Oha. Das kannst du mir gerne in einem eigenem Thread darlegen.
Letztlich ist das recht kurz erklärbar. Genderstudies stammt aus dem angelsächsischen Raum (besonders USA und Kanada, deren wissenschaftliche Dominanz auch die Ausgestaltung dieses „Faches“ hier definieren wird) und hat als grundlegendes Dogma, dass es keine biologisch messbaren Unterschiede zwischen Mann und Frau, abgesehen von den Geschlechtsorganen gibt bzw. geben darf. Daraus wird dann gefolgert, dass 100% in der Wahrnehmungs- und Verhaltensvarianz zwischen Mann und Frau auf die Gesellschaft zurückzuführen ist und damit prinzipiell physiologisches und soziales Geschlecht frei voneinander variieren können. Daraus folgt auch die dekonstruktiv-sozialistische Kritik am westlichen System, die im Genderismus konstituierend ist.
Diese Grundannahme ist interdisziplinär widerlegt, das Fach dementsprechend so basal falsch, dass es meiner Ansicht nach komplett eingestampft werden und die akademischen Grade den Absolventen entzogen werden müssen.
Nein. Steuerharmonisierung meint nicht weltweit die gleichen Steuersätze. Das wäre in der Tat nicht erstrebenswert.
Es geht darum Steueroasen und Steuerschlupflöcher zu schließen und einheitliche Bemessungsgrundlagen zu schaffen.
Man sollte sich International auf grundlegende Spielregeln einigen, die dann noch einen gewissen Nationalen Wettbewerb zulassen. Aber nicht solch ein ruinösen Steuersenkungswettbewerb wie derzeit.
Ich glaube, dass man die drei Ziele sehr genau unterscheiden muss um ihre Sinnigkeit/Erreichbarkeit zu prüfen.
Steuerschlupflöcher schließen halte ich im ersten Schritt für ein technokratisches Problem der globalisierten Wirtschaft. Die Steuerbehörden, gerade in Deutschland, sind für meine Begriffe technisch hoffnungslos hinten dran, es mangelt an Personal und Konkurrenzfähigkeit im Wettbewerb um fachliche Spitzenkräfte, gerade in den Oberfinanzdirektionen. Das führt letztlich dazu, dass die staatliche Seite nicht in der Lage ist, einheitliche Software (was ein gewaltiger Zeitvernichter ist) und Strategien zu entwickeln. Eine Arbeit auf internationaler Ebene, große Konzerne vernünftig zu überwachen und zu besteuern, ist schon deshalb derzeit aussichtslos. Es fehlen meiner Ansicht nach die Grundlagen dafür.
Gemeinsame Bemessungsgrundlagen sind ein für meine Begriffe ein fast so unmögliches Vorhaben, wie gemeinsame Steuersätze. Der Eingriff in die Souveränität der jeweiligen Staaten, ihre Bilanzrechte, Kalkulationsverfahren und Behörden wäre jedenfalls sehr tiefgreifend und es fällt mir schwer eine Bereitschaft dazu zu erkennen.
Sinnvoll wäre es ja, dass Unternehmen dort Steuern zahlen, wo sie ihre Geschäfte machen. Und sich nicht irgendein Miniland mir minimalen Steuersätzen für ihren Hauptfirmensitz aussuchen können und damit der Besteuerung entgehen.
Im Prinzip gebe ich dir damit Recht und das funktioniert vermutlich sogar bei Vertrieben wie Amazon, bei denen man die Steuern am Lieferziel erheben könnte oder ähnliche Verfahren.
Das ganze wird aber fürchte ich zu einem frommen Wunsch, wenn man sich komplexere Produktions- und Warenketten, sowie Dienstleistungen ansieht. Wo zum Beispiel Fluggesellschaften tatsächlich ihre Geschäfte machen, wenn man den millionenfachen Transport von Personen durch verschiedene Länder betrachtet, ist nicht direkt erkennbar.
Ähnliches wäre bei der Autoindustrie ein gewaltiges Bewertungsproblem. Ob das Geschäft beim Käufer gemacht wird oder in den einzelnen Produktionsstandorten, wegen der entstandenen Kostendifferenzen, ist keine direkt ersichtliche Sache. Dazu kommt ja noch, dass jede für sich betrachtete internationale Transaktion von Waren und Dienstleistungen, Dutzende weitere Transaktionen auslöst, die wiederum bewertet werden müssen.
Mir steht keine wirklich abschließende Bewertung zu, da ich kein Experte im Bereich Steuern und internationaler Warenverkehr bin, aber die Differenz zwischen dem frommen Wunsch und der Komplexität der Realität, scheint mir sehr schwer überwindbar.
Sind wir noch beim Thema Steuerharmonisierung. Sehe den Bezug zur Finanzierung von Staatsaufgaben nicht.
Der Bezug ist meiner Ansicht nach der, dass die Definition der Staatsaufgaben die Höhe und Zahl der Steuern definieren wird und dazu noch auf Bilanzierung einen Einfluss hat. Das macht eine internationale Harmonisierung extrem schwierig.
Ich räume da juristischen Personen wenig Rechte ein.
Sie müssen doch nur offenbaren wie hoch ihre Gewinne/Umsätze sind und diese Anteilig nach Ländern aufschlüsseln. Wenn sich die Länder darauf geeinigt haben, wie man Gewinne und Umsätze genau ermittelt, dann müssen ja weitere Details nicht veröffentlicht werden.
Verstehe nicht welche "massiven Rückschlüsse" da groß nachteilig für das Unternehmen sind.
Es fehlt aber die Begründung, warum du diese nicht einräumst. Die Verweigerung von Rechten muss doch sehr genau dargelegt werden, wenn man eine freie Gesellschaft erhalten will.
Ganz ehrlich, so funktioniert Steuererhebung einfach nicht.
Zur Ermittlung einer final zu versteuernden Summe, müssen einzelne Geschäftstransaktionen bis hin zu Rückstellungen, R&D Pläne, Vermögenswerte (Land, Immobilien, Anteile, Bestände…), Gehaltskosten, Prämien, Vertragswerte, Einigungen… prüfbar angegeben werden. Die Überprüfbarkeit (der Angaben und Durchsetzung) ist neben der Durchsetzbarkeit der zentrale Punkt für einen ordentlichen Rechtsstaat, der auch in der Steuererhebung gelten muss. Und aus all diesen Informationen kann man bis zum Gehalt einzelner Menschen oder das Vermögen der Eigentümer Rückschlüsse ziehen. Beides sind für mich bereits Argumente, die diesen ganzen Vorschlag gesellschaftlich unhaltbar machen, weil es viel zu tief in die Privatsphäre von Individuen eingreift.
Ich gehe an dieser Stelle nicht noch mal darauf ein, wie unsagbar kompliziert eine Allokation von Umsätzen und Gewinnen zu einzelnen Ländern sein kann.