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Wer macht die meisten Schulden, Linke oder Rechte?

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sportsgeist

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Wir leben nun mal in einer Zinswirtschaft und die kollabiert, sobald Guthaben/Schuldenpaare ins Absurde angewachsen sind und die Renditen in den übersättigten Märkten wie Butter in der Sonne dahinschmelzen.
da es sich nicht um Guthaben/Schuldenpaare handelt:
also nicht um Guthaben bei den Gläubigern und Schulden bei den Schuldner, sondern:

um Forderungs/Schuldenpaare:
also um Forderungen gegen die Schuldner bei den Gläubigern, und Schulden bei den Schuldnern

kann da auch nichts kollabieren ...

... oder anders gesagt:
wenn die Schulden zu hoch werden und von den Schuldnern nicht mehr bezahlt werden, kollabiert rein gar nichts, außer dass die Gläubiger einen Teil oder alle ihre Forderungen nicht bezahlt bekommen und sie dann irgendwann abschreiben müssen ...

wieso sollte deswegen irgend ein Hochhaus auf der Welt oder irgend etwas anderes einstürzen (kollabieren) ??!
 

sportsgeist

Deutscher Bundespräsident
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Ausgerechnet in den USA, wo es zur Normalität geworden ist, das die Leute gleich mehrere Jobs haben um einigermaßen über die Runden zu kommen, wo die Städte verwahrlosen, wo die Obdachlosigkeit explodiert und die Gefängnisse überfüllt sind, reden „Ökonomen“ immer noch von Aufschwung & Expansion wie ein Parteifunktionär der SED vom real existierenden Sozialismus kurz vor dem Mauerfall.
ganz offensichtlich kennst du die USA bestenfalls mit dem Finger auf der Landkarte ....
 

jk's meinung

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Und wie sollen denn die Leute von ihren Mindestlohn Miete bezahlen? Geschweige dem von AGII? Das Problem fing 2015 an in dem man hier Massen von Flüchtlingen unter gebracht hat.

Falsch, das Problem fing viel früher an. Die Flüchtlingsherausforderung wird nur von politischen Gruppen instrumentalisiert und als Ursache präsentiert.
 

jk's meinung

Deutscher Bundeskanzler
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red keinen Stuß daher, darum geht es gar nicht.

es geht um Schuldner, und es geht um Gläubiger
Punkt

dabei spielt es keine Rolle, ob Schuldner und Gläubiger nun Banken, keine Banken, Institutionen oder natürliche Einzelpersonen sind
das Prinzip ist immer dasselbe

wenn du mir 100 Euro schuldest, bist du der Schuldner, ich der Gläubiger
in dem Moment habe ich:
a) eine Forderung von 100 Euro gegen dich, aber kein Guthaben!, ich habe die 100 Euro ja nicht, die hast in dem Moment ja du
b) du eine Verbindlichkeit von 100 Euro bei mir

bezahlst du mir dann die 100 Euro Schulden, ändert sich alles wie folgt:
a) meine Forderung gegen dich erlischt
b) deine Verbindlichkeit bei mir erlischt
c) ich habe nun, und nur genau nur dann wenn du bezahlst, ein Guthaben von 100 Euro in meiner Hosentasche !!

oder anders gesagt: Forderungen sind Forderungen, und was ganz anderes als Guthaben !!
Punkt

oder noch anders gesagt:
Verbindlichkeiten stehen nie Guthaben gegenüber, sondern lediglich Forderungen
daher ist die blaue Kurve in deiner Grafik auch falsch beschriftet !!
da muss "Forderungen" stehen, und nicht "Guthaben" ...

weswegen auch das "berühmte" Josefspfennigbeispiel nicht stimmt
auch das ist kein Guthaben, was da aufgebaut wird, sondern eine reine Forderung !!

ein Kluger würde das endlich mal begreifen,
willst du denn auch irgendwann einmal klug werden ?!

Wenn jemand dich bar bezahlt hast du Geld in der Tasche und kein Guthaben. Guthaben gibt es nur bei Konten und leitet sich von Haben ab. Da deine Forderung bei der Bank eine Verbindlichkeit ist und daher im Haben steht.
 

Starfix

Ich habe dich im Blick
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Falsch, das Problem fing viel früher an. Die Flüchtlingsherausforderung wird nur von politischen Gruppen instrumentalisiert und als Ursache präsentiert.

Vor 2015 gab es mehr bezahlbarer Wohnraum als heute und die Mieten steigen wieder, das war doch auch Sinn der Flüchtlingswelle, die wollten doch die Preise erhöhen und Löhne senken, durch die negative demographische Entwickelung, moderate Lohnabschlüsse, Ausbau des Niedriglohnsektor und den niedrige Zinsen blieb die erwünschte Inflation aus. Das hat man mit den Flüchtlingen gelöst und somit das Volk verärgert denn es gibt unter den Flüchtlingen ganz viele Kriminelle. Anstatt Lösungen zu suchen hat uns unsere Regierung und ihre Strategen nur noch mehr Problem gemacht. Und dann wundern die sich auch noch warum sich die Bürger alternativen suchen. Da brauch niemand etwas zu instrumentalisieren, die Realität reicht da vollkommen aus, die wird aber von den Altparteien verweigert.
 

jk's meinung

Deutscher Bundeskanzler
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Vor 2015 gab es mehr bezahlbarer Wohnraum als heute und die Mieten steigen wieder, das war doch auch Sinn der Flüchtlingswelle, die wollten doch die Preise erhöhen und Löhne senken, durch die negative demographische Entwickelung, moderate Lohnabschlüsse, Ausbau des Niedriglohnsektor und den niedrige Zinsen blieb die erwünschte Inflation aus. Das hat man mit den Flüchtlingen gelöst und somit das Volk verärgert denn es gibt unter den Flüchtlingen ganz viele Kriminelle. Anstatt Lösungen zu suchen hat uns unsere Regierung und ihre Strategen nur noch mehr Problem gemacht. Und dann wundern die sich auch noch warum sich die Bürger alternativen suchen. Da brauch niemand etwas zu instrumentalisieren, die Realität reicht da vollkommen aus, die wird aber von den Altparteien verweigert.

März 2015 wurde die Mietpreisbremse beschlossen. 2013 habe ich persönlich überlegt Eigentumswohnung in Universitätsstäden im Osten zu kaufen weil damals schon ein Artikel in der Focusmoney den Wohnungsnotstand im Westen feststellte und prognostizierte, dass mehr und mehr Studenten in den Osten gehen, weil sie dort die Mieten zahlen könnten. Ich selber konnte als Buchhalter schon 2012 ohne Probleme meine Arbeitgeber aussuchen. Und mein Beruf war da keine Ausnahme. Hier muss ich leider auch sportygeist anführen, der regelmäßig Zahlen anführt, dass seit geraumer Zeit nicht nur moderate Tarifabschlüsse erzielt werden.

Vielleicht sind für viele, die Probleme erst 2015 bewusst geworden, weil eben ein bestimmtes Ereignis dafür instrumentalisiert wurde? Eventuell wurde einige Probleme vielleicht verstärkt... Aber die Ursache liegt wo anders.

Beim Wohnungsnotstand sind es zum Teil die bescheuerten Bauverordnungen, die festlegen, dass man ja noch nicht einmal die Möglichkeit hat eine Billigwohnung zur Vermietung zu bauen. Was früher alles vermietet wurde ist heute als Neubau gar nicht mehr erlaubt. Da braucht man sich nicht wundern, dass es kaum noch 300€/50 m² Wohnungen gibt.
 

Starfix

Ich habe dich im Blick
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März 2015 wurde die Mietpreisbremse beschlossen. 2013 habe ich persönlich überlegt Eigentumswohnung in Universitätsstäden im Osten zu kaufen weil damals schon ein Artikel in der Focusmoney den Wohnungsnotstand im Westen feststellte und prognostizierte, dass mehr und mehr Studenten in den Osten gehen, weil sie dort die Mieten zahlen könnten. Ich selber konnte als Buchhalter schon 2012 ohne Probleme meine Arbeitgeber aussuchen. Und mein Beruf war da keine Ausnahme. Hier muss ich leider auch sportygeist anführen, der regelmäßig Zahlen anführt, dass seit geraumer Zeit nicht nur moderate Tarifabschlüsse erzielt werden.

Vielleicht sind für viele, die Probleme erst 2015 bewusst geworden, weil eben ein bestimmtes Ereignis dafür instrumentalisiert wurde? Eventuell wurde einige Probleme vielleicht verstärkt... Aber die Ursache liegt wo anders.

Beim Wohnungsnotstand sind es zum Teil die bescheuerten Bauverordnungen, die festlegen, dass man ja noch nicht einmal die Möglichkeit hat eine Billigwohnung zur Vermietung zu bauen. Was früher alles vermietet wurde ist heute als Neubau gar nicht mehr erlaubt. Da braucht man sich nicht wundern, dass es kaum noch 300€/50 m² Wohnungen gibt.

Die Mietpreisbremse war doch eine Lachnummer, die hatte doch keine Wirkung, da gab es doch genug Gesetzes Lücken, damit wurden doch wieder nur all die vielen Wähler nach Strich und Faden verarscht. Und wenn es nach den geistigen Ergüssen von @Sportgeist gehen würde, hätte sich schon heute, die Obdachlosigkeit verzehnfacht. Und wie soll man denn Wohnraum anbieten, wenn den immer weniger bezahlen können? Vor allen wird auch Wohnraum Künstlich Reduziert in dem einfach nicht vermietet wird oder Häuser verfallen. Jeder will die Löhne Drücken jeder will Miete kassieren und der Einzelhandel will auch leben, Nur der Otto Normalverbraucher den lügt man das blau von Himmel herunter damit dieser auch immer fleißig bezahlt.
 

Eisbär

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Zum Thema Mieten ist ein interessanter neuer Artikel erschienen, der die Schieflagen vor allem bei den Grundstücken und gekauften Politikern sieht.


"Jetzt geht es für viele um die Existenz"

Nadine Oberhuber beschreibt in fünf ZEIT-Interviews die Lage am Münchner Wohnungsmarkt. Die Vorschläge ihrer Gesprächspartner bleiben jedoch wenig überzeugend. Frau Oberhuber übersieht, wohin die Milliarden fließen, die Mieter und Pächter Monat für Monat aufbringen.

Der Beitrag von Nadine Oberhuber bleibt beunruhigend perspektivlos und das liegt nicht an den kompetenten Gesprächspartnern. Den individuellen Sichtweisen fehlt eine umfassende Draufsicht. Dabei ließen sich die verschiedenen Bilder durchaus abrunden, wenn man die Position des Grundstückseigentümers mit aufnehmen würde.

Den Auftakt der Interviews macht Maximilian Heisler. Er ist Wirt und Barbesitzer und hat das Bündnis Bezahlbares Wohnen gegründet. Heisler: »Was gebaut wird, ist viel zu teuer, deswegen treibt jede neue Wohnung den Mietspiegel weiter nach oben. Viele bisher bezahlbare Wohnungen werden außerdem von Investoren aufgekauft und modernisiert oder saniert. Dann wird es für die Bewohner teuer: Wir hören von vielen Mieterhöhungen um neun oder zehn Euro – pro Quadratmeter!« Fakt ist jedoch, keine Sanierung ist so teuer, dass sie eine derartige Mieterhöhung rechtfertigt. Herr Heisler erwähnt, dass Wohnungen durch Investoren aufgekauft und damit zum Spekulationsobjekt werden. Das ist der entscheidende Zusammenhang. Die Modernisierung ist in den allermeisten Fällen lediglich die Rechtfertigung, um gesetzliche Mietpreisbeschränkungen zu umgehen. Nicht die Modernisierung ermöglicht dem Investor die Preissteigerung, sondern die Knappheit an Boden.

Der Beitrag von Reinhold Knodel scheint dem zunächst zu widersprechen. Knodel ist Geschäftsführer eines Bauträgers in München. Seine Firma kauft Grundstücke, lässt darauf Häuser bauen und verkauft die Häuser oder einzelne Wohnungen dann zusammen mit den Grundstücken. »Zweitens steigen die Baukosten dramatisch, man kann schon fast sagen, sie explodieren. Um bis zu 25 Prozent haben sich der Rohbau und die Haustechnik innerhalb eines Jahres verteuert.« Richtig ist, dass Handwerker und Baufirmen durch die hohe Nachfrage heute deutlich mehr verdienen können, als noch vor einigen Jahren. Verglichen mit der Preisentwicklung beim Boden, spielen Bau- und Sanierungskosten jedoch eine untergeordnete Rolle. Für eine Mietwohnung in München kann ich heute doppelt soviel Miete erlangen, wie noch vor 15 bis 20 Jahren, ganz ohne Renovierung. Der Grund ist die Entwicklung des Bodenpreises auf dem meine Immobilie steht.

Bauträger Knodel weiß um diese Problematik und er weiß, dass es einen ökonomischen Hebel braucht um Bauland zu aktivieren. Als Geschäftsmann formuliert er vorsichtig: »Man muss die Grundbesitzer ja nicht gleich enteignen. Aber in den 1970er-Jahren gab es schon einmal eine Gemeindereform hierzulande. Man muss sich nur trauen. Und man muss pragmatischer denken, aber das tut derzeit keiner«.

Der Politiker Jürgen Mistol wird etwas deutlicher: »Und dann gibt es da noch den Paragrafen 161, Absatz 2, in der bayerischen Verfassung, laut dem die Wertsteigerungen nicht bei den Grundstücksbesitzern verbleiben sollen, sondern abgegriffen werden … Man könnte über eine Grundsteuerreform Anreize schaffen, um vorhandene Grundstücke für die Bebauung verfügbar zu machen.« Jürgen Mistol sitzt für die Grünen im bayerischen Landtag. Er ist Sprecher der Fraktion für Bauen und Wohnen. Herr Mistol vergisst leider zu erwähnen, dass diese »Anreize« von der Wohnbevölkerung bezahlt werden müssen. Es ist daher zwingend geboten, die Einnahmen aus ökonomischen Anreize pro Kopf an die Bevölkerung zurückzuzahlen.

Das selbe Manko weist der Beitrag von Michael Voigtländer auf. Er ist Wirtschaftswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Immobilien am Institut der deutschen Wirtschaft Köln und sagt: »Die Preise gehen erst wieder herunter, wenn sich Angebot und Nachfrage wieder auf einem Niveau einpendeln«. Das jedoch ist absolut unrealistisch, da sich weltweit die Geldvermögen praktisch unbegrenzt vermehren. Finanzinvestoren ist praktisch jeder Preis recht, solange die Erwartung besteht, dass die Preise weiter steigen. Gegen diese Konkurrenz haben Mieter und Pächter nur dann eine Chance, wenn die Preissteigerungen von der Gemeinde abgeschöpft und an die dort lebenden und arbeitenden Menschen verteilt werden.

Voigtländer schlägt vor, das Problem über Wohngeld zu lösen: »Die Stadt könnte all jenen Zuschüsse zahlen, die hohe Wohnkosten im Vergleich zu ihren Einkommen haben. Das sorgt für mehr Verteilungsgerechtigkeit.« Nadine Oberhuber ist mit ihrem Einwand, »wäre das nicht eine dauerhafte Subvention?« bereits auf der richtigen Fährte. Sie hätte ergänzen können, dass auf diese Weise Steuern missbraucht werden, um die Profite der Bodenbesitzer weiter zu steigern. Eine Abschöpfung der Bodenrente, mit einer pro Kopf Verteilung an die Wohnbevölkerung, würde dagegen aktiv der Schere zwischen Arm und Reich entgegenwirken.

Gewinner der Misere ist ausschließlich der Grundeigentümer. Daher ist es zwingend notwendig, ihn zur Lösung der Not heranzuziehen. Lesen Sie dazu auch »Reiche horten leere Grundstücke«, »grandios gescheiterte Wohnungspolitik« und »Grundsteuer: Zeitgemäß!«
https://www.inwo.de/medienkommentare/jetzt-geht-es-fuer-viele-um-die-existenz/

Anmerkung von mir:
Das Wohnungsproblem lässt sich demnach auf das Bodenrecht rückführen, welches von Kapitalgesellschaften und korrupten Seilschaften in der Politik gestützt wird. Warum werden nicht einfach genügend Wohnungen mit Steuergeldern gebaut? Warum werden die enorm gestiegenen Mietgewinne nicht einfach über eine dynamisch angepasste Grundsteuer abgeschöpft und rückverteilt? Das würde sofort Abhilfe schaffen. Dann könnte man sich die nötige Zeit nehmen, um das Bodenrecht dem freien Wettbewerb anzupassen, wodurch das Boden & Wohnproblem für immer aus der Welt geschafft ist. Es wird heute ein erheblicher Aufwand betrieben, damit die Dinge bleiben wie sie momentan noch sind. Dabei wären alle diese, für die Gesellschaft destruktiven Bemühungen sinnlos, wenn mehr Leute verstehen wo die wirklichen Ursachen liegen.
 

Starfix

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"Jetzt geht es für viele um die Existenz"

Nadine Oberhuber beschreibt in fünf ZEIT-Interviews die Lage am Münchner Wohnungsmarkt. Die Vorschläge ihrer Gesprächspartner bleiben jedoch wenig überzeugend. Frau Oberhuber übersieht, wohin die Milliarden fließen, die Mieter und Pächter Monat für Monat aufbringen.

Der Beitrag von Nadine Oberhuber bleibt beunruhigend perspektivlos und das liegt nicht an den kompetenten Gesprächspartnern. Den individuellen Sichtweisen fehlt eine umfassende Draufsicht. Dabei ließen sich die verschiedenen Bilder durchaus abrunden, wenn man die Position des Grundstückseigentümers mit aufnehmen würde.

Den Auftakt der Interviews macht Maximilian Heisler. Er ist Wirt und Barbesitzer und hat das Bündnis Bezahlbares Wohnen gegründet. Heisler: »Was gebaut wird, ist viel zu teuer, deswegen treibt jede neue Wohnung den Mietspiegel weiter nach oben. Viele bisher bezahlbare Wohnungen werden außerdem von Investoren aufgekauft und modernisiert oder saniert. Dann wird es für die Bewohner teuer: Wir hören von vielen Mieterhöhungen um neun oder zehn Euro – pro Quadratmeter!« Fakt ist jedoch, keine Sanierung ist so teuer, dass sie eine derartige Mieterhöhung rechtfertigt. Herr Heisler erwähnt, dass Wohnungen durch Investoren aufgekauft und damit zum Spekulationsobjekt werden. Das ist der entscheidende Zusammenhang. Die Modernisierung ist in den allermeisten Fällen lediglich die Rechtfertigung, um gesetzliche Mietpreisbeschränkungen zu umgehen. Nicht die Modernisierung ermöglicht dem Investor die Preissteigerung, sondern die Knappheit an Boden.

Der Beitrag von Reinhold Knodel scheint dem zunächst zu widersprechen. Knodel ist Geschäftsführer eines Bauträgers in München. Seine Firma kauft Grundstücke, lässt darauf Häuser bauen und verkauft die Häuser oder einzelne Wohnungen dann zusammen mit den Grundstücken. »Zweitens steigen die Baukosten dramatisch, man kann schon fast sagen, sie explodieren. Um bis zu 25 Prozent haben sich der Rohbau und die Haustechnik innerhalb eines Jahres verteuert.« Richtig ist, dass Handwerker und Baufirmen durch die hohe Nachfrage heute deutlich mehr verdienen können, als noch vor einigen Jahren. Verglichen mit der Preisentwicklung beim Boden, spielen Bau- und Sanierungskosten jedoch eine untergeordnete Rolle. Für eine Mietwohnung in München kann ich heute doppelt soviel Miete erlangen, wie noch vor 15 bis 20 Jahren, ganz ohne Renovierung. Der Grund ist die Entwicklung des Bodenpreises auf dem meine Immobilie steht.

Bauträger Knodel weiß um diese Problematik und er weiß, dass es einen ökonomischen Hebel braucht um Bauland zu aktivieren. Als Geschäftsmann formuliert er vorsichtig: »Man muss die Grundbesitzer ja nicht gleich enteignen. Aber in den 1970er-Jahren gab es schon einmal eine Gemeindereform hierzulande. Man muss sich nur trauen. Und man muss pragmatischer denken, aber das tut derzeit keiner«.

Der Politiker Jürgen Mistol wird etwas deutlicher: »Und dann gibt es da noch den Paragrafen 161, Absatz 2, in der bayerischen Verfassung, laut dem die Wertsteigerungen nicht bei den Grundstücksbesitzern verbleiben sollen, sondern abgegriffen werden … Man könnte über eine Grundsteuerreform Anreize schaffen, um vorhandene Grundstücke für die Bebauung verfügbar zu machen.« Jürgen Mistol sitzt für die Grünen im bayerischen Landtag. Er ist Sprecher der Fraktion für Bauen und Wohnen. Herr Mistol vergisst leider zu erwähnen, dass diese »Anreize« von der Wohnbevölkerung bezahlt werden müssen. Es ist daher zwingend geboten, die Einnahmen aus ökonomischen Anreize pro Kopf an die Bevölkerung zurückzuzahlen.

Das selbe Manko weist der Beitrag von Michael Voigtländer auf. Er ist Wirtschaftswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Immobilien am Institut der deutschen Wirtschaft Köln und sagt: »Die Preise gehen erst wieder herunter, wenn sich Angebot und Nachfrage wieder auf einem Niveau einpendeln«. Das jedoch ist absolut unrealistisch, da sich weltweit die Geldvermögen praktisch unbegrenzt vermehren. Finanzinvestoren ist praktisch jeder Preis recht, solange die Erwartung besteht, dass die Preise weiter steigen. Gegen diese Konkurrenz haben Mieter und Pächter nur dann eine Chance, wenn die Preissteigerungen von der Gemeinde abgeschöpft und an die dort lebenden und arbeitenden Menschen verteilt werden.

Voigtländer schlägt vor, das Problem über Wohngeld zu lösen: »Die Stadt könnte all jenen Zuschüsse zahlen, die hohe Wohnkosten im Vergleich zu ihren Einkommen haben. Das sorgt für mehr Verteilungsgerechtigkeit.« Nadine Oberhuber ist mit ihrem Einwand, »wäre das nicht eine dauerhafte Subvention?« bereits auf der richtigen Fährte. Sie hätte ergänzen können, dass auf diese Weise Steuern missbraucht werden, um die Profite der Bodenbesitzer weiter zu steigern. Eine Abschöpfung der Bodenrente, mit einer pro Kopf Verteilung an die Wohnbevölkerung, würde dagegen aktiv der Schere zwischen Arm und Reich entgegenwirken.

Gewinner der Misere ist ausschließlich der Grundeigentümer. Daher ist es zwingend notwendig, ihn zur Lösung der Not heranzuziehen. Lesen Sie dazu auch »Reiche horten leere Grundstücke«, »grandios gescheiterte Wohnungspolitik« und »Grundsteuer: Zeitgemäß!«
https://www.inwo.de/medienkommentare/jetzt-geht-es-fuer-viele-um-die-existenz/

Anmerkung von mir:
Das Wohnungsproblem lässt sich demnach auf das Bodenrecht rückführen, welches von Kapitalgesellschaften und korrupten Seilschaften in der Politik gestützt wird. Warum werden nicht einfach genügend Wohnungen mit Steuergeldern gebaut? Warum werden die enorm gestiegenen Mietgewinne nicht einfach über eine dynamisch angepasste Grundsteuer abgeschöpft und rückverteilt? Das würde sofort Abhilfe schaffen. Dann könnte man sich die nötige Zeit nehmen, um das Bodenrecht dem freien Wettbewerb anzupassen, wodurch das Boden & Wohnproblem für immer aus der Welt geschafft ist. Es wird heute ein erheblicher Aufwand betrieben, damit die Dinge bleiben wie sie momentan noch sind. Dabei wären alle diese, für die Gesellschaft destruktiven Bemühungen sinnlos, wenn mehr Leute verstehen wo die wirklichen Ursachen liegen.


Ja das kommt noch vor all den anderen, diese Leute wollen noch mehr Gewinne machen, also muss auch de Wohnraum künstlich Reduziert werden um noch mehr Profit machen zu können, die meisten Gewinne macht man mit Knappheiten.
 
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Wenn jemand dich bar bezahlt hast du Geld in der Tasche und kein Guthaben. Guthaben gibt es nur bei Konten und leitet sich von Haben ab. Da deine Forderung bei der Bank eine Verbindlichkeit ist und daher im Haben steht.
ja, ein Guthaben ist etwas, was man bereits gut hat, also auf der sicheren Seiten, oder im Saldo

ein Guthaben unterscheidet dich damit von einer Forderung maßgeblich, denn eine Forderung ist etwas, was man eben noch lange noch nicht gut hat, oder auf der sicheren Seite ...
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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