"Zu den Verlierern des Systems gehört..."
Ich versuche es mal etwas deutlicher.
* Natürlich sind Zinsen überall eingepreist, ist ja der Sinn des Zinsspiels.
* Monopoly:
Es gibt die Gruppe-V (V=Verlierer), die durch die Zinsen mehr zahlt, als sie einnimmt.
Es gibt die Gruppe-G (G=Gewinner), die durch die Zinsen mehr einnimmt, als sie zahlt.
Würde man am Ende jeden Monats jedem vor Augen führen, was er im aktuellen Monat der Gruppe-G an Zinsen bezahlt hat,...*hust*
Anders ausgedrückt:
Zum Ende der DM-Zeit gab es eine Berechnung, dass jeder ca. 400.000 DM zu 10% verzinsen muss, um in diesem Zinsspiel auf Plus/Minus-NULL zu landen. Erst darüber hinaus gehörte man zur Gruppe-G.
Größe der Gruppen:
Gruppe-V = ca. 90%
Gruppe-G = ca. 10%
Nun haben wir zwar den Euro, dass System ist dasselbe.
Das Geld für den Gewinn durch die Zinsen der Gruppe-G muss erarbeitet werden.
Je höher der Gewinn der Gruppe-G ist, desto mehr muss erarbeitet werden - bis es knallt - weil Zinsgewinne exponentiell steigen - Arbeit nicht.
Dann beginnen wir die nächste Enteignungsrunde.
Das ist aber nur der eine Aspekt. Der andere ist der: Je mehr Geld jemand hat, desto geringer ist der Anteil, den er zur Lebenshaltung ausgeben muss. Mit dem Rest kann er weiteres Vermögen aufhäufen, Geld aus dem Warenverkehr ziehen und der Kapitalwirtschaft zuführen. Im Augenblick werden mit 2% des Geldes, alle Waren und Dienstleistungen, alle Sachversicherungen, Waffen, Drogen und Sateliten gekauft. Mit 98% des Geldes wird weiteres Geld aufgehäuft.
Je höher der Zins ist, desto schneller lassen diejenigen ihre Hände sinken, die von ihrer Arbeit leben müssen. Denn es kommt sehr schnell der Tag, an dem die arbeitende Bevölkerung den notwendigen Verbrauch durch Arbeit nicht mehr erwirtschaften kann. Dann kommt der Zusammenbruch.
Mit dem niedrigen Zins versucht die Bankenwelt diesen Zusammenbruch ein wenig hinauszuzögern. In dem Moment wo der Zins erhöht wird platzen Millionen von Privatkrediten. Die Menschen werden enteignet und greifen dann aus Reflex zum Spaten oder zur Eisenstange... In den USA lebt jetzt schon etwa 10% der Bevölkerung nicht mehr in regulären Wohnverhältnissen, Tendenz stark steigend. In Europa und Asien wird dies durch restriktive Gesetze verhindert. Die Menschen werden also gleich obdachlos, Tendenz stark steigend.
Die einzige Möglichkeit aus diesem Dilemma herauszukommen ist, den Kapitalismus in dieser Form abzuschaffen. Eine Volkswirtschaft benötigt einen Waren und Dienstleistungsfluss von etwa 90% des Geldes. Die restlichen 10% ermöglichen etwas Spekulation auf hochwertige Güter, Möbel, antike Autos, Kunstgegenstände, Briefmarken, physisches Gold und Platin...(die Liste ist zwar noch etwas länger aber strikt begrenzt).
Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Die Erste ist, alle Spekulation auf alles was nicht auf der kurzen Liste steht drakonisch zu unterbinden. Wer also einem Bauern Geld für Weizen gibt und diesen Weizen nicht innerhalb einer kurzen Frist vom Hof fährt, landet für mehrere Jahre im Gefängnis. Die Strafen müssen so hoch sein, dass das wirklich kein einziger Mensch macht (sonst würden sie anfangen damit zu spekulieren). Unerlaubte Spekulation muss komplett ruinieren. Das wäre so eine Art Neukommunismus.
Die zweite Möglichkeit ist Freigeld (siehe Pommes). Da diese Möglichkeit mit deutlich mehr Freiheit verbunden ist, bin ich für diese Variante.
Allerdings fehlt hier Forschung. Alle Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland forschen ausschließlich kapitalistisch, bis auf die Uni Witten. Wenn der Zusammenbruch da ist, dann ist alle Forschung (außer die von Witten) Makulatur. Denen wird also jetzt schon sehr viel Macht eingeräumt, das finde ich nicht in Ordnung. In Canada gibt es noch den Plan B (Andreas Popp). Der will aber gleichzeitig ein bge einführen.
lang genug.