Hey ich werde mich bewerben und bräuchte bitte paar hilfreiche tipps.
Ich will mich gezielt auf arbeitsstellen bewerben, die jemanden zum meister ausbilden.
Jetzt meine frage
Wie und was schreibt man in solch einer speziellen bewerbung? Wie ist die aufgebaut?
Hat jemand es schon mal gemacht und erfolg gehabt?
Was wären Argumentation es bekommen zu sollen? Vorallem in alter von 21?
Hättet ihr noch andere punkte die wichtig sind?, wenn ja welche?
Danke schon im voraus.
Also ich denke mal, das es nur GANZ GANZ GANZ wenige SERIÖSE Arbeitsangebote gibt, die dir direkt den Meister versprechen!
Das sie einen haben wollen, das ist klar, am besten umsonst, aber das ist ja nicht das, was du suchst!
Du musst das auch mal so sehen,
der Meister kommt NACH einer Ausbildung und wird daran anschließend gemacht.
Du kannst nicht direkt als Quereinsteiger sagen, okay, ich kann / mache so was Ähnliches, ich pack das...
Welcher normaler Arbeitgeber bildet ohne die Leute gesehen zu haben direkt auf eigene Kosten zum Meister aus?
Und mit gesehen haben meine ich, das die dich und deine Arbeitsmoral als auch Arbeitsleistung genau kennen, weil du eventuell bereits die Ausbildung dort gemacht hast, oder schon seit 5 Jahren im Betrieb gearbeitet hast!
Es mag solche Personaler geben, die sind aber meistens nicht mehr ganz frisch im Oberstübchen, selbst von einer Zeitarbeitsfirma, oder haben gestern mit dem Inhaber der Firma Koka geschnupft und dann diesen "Meister-Plan" ersonnen und überlegen es sich morgen ( berechtigt ) wieder anders...
Wenn es in einem Betrieb einen Meistermangel gibt, dann gehen 95% ALLER Betriebe, egal welche Größe zu einer Zeitarbeitsfirma und beschaffen sich erstmal einen Meister auf Zeit, den sie eventuell später einstellen, ODER, der dann andere Azubis und Meister ausbilden soll. Ein Betrieb denkt erstmal wirtschaftlich und tritt erstmal an EIGENE langjährige Angestellte heran und FRAGT sie VOR einer Stellenausschreibung, ob sie sich das vorstellen könnten!
Irgendwer sagte das vorher schon, Vitamin B ist das Beste was dir passieren kann,
so läuft das im Handwerk, so wie ich es mitbekommen habe auch meistens...
Ist im Büro nicht direkt anders, hier werden Leute bevorzugt, die die Aktenschränke bereits seit 5 und mehr Jahren effizient vollkotzen mit ihrer Ablage und Arbeit
...
Ein VERNÜNFTIGER Personaler achtet dann auch auf solche Dinge wie Bedienung von Software ( im Bürobeispiel ).
Es ist ja toll für dich als Bewerber, wenn du vorher mit S.A.P gearbeitet hast, dumm ist nur, dass die Schnittstellen die du kennst / kanntest mal so GAR NICHTS mit dem zutun haben, was jetzt auf dich zukommt!
Da ist es dann am Ende egal, ob du irgendwann mal mit S.A.P gearbeitet hattest, denn es ist ein komplett anderes System und du bist genau wie fast ALLE Anderen auf dem gleichen Stand. Da ist aber Willi Wonker aus der Finanzabteilung weiter, denn er benutzt die Masken und ähnliche Einstellungen schon seit 10 Jahren...
Hier solche gut gemeinten Floskeln wie
du bist stets bemüht,
du bist wissbegierig oder
neugierig
sind GANZ GANZ GANZ schlechte PR für dich, wenn du dich auf eine höhere Stelle bewirbst.
Das sind Standard-Floskeln, die nicht nur tief blicken lassen, sondern auch zeigen, das du zwar gut in der Selbstdarstellung zu sein scheinst, aber eventuell über andere negative Eigenschaften hinwegtäuschen willst.
Stets bemüht ist eine Floskel aus dem Arbeitszeugnis = Note 4-5
Wissbegierig = Welcher normale Mensch ist das nicht auf einer höheren Position? Es wäre schlecht, wenn du es NICHT wärst, also ist eine Nennung abwertend zu sehen und lässt Alarmglocken schrillen.
Neugierig = GANZ fürchterlich, wenn dann in der Bewerbung noch was von guter Kommunikationsgabe steht, gibst du damit Preis, dass du die Tratschtante vom Dienst bist. ( Wenn auch unfreiwillig )
Ich kann dir hier nur den Tipp geben, schreibe selbst einen Text worin du dich anpreist, und dann lies es gegen und denke dir aus der Sicht des Chefs,
warum sollte ich den jetzt einstellen,
was gefällt mir an dem Schreiben / der Vorstellung,
was macht ihn sympathisch,
was ist ein No-Go
und was für ein Mensch wird mich erwarten, wenn ich den einlade!
Wenn das alles passt ist auch die Chance größer, dass du eventuell einen Arbeitgeber findest auf den du auch LANGFRISTIG Bock hast!
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Zum Aufbau könnte ich dir jetzt eine Menge sagen, tue es aber nicht, ich fasse es zusammen,
denn die Bewerbung muss von dir kommen und darf nicht vorkonfektioniert sein!
Aufbau:
Super wichtig ist, dass die Anschreiben ( und generell deine gesamte Kommunikation ) nach DIN-Norm 5008 gestaltet ist.
Was das genau heißt, ist hier zu ersehen --->
https://de.wikipedia.org/wiki/DIN_5008#/media/File:DIN_5008,_Form_A.svg
( PS: Pfiffige Leute ziehen sich AKTUELLE Blanko-Din5008-Vorlagen aus dem Internet und BEFÜLLEN sie! )
Ich kenne echt abgefuckte ( teilweise sehr gute ) Personaler, die haben zwei DIN5008 Schablonen ( Typ A und B ) auf Overhead-Folie gedruckt, und legen die sofort beim Anschreiben drauf und entscheiden dann, MÜLL oder nochmal durchgucken Stapel.
( BÜRO ! )
Somit hast du erstmal ein Grundgerüst und stehst nicht mit einem leeren Blatt da, und nervst dich selbst an, weil du seit 3 Stunden keinen einzigen Satz zu Papier gekriegt hast
.
Dann ganz einfach
1. Adressen / Anschriften / Anliegen
2. Vorstellung / Bezugspunkt Bewerbung ---> aus Zeitung / Internet / ( ACHTUNG Vitamin B wirkt! Mundpropaganda / Kumpels etc... )
3. Bisherige Tätigkeiten / Fachbereiche / Spezialisierung bisher ( besondere Werkstücke vorzeigbar? )
4. Erwartungshaltung / Neue Aufgabe / eventuell auf dich zugeschnitten / spannende Aufgabenbereiche / Hobbys verbinden---> Nachweise
5. Abschlussformel / Wünsche / Höflichkeit / Kontaktersuche
BEDENKE IMMER die wichtigsten Teile der Bewerbung sind Abschnitt 4-5,
denn die BLEIBEN als letztes im Gedächtnis, weil sie auch zum Schluss gelesen werden, hier musst du höllisch aufpassen, das jedes Zeichen richtig sitzt!
Lieber einen Absatz mehr als zu wenig benutzen, das Ganze muss aufgeräumt wirken und nicht wie Blocksatz!
Abschließend, wenn du dein Werk fertiggestellt hast, gebe ich dir den Rat das Ganze auf verschiedenfarbigen Papieren ( von mir aus rot, blau und grün ) jeweils einmal aus zu drucken.
Dann nimmst du ein VERNÜNFTIGES Foto von dir und hälst es rechts oben in die Datumsecke und liest die Bewerbung nochmal ( Das verfremdet das geschriebene, so dass du dir NUR den Text anschauen kannst, ohne das dein Unterbewusstsein direkt weiß, ah okay, das war ich... Besonders blau ist hier zur Kontrolle gut geeignet, denn du musst dich bei jedem Wort anstrengen es lesen zu können. Das Bild von dir oben simuliert eben ein wenig den Eindruck, den der Personaler oder Chef von dir hat, wenn er das Schreiben das erste mal liest... )
Wenn dann deine innere Stimme eindeutig sagt,
JO PASST,
dann abschicken!
NATÜRLICH DAS AUF VERNÜNFTIGEM PAPIER GEDRUCKTE SCHREIBEN!
( Hier ist es auch nicht verkehrt 10-15€ für anspruchsvolleres Papier aus zu geben, Folien und Hüllen für einzelne Blätter sind ein NO-GO!
Du musst begeistern, normales Kopierpapier hat meistens immer 80g, ich würde dir empfehlen zwischen 60-110g bei deinem Bewerbungspapier zu bleiben. Zu dicke Kartonage (( 120g+ )) wirkt nicht richtig verarbeitet oder bearbeitet / gelayoutet immer sehr billig, beinahe wie ein Stück von einem Schuhkarton!
Ich hatte mal für eine gute Freundin eine Bewerbung auf pergamentähnlichem ganz dünnem Papier designt, mit Durchschlag auf der anderen Seite, und Silberpapier darunter, was die Kontraste der Schrift echt bombig hervorgehoben hatte. Die hat die Stelle auch tatsächlich anscheinend mitunter NUR wegen der Papierwahl die sich von ALLEM anderen abgrenzte gekriegt! Da hat dann aber auch EINE Bewerbung 3,20€ Materialkosten OHNE Mappe und Versandtasche verschlungen... Also eher etwas für gezielte Vitamin B Bewerbungen und nicht geeignet für den Massenversand )
Ich denke da an sowas ( Das sind jetzt schnell Ideen, du musst selbst schauen, was deinem Stil am besten entgegenkommt ) -->
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Wenn du es RICHTIG professionell machen willst, lässt du dir privates Briefpapier drucken!
Da haste dann ungefähr einmal 60-80€ für ca.1000 Blatt ausgegeben, hast dann aber etwas Beständiges, was Elegantes und vor allem etwas mit Wiedererkennungseffekt! Du kannst es ja dann, wenn du es auf die Spitze treiben willst, dein eigenes Briefpapier an das deiner Traumfirma anpassen / der Firma wo du dich bewirbst...