Als die erste Veranstaltung die ich in meiner neuen "Heimat" besuchen werde zählt jene:
https://www.urania.de/uhrschlag-und-moderne-zeitorganisation
Das Interesse daran ist in mir geweckt weil ich in 58 Lebensjahren noch niemals einen Grund hatte mich über Kirchenglockengeläut zu ärgern. Dies ist jetzt, ausgerechnet in der Stadt der Modern, gegeben.
Hier zwingt eine kleine, für meine Verhältnisse unbedeutende Kirchengemeinde, die mal knapp 30 Leute zu ihren Messen mobilisieren kann, Tausenden Menschen ihre Geltungssucht auf in dem sie neben dem kirchlich veranlassten Läuten auch einen Uhrschlag tätigen lässt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Uhrschlag
Ja, dieser Uhrschlag geht rund um die Uhr. Dem Frühschichtler begegnen also um 24:00 Uhr satte 16 Glockenschläge. Da helfen auch keine Schallschutzfenster und von der Jahreszeit mit vorwiegend offenen Fenstern mal ganz zu schweigen. Um 7:00 Uhr wird dann zusätzlich fröhlich der Tag eingeläutet, egal was der Nachtschichtler davon halten mag.
Also, mir aus dem katholischen Rheinland stammend ist eine solche Unverschämtheit nicht bekannt.
Wie sieht es bei Euch zu Hause aus? Gibt es dort Kirchengemeinden die ob der heutigen Ausstattung mit Uhren und den unterschiedlichsten Quellen der Zeitübertragung jedem ungefragt den Zeitfortschritt um jeweils ein kleinteilige Viertelstunde in den Kopf drücken?
Na ja, immerhin glaube ich den Glöckner dazu animiert zu haben mal zu baiern, also das freie Spiel aller verfügbaren Glocken im Kirchturm zu tätigen. Damit sollte man Leben können. Allerdings ist der Glöckner eine Maschine, was es natürlich sehr einfach macht, die Menschen in der Nachbarschaft auch im Schlaf mit dem Uhrschlag zu belästigen.
