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Faschistische Architektur ?

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OP
Tooraj

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Huhuuu! Geht´s hier vielleicht mal weiter? >%´(

Der Strang darf jedenfalls nicht einschlafen, also unternimm´was, Tooraj. Erzähl´uns ne Episode aus´m Frankfurter Bahnhofsmilieu und dann leite sukzessive über zu diesem rekonstruierten Viertel, okay?

Deine Idee mit den Gründerzeithäusern ist übrigens nicht schlecht und gelegentlich sieht man ja auch solche Bauten. Nicht historistisch überladen, sondern back to the roots-mäßich schlicht spätbiedermeierlich, eine Zeit zum Vorbild nehmend, in der die bürgerliche Architektur in vollstester Blüte stand und Neubauten sich noch harmonisch in ihr Umfeld fügten, anstatt dieses vorsätzlich und nachhaltig zu zerstören. >8´(

Hm, ich bin ja nicht Architekt. Aber da es sich bei Architektur eben vorrangig um Kunst handelt, muss sie sich m.E. überhaupt nicht vor dem Begriff "Renaissance" scheuen. Auf die IT angewandt, wäre es fatal und tatsächlich "rückwärts gewandt", wenn wir jetzt sagen würden, wir wollen wieder Programme in Fortran oder Assembler schreiben. Niemand käme auf die Idee.
Aber wir wollen durchaus, dass ein Haus so etwas wie Charakter besitzt. Ein viel zu teures, eigenwilliges Deckengemälde, einen Springbrunnen aus der Jugendstil-Zeit, eine Nymphe als Skulptur, bunte Glasfenster, einen altertümlichen Fahrstuhl mit Drahtgitter.

Im übrigen sieht es so aus, dass die Gründerzeit-Architektur in Südeuropa zwar insgesamt beibehalten, aber dennoch modernisiert wurde, um mehr kleinere Wohnungen anzubieten. So wie hier:



( Über unser Haus habe ich erfahren: die einstigen, riesigen Etagen-Wohnungen wurden just im Jahr 1939 in drei Wohnungseinheiten aufgeteilt, und es war sehr schwierig, weil damals mit Kriegsbeginn das Baumaterial ausging. )
 

Frosch

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Daß Architekten sich gerne als Künstler verstehen und gelegentlich sogar als von den üblichen Verdächtigen gefeierte "Stararchitekten" herumstolzieren, sollte nicht zu dem Fehlschluß verleiten, daß ihre Elaborate in irgendeiner Weise etwas mit Kunst zu tun haben. Vielleicht mit der Kunst, kulturfremde und renditeorientierte Bauherren zufriedenzustellen, mehr aber auch nicht.

Nenne mir doch einfach einmal irgendeinen Baustil aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, der sich nicht aus einfachen Anfängen zu höchster Blüte entwickelt hätte. Und dann vergleiche das mal mit dem Bauhaus-Stil. Einem anfangs durchaus berechtigten Aufräumen mit einem immer grotesker überladenen historisierenden Gründerzeitkitsch, der irgendwann an seine Grenzen gestoßen war und den letztlich keiner mehr zum Vorbild nehmen mochte. Ist es nicht so, daß die damalige neue Sachlichkeit und schlichte Funktionalität sich in genau entgegengesetzter Richtung weiterentwickelte und immer beliebiger, langweiliger und letztlich immer abstoßender wurde? Bauhaus funktioniert nur als schicke Villa im sommerlichen Grünen, nicht aber bei winterlichem Regen und schon gar nicht als urbaner Stil. Heraus kommt dabei immer eine sozialdemokratische oder sozialistische Massenmenschenhaltung in den bekannten standardisierten Rasterkäfigen. Und ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe hier in Berlin in insgesamt vier gründerzeitlichen Backsteinbauten mit hohen Decken gewohnt und zwischendurch versehentlich einmal in einem extrem hellhörigen und spießigen 50er Jahre-Bau, in dem ich umgehend depressiv wurde. Jetzt geht´s wieder seitdem ich nun spätbiedermeierlich residiere, was mitten in Berlin sonst eher ein Traum bleiben muß. >8´)
 
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Tooraj

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Am Wochenende 28.-30.September soll nun die neue Frankfurter Altstadt offiziell mit einem Fest eröffnet werden.

Es soll am Samstagabend dann eine gigantische Laser-Show geben, so mit etwa 100 Drohnen, die dann Sternzeichen in den Nachthimmel lasern.
Mehr Drohnen als die neue Altstadt Häuser hat.
Ehrlich gesagt: sieht nett aus und es wurde da alles sehr liebevoll, detailversessen und edel gebaut.

Nur: man ist da in 3 Minuten durchgelaufen.

Es gibt in der neuen Altstadt auch eine nette Bar, die haben 3 Tische draußen stehen, aber die sind natürlich ständig besetzt.

An die Popularität von "Kopenhagen Nyhavn" kommt Frankfurt leider damit nicht ran.


 
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Tooraj

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Aktuell wird in Frankfurt über die Zukunft von Schauspielhaus und Oper diskutiert. Die Bauten aus den 1970er Jahren sind wohl arg sanierungsbedürftig - und lt. einem Gutachten würden die Kosten für Rekonstruktion oder Neubau etwa auf das selbe hinaus laufen: ca. 900 Mio Euro.

Die Stadtverordneten scheinen zum Neubau zu tendieren.

Nun kommt aber eine Bürgervereinigung ins Spiel: sie wollen das historische Schauspielhaus von 1902 wieder neu erstehen lassen.
Und stellen zudem noch eine enorme Kostenersparnis in Aussicht.

Der Entwurf gefällt mir ausgezeichnet:



Die SPD-Kulturdezernentin hält davon aber bislang wenig: die Mischung aus Gründerzeit/Neo-Renaissance/Jugendstil hält sie für architektonisch minderwertig - und die Konzeption der Bühne mit Nebenräumen würde den bühnentechnischen Anforderungen eines modernen Schauspielhauses nicht genügen. - Wirklich ? Kommen modern inszenierte Theaterstücke nicht zunehmend mit minimaler Kulisse aus - und setzen oft auf Multimedia-Projektionen ?


https://www.fr.de/frankfurt/rekonst...elhaus-historismus-vorzugspreis-11847394.html
https://www.fnp.de/frankfurt/staedt...kosten-sanierung-gespart-werden-10369407.html
 

zwei2Raben

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Aktuell wird in Frankfurt über die Zukunft von Schauspielhaus und Oper diskutiert. Die Bauten aus den 1970er Jahren sind wohl arg sanierungsbedürftig - und lt. einem Gutachten würden die Kosten für Rekonstruktion oder Neubau etwa auf das selbe hinaus laufen: ca. 900 Mio Euro.

Die Stadtverordneten scheinen zum Neubau zu tendieren.

Nun kommt aber eine Bürgervereinigung ins Spiel: sie wollen das historische Schauspielhaus von 1902 wieder neu erstehen lassen.
Und stellen zudem noch eine enorme Kostenersparnis in Aussicht.

Der Entwurf gefällt mir ausgezeichnet:



Die SPD-Kulturdezernentin hält davon aber bislang wenig: die Mischung aus Gründerzeit/Neo-Renaissance/Jugendstil hält sie für architektonisch minderwertig - und die Konzeption der Bühne mit Nebenräumen würde den bühnentechnischen Anforderungen eines modernen Schauspielhauses nicht genügen. - Wirklich ? Kommen modern inszenierte Theaterstücke nicht zunehmend mit minimaler Kulisse aus - und setzen oft auf Multimedia-Projektionen ?


https://www.fr.de/frankfurt/rekonst...elhaus-historismus-vorzugspreis-11847394.html
https://www.fnp.de/frankfurt/staedt...kosten-sanierung-gespart-werden-10369407.html

Schönes Modell.

Aber...

Sind moderne Architekten alle hirnlos? Schaffen es moderne Menschen nicht, einen sinnvollen Entwurf zu gestalten? Wie generell sollte man diesen Lebensentwurf stricken? Was ist das für ein Signal? Man greift auf einen urherberrechtlich nicht geschützten Entwurf zurück um mehr Raketen bauen zu können?
 

Nora

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Wie korrupt ist die Psychologie, Herr Mausfeld?


Das Leben in einer Illusionsblase, genannt Matrix;)
 

Nora

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Wie Medien über eine Medienstudie berichten … und das Misstrauen gegenüber Medien dadurch anfachen
https://www.youtube.com/watch?v=6FU2rjObW9E

Eine Medien-Studie belegt einmal mehr eine starke Entfremdung vieler Bürger von den großen deutschen Publikationen. Interessant ist, wie unterschiedlich diese Medien das Ergebnis selber darstellen. Von Tobias Riegel.

Spitzenpolitiker werden heute gemacht: Professionelle PR bei Macron, Guaidó und auch bei Kühnert?

https://www.youtube.com/watch?v=qZkeMar1oZc

Es gibt weder rechts noch links, es gibt nur eins "Wahrheit oder Lüge"
 
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Tooraj

Tooraj

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Schönes Modell.

Aber...

Sind moderne Architekten alle hirnlos?
...

Diese Frage ist wirklich schwer zu beantworten.
M.E. projektierten die Architekten der alten Schule ihre Bauten ein bisschen für die Ewigkeit und verstanden sich als Künstler,
während moderne Architekten der Bauhaus-Schule mehr auf Praktikabilität / Zweckmäßigkeit setzen. Und für ihre Bauten haben sie eigentlich nur
noch einen Lebenszyklus von ca. 50 Jahren im Blick.

Ein befreundeter Architekt erzählte mir: aktuell projektiere er den Anbau ziemlich hässlicher Balkons an schöne alte Villen.
Irgendwie müsse er sich ja finanziell über Wasser halten.

Ich war auch ziemlich schockiert, als ich vor 2 Jahren in Hongkong war und mir ein Bildband über das alte Hongkong in die Hände fiel:
so viele schöne alte Paläste, alle nicht mehr da. Und die hässlichen neuen Brutalismus-Bauten lassen sich nur dadurch etwas aufhübschen,
indem man nachts an ihrer Fassade eine Light-Show aufführt.

Im übrigen: der Rückgriff auf den historischen Entwurf des Frankfurter Schauspielhauses stellt keinerlei Urheberschutzverletzung dar, schließlich wurde er ja einst gebaut und man kann davon ausgehen, dass der Architekt auch dafür bezahlt wurde.

Und der Bundeshaushalt hat mit dem Frankfurter Projekt auch nichts zu tun: im besten Fall können sie auf etwas Unterstützung vom Bundesland Hessen hoffen. Wenn Frankfurt, so wie einst von den amerikanischen Alliierten angedacht, zur Hauptstadt der BRD geworden wäre, würde es vielleicht etwas anders aussehen...
 

Le Bon

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Gibt es außer rächts, faschistisch, NaSo und fremdenfeindlich/rassistisch und natürlich antisemitisch noch irgendeinen Begriff, der diskreditierlich uns gegenüber ist? Ich habe diese Schai§e so was von satt!:mad: Vor allem weil sie meist in einem extrem dümmlichen Gewand daher kommt.


Apropos Architekten: Ein Bekannter meinte vor einigen Jahren, daß die heutigen Architekten bestimmt meinen, Ihre Väter, Großväter und Urgroßväter müssen dämlich gewesen sein, denn sie selbst bauen so was von anders und teilweise tatsächlich im Schuhkarton-/Legostil, daß es ja schon gräuslich ist, sich diesen Mist anzuschauen. Und Architekten sind alles andere, als Künstler, Sie sind upgegradete Maurer.;)
 
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van Kessel

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Wenn Frankfurt, so wie einst von den amerikanischen Alliierten angedacht, zur Hauptstadt der BRD geworden wäre, würde es vielleicht etwas anders aussehen...
gut dass es Bonn wurde, denn ein Umzug von Frankfurt nach Berlin wäre den meisten Abgeordneten schwerer gefallen als aus dem betulichen Bonn.

Die heutigen Wohnklos kann man architektonisch kaum noch irgendwie als 'Kunst am Bau' bezeichnen. Durch die verwendeten Materialien (Beton & Styropor) mit ein wenig schwarzem Kies ums Haus, kann man keinen Staat machen. Diese Häuser haben kein Klima, schwitzen vor sich hin, dünsten aus und könnten auch durch 40ft-Container ersetzt werden. Dafür kosten sie per m² um ± 2000 €.
 
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Tooraj;1059250 Ein Stuttgarter Architekt meint schrieb:
, jedes Fachwerkhaus sei faschistisch[/B]... aber man müsse schon in Erinnerung behalten, dass die Initiative dafür von Rechts ausging. Na gut, manche Besucher meinen auch, es handele sich um eine Art Legoland.





.

Mit diesem Stuttgarter Architekten-Volltrottel möchte ich mich gern mal ne Stunde zusammensetzten.
Wie dämlich muss ein Architekt sein ,- Fachwerkhäuser in die Nähe von Faschismus zu rücken ??
Unter faschistischer Architektur versteht man allgemein die protzige Architektur unter Mussolini,- welche sich an alter römischer
Großbaukunst orientierte..
 
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Tooraj

Tooraj

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gut dass es Bonn wurde, denn ein Umzug von Frankfurt nach Berlin wäre den meisten Abgeordneten schwerer gefallen als aus dem betulichen Bonn.

Die heutigen Wohnklos kann man architektonisch kaum noch irgendwie als 'Kunst am Bau' bezeichnen. Durch die verwendeten Materialien (Beton & Styropor) mit ein wenig schwarzem Kies ums Haus, kann man keinen Staat machen. Diese Häuser haben kein Klima, schwitzen vor sich hin, dünsten aus und könnten auch durch 40ft-Container ersetzt werden. Dafür kosten sie per m² um ± 2000 €.

Apropos "Wohnklo"...
Was liegt wohl näher, als das Klo direkt in die Küche zu bauen ?


:giggle:
 

Orwellhatterecht

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Apropos "Wohnklo"...
Was liegt wohl näher, als das Klo direkt in die Küche zu bauen ?


:giggle:


... da war sicherlich ein Optimierer am Werk, der keine überflüssigen Wege duldet!, ähnllich der Devise, "... von der Wiege gleich auf die Bahre".
 
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