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Ich glaube die Pluralität an Meinungen und Lebenswirklichkeiten in Deutschland noch viel größer als die von Forumsteilnehmern abgebildete.Findest du denn ernsthaft die Debatten die wir hier führen, qualitativ gut genug um Entscheidungen für 80, bald 83 Millionen Menschen zu treffen? Ich sehe das ehrlich gesagt nicht mal im Ansatz, hier sind aus meiner Sicht weder sonderlich viele originelle Meinungen, tiefgründige oder überhaupt gut begründete Meinungen repräsentiert.
Die Betrachtung der Leistung und Fähigkeit sollte entscheidend sein, nicht die Genitalien.
Letztlich glaube ich sogar, dass durch die Bewertung der Güte eines Parlaments entlang arbiträrer Linien wie Geschlecht, eine Gesellschaft schlechter wird,
Wenn du es diese Richtung idealisiern möchtest, dann habe ich aber folgende Forderungen:
- Politiker dürfen nicht mehr öffentlich Auftreten. Ihr Geschlecht und alle anderen arbiträrer Linien sind geheim zu Halten. Die Meinung der Politker darf nur in Schriftform übermittelt werden.
- Der Wähler soll somit nicht mehr von arbiträrer Linien, sondern nur noch von inhaltlichen Fakten beeinflusst werden.
Kannst du meine Forderungen als Fortführung deines idealistischen Ansatzes verstehen?
Mit ist klar, dass meine Forderungen höchst utopisch sind. Mir geht es darum deinen Idealismus zu Ende zu denken.
Ich habe von den derzeitigen Abgeordneten den Eindruck, dass sie aus Empathien und Einzelerfahrungen urteilen, und dabei eine erschreckende Mehrheit männlich und wohlhabend ist.
Den Eindruck habe ich aus diversen Bundestagsreden.Auf welche Entscheidungen stützt du diesen Eindruck denn?
Einkommensmillionär zu sein bedeutet für mich nicht, automatisch zur Oberschicht zu gehören. Wie dieses Einkommen erzielt wird, das evtl. bestehende Vermögen aufgebaut wurde, spielt eine relativ große Rolle, genauso wie das daraus entstehende Verhalten. Genauso wenig, wie ich etwas davon halte arbiträre Merkmale wie Geschlecht als Gütesiegel für ein Parlament herzunehmen, halte ich es für viel zu simplistisch, eine Einkommensgrenze zur Definition von Bevölkerungsschichten zu definieren.
Das sehe ich und die Bundesregierung anders.
"Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung definiert die Mittelschicht als diejenigen, die mehr als 60 Prozent, aber weniger als das Doppelte des mittleren Einkommens – des sogenannten Medianeinkommens – verdienen."
Du machst die Geschlechtergerechtigkeit und die Machtverhältnisse in einer Gesellschaft von fast 83 Millionen abhängig von einer verschwindend kleinen Gruppe von 709 Personen?
Sehr abwegig. Nö ein Indiz und ein Beleg ist etwas anderes als "abhängig machen".
Klar wäre keine Geschlechtergerechtigkeit automatisch hergestellt wenn wir 50% weibliche Abgeordnete hätten.
Wenn ich das durch meine Formulierungen irgendwo suggeriert habe tut es mir leid.
Mir schon.Mir nicht, denn es gibt jetzt erstmal keine Feministinnen, die irgendeine Form von Legitimation der weiblichen Bevölkerung haben, weder im Sinne einer Wahl noch meinungsrepräsentativ.
Dann schicke ich als nächten Beleg die Bundeskanzlerin ins Rennen.
Kann ich damit den Richter beeindrucken?
Das Frauen auch Macht haben wollen ist für mich so offensichtlich wie die Sonne am Himmel.
Das Männer machtgeiler sind als Frauen und daher öfter den Job eines Abgeordneten anstreben - dem würde ich zustimmen.
Lass uns noch mal klar werden worüber wir gerade diskutieren, bevor wir uns wieder in Details verzetteln.
Dann ist die Wohlstandsverteilung auch Beweis dafür, dass der Wohlstand gerecht verteilt ist? Jetzt begibst du dich aber auf ganz dünnes Eis.Damit dem so wäre müsste die Grundannahme stimmen, dass Männer und Frauen sowohl gleichermaßen interessiert an Politik sind, sowie an der Ausübung politischer Ämter, im Falle des Bundestages sogar an der Ausübung hochgradig anspruchsvoller und stressiger Ämter. Diese Annahme müsste man aber erstmal beweisen. Nur dann wäre tatsächlich die Geschlechterverteilung ein guter Indikator für die Geschlechtergerechtigkeit.
Wohlstandsverteilung und Geschlechterverteilung im Bundestag sind doch nicht miteinander vergleichbar, die Mechanismen sind völlig andere. Entschuldige, aber diese Behauptung ist doch nur der unzulässige Versuch eine scheinbare Moralnote einzubringen.
Naja, bist du sicher, dass die Armen überhaupt reich sein wollen? Sind sie überhaupt bereit Opfer zu bringen, oder ist ihnen der Aktienbesitz viel zu kompliziert? Dass musst du jetzt erst einmal belegen, bevor du behauptest es gäbe eine Gerechtigkeitsproblem bei der Wohlstandsverteilung (nach deiner Argumentationslogik).
Natürlich habe Mandate wenig mit Wohlstand zu tun. Aber deine Arguemtationslinie ist abwegig, wie ich versucht habe mit der Analogie aufzuzeigen. Mit Moral hat das nix zu tun.
Für die Geschlechtergerechtigkeit (in Form eines ausgewogenen Anteils weiblicher Abgeordneter) ist es unerheblich, ob Frauen ein genau so großes Interesse an Macht und Politik haben wie Männer.