergleichbar, versuch doch wenigstens einmal ordentlich über deine Inhalte nachzudenken.