Sätze mit dem großen WIR sind meist falsch. Denn das imaginiert ein Kollektiv mit zwar unterschiedlichen, aber keinen gegensätzlichen, sich bekämpfenden, konkurrierenden Interessen. Die einen boykottieren dies, die anderen das. Insgesamt gleicht sich das meiste wieder aus.
Statt die AfD zu boykottieren, wäre also ersteinmal zu ergründen, was die AfD überhaupt ausmacht, welche Ziele sie verfolgt.
Erst dann kann man sie vernünftig kritisieren- doch das können die meisten nicht. Wackere Demokraten sehen nicht den Nationalismus, der Schnittmenge aller Parteien ist und aus dem erst neuer Faschismus wächst.
Ein bisschen Konsumverweigerung
mit Ausweichen auf andere Lieferanten
bringt tatsächlich nur ein Hin- und Hergeschiebe.
Eine konzertierte Boykottaktion brächte mehr,
würde sicher zu Verhaltensänderungen jener führen,
deren Verhalten Anlass für den Massenärger war.
Ich könnte mir vorstellen, dass Ben & Jerry's
sogar von einem schwachen Boykott profitiert.
Die Werbung übernehmen Leute, die über das Eis sprechen.
Werbe-Eigendynamiken entwickeln sich schon allein aufgrund des Umstands,
dass bei den Konsumenten statt „bösem Eis“ nur „Eis“ hängenbleibt.
(Auch wenn dies bei einem so sensiblen Thema wie Flüchtlinge
nicht sehr wahrscheinlich ist. Bei anderen Boykotten eher.)
Zu größeren individuellen Anstrengungen
fehlt den meisten Zeitgenossen ganz einfach der Mum.
Genau das lässt sie ja auch leidenschaftlich gerne Hosenschei§er sein.
Doch ist die Masse sehr gut in der Lage,
sich ein bisschen anders zu verhalten als gewohnt.
Darauf beruhen ja die stetigen Veränderungen unserer Welt,
die wir oft erst zu spät bemerken, wenn viele Einzelne
massenhaft viel verändert haben durch entsprechende Kleinigkeiten.
Genau dieses Phänomen, das eigentlich keines ist,
weil die gesamte Physik, einschließlich die der Quanten,
ausschließlich über die Vermassung regen Energieaustausches
zwischen unvorstellbar vielen, unvorstellbar winzigen
„Energiemanagern“ funktioniert,
ließe sich nutzen, um die Veränderungen anzuschieben,
mit denen wir den Störenfried eliminieren könnten,
der hinter allen Auseinandersetzungen, Problemen, Konflikten
und Gewalteskalationen steckt. Den gibt es, auch wenn die meisten
sich das nicht vorstellen können, weil ihnen noch nicht bewusst geworden ist,
dass sämtliche Aktivitäten nach einem einfachen Prinzip ablaufen,
einem Schema, innerhalb dem nur eine banale Kleinigkeit missachtet wird,
die sich durch Verknüpfung mit vielen anderen zu dem aufschaukelt,
was irgendwann nicht mehr beherrschbar ist.
Und dann -mangels diesem Wissen- all das auslöst,
was vorrangig Politiker bekämpfen,
allerdings -mangels diesem Wissen- mit stumpfen Waffen.
Ich habe das Thema Boykott auch schon mal angesprochen
im Psw vor längerer Zeit. Damals war nicht viel Mitmachgeist zu erkennen ...