Wir haben grundsätzlich zwei Arten der demokratischen Legitimation.
Eine gefällt dir nicht und das ist die indirekte Legitimation. Das heißt, dass demokratisch gewählte Regierungen die Funktion übernehmen, den Aufsichtsrat zu besetzen. Das magst du nicht und doch ist es eine akzeptierte Praxis. Wir wählen in Deutschland auch keine Regierung oder einen Bundespräsidenten. Die Behauptung, dass das Vorgehen pauschal auf Ablehnung trifft stimmt nicht.
Die andere Möglichkeit ist die direkte Wahl. Bei jeder Wahl sind Probleme bei den Proportionen völlig normal. Kein Wahlkreis hat exakt die Struktur wie die andere. In den USA ist das Gefälle bei der Bevölkerung extrem. Beispiele finden sich viele, aber auch genauso viele Lösungen.
Das Argument ist daher keines, denn sonst hätte man niemals irgendetwas machen können.
Wie kommst du denn darauf, dass ich gegen die Art der Wahl in Deutschland bin?
Bitte lerne endlich zwischen der Diskussion möglicher Probleme und meiner persönlichen Meinung zu unterscheiden.
Wahlkreise werden nach bestimmten Kriterien (geographisch oder common fate z.B.) in fest abgegrenzten Ländern zusammengesetzt, mit einer gemeinsamen Mythe. Ich sage ja mit Nichten, dass Wahlen nicht möglich sind, aber klar ist auch dass sie auf so einer Ebene bis jetzt praktisch nicht stattgefunden haben und mit Wahlen in einheitlichen Ländern nicht vergleichbar sind. Wenn du nicht fähig oder bereit bist, diese Probleme zu diskutieren, dann bist du nicht fähig zu gestalten.
Den Gedanken finde ich grundsätzlich gut, allerdings ist der Gründungsmythos, besonders bei der EU längst bedeutungslos. Zudem wurde die EU auch offiziell erst in den 90ern gegründet, aber so spitzfindig wollen wir nicht sein, oder?
Die EU hatte ihren Grundgedanken bereits in den 50ern du Vogel, dass das damals nicht EU hieß, sollte wohl jeder wissen.
Was aber heißt das? Dass eine Notwendigkeit besteht, zu handeln und die besteht. Ich weise gerne da nochmal auf meinen Link oben hin:
http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/
Wenn wir nichts tun, wird es nicht besser.
Das sind die gleichen Punkte, wie in dem „Buch“, ohne irgendeine relevante neue Ausführung und sie bleiben dabei so allgemein nichtssagend wie in dem Buch.
Deine Behauptung war, dass die Menschen den Gedanken eines Fonds, den man übrigens auch nicht Fonds nennen muss, negativ sehen und das Beispiel des norwegischen Pensionsfonds zeigt, dass das nicht stimmt. Um mehr ging es nicht.
Norwegen ist nicht vergleichbar mit einer supranationalen Organisation, wie erläutert, auch weil er sich aus einer völlig anderen Quelle, als in dem AH-Modell vorgeschlagen, speist. Und die Auflistung der von mir genannten Organisationen beweist eben auch die Skepsis gegenüber internationalen Organisationen und Finanzinstitutionen.
Natürlich. Es bestehen Verträge. Diese Verträge halten Bedingungen. Wenn eine Seite diese Bedingungen bricht, dann können die Verträge gekündigt werden. Was ist daran nun schlimm? Wenn du den Kredit für dein Haus nicht mehr bedienst, wird dir der Kredit vermutlich fristlos gekündigt werden. Warum machst du aus Banalitäten irgendwelche Schwierigkeiten?
Weil es in Bezug auf ganze Völker keine Banalität ist. Auf Ebene eines Volkes spielen Gedanken der Souveränität und Selbstbestimmung eine ganz andere Bewertungsrolle als bei der Frage Miete oder Zinszahlung. Ein Volk davon zu überzeugen einer internationalen Organisation eine Strafmöglichkeit zuzugestehen ist unglaublich schwer. Diese dann noch durchzusetzen sowieso. Ein Volk dann noch zu überzeugen unsagbare Geldsummen zu zahlen, macht es noch viel schwieriger.
Stellen wir uns das praktisch vor. Ein Unternehmen erhält die Lizenz zur Nutzung eines Patentes. Es unterschreibt Klauseln zu Mindestlöhnen, Mitbestimmung und Standards bei der Arbeit. Es stellt sich heraus, dass das Unternehmen irgendwo in Asien Kinder für sich arbeiten lässt. Das Unternehmen bricht den Vertrag, es wird gekündigt.
Es handelt sich um einen normalen Rechtsvorgang, der im AH-Modell den angenehmen Nebeneffekt hat, dass Dinge betroffen sind, die negativ sind.
Wie das vertraglich abläuft ist klar, wie willst du es denn durchsetzen?
Es ist zwar eine Wiederholung, aber der AH-Fonds ist nicht die EU. Es ist eben kein Superstaat, sondern nur ein großer Mechanismus. Es greift in die Belange der Nationalstaaten doch gar nicht ein, solange ein Mindestkatalog eingehalten wird der aus Dingen wie Demokratie oder Menschenrechten besteht und selbst das nur indirekt durch Umleitung des Eigennutzes. Ob Staaten sich spalten ist für das Modell egal. Es ist eine völlig andere Ebene. Das Modell greift gerade nicht ein. Es zwingt nicht. Es motiviert nur. Genau das ist das Gute daran.
Er greift nicht ein, legt aber fest wie etwas zu sein hat? Liest du eigentlich was du schreibst? Natürlich ist das ein mit der EU vergleichbares System. Auch in der EU muss keiner Mitglied sein. Wenn du Sachen wie Patente verlierst, wenn gegen Regeln des Fonds verstoßen wird, ist die nationale Souveränität dadurch eingeschränkt.
Da müssen wir zwischen Staaten und Unternehmen unterscheden. Bei Staaten sollten Dinge z.B. wie Demokratie, Rechtsstaat oder Menschenrechte recht leicht zu definieren sind, denn sie sind es bereits. Bei Unternehmen lassen sich auch Standards definieren, die Allgemeingültig sind. Beispielsweise Verbot von Kinderarbeit, Mindestlöhne, die an die Kaufkraft angepasst werden könnten usw..
Die Auffassung über Rechtsstaat, Demokratie und Menschenrechten unterscheiden sich zwischen den Staaten sehr stark, wie du selbst festgestellt hast schon in direkter/indirekter Wahl, Verhältnis von Rechtssubjekten, Abwägung der Rechte…. Hast du eigentlich irgendein relevantes Wissen zu dem Thema? Das ist ja erbärmlich.
Sag doch mal, ab wann Kinderarbeit, Kinderarbeit ist.
Probleme bekämmst du nur, wenn du z.B. an den Kündigungsschutz gehst, der bei uns Tradition hat, aber in den USA nicht. Warum aber da rangehen? Will doch gar keiner. Du zeugst da ein Scheinproblem, das es gar nicht gibt.
Das stimmt so schlicht nicht. Ohne gemeinsame Standards kann man solche Organisationen nicht führen. Besonders wenn es um Strafen geht.
Dein Problem bleibt, dass du das Modell der Alternativen Hegemonie als Superstaat begreifst und nicht als ergänzendes Hilfsmittel um den Kapitalismus zu zügeln und als Gegenmittel, um gegen Probleme anzugehen, die sowieso kommen. Noch mal zur Erinnerung:
http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/
Der Link ist ein Witz, da kein Unterschied zu dem Buch und das argumentiert schon schlecht. 2% des BIP und Festlegung von Strafen ist kein Hilfsmittel sondern der mit Abstand gewaltigste Superstaat der Geschichte. Allein die notwendige Verwaltungsstruktur plus das zu verwaltende Vermögen würde Organisationen wie UNO und EU lachhaft im Vergleich aussehen lassen.
Die Meinungsfreiheit wird von dem Modell überhaupt nicht tangiert.
Habe ich auch nicht behauptet.
Du hast eine Weltansicht, die etwas komisch ist. Konzerne agieren längst international und damit auch die Wirtschaft. Völlig egal, ob es einen AH-Fonds gibt oder nicht. Das ist doch bereits jetzt Fakt. Welche Ausfälle gibt es denn? Die Unternehmen agieren doch weiter auf den Märkten, egal woher Lizenzen oder Patente kommen.
Noch mal, es geht um die Konzentration und damit das Abschöpfen der Finanzmittel. So schwer kann das doch wohl nicht sein.
Welche Souveränität verliert ein Land? Gar keine, außer man geht davon aus, dass ein deutsches Unternehmen, das auf dem Papier deutsch ist, nur für deutsche Interessen handelt und nie etwas anderes tun würde. Das gibt es aber leider gar nicht.
Oben bereits erklärt.
Der wichtiger Punkt soll aber noch einmal wiederholt werden. Deine Argumentation geht davon aus, dass der Status Quo der westlichen Welt sich nicht verändern wird, das wird er aber. Hierzu noch einmal der Link:
http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/
Stumpfsinnige 08/15 Argumente und dabei noch nicht mal gut fundiert.
Die Tendenz geht nach unten. Entweder wir tun etwas oder aber wir sind nur noch ein Spielball. Das Modell der Alternativen Hegemonie sorgt dafür, dass wir spielen und nicht mit uns gespielt wird. Am Spiel kommen wir aber nicht vorbei, verstehst du?
Ich bin durchaus dafür zu reformieren und sich weiterzuentwickeln sogar mit hoher Ambition. Das Modell ist einfach nur Schrott. Nichts von dem was es verspricht würde eintreten. Im Gegenteil der einfache Bürger würde weiter an Einfluss verlieren, da es fundamental diktatorisch ist.
Das Modell der Alternativen Hegemonie schränkt das freie Wirtschaften nicht ein. Genau das ist doch das Prinzip: Es ist ein weiterer Spieler auf dem Markt und steht im Wettbewerb. Es leitet die Kräfte nur um: Wer gut handelt, hat maximalen Profit.
Es ist kein Spieler auf dem Markt, es ist ein Marktkontrolleur. Wie kommst du auf die Idee, es sei ein Spieler am Markt?
Diese sehr wenigen Personen sind aber demokratisch legitimiert und darauf kommt es an. Die Argumentation macht auch deswegen wenig Sinn, weil du wieder eine Selbstverständlichkeit anprangerst auch in deinem Landkreis oder in deiner Stadt werden vielleicht 25 Richter über die Auslegung von Gesetzen entscheiden. Ein kleiner Kreis.
Noch mal, es geht um Konzentration von Macht, Kapital und der Vermengung mit zweifelhaften moralischen Standards.
Der Umstand, dass du immer wieder Banalitäten aufgreifst, die auch heute schon längst geregelt sind, lässt das mutmaßen. Immer wieder argumentierst du mit Argumenten, die gar keine sind und konstruierst Probleme, die nicht existieren. Beispiele wären Dinge, wie, dass es ein Vertragsrecht, indirekte demokratische Legitimation oder Repräsentation gibt. Daher müssen wir davon ausgehen, dass du solche Sachen nicht kennst.
Hier ist doch das zentrale Problem deiner Weltsicht. DU siehst das vielleicht so, aber das bedeutet lange nicht das es Fakt bist. Nennt sich pluralistische Gesellschaft und die würde durch dieses schwachsinnige Modell völlig zerstört.