Nach längeren Debatten steckte der Matrose Matthew Quintal am 23. Januar 1790 aus eigenem Entschluss das Schiff in Brand, um eine Entdeckung auszuschließen.[16] Das Zusammenleben der Siedler orientierte sich an den Wertvorstellungen der Europäer, was von Anfang an Konflikte verursachte. Jeder Europäer hatte eine Gefährtin; die sechs Polynesier mussten sich die übrigen drei Frauen teilen und wurden eher wie Sklaven behandelt.
Als die Frau des Schmiedes John Williams starb und er sich eine der drei den Polynesiern „gehörenden“ Frauen aneignete, eskalierte der Konflikt. Am 20. September 1793 töteten die Polynesier Williams und drei weitere Meuterer, am 3. Oktober ermordeten sie Fletcher Christian. Diese Tat zog weitere Racheakte nach sich. Bald darauf waren alle polynesischen Männer und eine Frau getötet. 1794 lebten nur noch Young, der inzwischen die Führung übernommen hatte, Adams, Quintal, McCoy, zehn Frauen und deren Kinder.
Der Schotte McCoy begann, aus der zuckerhaltigen Wurzel der Keulenlilie (Cordyline fruticosa, polynesisch: ti; aus den verbrannten Blättern dieser Pflanze stellten die Polynesier die Tätowierfarbe her) Schnaps zu brennen, verfiel dem Alkohol und starb bei einem Sturz von den Klippen. Nachdem der ebenfalls dem Alkohol verfallene, gewalttätige Quintal gedroht hatte, alle Kinder umzubringen, beseitigten ihn 1799 Young und Adams gemeinsam.
Als Edward Young am 25. Dezember 1800 an Asthma starb, blieb John Adams als einziger erwachsener Mann übrig, zusammen mit zehn Polynesierinnen und inzwischen 23 Kindern der Europäer. Die polynesischen Männer hatten keine Nachkommen hinterlassen. Young hatte kurz vor seinem Tod dem ungebildeten Adams anhand der Schiffsbibel der Bounty das Lesen beigebracht. Adams las täglich in der Bibel, begann ein gottesfürchtiges Leben, verbot den Alkohol und hielt regelmäßige Gottesdienste ab. Am 5. März 1829 starb er als angesehenes Oberhaupt der kleinen Gemeinde eines natürlichen Todes.[17]