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Das Alternative Hegemonie Modell (AH-Modell) - Kann es die Welt verändern?

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Starfix

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Freigeldanhänger?

Du solltest dir klar machen, dass die unterschiedlichen Geldsysteme nur wenig Einfluss auf die Wirtschaftssysteme haben - letzten Endes sind sie weitgehend austauschbar. Allerdings verlangt wirtschaftliche Geschwindigkeit nach Dynamiken, die mit einem Freigeldsystem nicht oder nur schwer zu organisieren sind. Die Folge wäre, dass sich entweder die wirtschaftliche Geschwindigkeit massiv verlangsamt, oder aber sich die Veränderungskräfte Ausweichmöglichkeiten suchen. Das könnten auch Schwarzmärkte sein, oder Parallelwährungen oder oder oder......

Heutige modernere Ansätze für das Geldsystem haben beispielsweise den Zins, weil dieser eine Antwort auf das Thema liefert, wie man die Chance auf einen Gewinn in der Zukunft bei seinen Bewertungen des Tauschgeschäftes mit berücksichtigen kann. Da die Dynamik immer größer wurde, waren die älteren Geldsysteme mit einer Goldbindung u.ä. zu starr für die Wirtschaft - und wurden abgelöst, bevor es zu Volksaufständen und Revolutionen im breiten Stil kam.

Innovative Ansätze für die Zukunft bringen beispielsweise Blockchain-Währungen, weil diese die heute bestehende Abhängigkeit zu Staaten oder Staatsorganisationen beim Handel auflösen - dass es Bitcoin und Co gibt (die ich allesamt noch nicht wirklich als Währungen bezeichnen würde) ist insofern auch schon eine Ausweichbewegung der Wirtschaft auf die Grenzen heutiger Währungsräume. Dies vergessen Menschen gerne, die sich ideologisch auf ein Thema einschwören, und danach recht religiös alles andere verteufeln.

Der Markt ist einfach nur da und wirtschaftet vor sich hin. Wenn die Begrenzungen des Marktes dessen Dynamik nicht mehr wirklich beherrschen können, brechen Märkte aus und überwinden dabei die Grenzen - mal durch Schattenwährungen, mal durch Revolutionen, mal durch andere Wirkmechanismen - und die Kreativität von Märkten ist dabei unendlich.....

Du hast festgestellt, dass der Zins nicht so ganz unwichtig ist.....und dabei viel wahres geschrieben - nur ziehst du teilweise Schlussfolgerungen, die ich nicht teile. So erschließt sich mir nicht, was du an der Zinspolitik der EZB so kritisch findest. Deren Politik ist die Antwort auf die Herausforderungen, die IHR Markt der EZB derzeit bietet. Faktisch gibt es bei der EZB auch schon mal negative Zinsen - die aber korrellieren durchaus mit den Bedürfnissen des Währungsraumes. Im Großen und Ganzen funktioniert der Euro nach gängigen Kriterien durchaus! Die Kaufkraft des Euros ist im Rahmen dessen, was vereinbart wird, als recht stabil zu bezeichnen. Die Inflation im Euroland ist im Rahmen des EZB-Ziels. 2% Inflationsziel ist ein durchaus moderner Wert für einen großen Wirtschaftsraum - wäre der Wert 0%, würde dies tendenziell Investitionen abwürgen.
Der Euro ist eine politische Währung - er existiert, weil die Politik den Euro will. Und die Politik hat einiges getan, damit die Rahmenbedingungen für diese Währung besser und besser werden - auch wenn ich sie selbst nach den jüngsten Reformen nicht als gut bezeichnen würde. Ich habe dennoch keinen Zweifel daran, dass es den Euro so lange geben wird, wie ihn die Politik will.

Wäre Freigeld besser.......ich glaube nicht. Ich denke eher, dass Freigeld für einen modernen Wirtschaftsraum wie den des Euroraumes viel zu starr wäre. Die Fliehkräfte wären unglaublich, weil Freigeld mit der Dynamik der Märkte nicht zurecht kommt (zumindest stelle ich mir das so vor). Bei einer politischen Währung wie dem Euro kann die Politik bei disruptiven Veränderungen in der Wirtschaft, wie wir sie im Rahmen der Digitalisierung erleben, permanent und leicht nachsteuern. Beim Freigeld geht das so einfach nicht - da sind die Spielregeln fest........und genau diese Begrenzung sprengt dann den Währungsraum, wenn wir ein Freigeldsystem einführen würden. Freigeld funktioniert nur mit deutlich langsameren Change-Prozessen. Bricht mal eben ein ganzes Wirtschaftssegment binnen weniger Tage zusammen......Freigeld kann da nicht wirklich helfen. Der Euro hingegen schon - der ist eine politische Währung, da kann man an allen möglichen Parametern drehen und wenden, und so Zusammenbrüche zeitlich strecken, oder Neue Wirtschaftsansätze kreativ fördern......diese Dynamik haben nur Währungen, die politisch beeinflussbar sind, die aber gleichzeitig ausreichend Beharrungskräfte gegen die Vereinnahmung durch die Politik haben. Da sind politische Währungen, wie der Euro, oder auch der Dollar, weitaus besser geeignet als zu starre Ansätze wie der des Freigelds.

AH funktioniert mit dem Euro, würde auch mit dem Freigeld funktionieren.......AH hat aber auch Grenzen in der Dynamik, und setzt meiner Überzeugung nach menschliche Haltungen voraus, die es in dieser Form nicht ausreichend weltweit im Konsens gibt.

Ich gehe davon aus das das Freigeld Dynamisch genug ist um allen Ansprüchen des Marktes zu genügen, ich sehe da kein Problem. Der Goldstandart wurde aufgegeben weil das Gold nicht mehr ausreichte um die Verbindlichkeiten zu decken. Warum sollte den jemand auf Schwarzmärkte , oder Parallelwährungen ausweichen? Warum sollte sich den die Wirtschaft verlangsamen? Das Freigeld wird die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erheblich erhöhen und somit wird die Wirtschaft Profitieren. Die EZB nimmt auch keine Minus Zinsen, einige Privatbanken nehmen Minus Zinsen. Das Einzige Problem das ich bei der Freiwirtschaft sehe ist der abnehmende Innovation und Wachstumsdruck, das könnte uns langfristig Probleme bereite, da müsste schon heute Maßnahmen ergriffen werden um dagegen zu steuern, denn das Geldsystem das wir aus unseren Lehrbüchern kennen mussten wir abschaffen weil es nicht funktioniert hat, dafür haben wir heute ein System das Laut Lehrmeinung nicht Funktionieren kann.
 
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Ich gehe davon aus das das Freigeld Dynamisch genug ist um allen Ansprüchen des Marktes zu genügen, ich sehe da kein Problem. Der Goldstandart wurde aufgegeben weil das Gold nicht mehr ausreichte um die Verbindlichkeiten zu decken. Warum sollte den jemand auf Schwarzmärkte , oder Parallelwährungen ausweichen? Warum sollte sich den die Wirtschaft verlangsamen? Das Freigeld wird die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erheblich erhöhen und somit wird die Wirtschaft Profitieren. Die EZB nimmt auch keine Minus Zinsen, einige Privatbanken nehmen Minus Zinsen. Das Einzige Problem das ich bei der Freiwirtschaft sehe ist der abnehmende Innovation und Wachstumsdruck, das könnte uns langfristig Probleme bereite, da müsste schon heute Maßnahmen ergriffen werden um dagegen zu steuern, denn das Geldsystem das wir aus unseren Lehrbüchern kennen mussten wir abschaffen weil es nicht funktioniert hat, dafür haben wir heute ein System das Laut Lehrmeinung nicht Funktionieren kann.

Ich möchte mal auf folgende Fragestellung hinweisen, die mir bisher noch nicht ausreichend von Freigeld-Anhängern erklärt werden konnte:
Im heutigen politischen Umfeld ist ist es durchaus nicht ganz unüblich, dass der Staat relativ willkürlich die Entscheidung trifft, dass bestimmte Sachverhalte heute noch kostenfrei sind, morgen aber dafür ein Markt und eine dazugehörige Steuer gilt. Ein Standardbeispiel wäre beispielsweise das Thema CO2-Steuer - oder auch die Einführung von Verbrauchsrechten auf CO2. Der Staat kann dies heute sehr leicht tun, weil heute viele Geldfragestellungen virtualisiert sind, und die Geldmenge jederzeit beliebig angepasst werden kann.
Im Freigeld kann man sehr wohl die Geldmenge verändern - allerdings erscheinen mir die Instrumente dort noch nicht ausreichend auf die Dynamik moderner Märkte ausgerichtet zu sein. Denn die Geldmenge kann heute in unseren Märkten tagesgenau eine große Rolle spielen - in Krisenzeiten kann die Geldmenge sogar in wenigen Stunden ein entscheidendes Kriterium werden, ob eine Krise abgewendet werden kann, oder eine Inflation oder Deflation oder ein Zusammenbruch des Bankensystems entsteht.

Das Freigeld ist meiner bisherigen Sichtweise nach auf diese modernen Geldprobleme (die auch reale Wirtschaftsprobleme sind) nicht wirklich gut aufgestellt. Es ist dort schwierig, in der hohen Dynamik rechtzeitig den jeweiligen Geldbedarf punktgenau zu treffen - das Problem ist dann aber, dass bei stärkeren Differenzen zwischen der zur Verfügung gestellten Geldmenge und dem Geldmengenbedarf sich entweder Inflationäre oder Deflationäre Tendenzen schnell verstetigen - und das in schwer zu kontrollierenden chaotischen Prozessen.

Natürlich kann man zurecht in Teilen aussagen, dass ein Teil dieser modernen Geldprobleme auch gerade deshalb da sind, weil unser Geldsystem so ist, wie es ist - allerdings ist schon die Frage, ob ein Freigeldsystem noch mit der Dynamik heutiger Märkte und Virtualisierungstechniken einhergeht - oder Freigeld nicht doch auch der Sehnsucht nach Entschleunigung Rechnung trägt. Ich fürchte letzteres - und habe deshalb die Befürchtung, dass man in einem Freigeldsystem nur extrem schwer mit der Dynamik der heutigen virtualisierten Märkte mithalten kann - wäre das Freigeld aber zu träge in seiner Reaktionsfähigkeit, würden in Krisensituation binnen weniger Tage die wichtigste Grundlage jeder Währung verloren gehen - das Vertrauen derer, die die Währung nutzen.

Die heutige Währung EURO passt tatsächlich nicht so recht zu den Lehrbüchern.....weil die Lehrbücher immer wieder den Fehler machen, dass sie Währungen als logische und erklärbare Instrumentarien interpretieren wollen. Da wird dann das Menschenbild des Homo Oeconomicus oder auch andere verwendet, um bestimmte systemische Erklärungen für was auch immer zu liefern.
In der Praxis aber haben wir mit dem Euro eine moderne politisch gewollte Währung! Sie funktioniert, weil beispielsweise Frau Merkel sich in Krisenzeiten vor die Presse stellt, und den Bürgern erklärt, dass die Regierung dafür sorgt, dass die Währung funktioniert. Und weil das in der Praxis dann auch gelingt, weil die EZB über Instrumentarien verfügt, um sehr dynamisch mal Geld zur Verfügung zu stellen, und mal Geld aus den Märkten abzuziehen - deshalb erleben die Nutzer der Währung EURO, dass diese ihren Zweck erfüllt.

Der Euro funktioniert, weil die Marktteilnehmer einerseits glauben, dass er funktioniert - aber auch weil die Politik sich darum kümmert, dass er funktioniert - und auch, weil die EZB hoch dynamische Instrumente hat, um kritische Faktoren wie die Geldmenge und die Geldwertstabilität mit extrem hoher Dynamik anpassen zu können. DAS ist für die gängige Lehrmeinung auf Niveau Bachelor definitiv zu komplex, um das zu vermitteln. Im Master wird es je nach Studiengang dann schon mal auch verdeutlicht, wie es funktionieren kann, obwohl es nicht der Lehrmeinung entspricht.....der Rest ist dann menschliche Erfahrung und Berufserfahrung.......in einem höchst dynamischen Umfelt.

Mir ist völlig klar, dass der Euro sofort auseinanderbrechen wird, wenn entweder die EZB zentrale Fehler macht, oder die Politik nicht mehr ausreichend für den Euro eintritt, oder sonst Kriterien entstehen, die die Marktteilnehmer an der Funktion des Euros hinreichend zweifeln lassen. In diesem Sinne wäre meiner Ansicht nach auch der Begriff einer "chaotischen Währung" durchaus gerechtfertigt - wobei mir der Begriff der "Politischen Währung" besser gefällt, weil er meiner Ansicht nach am besten ausdrückt, warum und wie lange der Euro funktionieren wird. Nämlich so lange, wie die Politik ihn mehrheitlich stützt.

Wenn mehr und mehr Länder anfangen, den Euro in Frage zu stellen - dann wird es schwer! Derzeit profitieren aber die meisten Länder der Eurozone vom Euro - deshalb mache ich mir wenig Sorgen! Die erlebte Realität gibt mir seit den Anfangstagen des Euros recht - wäre ich Euroskeptiker, ich würde mich schwarz ärgern ob der entgangenen Profite.......
 

Picasso

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Der Euro übersteht mit Chance noch dieses Jahrzehnt. Vielleicht.
 

Starfix

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Ich möchte mal auf folgende Fragestellung hinweisen, die mir bisher noch nicht ausreichend von Freigeld-Anhängern erklärt werden konnte:
Im heutigen politischen Umfeld ist ist es durchaus nicht ganz unüblich, dass der Staat relativ willkürlich die Entscheidung trifft, dass bestimmte Sachverhalte heute noch kostenfrei sind, morgen aber dafür ein Markt und eine dazugehörige Steuer gilt. Ein Standardbeispiel wäre beispielsweise das Thema CO2-Steuer - oder auch die Einführung von Verbrauchsrechten auf CO2. Der Staat kann dies heute sehr leicht tun, weil heute viele Geldfragestellungen virtualisiert sind, und die Geldmenge jederzeit beliebig angepasst werden kann.
Im Freigeld kann man sehr wohl die Geldmenge verändern - allerdings erscheinen mir die Instrumente dort noch nicht ausreichend auf die Dynamik moderner Märkte ausgerichtet zu sein. Denn die Geldmenge kann heute in unseren Märkten tagesgenau eine große Rolle spielen - in Krisenzeiten kann die Geldmenge sogar in wenigen Stunden ein entscheidendes Kriterium werden, ob eine Krise abgewendet werden kann, oder eine Inflation oder Deflation oder ein Zusammenbruch des Bankensystems entsteht.


Das Freigeld bietet noch eine weitere Funktion zu Regulierung der Geldmenge und deshalb ist es sogar noch viel dynamischer als das Konventionelle Geldsystem.

Das Freigeld ist meiner bisherigen Sichtweise nach auf diese modernen Geldprobleme (die auch reale Wirtschaftsprobleme sind) nicht wirklich gut aufgestellt. Es ist dort schwierig, in der hohen Dynamik rechtzeitig den jeweiligen Geldbedarf punktgenau zu treffen - das Problem ist dann aber, dass bei stärkeren Differenzen zwischen der zur Verfügung gestellten Geldmenge und dem Geldmengenbedarf sich entweder Inflationäre oder Deflationäre Tendenzen schnell verstetigen - und das in schwer zu kontrollierenden chaotischen Prozessen.


Das hast Du jetzt ein paar mal geschrieben aber ich sehe in deinen Beitrag nur Behauptungen, warum sollte der Geldbedarf den nicht punktgenau treffen? Die Inflation und Deflation hängt ja laut Lehrmeinung von der Geld bzw. waren Menge ab bzw. den Preis der Waren, zB. steigen die preise auch durch Zinskosten die heute Reduziert sind, dadurch verlangsamt sich aber die Umlaufende Geldmenge und somit sind die Zentralbanken ja gezwungen die Märkte Regelmäßig mit frischen Geld zu fluten, das Freigeld erhöht aber die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes auch bei sinkenden Zinsen. Gegenwärtig und auf Langer Sicht können wir uns auch keine höheren Zinsen leisten.

Natürlich kann man zurecht in Teilen aussagen, dass ein Teil dieser modernen Geldprobleme auch gerade deshalb da sind, weil unser Geldsystem so ist, wie es ist - allerdings ist schon die Frage, ob ein Freigeldsystem noch mit der Dynamik heutiger Märkte und Virtualisierungstechniken einhergeht - oder Freigeld nicht doch auch der Sehnsucht nach Entschleunigung Rechnung trägt. Ich fürchte letzteres - und habe deshalb die Befürchtung, dass man in einem Freigeldsystem nur extrem schwer mit der Dynamik der heutigen virtualisierten Märkte mithalten kann - wäre das Freigeld aber zu träge in seiner Reaktionsfähigkeit, würden in Krisensituation binnen weniger Tage die wichtigste Grundlage jeder Währung verloren gehen - das Vertrauen derer, die die Währung nutzen.

Die heutige Währung EURO passt tatsächlich nicht so recht zu den Lehrbüchern.....weil die Lehrbücher immer wieder den Fehler machen, dass sie Währungen als logische und erklärbare Instrumentarien interpretieren wollen. Da wird dann das Menschenbild des Homo Oeconomicus oder auch andere verwendet, um bestimmte systemische Erklärungen für was auch immer zu liefern.
In der Praxis aber haben wir mit dem Euro eine moderne politisch gewollte Währung! Sie funktioniert, weil beispielsweise Frau Merkel sich in Krisenzeiten vor die Presse stellt, und den Bürgern erklärt, dass die Regierung dafür sorgt, dass die Währung funktioniert. Und weil das in der Praxis dann auch gelingt, weil die EZB über Instrumentarien verfügt, um sehr dynamisch mal Geld zur Verfügung zu stellen, und mal Geld aus den Märkten abzuziehen - deshalb erleben die Nutzer der Währung EURO, dass diese ihren Zweck erfüllt.

Der Euro funktioniert, weil die Marktteilnehmer einerseits glauben, dass er funktioniert - aber auch weil die Politik sich darum kümmert, dass er funktioniert - und auch, weil die EZB hoch dynamische Instrumente hat, um kritische Faktoren wie die Geldmenge und die Geldwertstabilität mit extrem hoher Dynamik anpassen zu können. DAS ist für die gängige Lehrmeinung auf Niveau Bachelor definitiv zu komplex, um das zu vermitteln. Im Master wird es je nach Studiengang dann schon mal auch verdeutlicht, wie es funktionieren kann, obwohl es nicht der Lehrmeinung entspricht.....der Rest ist dann menschliche Erfahrung und Berufserfahrung.......in einem höchst dynamischen Umfelt.

Mir ist völlig klar, dass der Euro sofort auseinanderbrechen wird, wenn entweder die EZB zentrale Fehler macht, oder die Politik nicht mehr ausreichend für den Euro eintritt, oder sonst Kriterien entstehen, die die Marktteilnehmer an der Funktion des Euros hinreichend zweifeln lassen. In diesem Sinne wäre meiner Ansicht nach auch der Begriff einer "chaotischen Währung" durchaus gerechtfertigt - wobei mir der Begriff der "Politischen Währung" besser gefällt, weil er meiner Ansicht nach am besten ausdrückt, warum und wie lange der Euro funktionieren wird. Nämlich so lange, wie die Politik ihn mehrheitlich stützt.

Wenn mehr und mehr Länder anfangen, den Euro in Frage zu stellen - dann wird es schwer! Derzeit profitieren aber die meisten Länder der Eurozone vom Euro - deshalb mache ich mir wenig Sorgen! Die erlebte Realität gibt mir seit den Anfangstagen des Euros recht - wäre ich Euroskeptiker, ich würde mich schwarz ärgern ob der entgangenen Profite.......

Unser Geldsystem ist doch schon längst gescheitert, wir haben gegenwärtig so was wie ein Notsandphase in der die Zentralbanken die Märkte frischen Geld fluten ansonsten wäre der Euro schon lange Kollabiert, es gibt aber immer wieder Bürgschaften Rettungsschirme und Konjunkturprogrammen, das gegenwärtige was auch immer System ist ein Flickwerk das an allen Ecken und Kanten klappert. Es ist nur eine Frage der Zeit bis der ganze Schwachsinn in sich zusammenfällt.

Nun ich bin aber auch nicht unbedingt für das Freigeld sondern viel mehr für eine Kapitalertragsteuer von über 50%, ich bin auch für die Erhöhung des Spitzensteuersatz auf über 50% und eine Zeitlich begrenze und gestaffelt Vermögensabgabe von 1%-5% der reichsten 5 Haushaltsgruppen. Der Staat muss umverteilen und aufgaben übernehmen, ein raus halten ist der absolut falsche weg, er muss an den richtigen stellen Präsent sein und intervenieren. Allerdings muss es auch da wieder grenzen geben, denn da wo es kein Sinn macht und der Staat stört, muss der statt natürlich Beobachter sein oder werden.
 
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zebra

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Wer den Kapitalismus verstanden hat, der wird wissen das ein solches Konstrukt niemals sozial werden kann.
Der Kapitalismus in seiner Grundform also das Geldkapital basiert nämlich auf dem Fehler in unserem Geldsystem, dem Zins.
Der Zins mit seiner Exponentialfunktion an Bord enteignet die deine Lebensleistung und zwar bis zu 50% und genau aus diesem Grund wird das System niemals sozial sein, denn diejenigen die den Zusammenhang erkennen werden davon profitieren und die Schnauze halten und die anderen, die Mehrheit, sind viel zu doof zu erkennen das sie beschissen werden, die streiten lieber um rechts und links.

die meisten haben den Zins nicht begriffen, wer kennt noch die 12 % und mehr bei einer Immobilienfinanzierung aus den 70er Jahren ?
viele haben ihr Haus 3x bezahlt ...
und Alle die egal was > auf Kredit kaufen füttern die Mafia ... und schwächen sich extrem und werden abhängig ...

ich finde das wir Weltweit erstmal zur 1 Kind Politik greifen müssen, bis sich die Menschheit auf ein paar Millionen reduziert hat, wenn nicht wird die Natur dafür sorgen, oder wir selbst mit Waffengewalt ...da wir uns schneller vermehren, wie die Technik fortschreitet um das Universum zu besiedeln ... was glaubt ihr mit wie viel Milliarden Menschen es noch lebenswert ist auf dem Planeten ... mit 10 / 15 oder sogar 50 Milliarden Menschen ? 10 Millionen reichen vollkommen ... und alles ist gut.
 

Starfix

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die meisten haben den Zins nicht begriffen, wer kennt noch die 12 % und mehr bei einer Immobilienfinanzierung aus den 70er Jahren ?
viele haben ihr Haus 3x bezahlt ...
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ich finde das wir Weltweit erstmal zur 1 Kind Politik greifen müssen, bis sich die Menschheit auf ein paar Millionen reduziert hat, wenn nicht wird die Natur dafür sorgen, oder wir selbst mit Waffengewalt ...da wir uns schneller vermehren, wie die Technik fortschreitet um das Universum zu besiedeln ... was glaubt ihr mit wie viel Milliarden Menschen es noch lebenswert ist auf dem Planeten ... mit 10 / 15 oder sogar 50 Milliarden Menschen ? 10 Millionen reichen vollkommen ... und alles ist gut.

Ich denke auch das wir eine Globale Geburtenkontrolle einführen müssen, aber die sollte nicht starr sein, wenn ein Pärchen auf sein Kind verzichtet so könnte ein anderes Pärchen auch 2 ,3 oder 4 Kinder bekommen wenn der entsprechende Verzicht vorhanden ist. Wir werden noch viele Jahrzehnte brauchen bevor wir das Sonnensystem Erschließen können, wir haben je noch nicht mal einen Menschen auf den Mars stampfen lassen. Bis dahin sollte wir ganz viele Menschen weniger werden, wir brauchen auch immer weniger Arbeiter, wir sollten von der Konsumgesellschaft zu Wissens und Bildungsgesellschaft mutieren.
 

Pommes

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die meisten haben den Zins nicht begriffen, wer kennt noch die 12 % und mehr bei einer Immobilienfinanzierung aus den 70er Jahren ?
viele haben ihr Haus 3x bezahlt ...
und Alle die egal was > auf Kredit kaufen füttern die Mafia ... und schwächen sich extrem und werden abhängig ...


Dein eigener Kredit ist noch das kleinste Übel, du zahlst ja die Zinsen für die Kredite mit denen die Wirtschaft ihre Produktion vorfinanziert auch mit.
Die Wirtschaft preist ihre Kapitalkosten ein, egal ob es sich um Kreditzinsen oder Schulden freies Eigenkapital handelt.

Die Schulden des Staates zahlen ebenfalls Zinsen, beispielsweise im Jahr 2000 waren es 67,8 Milliarden einer der größten Posten im Bundeshaushalt.

ich finde das wir Weltweit erstmal zur 1 Kind Politik greifen müssen, bis sich die Menschheit auf ein paar Millionen reduziert hat, wenn nicht wird die Natur dafür sorgen, oder wir selbst mit Waffengewalt ...da wir uns schneller vermehren, wie die Technik fortschreitet um das Universum zu besiedeln ... was glaubt ihr mit wie viel Milliarden Menschen es noch lebenswert ist auf dem Planeten ... mit 10 / 15 oder sogar 50 Milliarden Menschen ? 10 Millionen reichen vollkommen ... und alles ist gut.

Die Menschheit läßt sich nur reduzieren wenn weltweit Sozialstrukturen geschaffen werden die das Alter sichern, der Kapitalismus verhindert das aber.
Eine solidarische Gesellschaft ist teuer und nur bezahlbar wenn sich der Wohlstand gleichmäßig verteilt wird.
 
OP
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Ich finde es sehr kurios, wie wir hier von einer realisierbaren Idee wie dem Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell) zu weiteren Ideen (Freigeld, Geburtenkontrolle..) gekommen sind.

Das zeigt einerseits, dass wir etwas tun müssen und wir neue Ansätze dringend brauchen.

Andererseits, aber auch, dass wir zu sehr in reinen Ideen verharren. Die Kritik am Euro teile ich, aber für das genannte Freigeld fehlt es an Voraussetzungen, um es jemals umsetzen zu können. Wenn eine Sache aber nur unter Laborbedingungen funktioniert, dann ist sie nicht praktikabel. Und mal ehrlich. Die Idee des Freigeldes ist doch locker über 100 Jahre alt und hat sich noch nie durchgesetzt und glaubt mir, ich bin auch ein heftiger Kritiker der heutigen Zustände, sonst wäre ich nicht hier im Thread.

Etwas anderes ist es, wenn ich Ideen habe, die ich wie einen Hut auf die aktuellen Zustände aufsetzen kann. Das AH-Modell wäre so etwas. Aber natürlich auch die Idee der Geburtenkontrolle. Wobei ich frage, woher die Motivation zur Geburtenkontrolle kommen soll? Beim AH-Modell bringt das Einhalten einer Wertcharte Vorteile für mich. Welchen Vorteil habe ich durch Beschneidung meiner Rechte zum Kinderkriegen? Es wäre damit kein Freiwilligkeit, sondern brutaler Zwang. Zudem wäre die Konsequenz eine überalterte Gesellschaft, wie sie China irgendwann mal drohen könnte.

Schwierig, aber die ganzen Diskussionen zeigen, dass es handlungsbedarf gibt und ein weiter so schlecht wäre.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

a) Wir führen letztendlich einen alten Streit und zwar einen der Form. Ein Quellenverzeichnis ist für eine Grundidee irrelevant. Was soll da stehen? Was ein BIP ist? Aufgeblasene Werke, die den Anschein waren und keinen einzigen neuen Gedanken, gibt es genug. Das Modell ist dir zu wenig detailliert. Mir genügt die Idee. Das gefällt dir nicht, aber auf die Form kommt es nicht an. Menschen folgen aber Ideen und keinen Details. Sie sind nicht wissenschaftlich und müssen es auch nicht sein.
Hast du noch nie eine einigermaßen anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeit geschrieben oder einen Schulaufsatz wenigstens? Hier wäre allein für die ethischen Begriffe ein ausführliches Quellverzeichnis nötig, da die Begriffe keine feststehende Bedeutung haben sondern je nach philosophischer Richtung sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
In diesem Modell befindet sich nicht ein origineller Gedanke, die Idee dass eine monopolistische Kontrolle von Technologie Macht ausübt, hatten die alten Griechen schon verstanden. Wie gesagt das ist kaum mehr als eine billige Kopie der Reagan Strategie in den 80er Jahren des kalten Krieges.
Die Konsequenzen unausgegorener Ideen sind immer katastrophal, deswegen sind Details so bedeutend. Lenin, Stalin und Konsorten kannten Marx Werke auch kaum und die Konsequenz waren Abermillionen Tote. Genauso kannte Hitler nicht die wahre Philosophie Nietzsches und hat damit eine nicht minder schwere Katastrophe ausgelöst. An Detailarbeit führt kein Weg vorbei und genau deswegen wird diese Idee auch scheitern. Jeder einigermaßen wissenschaftlich-intellektuell interessierte Mensch kann das nicht ernst nehmen. Gleichzeitig sind das aber auch die einflussreichen Leute die man bräuchte.
b) Eine Pflicht zur Ausformulierung gibt es nicht. Die ist eine reine Erfindung deiner Person. Im Gegenteil werden Grundideen in der Politik oft einfach so rausgeworfen. Jüngst z.B. das Rentenkonzept von Friedrich Merz. Einen Plan hat er nicht. Nur eine Idee. Trotzdem inspiriert das die Menschen und schafft Diskussion. Damit ist viel mehr erreicht, als mit einem ganz tollen Quellenverzeichnis.
Friedrich Merz Rückkehr in die Politik war ein Witz und das hat man auf dem CDU-Parteitag auch gesehen.
Merz begrenzter Einfluss besteht aber auf den von mir erläuterten sekundären Charakteristika, seinem Ruf als fähiger Ökonom, seinen vorherigen Veröffentlichungen („mehr Kapitalismus wagen“…) und der Arbeit in der freien Wirtschaft. Davon hat der Autor hier aber nichts, also ein Versagen auf beiden Ebenen. Merz könnte man auf Basis seiner verfügbaren Vita Kompetenzen zugestehen, das ist hier nicht der Fall.
c) Historisch sind deine Bemerkungen übrigens größtenteils falsch.
- Du nennst das Beispiel Karl Marx, aber die sozialistischen Bewegungen begannen lange, bevor Marx sein Werk ausformuliert hatte. Hätte man da gewartet, wäre nichts passiert
- Du nennst das Beispiel EU, aber eigentlich gibt es nur eine Grundidee eines vereinten Europas. Die praktische Umsetzung ist ein dauerhaftes Experiment. Eine wissenschaftliche Grundlage gibt es nicht.
So könnte man die Liste beliebig fortsetzen, aber das will ich nicht.

Wir merken: Die Idee war immer zuerst da. Die genaue Ausarbeitung gab es in der Regel erst später.
Niemand hat gesagt, dass es keine Ideen vorher gab oder dass sie nicht benötigt würden. Das Problem liegt doch, wie mehrfach gezeigt darin, dass konkrete Zeitpläne, Ergebnisse und Schritte, bis hin zur Bestrafung ganzer Völker darin festgehalten werden. Damit wird ein Anspruch von Vollständigkeit suggeriert, der schlicht und einfach lächerlich ist. Bis Mitte dieses Jahrhunderts Autokratien ausgelöscht haben zu wollen, aber gleichzeitig offensichtlich nicht mal einen Dunst von der Geschwindigkeit und Art der zentralen Forschungseinrichtungen zu haben, ist absolut diskreditierend für den Grundsatz.
d) Ob die EU Probleme bei der demokratischen Legitimation hat, ist irrelevant, da die EU existiert. Beim AH-Fonds wurde zudem vorgeschlagen, die Aufsichtsräte wählen zu lassen, was man auch bei den Kommissaren machen könnte.
Deine Logik ist also, man sollte aus den gewaltigen Problemen der EU nicht lernen? Die Legitimationskrise der EU ist nichts im Vergleich zu der, die dieses Projekt hervorrufen würde. Die finanzielle, ökonomische und technologische Abhängigkeit würden die meisten Nationen niemals mitmachen. Die Amerikaner, Japaner, Franzosen und Briten allein haben dafür einen viel zu starken Unabhängigkeitsgedanken. Mich würde es nicht wundern, wenn die Amerikaner diesen Verein mit Bomben vernichten würden. Der Autor hat offensichtlich 0 Verständnis und zeitgeschichtliche Bildung. Bei den Briten hat ein Jahresbeitrag von nicht mal 13 Milliarden zur EU gereicht um einen Austritt zu rechtfertigen. 2% des BIPs für Länder wie Großbritannien oder die USA? Das würde schlicht nicht passieren.
e) Bei deiner Bemerkung zum Zeitplan merkt man deutlich, dass du den Sprung vom reinen Theoretiker im Elfenbeinturm zum Praktiker nicht geschafft hast. Eine Idee braucht etwas Konkretes. Das hat einfach etwas mit Vermarktung und Verbreitung zu tun, was aber scheinbar gar nicht dein Metier ist. Ich erinnere da noch einmal an die Realität. Wann war eine Idee denn bitte jemals fertig ausgedacht? In der heutigen Politik?
Mal abgesehen davon, dass ich mehrere Unternehmen besitze und kein aktiver Wissenschaftler bin… aber egal.
Keine Marketingfirma der Welt würde so ein Pamphlet herausgeben, weil eine einfache Inhaltsprüfung das Ding in kleine Stück reißt. Marketingabteilungen prüfen rigoros nach, was man aus dem Angebotenen machen kann.
Ich betrachte dich übrigens nicht als "Motzer", sondern nehme deine Einlassungen ernst, halte sie aber nicht für wirklich relevant. Ich verstehe schon, worum es dir geht, aber das ist für eine Idee an sich nicht relevant. Das war es in der Geschichte nie.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du der Autor dieses Textes bist. Dein Geschichtsverständnis passt jedenfalls dazu, es fehlt ja komplett.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

In einem anderen Forum habe ich folgende Ausführungen zum AH-Modell gefunden. Ich denke sie sind ganz gut, um gängige Fragen zu beantworten:
1. Es geht um die Auflage eines Fonds, der demokratisch legitimiert ist, weil er von demokratisch legitimierten Regierungen finanziert und indirekt kontrolliert wird. Solche internationalen Einrichtungen sind keine Seltenheit und existieren. Beispiel sind die EU und die UNO. Wer behauptet, das hier eine Diktatur entsteht, muss daher zwangsläufig auch der Meinung sein, dass EU und UNO eine Diktatur sind. Der Fonds wird von einem Aufsichtsratmodell kontrolliert. Gegebenfalls kann man die Aufsichtsräte auch wählen lassen, wenn die indirekte Legitimation durch die Regierungen nicht demokratisch genug ist.

Sowohl EU und UNO haben ausgeprägte Legitimationskrisen, die UNO wird gerne von mächtigen Staaten ignoriert und die EU als gut funktionierend zu bezeichnen ist wohl kaum möglich. Das Demokratiedefizit der EU ist ein großes Thema und die Fliehkräfte mit Brexit, Italien… mehr als deutlich. Kombiniert man das mit einer Art Konzernstruktur, den horrenden Kosten und Strafmechanismen, werden die Menschen dieser Einrichtung niemals trauen. Konzerne, Banken und letztlich Fonds, haben einen katastrophal schlechten Ruf.
2. An dem Fonds sind nur Nationen beteiligt, die Mindeststandards erfüllen. Zu denen gehören u.a. Menschenrechte, Demokratie usw.. dafür gibt es bereits heute verlässliche Indizies, die auch angewandt werden. Gewisse Länder bleiben damit bewusst ausgeschlossen. Dass sich Bündnisse in Institutionen bündeln ist auch keine neue Erfindung. Oder gibt es die Nato nicht? Oder die EU?
Man könnte natürlich Systeme wie den HDI (Human Development Index) anwenden, aber die automatische Reaktion wäre das Schließen von Gegenbündnissen, mal abgesehen von einzelnen bedeutenden Staaten, die eine kulturell hohe Autonomie pflegen, siehe Russland, USA, China, Indien, Großbritannien. Das sind Länder, die in supranationalen Organisationen wie der UNO meist schon nur deshalb beteiligt sind, weil sie eine Vetooption haben oder innerhalb ihrer Bündnisse komplett dominant sind (siehe USA und NATO).
Nehmen wir mal als Einstiegsregel für diesen Fond einen HDI von >0.900 an. Damit wäre Frankreich gerade noch so dabei, Spanien und Italien schon nicht mehr. Je nach Gewichtung einzelner Faktoren fliegen Länder aus solchen Rankings sehr schnell aus den Top Positionen. Eingeschlossen wären maximal damit die 24 Länder mit dem besten Index, die ökonomisch und technologisch bedeutenden wären USA, GB, DE, FR, Japan, SK und Israel. Wird Israel aufgenommen (obwohl auch die sehr autonom denken) wird der Rest des Nahen Ostens dagegen arbeiten, die USA, GB und Japan davon zu überzeugen dürfte sehr schwer sein, da alle eine hohe traditionelle Unabhängigkeit haben und keinen echten Anreiz ihre technologischen Vorsprünge aufzugeben. Deutschland und Frankreich sind mit der EU auch nicht gerade großartig angespornt…. Die zentralen Probleme der derzeitigen Weltpolitik, also besonders dass der dominanten Player, die auch auf andere Nationen einwirken können, spiegelt sich auch hier wie eh und je wieder.
3. Der Fonds erhält Kapital und einen klaren Auftrag: Die Förderung von nachhaltigen Technologien mit dem Schwerpunkt Forschung und Entwicklung. Dafür braucht der Fonds Personal und Know-How. Die nimmt er sich nicht mit Gewalt. Wieder falsch. Er nutzt sein Kapital und seine Marktmacht, um das zu erwerben. Er kann auch Aktienmehrheiten aufkaufen und so Unternehmen teilweise oder ganz übernehmen. Er kann Personal abwerben oder Patente lizensieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und auch daran ist nichts nebulös.
Warum sollten Staaten eine derartige Konzentration von Marktmacht, Unternehmen, Knowhow… tolerieren, wo wir gerade einen Anstieg der protektionistischen/identitären Bewegungen sehen? Du redest hier davon, unglaublich viel direkte Einflussmacht auf das Leben der einzelnen Bürger in die Hand eines Fonds zu legen, der keine Legitimation besitzt, von dem nicht klar ist ob er seine Ziele erreichen kann und der keine klare Definition anbietet.
4. Mit seinen Möglichkeiten leistet er Arbeit in Forschung und Entwicklung. Bei der Produktentwicklung und dem Vetrieb kooperiert er im Idealfall mit Unternehmen. Allerdings nur mit solchen, die ebenfalls Mindeststandards nachweisen (z.B. gute Arbeitsbedingungen, Löhne, Rechte). Auch wieder Dinge, die quanititativ messbar sind. Nichts nebulös. Diese Lizenzieren und Endentwickeln dann und zahlen dafür entsprechende Lizenzgebühren. Nichts daran ist nebulös.
Es geht wohl kaum diktatorischer als dieser „Fonds“. Er darf entscheiden, wer Gut und Böse ist, hat das Knowhow, kontrolliert die Wirtschaft und alle müssen an ihn zahlen. Nichts daran ist positiv, im Gegenteil es vermischt auf furchtbare Art und Weise Wirtschaft, Wissenschaft und Moral, zerstört damit Marktmechanismen und hebelt selbst das letzte bisschen Einfluss des Individuums aus, während es gleichzeitig Meinungsvielfalt unterdrücken würde. Ein orwellian Nightmare in seiner reinsten Form.
5. Die Unternehmen werden daher für eine werthaltige Struktur belohnt und profitieren. Dementsprechend werden sich Unternehmen auch so verhalten, dass sie Kooperationspartner werden können. Sie müssen das aber nicht tun, stehen aber dann im Wettbewerb. Das ist etwas, was ein Gewinnmaximiertes Unternehmen eher nicht tun wird, oder? Es gibt keinen Zwang, aber reiner Egoismus wird sie zur Kooperation treiben.
Zynischer geht es wohl kaum. Das hier könnte man auch titulieren mit „Friss oder Stirb“. Ein feuchter Traum jedes Diktators.
7. Die Einnahmen des Fonds können schließlich an die beteiligten Staaten ausgeschüttet werden und werden irgendwann die Einzahlungen übersteigen. Damit können dringende Probleme im Bereich Entwicklung, Rente oder Pflege angegangen werden. Das Geschäft lohnt sich daher am Ende für die beteiligten Staaten. Im Vergleich dazu sind Uno oder EU für viele tendenziell eher ein krasses Verlustgeschäft.
Dafür gibt es nicht den Ansatz eines vernünftigen Modelles um, das anzunehmen. Die Staaten hätten ihre Assets ja bereits an den Fond verloren durch Unternehmensaufkäufe, Marktmacht. Die Akkumulation von Gewinnen aus Lizenzen, Verkauf… in diesem Fond entzieht vorher dem Staat ja weitere Finanzmittel plus die Abgaben. Bestenfalls könnte das ein Nullsummenspiel werden, wahrscheinlich wird es ein Verlustgeschäft, weil solche Megastrukturen hohe Reibungsverluste aufweisen, wie man in allen bürokratischen Systemen sieht. Und dieses System wäre wegen seiner exzessiven Strafmechanismen und daraus entstehendem Aufwand unsagbar bürokratisch.
8. Was ist denn jetzt mit Ländern, die nicht mitspielen dürfen? Die müssen sich verändern, um zu partizipieren oder sich dem Wettbewerb stellen. Den werden sie wahrscheinlich gegen so eine Übermacht verlieren, aber auch heute verliert Nordkorea immer. Die Hoffnung ist, dass eine solche Situation zu Reformen in diesen Ländern führt, denn sie haben eine klare Perspektive, wie sie die Situation verbessern können und das macht Druck. Was ist daran schlimm? Machen wir das nicht immer schon so? Nur, ist der Druck ein zahnloser Tiger, denn man hat nichts zu geben. Das AH-Modell aber schon und zwar in konkreter Münze. Das ist die unsichtbare Hand der Erziehung, die zum Gute führt.
„Die unsichtbare Hand der Erziehung, die zum Guten führt“ - Dieser Satz könnte so in „1984“, „schöne neue Welt“ oder „Farm der Tiere“ stehen. Es ist der Ausdruck von Größenwahn, Menschenverachtung, Intoleranz und Diktatur. Die Überzeugung es besser zu wissen und daher allen anderen seine Philosophie und Lebensweise aufzwingen zu müssen. Für mich ist es ein klares Signal solche Ideen so weit wie möglich zu bekämpfen denn sie sind ganz klar und eindeutig schlecht und die Geschichte weiß worin es endet, nämlich in Elend und Leid. Der Autor dieses „Buches“ hat ganz klar keinen Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, Individualismus, Meinungsvielfalt oder Demokratie.
9. Wird irgendeinem Land die Autonomie genommen? Nein, denn der Fonds greift in nationale Belange überhaupt nicht ein, wenn man von den Mindestkriterien mal absieht, die hoffentlich in der westlichen Welt immer gelten. Der Nationalstaat kann bestehen bleiben, ebenso die EU.
Wenn Konzerne gekauft werden, Teile des BIPs eingezahlt werden, Lizenzen entzogen werden können, Länder bestraft werden können oder auszuschließen sind, ist das ein direkter Eingriff in die Autonomie, von Arbeitsplätzen bis hin zu Eigentum. Dieser Punkt ist grundfalsch, der Fond hätte quasi hoheitliche Rechte.
Es ist ein gut durchdachtes Modell und vollendet* letztendlich den Kapitalismus.
*Das Wort "vollendet" gefällt mir hier aber nicht. Da bin ich ehrlich.
Das Modell ist der diktatorische Fiebertraum eines bedeutungslosen Spinners, der kein relevantes Wissen zu haben scheint.
 
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Hast du noch nie eine einigermaßen anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeit geschrieben oder einen Schulaufsatz wenigstens? Hier wäre allein für die ethischen Begriffe ein ausführliches Quellverzeichnis nötig, da die Begriffe keine feststehende Bedeutung haben sondern je nach philosophischer Richtung sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
In diesem Modell befindet sich nicht ein origineller Gedanke, die Idee dass eine monopolistische Kontrolle von Technologie Macht ausübt, hatten die alten Griechen schon verstanden. Wie gesagt das ist kaum mehr als eine billige Kopie der Reagan Strategie in den 80er Jahren des kalten Krieges.
Die Konsequenzen unausgegorener Ideen sind immer katastrophal, deswegen sind Details so bedeutend. Lenin, Stalin und Konsorten kannten Marx Werke auch kaum und die Konsequenz waren Abermillionen Tote. Genauso kannte Hitler nicht die wahre Philosophie Nietzsches und hat damit eine nicht minder schwere Katastrophe ausgelöst. An Detailarbeit führt kein Weg vorbei und genau deswegen wird diese Idee auch scheitern. Jeder einigermaßen wissenschaftlich-intellektuell interessierte Mensch kann das nicht ernst nehmen. Gleichzeitig sind das aber auch die einflussreichen Leute die man bräuchte.

Friedrich Merz Rückkehr in die Politik war ein Witz und das hat man auf dem CDU-Parteitag auch gesehen.
Merz begrenzter Einfluss besteht aber auf den von mir erläuterten sekundären Charakteristika, seinem Ruf als fähiger Ökonom, seinen vorherigen Veröffentlichungen („mehr Kapitalismus wagen“…) und der Arbeit in der freien Wirtschaft. Davon hat der Autor hier aber nichts, also ein Versagen auf beiden Ebenen. Merz könnte man auf Basis seiner verfügbaren Vita Kompetenzen zugestehen, das ist hier nicht der Fall.

Niemand hat gesagt, dass es keine Ideen vorher gab oder dass sie nicht benötigt würden. Das Problem liegt doch, wie mehrfach gezeigt darin, dass konkrete Zeitpläne, Ergebnisse und Schritte, bis hin zur Bestrafung ganzer Völker darin festgehalten werden. Damit wird ein Anspruch von Vollständigkeit suggeriert, der schlicht und einfach lächerlich ist. Bis Mitte dieses Jahrhunderts Autokratien ausgelöscht haben zu wollen, aber gleichzeitig offensichtlich nicht mal einen Dunst von der Geschwindigkeit und Art der zentralen Forschungseinrichtungen zu haben, ist absolut diskreditierend für den Grundsatz.

Deine Logik ist also, man sollte aus den gewaltigen Problemen der EU nicht lernen? Die Legitimationskrise der EU ist nichts im Vergleich zu der, die dieses Projekt hervorrufen würde. Die finanzielle, ökonomische und technologische Abhängigkeit würden die meisten Nationen niemals mitmachen. Die Amerikaner, Japaner, Franzosen und Briten allein haben dafür einen viel zu starken Unabhängigkeitsgedanken. Mich würde es nicht wundern, wenn die Amerikaner diesen Verein mit Bomben vernichten würden. Der Autor hat offensichtlich 0 Verständnis und zeitgeschichtliche Bildung. Bei den Briten hat ein Jahresbeitrag von nicht mal 13 Milliarden zur EU gereicht um einen Austritt zu rechtfertigen. 2% des BIPs für Länder wie Großbritannien oder die USA? Das würde schlicht nicht passieren.

Mal abgesehen davon, dass ich mehrere Unternehmen besitze und kein aktiver Wissenschaftler bin… aber egal.
Keine Marketingfirma der Welt würde so ein Pamphlet herausgeben, weil eine einfache Inhaltsprüfung das Ding in kleine Stück reißt. Marketingabteilungen prüfen rigoros nach, was man aus dem Angebotenen machen kann.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass du der Autor dieses Textes bist. Dein Geschichtsverständnis passt jedenfalls dazu, es fehlt ja komplett.

Vielen Dank für deine Antwort. Leider konnte ich ihr so gut wie keine Sachargumente entnehmen, außer, dass du mehrere Unternehmen haben sollt, kein Wissenschaftler bist und neue Ideen wenig aufgeschlossen gegenüberstehst. Ob das aber Argumente sind, lass ich mal offen. Inhaltlich findet sich so gut wie gar nichts und auf die Polemik einzugehen, wäre Zeitverschwendung.

Das einzige Argument, das sich auffinden lässt, ist, dass dir die Darstellung des Modells deswegen nicht wissenschaftlich erscheint, weil die Quellenangaben fehlen würden. Das Argument finde ich etwas komisch, denn an welcher Stelle braucht das Modell Quellenangaben? Wozu? Welche Punkte stammen denn von Dritten? Oder meinst du, der Autor hätte, wenn er von Marktkräften spricht, eine Verlinkung zu Adam Smith & Co. bringen müssen? Warum interessiert dich das überhaupt, wenn du doch gar kein Wissenschaftler bist und davon sowieso keine Ahnung hast?

Wir können gerne Diskussionen inhaltlich führen, aber das machst du nicht, sondern suchst Pseudoangriffspunkte, die für die Verbreitung einer Idee irrelevant sind. Die Uno ist eine Idee. Die EU ist eine Idee. Das Modell der Alternativen Hegemonie ist eine Idee. Keine dieser Ideen war am Ende so, wie sie am Anfang skizziert und erdacht wurden, denn Ideen werden lebendig. Wenn du das Geschichtsbewusstsein hättest, von denen du schwadronierst und wenn du wirklich Unternehmen führen würdest, die über zwei Bratwurststände auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt hinausgehen, dann wüsstest du das auch.
 
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Sowohl EU und UNO haben ausgeprägte Legitimationskrisen, die UNO wird gerne von mächtigen Staaten ignoriert und die EU als gut funktionierend zu bezeichnen ist wohl kaum möglich. Das Demokratiedefizit der EU ist ein großes Thema und die Fliehkräfte mit Brexit, Italien… mehr als deutlich. Kombiniert man das mit einer Art Konzernstruktur, den horrenden Kosten und Strafmechanismen, werden die Menschen dieser Einrichtung niemals trauen. Konzerne, Banken und letztlich Fonds, haben einen katastrophal schlechten Ruf.

Die EU und die UNO haben zwar Legitimationskrisen, aber sie sind anderer Art, als sie es bei einem Aufsichtsrat für einen Fonds wären. Ich hatte bei letzterem bereits vorgeschlagen, dass die Kontrolleure auch durch das Volk der beteiligten Länder direkt gewählt werden könnten.

Damit würde auch das Problem der indirekten Legitimierung wie sie dich z.B. bei der EU-Kommission stört, auch wegfallen.

Deine restlichen Ausführungen sind kaum ernstzunehmen und aus zeigt sich endlich der eher schlichte Wutbürger. Scheinbar fehlt auf diesem Feld auch das Wissen und die Vergleichbarkeit. Deswegen kommen dann auch krude Äpfel/Birnen-Vergleiche. Der größte Staatsfonds der Welt ist der norwegische Pensionsfonds. Dieser besitzt bei der norwegischen Bevölkerung höchstes Ansehen. Deine populistische Kritik an skurpellosen Banken und Konzernen, die du weiter unten auch gleich vergessen hast, denn da werden sie natürlich zu den Gralshütern der Demokratie und Freiheit, ohne, dass du den Widerspruch bemerkst, hat mit Fonds wie den norwegischen Staatsfonds für Pensionen oder dem AH-Fonds nichts zu tun. Die Vermengung ist unseriös und kein redlicher Diskussionsstil.


Man könnte natürlich Systeme wie den HDI (Human Development Index) anwenden, aber die automatische Reaktion wäre das Schließen von Gegenbündnissen, mal abgesehen von einzelnen bedeutenden Staaten, die eine kulturell hohe Autonomie pflegen, siehe Russland, USA, China, Indien, Großbritannien. Das sind Länder, die in supranationalen Organisationen wie der UNO meist schon nur deshalb beteiligt sind, weil sie eine Vetooption haben oder innerhalb ihrer Bündnisse komplett dominant sind (siehe USA und NATO).
Nehmen wir mal als Einstiegsregel für diesen Fond einen HDI von >0.900 an. Damit wäre Frankreich gerade noch so dabei, Spanien und Italien schon nicht mehr. Je nach Gewichtung einzelner Faktoren fliegen Länder aus solchen Rankings sehr schnell aus den Top Positionen. Eingeschlossen wären maximal damit die 24 Länder mit dem besten Index, die ökonomisch und technologisch bedeutenden wären USA, GB, DE, FR, Japan, SK und Israel. Wird Israel aufgenommen (obwohl auch die sehr autonom denken) wird der Rest des Nahen Ostens dagegen arbeiten, die USA, GB und Japan davon zu überzeugen dürfte sehr schwer sein, da alle eine hohe traditionelle Unabhängigkeit haben und keinen echten Anreiz ihre technologischen Vorsprünge aufzugeben. Deutschland und Frankreich sind mit der EU auch nicht gerade großartig angespornt…. Die zentralen Probleme der derzeitigen Weltpolitik, also besonders dass der dominanten Player, die auch auf andere Nationen einwirken können, spiegelt sich auch hier wie eh und je wieder.

Grundsätzlich finde ich den Verweis darauf, dass auch du weißt, dass es bereits Indizes gibt, positiv, allerdings merkt man, dass du zwei Dinge verwechselst. Das Modell der Alternativen Hegemonie schafft einen Fonds für Forschung und Entwicklung. Für Nachhaltigkeit und wirkt über Marktkräfte. Es ist keine Institution, die konkret Gesetze vorgibt, wie die EU. Im Gegenteil ist die Teilnahme doch freiwillig und die Freiwilligkeit wird dadurch angespornt, dass der Nutzen bei Teilnahme höher ist, als wenn man nicht teilnimmt. Damit läuft das Argument komplett ins Leere, denn niemand wird gezwungen.


Warum sollten Staaten eine derartige Konzentration von Marktmacht, Unternehmen, Knowhow… tolerieren, wo wir gerade einen Anstieg der protektionistischen/identitären Bewegungen sehen? Du redest hier davon, unglaublich viel direkte Einflussmacht auf das Leben der einzelnen Bürger in die Hand eines Fonds zu legen, der keine Legitimation besitzt, von dem nicht klar ist ob er seine Ziele erreichen kann und der keine klare Definition anbietet.

Warum sollen Bürger einen Staat oder Parteien Macht übertragen? Warum sollten Bürger eine EU wollen? Warum lassen die Norweger die Pensionen von einem staatlichen Fonds übernehmen? Das dürfte es in deiner Welt gar nicht geben, aber die Realität widerlegt dich. Der AH-Fonds wäre allerdings demokratisch legitimiert. Wahrscheinlich mehr, als alle anderen der genannten Dinge. Zudem sind seine Ziele ähnlich klar wie beim norwegischen Staatspensionsfonds und weitaus mehr, als beispielsweise bei der EU.


Es geht wohl kaum diktatorischer als dieser „Fonds“. Er darf entscheiden, wer Gut und Böse ist, hat das Knowhow, kontrolliert die Wirtschaft und alle müssen an ihn zahlen. Nichts daran ist positiv, im Gegenteil es vermischt auf furchtbare Art und Weise Wirtschaft, Wissenschaft und Moral, zerstört damit Marktmechanismen und hebelt selbst das letzte bisschen Einfluss des Individuums aus, während es gleichzeitig Meinungsvielfalt unterdrücken würde. Ein orwellian Nightmare in seiner reinsten Form.Zynischer geht es wohl kaum. Das hier könnte man auch titulieren mit „Friss oder Stirb“. Ein feuchter Traum jedes Diktators.

Diese Argumentation ist seltsam, denn sie lässt sich auf so gut wie jede Sache übertragen, die etwas regelt. Sind Gesetze der "feuchte Traum eines jeden Dkitators", weil sie das Zusammenleben regeln? Ist das Einhalten von Menschenrechten denn diskutierbar und abweichende Meinungen (=Menschenrechte kann man mal Missachten) Teil deiner propagierten "Meinungsvielfalt"? Wir reden hier von ganz einfachen Standards, die es einzuhalten gilt und du stellst es hier so dar, als wäre das etwas schlechtes?

Wer aber natürlich Menschenrechte, Rechtsstaat ähnliches für diskutierbar hält, der muss ein Modell, wie das der Alternativen Hegemonie, an dem übrigens niemand teilnehmen muss, ablehnen. Das verstehe ich.

Mal ehrlich, bist du ein Anarchist? Denn nur so lässt sich so eine schwache Argumentation erklären-


Dafür gibt es nicht den Ansatz eines vernünftigen Modelles um, das anzunehmen. Die Staaten hätten ihre Assets ja bereits an den Fond verloren durch Unternehmensaufkäufe, Marktacht. Die Akkumulation von Gewinnen aus Lizenzen, Verkauf… in diesem Fond entzieht vorher dem Staat ja weitere Finanzmittel plus die Abgaben. Bestenfalls könnte das ein Nullsummenspiel werden, wahrscheinlich wird es ein Verlustgeschäft, weil solche Megastrukturen hohe Reibungsverluste aufweisen, wie man in allen bürokratischen Systemen sieht. Und dieses System wäre wegen seiner exzessiven Strafmechanismen und daraus entstehendem Aufwand unsagbar bürokratisch.

Auch die Argumentation ist unlogisch. In deiner fiktiven Welt halten Staaten also alle neuen Technologien in der Hand? Das gibt es sogar. In China und wie der Staat diese Technologien im Umgang mit seiner Bevölkerung nutzt, dürfte bekannt sein. Im Westen halten die Unternehmen die Karten in ihren Händen.

Jetzt kann man sich fragen, was besser ist: Die Techologie in der Hand der Chinesen oder hier in der von skrupellosen Großkonzernen, die du oben selbst negativ beschreibst, oder in der Hand einer demokratisch kontrollierten und legitimierten Einrichtung wie den AH-Fonds.Ein dazuwischen gibt es nicht. Eine von beiden wir die nahe Zukunft und die Daten kontrollieren.

Einem mündigen Bürger sollte die Wahl nicht schwerfallen.


„Die unsichtbare Hand der Erziehung, die zum Guten führt“ - Dieser Satz könnte so in „1984“, „schöne neue Welt“ oder „Farm der Tiere“ stehen. Es ist der Ausdruck von Größenwahn, Menschenverachtung, Intoleranz und Diktatur. Die Überzeugung es besser zu wissen und daher allen anderen seine Philosophie und Lebensweise aufzwingen zu müssen. Für mich ist es ein klares Signal solche Ideen so weit wie möglich zu bekämpfen denn sie sind ganz klar und eindeutig schlecht und die Geschichte weiß worin es endet, nämlich in Elend und Leid. Der Autor dieses „Buches“ hat ganz klar keinen Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, Individualismus, Meinungsvielfalt oder Demokratie.

Leider muss ich an dieser Stelle noch einmal wiederholen, was ich bereits mehrfach geschrieben habe: Das Alternative Hegemonie Modell kennt keinen Zwang. Es nutzt den Egoismus von Staaten und Unternehmen bei dem das Handeln nach einem Wertekatalog maximalen Profit verspricht. Daher folgt ein Anschluss freiwillig und wenn man sich außerhalb stellt, steht man außerhalb. Dann ist man Konkurrent auf den Märkten und der Markt ist wie er ist.

1984 beschreibt eine Diktatur und Zwang. Das hier ist das exakte Gegenteil. Leider verstehst du das nicht, denn sonst käme nicht so ein merkwürdiges Argument heraus.


Wenn Konzerne gekauft werden, Teile des BIPs eingezahlt werden, Lizenzen entzogen werden können, Länder bestraft werden können oder auszuschließen sind, ist das ein direkter Eingriff in die Autonomie, von Arbeitsplätzen bis hin zu Eigentum. Dieser Punkt ist grundfalsch, der Fond hätte quasi hoheitliche Rechte.

Das Modell ist der diktatorische Fiebertraum eines bedeutungslosen Spinners, der kein relevantes Wissen zu haben scheint.

Die Person des Autors interessiert mich persönlich nicht. Die Idee ist gut und sie wird, wenn sie verbreitet wird sowieso noch verbessert und ob der Autor da noch eine Rolle dabei spielen wird oder überhaupt, wird man sehen. Das Problem hat er erkannt. Eine Lösung präsentiert auch und damit hat er etwas geleistet. Was es wert sein wird, wird man sehen.

Kommen wir aber zu deinem gewohnt begrenzt wertvollen "Argumenten". Dafür, dass du dich selbst als Unternehmer bezeichnest, ist dein rechtliches und wirtschaftliches Wissen wirklich nur begrenzt. Jedes Unternehmen kann Verträge beenden. Das gilt auch für Lizenzverträge. Verträge können auch beendet werden, wenn Vertragsklauseln nicht eingehalten werden.Passiert jeden Tag. Beim AH-Modell braucht man nicht einmal neues Gesetze. Es genügt das bestehende Recht und es herrscht absolute Rechtssicherheit. Ein Unternehmer hat eine Lizenz und Teil des Vertrages beinhaltet, dass er z.B. keine Kinderarbeit dulden darf. Er macht das doch, verstösst gegen den Vertrag und wird sanktioniert bzw. der Vertrag vielleicht sofort beendet. Genau den Fall gab es jüngst erst mehrfach. Dass du solche banalen Vorgänge, die pro Tag Hundertausende Male passieren nicht kennst, lässt tief blicken.

Es ist übrigens nicht schlimm, wenn man keine Ahnung vom wirtschaftlichen und rechtlichem Zusammenleben hat. Nur, wenn man seine "Argumentation" auf mangelndem Wissen aufbaut und das auch noch benutzt, um eine gute Idee anzugreifen, ist das peinlich.
 
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Nora

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Warum sind neue Ideen überhaupt notwendig?
Warum ist das Modell der Alternativen Hegemonie notwendig?

Eine kurze Zusammenfassung, die jeder unabhängig von dem Modell nachdenklich stimmen sollte:

http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/

Tagesdosis 22.12.2018 – 2019: Die Welt wird nicht mehr dieselbe sein

Ein Kommentar von Ernst Wolff.
Das Jahr 2018 wird als das Jahr der großen Wende in die Geschichte eingehen. Nach einer fast zehnjährigen Periode, in der die Finanzmärkte durch künstliche Geld-Injektionen aufgebläht wurden und immer neue Höchststände erreichten, sind die Kurse, insbesondere in den letzten drei Monaten, auf breiter Front gefallen.
Hintergrund und tiefere Ursache dieser Trendwende ist die Tatsache, dass sich die Zentralbanken von ihrer lockeren Geldpolitik verabschiedet haben. Auch wenn die Mehrheit der Menschen es nicht einmal ahnt, wird diese geldpolitische Umkehr unser aller Leben von Grund auf verändern. Warum?
Privathaushalte, Konzerne und Staaten haben die Geldschwemme und die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre genutzt, um den höchsten Schuldenberg aller Zeiten anzuhäufen. Sie können ihre Kredite jedoch nur so lange bedienen, wie die Finanzmärkte weiter wachsen oder zumindest nicht nachgeben. Das aber ist bei verringerter Geldzufuhr und höheren Zinsen nicht möglich.
Wenn die Zentralbanken 2019 an ihrem neuen Kurs festhalten, wird sich zwangsläufig folgendes Szenario ergeben: Immer mehr Schuldner werden in Zahlungsverzug geraten und gezwungen sein, ihre Vermögenswerte (vor allem Aktien, Anleihen oder Immobilien) zu verkaufen. Das wird die Talfahrt an den Finanzmärkten beschleunigen und das Vertrauen der Kreditgeber in die Kreditnehmer so stark erschüttern, dass sie immer weniger Kredite vergeben.


Weiterlesen
https://kenfm.de/tagesdosis-22-12-2018-2019-die-welt-wird-nicht-mehr-dieselbe-sein/

Es wird darauf hinauslaufen, daß erst einmal ein paar Milliarden über die Klinge springen müssen, durch künstlich erzeugte Katastrophen.

Es wird keinen Fortschritt für die Menschen geben in dieser künstlichen Welt die geschaffen wird. Es wird nur wenige Menschen geben, die in dieser Welt leben wollen.

Bis jetzt läuft alles nach Plan und wir haben es nicht aufhalten können. Zwischen dem was uns erzählt wird und was tatsächlich passiert, liegen Welten.


Die Menschheit wird sich teilen, ob das auf ein und demselben Planeten möglich sein wird, wird sich zeigen. Es werden uns sicherlich noch einige Katastrophen geboten, wo man uns alles nehmen wird, unsere Rechte haben wir bereits verloren, danach kommt unser Eigentum dran.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Vielen Dank für deine Antwort. Leider konnte ich ihr so gut wie keine Sachargumente entnehmen, außer, dass du mehrere Unternehmen haben sollt, kein Wissenschaftler bist und neue Ideen wenig aufgeschlossen gegenüberstehst. Ob das aber Argumente sind, lass ich mal offen. Inhaltlich findet sich so gut wie gar nichts und auf die Polemik einzugehen, wäre Zeitverschwendung.

Das einzige Argument, das sich auffinden lässt, ist, dass dir die Darstellung des Modells deswegen nicht wissenschaftlich erscheint, weil die Quellenangaben fehlen würden. Das Argument finde ich etwas komisch, denn an welcher Stelle braucht das Modell Quellenangaben? Wozu? Welche Punkte stammen denn von Dritten? Oder meinst du, der Autor hätte, wenn er von Marktkräften spricht, eine Verlinkung zu Adam Smith & Co. bringen müssen? Warum interessiert dich das überhaupt, wenn du doch gar kein Wissenschaftler bist und davon sowieso keine Ahnung hast?

Wir können gerne Diskussionen inhaltlich führen, aber das machst du nicht, sondern suchst Pseudoangriffspunkte, die für die Verbreitung einer Idee irrelevant sind. Die Uno ist eine Idee. Die EU ist eine Idee. Das Modell der Alternativen Hegemonie ist eine Idee. Keine dieser Ideen war am Ende so, wie sie am Anfang skizziert und erdacht wurden, denn Ideen werden lebendig. Wenn du das Geschichtsbewusstsein hättest, von denen du schwadronierst und wenn du wirklich Unternehmen führen würdest, die über zwei Bratwurststände auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt hinausgehen, dann wüsstest du das auch.

Inwiefern ist die Betrachtung der Geschichte des 20. Jahrhunderts Polemik?
Dass das Jahrhundert vom Scheitern vermeintlicher Utopien geprägt war, ist doch nicht zu leugnen. Daraus sollte man meiner Ansicht nach lernen, dass es sehr unwahrscheinlich bis unmöglich ist, dass sich Utopien durchsetzen lassen und wenn man sie diskutiert, sollte man wohl so rigoros wie möglich sein.
Die mangelnde Wissenschaftlichkeit ist an vielen Punkten offensichtlich. Man muss Begriffe wie "Gerechtigkeit" nicht unbedingt via Quelle definieren, sondern kann das auch selbst tun. Da aber beides hier fehlt, ist es ganz klar aus wissenschaftlicher Sicht unbrauchbar. Quellen sind aber auch deshalb ein Zeichen von Seriösität, weil sie zeigen welch Geistes Kind man ist, also den Hintergrund des Konzeptes offenbaren. Das ist für eine ehrliche Auseinandersetzung eigentlich erwartbar.
Quellen werden an praktisch allen Punkten dieses "Buches" benötigt, es werden ja Effekte postuliert. Diese müssen aber mit ausgearbeiteten Modellen unterfüttert sein, weil es sonst keine Vorhersageverlässlichkeit gibt. Da in dem Ding selbst keine Modelle angeboten werden, müsste verwiesen werden auf die verwendeten Grundlagen. Sonst kann man die Behauptungen keiner Prüfung unterziehen. Ehrlich gesagt glaube ich sowieso, dass du selbst der Autor bist.
UNO und EU sind sicherlich ideellen Konzepten entsprungen aber in ihrer Gestaltung hochgradig detailliert. Schau doch gerne mal in die EU Verträge und Institutionen. Das sind mehrere tausend Seiten penibelster Ausarbeitung über Rechte und Pflichten der Mitglieder.... Mich stört nicht, dass da eine ambitionierte Idee enthalten sein will. Mein Problem ist, dass sehr genaue und historisch noch nie erreichte Ergebnisse postuliert werden (Ende der Existenz von Autokratien zum Beispiel), ohne eine ordentliche Unterfütterung mit der Beschreibung des Weges dahin.
Du kannst mich gerne persönlich angreifen, das wirkt allerdings sehr erbärmlich. In der Unternehmensführung gibt man eine Menge Mittel und Zeit dafür aus um Entwicklungsschritte sehr präzise und vorsichtig zu planen, unter der Berücksichtigung zeitgemäßer Herausforderungen, zum Beispiel in meinem Fall, der aktuellen Gesundheitspolitik und Bedarfsplanung.
In diesem "Buch" fehlt dieser Aspekt aber alleine schon, komplett. Es wird mit keinem Wort darauf eingegangen, dass internationale Organisationen wie EU, UNO, WTO, WHO... seit Jahren massive Legitimitätskrisen haben und von nationalistischen Strömungen abgelehnt werden. Bei der EU ist das doch schon seit der Währungskrise sehr deutlich erkennbar. Man müsste, damit diese Idee eine Chance hat, schon mindestens ein Kapitel darüber verfassen, wie man diesem Phänomen, begegnen will. Also wie überhaupt eine Akzeptanz für eine internationale Organisation geschaffen werden soll, die sogar Bestrafungsrechte für die Mitgleider hat.
 

Ophiuchus

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Folgendes habe ich ihm Wissenschaftsnetzwerk Academia entdeckt:

"Verstehen und verändern! Ein Modell für eine bessere Welt!

Das Modell der Alternativen Hegemonie (AH-Modell) ist eine Evolution des bisherigen internationalen Politik-und Wirtschafts-Systems. Es entwickelt dieses weiter, behält bestehende Strukturen bei und leitet negativ wirkende Dynamiken um.

Das AH-Modell erzieht Staaten, als auch Unternehmen zu einem werthaltigen Verhalten. Es belohnt dieses Verhalten und bestraft negative Abweichungen. Durch diese Anreize ist positives Verhalten profitabel und nachhaltig.

Dabei macht sich das AH-Modell die gleichen Kräfte zu nutzen, die in einem kapitalistischen System herrschen, leitet sie aber in eine neue Richtung: Aus der unsichtbaren Hand des Markts, wird die unsichtbare Hand der Erziehung."

Mich persönlich überzeugt das Konzept sehr und ich glaube, dafür würde ich auch eher auf die Straße gehen als für diesen ganzen anderen Hokuspokus, dass immer nur am bestehenden System rumdoktert. Lieber dann gleich so wie in dem Modell, damit die richtige Leute auf die Fingerchen bekommen!

Im Grunde genommen ist es das intelligenteste Konzept seit Marx (und ich meine nicht den realen Sozialismus/Marxismus/Stalinismus, den man draus gemacht hat!!). In jedem Fall ist es aber wieder einmal eine Idee, in einer Zeit in der alles alternativlos sein soll!

Das Modell kann kostenlos hier eingesehen werden: https://www.academia.edu/37859436/Das_Alternative_Hegemonie_Modell_AH-Modell_Die_unsichtbare_Hand_der_Erziehung_zum_Guten
Man kann es auch kaufen, aber ich möchte keine Werbung machen.

Die Website ist www.understandandchange.com

Was haltet ihr davon? Es klingt sehr gut in meinen Ohren

Das Modell 18 hatten wir doch schon und knabbern immer noch dran !
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Die EU und die UNO haben zwar Legitimationskrisen, aber sie sind anderer Art, als sie es bei einem Aufsichtsrat für einen Fonds wären. Ich hatte bei letzterem bereits vorgeschlagen, dass die Kontrolleure auch durch das Volk der beteiligten Länder direkt gewählt werden könnten.
Damit würde auch das Problem der indirekten Legitimierung wie sie dich z.B. bei der EU-Kommission stört, auch wegfallen.
Eine Wahl wäre sicherlich ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung aber das löst die Legitimitätskrise glaube ich nicht. Zum einen wird es schwer, Länder mit deutlich disparaten Bevölkerungsgrößen das zu vermitteln. Deswegen hat ja die EU beispielsweise noch weitere Mechanismen, die die Größenunterschiede ausgleichen sollen. Stell dir mal vor, Länder wie die USA wären Mitglied, wie viele andere der ernstzunehmenden Kandidatenländer bei einer Wahl, konzentriert stimmen müssten um eine amerikanische Hegemonialstellung in der Wahl der Kontrolleure zu verhindern.
Was ich aber im Vergleich zu EU und UNO als ernstlichen Hinderungsgrund sehe ist die Bildung eines Grundmythos. Sowohl EU als auch UNO sind ja aus dem zweiten Weltkrieg als Reaktion auf seine Schrecken hervorgegangen. Die EU hat als Mythos Frieden und Wohlstand in Europa aus dessen Asche, für manche als Ziel auch ad ultima dessen Vereinigung. Entstanden ist jedenfalls beides aus der Einsicht einer Notwendigkeit, geboren aus Urkatastrophen. Ob es gelingen kann aus einer Zeit relativen Wohlstands und Friedens für die Länder, die du als erstrebenswerte Mitglieder betrachtest, ist zumindest fraglich und hat kein historisches Vorbild.
Deine restlichen Ausführungen sind kaum ernstzunehmen und aus zeigt sich endlich der eher schlichte Wutbürger. Scheinbar fehlt auf diesem Feld auch das Wissen und die Vergleichbarkeit. Deswegen kommen dann auch krude Äpfel/Birnen-Vergleiche. Der größte Staatsfonds der Welt ist der norwegische Pensionsfonds. Dieser besitzt bei der norwegischen Bevölkerung höchstes Ansehen. Deine populistische Kritik an skurpellosen Banken und Konzernen, die du weiter unten auch gleich vergessen hast, denn da werden sie natürlich zu den Gralshütern der Demokratie und Freiheit, ohne, dass du den Widerspruch bemerkst, hat mit Fonds wie den norwegischen Staatsfonds für Pensionen oder dem AH-Fonds nichts zu tun. Die Vermengung ist unseriös und kein redlicher Diskussionsstil.
Der norwegische Staatsfond hat den großen Vorteil, dass er einem sehr kleinen Land mit einer überaus homogenen Bevölkerungsstruktur gehört. Dazu kommt, dass dieser vorwiegend aus Öl- und Gaseinnahmen gespeist wird und keinen direkten Verzicht für die Bevölkerung verursacht. Ich bin durchaus auch für Fonds dieser Art, aber es lässt sich nicht leugnen, dass Banken kein besonders hohes Vertrauen genießen, wie Konzerne generell und eben auch überstaatliche Organisationen auch nicht.
Dem entgegen stehen Bewegungen wie Occupy, UKIP, Front National… also Kritiker des Bankenwesens und Forderer einer stärkeren Nationalisierung und Unabhängigkeit.
Meine Punkte haben keinen Widerspruch Kleiner, ich bin lediglich der Meinung, dass man die real existierende Stimmung berücksichtigen muss.
Grundsätzlich finde ich den Verweis darauf, dass auch du weißt, dass es bereits Indizes gibt, positiv, allerdings merkt man, dass du zwei Dinge verwechselst. Das Modell der Alternativen Hegemonie schafft einen Fonds für Forschung und Entwicklung. Für Nachhaltigkeit und wirkt über Marktkräfte. Es ist keine Institution, die konkret Gesetze vorgibt, wie die EU. Im Gegenteil ist die Teilnahme doch freiwillig und die Freiwilligkeit wird dadurch angespornt, dass der Nutzen bei Teilnahme höher ist, als wenn man nicht teilnimmt. Damit läuft das Argument komplett ins Leere, denn niemand wird gezwungen.
Das kann so ja nicht stimmen, denn in dem Text sind klar Sanktionsmaßnahmen vorgesehen, wie zum Beispiel der Entzug von Lizenzen und Teilhabe. Dementsprechend muss dieser Fond über Regeln verfügen die Gesetzescharakter haben und eigentlich auch über eine Exekutivfunktion. Was sollte sonst eine unabhängige Nation davon abhalten sich schlicht über den Lizenzentzug hinwegzusetzen. Dass Urheberrechte nicht unbedingt Beachtung finden ist ja keine neue Problematik und ein ständiges Thema der WTO.
Das Problem der Vormachtstellung einzelner Staaten, willst du nicht angehen?
Warum sollen Bürger einen Staat oder Parteien Macht übertragen? Warum sollten Bürger eine EU wollen? Warum lassen die Norweger die Pensionen von einem staatlichen Fonds übernehmen? Das dürfte es in deiner Welt gar nicht geben, aber die Realität widerlegt dich. Der AH-Fonds wäre allerdings demokratisch legitimiert. Wahrscheinlich mehr, als alle anderen der genannten Dinge. Zudem sind seine Ziele ähnlich klar wie beim norwegischen Staatspensionsfonds und weitaus mehr, als beispielsweise bei der EU.
Die EU hat sehr klar Ziele.
Ich bin der Meinung, dass Legitimation schwieriger wird, je distanzierter vom Individuum und je größer die Menge beteiligter Akteure. Die Notwendigkeit einer städtischen Organisation und Verwaltung zieht praktisch niemand in Zweifel, bei Staaten ist das schon wieder anders, siehe Unabhängigkeitsbewegungen in Schottland, Katalonien, Korsika und teils ja sogar in Deutschland. Bei der EU ist ja wohl der Wiederspruch enorm und es ist schlicht schwer vorstellbar, dass das gekoppelt mit der Skepsis, die Finanzinstitutionen entgegengebracht wird, realistisch ist, dass eine solche Organisation akzeptiert würde. Bei Kosten in Höhe von 2% des BIP sowieso und wenn dann noch Unternehmen gekauft werden sollen, die Menschen also ihre Arbeitsplätze von dieser Organisation kontrolliert sehen… Da ist es einfach unsagbar schwer eine Legitimation auf die Beine zu stellen.
Diese Argumentation ist seltsam, denn sie lässt sich auf so gut wie jede Sache übertragen, die etwas regelt. Sind Gesetze der "feuchte Traum eines jeden Dkitators", weil sie das Zusammenleben regeln? Ist das Einhalten von Menschenrechten denn diskutierbar und abweichende Meinungen (=Menschenrechte kann man mal Missachten) Teil deiner propagierten "Meinungsvielfalt"? Wir reden hier von ganz einfachen Standards, die es einzuhalten gilt und du stellst es hier so dar, als wäre das etwas schlechtes?
Diese Standards sind nicht gerade einfach. Was ein Menschenrecht ist und wie man es in einer Güterabwägung bewertet, ist keine ausgemachte Sache. Heute haben wir eigentlich immer noch primär Bürgerrechte mit auf den Staat bezogen begrenzter Gültigkeit. Vergleich doch mal amerikanische Arbeitnehmerrechte mit denen in Deutschland. Dass die Regulation von Arbeitsbedingungen ein wichtiges Gut ist, ist auch in den Menschenrechten klar so gefasst. Allerdings ist der Auslegungsunterschied gewaltig, denn die Amerikaner betonen wesentlich eher die Vertragsfreiheit und Eigenverantwortung der Bürger und Unternehmen als wir, die wir die Sicherheit in Gesundheitsversorgung, Altenvorsorge, Urlaubsrechte… deutlich höher hängen. Stell dir dann mal vor wir nehmen noch Japan hinzu, wo sich tot arbeiten ein anerkannter Todesgrund ist. Sich in einer Organisation mit unterschiedlichsten Ländern da auf Standards zu einigen, ist ein schwer mögliches Ding.
Wer aber natürlich Menschenrechte, Rechtsstaat ähnliches für diskutierbar hält, der muss ein Modell, wie das der Alternativen Hegemonie, an dem übrigens niemand teilnehmen muss, ablehnen. Das verstehe ich.
Mal ehrlich, bist du ein Anarchist? Denn nur so lässt sich so eine schwache Argumentation erklären-
Was an meiner Argumentation ist bitte anarchistisch du Vogel?
Persönlich halte ich erstmal als wichtigstes Grundrecht, dass der freien Meinungsäußerung denn Gewichtung, Gestaltung und Anpassung aller anderen Rechte basieren auf der Notwendigkeit seine Gedanken frei formulieren zu können. Mein Problem mit diesem Fond ist der, dass er eine einheitliche Sicht auf Rechte und Pflichten eines Individuums voraussetzt, die so schlicht nicht existiert. Die kulturellen Unterschiede sind dafür einfach zu groß, schon innerhalb der westlichen Länder die aber sogar eine starke historische Basis haben. Aber darüber hinaus bin ich auch kein Vertreter von der Idee in jede Forschungs- und Wirtschaftshandlung eine moralische Bewertung einzubauen.
Auch die Argumentation ist unlogisch. In deiner fiktiven Welt halten Staaten also alle neuen Technologien in der Hand? Das gibt es sogar. In China und wie der Staat diese Technologien im Umgang mit seiner Bevölkerung nutzt, dürfte bekannt sein. Im Westen halten die Unternehmen die Karten in ihren Händen.
Nein, ich verstehe nur wie Geldflüsse funktionieren. Und die Konzentration von Gewinnen und Eigentum in einem Fond bedeutet einen Ausfall an Einnahmen bei den teilnehmenden Staaten innerhalb ihrer nationalen Volkswirtschaft. Letztlich ist das ein Verlust von Souveränität
Jetzt kann man sich fragen, was besser ist: Die Techologie in der Hand der Chinesen oder hier in der von skrupellosen Großkonzernen, die du oben selbst negativ beschreibst, oder in der Hand einer demokratisch kontrollierten und legitimierten Einrichtung wie den AH-Fonds.Ein dazuwischen gibt es nicht. Eine von beiden wir die nahe Zukunft und die Daten kontrollieren.
Einem mündigen Bürger sollte die Wahl nicht schwerfallen.
Ich bin nicht im geringsten gegen Konzerne, bitte lies vernünftig und lerne den Unterschied zwischen Meinung und Beobachtung. Das ist nicht die einzige Wahl, wie du hier suggerierst. Ich bin zum Beispiel für einen möglichst kleinen Staat und möglichst freie Wirtschaft, da ich ein Problem mit zu viel Machtkonzentration habe und eine Diversifikation für krisensicherer halte. Deswegen bin ich auch für ein stärkeres Kartellsystem.
Leider muss ich an dieser Stelle noch einmal wiederholen, was ich bereits mehrfach geschrieben habe: Das Alternative Hegemonie Modell kennt keinen Zwang. Es nutzt den Egoismus von Staaten und Unternehmen bei dem das Handeln nach einem Wertekatalog maximalen Profit verspricht. Daher folgt ein Anschluss freiwillig und wenn man sich außerhalb stellt, steht man außerhalb. Dann ist man Konkurrent auf den Märkten und der Markt ist wie er ist.
1984 beschreibt eine Diktatur und Zwang. Das hier ist das exakte Gegenteil. Leider verstehst du das nicht, denn sonst käme nicht so ein merkwürdiges Argument heraus.
Schwachsinnige Behauptung, in dem Buch steht eindeutig ein Strafenkatalog drin. Wie gesagt, ich glaube du bist der Autor von diesem „Werk“ und kannst nicht mit Kritik umgehen.
Der Zwang in diesem System ist doch schon durch seine Monopolisierung bei einem Entscheider gegeben. Sehr wenige Personen würden weitreichende moralische Entscheidungen über richtiges und falsches Verhalten von Unternehmen und Staaten treffen. Stattdessen wäre es im wahren freiheitlichen Sinne das möglichst weit dem Markt und damit den Menschen zu überlassen.
Die Person des Autors interessiert mich persönlich nicht. Die Idee ist gut und sie wird, wenn sie verbreitet wird sowieso noch verbessert und ob der Autor da noch eine Rolle dabei spielen wird oder überhaupt, wird man sehen. Das Problem hat er erkannt. Eine Lösung präsentiert auch und damit hat er etwas geleistet. Was es wert sein wird, wird man sehen.
Mich interessieren grundsätzlich die Personen hinter den Ideen, besonders wenn es sich um umfassende Behauptungen von Weltverbesserung handelt. Historisch haben diese Menschen nämlich die Welt, wenn sie in eine Machtposition gelangten, praktisch immer ins Chaos gestürzt. Eine Lösung wird da nicht präsentiert, sondern eine Liste an Behauptungen. Und diese Unterscheidung ist sehr wichtig für mich. Einen Effekt ohne Mechanismus präsentieren ist qualitativ wertlos. Der Vorteil ist, dass es sich hier ja eh um ein reines Gedankenexperiment handelt, welches nie jemanden von Bedeutung interessieren wird.
Kommen wir aber zu deinem gewohnt begrenzt wertvollen "Argumenten". Dafür, dass du dich selbst als Unternehmer bezeichnest, ist dein rechtliches und wirtschaftliches Wissen wirklich nur begrenzt. Jedes Unternehmen kann Verträge beenden. Das gilt auch für Lizenzverträge. Verträge können auch beendet werden, wenn Vertragsklauseln nicht eingehalten werden.Passiert jeden Tag. Beim AH-Modell braucht man nicht einmal neues Gesetze. Es genügt das bestehende Recht und es herrscht absolute Rechtssicherheit. Ein Unternehmer hat eine Lizenz und Teil des Vertrages beinhaltet, dass er z.B. keine Kinderarbeit dulden darf. Er macht das doch, verstösst gegen den Vertrag und wird sanktioniert bzw. der Vertrag vielleicht sofort beendet. Genau den Fall gab es jüngst erst mehrfach. Dass du solche banalen Vorgänge, die pro Tag Hundertausende Male passieren nicht kennst, lässt tief blicken.
Wie kommst du auf die Vorstellung, dass ich das nicht kenne? Ich bin doch nicht gegen die rechtlichen Mechaniken sondern die Art, wie die Entscheidung getroffen wird und die Konzentration an Macht, die diesem Fond innewohnt.
Aber bitte, wenn du der Meinung bist mich so diskreditieren zu wollen. Zeigt nur wie erbärmlich deine Argumentation generell ist.
Es ist übrigens nicht schlimm, wenn man keine Ahnung vom wirtschaftlichen und rechtlichem Zusammenleben hat. Nur, wenn man seine "Argumentation" auf mangelndem Wissen aufbaut und das auch noch benutzt, um eine gute Idee anzugreifen, ist das peinlich.
Wo hatte ich mangelndes Wissen?
 
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Eine Wahl wäre sicherlich ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung aber das löst die Legitimitätskrise glaube ich nicht. Zum einen wird es schwer, Länder mit deutlich disparaten Bevölkerungsgrößen das zu vermitteln. Deswegen hat ja die EU beispielsweise noch weitere Mechanismen, die die Größenunterschiede ausgleichen sollen. Stell dir mal vor, Länder wie die USA wären Mitglied, wie viele andere der ernstzunehmenden Kandidatenländer bei einer Wahl, konzentriert stimmen müssten um eine amerikanische Hegemonialstellung in der Wahl der Kontrolleure zu verhindern.

Wir haben grundsätzlich zwei Arten der demokratischen Legitimation.

Eine gefällt dir nicht und das ist die indirekte Legitimation. Das heißt, dass demokratisch gewählte Regierungen die Funktion übernehmen, den Aufsichtsrat zu besetzen. Das magst du nicht und doch ist es eine akzeptierte Praxis. Wir wählen in Deutschland auch keine Regierung oder einen Bundespräsidenten. Die Behauptung, dass das Vorgehen pauschal auf Ablehnung trifft stimmt nicht.

Die andere Möglichkeit ist die direkte Wahl. Bei jeder Wahl sind Probleme bei den Proportionen völlig normal. Kein Wahlkreis hat exakt die Struktur wie die andere. In den USA ist das Gefälle bei der Bevölkerung extrem. Beispiele finden sich viele, aber auch genauso viele Lösungen.

Das Argument ist daher keines, denn sonst hätte man niemals irgendetwas machen können.


Was ich aber im Vergleich zu EU und UNO als ernstlichen Hinderungsgrund sehe ist die Bildung eines Grundmythos. Sowohl EU als auch UNO sind ja aus dem zweiten Weltkrieg als Reaktion auf seine Schrecken hervorgegangen. Die EU hat als Mythos Frieden und Wohlstand in Europa aus dessen Asche, für manche als Ziel auch ad ultima dessen Vereinigung. Entstanden ist jedenfalls beides aus der Einsicht einer Notwendigkeit, geboren aus Urkatastrophen. Ob es gelingen kann aus einer Zeit relativen Wohlstands und Friedens für die Länder, die du als erstrebenswerte Mitglieder betrachtest, ist zumindest fraglich und hat kein historisches Vorbild.

Den Gedanken finde ich grundsätzlich gut, allerdings ist der Gründungsmythos, besonders bei der EU längst bedeutungslos. Zudem wurde die EU auch offiziell erst in den 90ern gegründet, aber so spitzfindig wollen wir nicht sein, oder?

Was aber heißt das? Dass eine Notwendigkeit besteht, zu handeln und die besteht. Ich weise gerne da nochmal auf meinen Link oben hin: http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/

Wenn wir nichts tun, wird es nicht besser.


Der norwegische Staatsfond hat den großen Vorteil, dass er einem sehr kleinen Land mit einer überaus homogenen Bevölkerungsstruktur gehört. Dazu kommt, dass dieser vorwiegend aus Öl- und Gaseinnahmen gespeist wird und keinen direkten Verzicht für die Bevölkerung verursacht. Ich bin durchaus auch für Fonds dieser Art, aber es lässt sich nicht leugnen, dass Banken kein besonders hohes Vertrauen genießen, wie Konzerne generell und eben auch überstaatliche Organisationen auch nicht.
Dem entgegen stehen Bewegungen wie Occupy, UKIP, Front National… also Kritiker des Bankenwesens und Forderer einer stärkeren Nationalisierung und Unabhängigkeit.
Meine Punkte haben keinen Widerspruch Kleiner, ich bin lediglich der Meinung, dass man die real existierende Stimmung berücksichtigen muss.

Deine Behauptung war, dass die Menschen den Gedanken eines Fonds, den man übrigens auch nicht Fonds nennen muss, negativ sehen und das Beispiel des norwegischen Pensionsfonds zeigt, dass das nicht stimmt. Um mehr ging es nicht.

Das kann so ja nicht stimmen, denn in dem Text sind klar Sanktionsmaßnahmen vorgesehen, wie zum Beispiel der Entzug von Lizenzen und Teilhabe. Dementsprechend muss dieser Fond über Regeln verfügen die Gesetzescharakter haben und eigentlich auch über eine Exekutivfunktion. Was sollte sonst eine unabhängige Nation davon abhalten sich schlicht über den Lizenzentzug hinwegzusetzen. Dass Urheberrechte nicht unbedingt Beachtung finden ist ja keine neue Problematik und ein ständiges Thema der WTO.

Natürlich. Es bestehen Verträge. Diese Verträge halten Bedingungen. Wenn eine Seite diese Bedingungen bricht, dann können die Verträge gekündigt werden. Was ist daran nun schlimm? Wenn du den Kredit für dein Haus nicht mehr bedienst, wird dir der Kredit vermutlich fristlos gekündigt werden. Warum machst du aus Banalitäten irgendwelche Schwierigkeiten?

Stellen wir uns das praktisch vor. Ein Unternehmen erhält die Lizenz zur Nutzung eines Patentes. Es unterschreibt Klauseln zu Mindestlöhnen, Mitbestimmung und Standards bei der Arbeit. Es stellt sich heraus, dass das Unternehmen irgendwo in Asien Kinder für sich arbeiten lässt. Das Unternehmen bricht den Vertrag, es wird gekündigt.

Es handelt sich um einen normalen Rechtsvorgang, der im AH-Modell den angenehmen Nebeneffekt hat, dass Dinge betroffen sind, die negativ sind.


Ich bin der Meinung, dass Legitimation schwieriger wird, je distanzierter vom Individuum und je größer die Menge beteiligter Akteure. Die Notwendigkeit einer städtischen Organisation und Verwaltung zieht praktisch niemand in Zweifel, bei Staaten ist das schon wieder anders, siehe Unabhängigkeitsbewegungen in Schottland, Katalonien, Korsika und teils ja sogar in Deutschland. Bei der EU ist ja wohl der Wiederspruch enorm und es ist schlicht schwer vorstellbar, dass das gekoppelt mit der Skepsis, die Finanzinstitutionen entgegengebracht wird, realistisch ist, dass eine solche Organisation akzeptiert würde. Bei Kosten in Höhe von 2% des BIP sowieso und wenn dann noch Unternehmen gekauft werden sollen, die Menschen also ihre Arbeitsplätze von dieser Organisation kontrolliert sehen… Da ist es einfach unsagbar schwer eine Legitimation auf die Beine zu stellen.

Es ist zwar eine Wiederholung, aber der AH-Fonds ist nicht die EU. Es ist eben kein Superstaat, sondern nur ein großer Mechanismus. Es greift in die Belange der Nationalstaaten doch gar nicht ein, solange ein Mindestkatalog eingehalten wird der aus Dingen wie Demokratie oder Menschenrechten besteht und selbst das nur indirekt durch Umleitung des Eigennutzes. Ob Staaten sich spalten ist für das Modell egal. Es ist eine völlig andere Ebene. Das Modell greift gerade nicht ein. Es zwingt nicht. Es motiviert nur. Genau das ist das Gute daran.


Diese Standards sind nicht gerade einfach. Was ein Menschenrecht ist und wie man es in einer Güterabwägung bewertet, ist keine ausgemachte Sache. Heute haben wir eigentlich immer noch primär Bürgerrechte mit auf den Staat bezogen begrenzter Gültigkeit. Vergleich doch mal amerikanische Arbeitnehmerrechte mit denen in Deutschland. Dass die Regulation von Arbeitsbedingungen ein wichtiges Gut ist, ist auch in den Menschenrechten klar so gefasst. Allerdings ist der Auslegungsunterschied gewaltig, denn die Amerikaner betonen wesentlich eher die Vertragsfreiheit und Eigenverantwortung der Bürger und Unternehmen als wir, die wir die Sicherheit in Gesundheitsversorgung, Altenvorsorge, Urlaubsrechte… deutlich höher hängen. Stell dir dann mal vor wir nehmen noch Japan hinzu, wo sich tot arbeiten ein anerkannter Todesgrund ist. Sich in einer Organisation mit unterschiedlichsten Ländern da auf Standards zu einigen, ist ein schwer mögliches Ding.

Da müssen wir zwischen Staaten und Unternehmen unterscheden. Bei Staaten sollten Dinge z.B. wie Demokratie, Rechtsstaat oder Menschenrechte recht leicht zu definieren sind, denn sie sind es bereits. Bei Unternehmen lassen sich auch Standards definieren, die Allgemeingültig sind. Beispielsweise Verbot von Kinderarbeit, Mindestlöhne, die an die Kaufkraft angepasst werden könnten usw..

Probleme bekämmst du nur, wenn du z.B. an den Kündigungsschutz gehst, der bei uns Tradition hat, aber in den USA nicht. Warum aber da rangehen? Will doch gar keiner. Du zeugst da ein Scheinproblem, das es gar nicht gibt.


Was an meiner Argumentation ist bitte anarchistisch du Vogel?
Persönlich halte ich erstmal als wichtigstes Grundrecht, dass der freien Meinungsäußerung denn Gewichtung, Gestaltung und Anpassung aller anderen Rechte basieren auf der Notwendigkeit seine Gedanken frei formulieren zu können. Mein Problem mit diesem Fond ist der, dass er eine einheitliche Sicht auf Rechte und Pflichten eines Individuums voraussetzt, die so schlicht nicht existiert. Die kulturellen Unterschiede sind dafür einfach zu groß, schon innerhalb der westlichen Länder die aber sogar eine starke historische Basis haben. Aber darüber hinaus bin ich auch kein Vertreter von der Idee in jede Forschungs- und Wirtschaftshandlung eine moralische Bewertung einzubauen.

Dein Problem bleibt, dass du das Modell der Alternativen Hegemonie als Superstaat begreifst und nicht als ergänzendes Hilfsmittel um den Kapitalismus zu zügeln und als Gegenmittel, um gegen Probleme anzugehen, die sowieso kommen. Noch mal zur Erinnerung: http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/

Die Meinungsfreiheit wird von dem Modell überhaupt nicht tangiert.


Nein, ich verstehe nur wie Geldflüsse funktionieren. Und die Konzentration von Gewinnen und Eigentum in einem Fond bedeutet einen Ausfall an Einnahmen bei den teilnehmenden Staaten innerhalb ihrer nationalen Volkswirtschaft. Letztlich ist das ein Verlust von Souveränität

Du hast eine Weltansicht, die etwas komisch ist. Konzerne agieren längst international und damit auch die Wirtschaft. Völlig egal, ob es einen AH-Fonds gibt oder nicht. Das ist doch bereits jetzt Fakt. Welche Ausfälle gibt es denn? Die Unternehmen agieren doch weiter auf den Märkten, egal woher Lizenzen oder Patente kommen.

Welche Souveränität verliert ein Land? Gar keine, außer man geht davon aus, dass ein deutsches Unternehmen, das auf dem Papier deutsch ist, nur für deutsche Interessen handelt und nie etwas anderes tun würde. Das gibt es aber leider gar nicht.

Der wichtiger Punkt soll aber noch einmal wiederholt werden. Deine Argumentation geht davon aus, dass der Status Quo der westlichen Welt sich nicht verändern wird, das wird er aber. Hierzu noch einmal der Link:

http://zukunftinnovation.at/warum-d...ir-ihn-doch-noch-siegreich-gestalten-koennen/

Die Tendenz geht nach unten. Entweder wir tun etwas oder aber wir sind nur noch ein Spielball. Das Modell der Alternativen Hegemonie sorgt dafür, dass wir spielen und nicht mit uns gespielt wird. Am Spiel kommen wir aber nicht vorbei, verstehst du?

Ich bin nicht im geringsten gegen Konzerne, bitte lies vernünftig und lerne den Unterschied zwischen Meinung und Beobachtung. Das ist nicht die einzige Wahl, wie du hier suggerierst. Ich bin zum Beispiel für einen möglichst kleinen Staat und möglichst freie Wirtschaft, da ich ein Problem mit zu viel Machtkonzentration habe und eine Diversifikation für krisensicherer halte. Deswegen bin ich auch für ein stärkeres Kartellsystem.

Das Modell der Alternativen Hegemonie schränkt das freie Wirtschaften nicht ein. Genau das ist doch das Prinzip: Es ist ein weiterer Spieler auf dem Markt und steht im Wettbewerb. Es leitet die Kräfte nur um: Wer gut handelt, hat maximalen Profit.


Der Zwang in diesem System ist doch schon durch seine Monopolisierung bei einem Entscheider gegeben. Sehr wenige Personen würden weitreichende moralische Entscheidungen über richtiges und falsches Verhalten von Unternehmen und Staaten treffen. Stattdessen wäre es im wahren freiheitlichen Sinne das möglichst weit dem Markt und damit den Menschen zu überlassen.

Diese sehr wenigen Personen sind aber demokratisch legitimiert und darauf kommt es an. Die Argumentation macht auch deswegen wenig Sinn, weil du wieder eine Selbstverständlichkeit anprangerst auch in deinem Landkreis oder in deiner Stadt werden vielleicht 25 Richter über die Auslegung von Gesetzen entscheiden. Ein kleiner Kreis.

Wie kommst du auf die Vorstellung, dass ich das nicht kenne? Ich bin doch nicht gegen die rechtlichen Mechaniken sondern die Art, wie die Entscheidung getroffen wird und die Konzentration an Macht, die diesem Fond innewohnt.
Aber bitte, wenn du der Meinung bist mich so diskreditieren zu wollen. Zeigt nur wie erbärmlich deine Argumentation generell ist.
Wo hatte ich mangelndes Wissen?

Der Umstand, dass du immer wieder Banalitäten aufgreifst, die auch heute schon längst geregelt sind, lässt das mutmaßen. Immer wieder argumentierst du mit Argumenten, die gar keine sind und konstruierst Probleme, die nicht existieren. Beispiele wären Dinge, wie, dass es ein Vertragsrecht, indirekte demokratische Legitimation oder Repräsentation gibt. Daher müssen wir davon ausgehen, dass du solche Sachen nicht kennst.
 

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