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AfD-Abordnung in Syrien beim Großmufti
Eine Gruppe von 6 Abgeordneten der Partei "Alternaive für Deutschland" hat Syriens Hauptstadt Damaskus ein Besuch abgestattet und ist dabei auf Kuschelkurs mit Syriens Präsident Assad, auch Anführer einer der vielen Kriegsparteien im Bürgerkriegsland, und dem Großmufti gegangen.
Zweck der Reise war es wohl, zu "beweisen", dass es in Syrien angeblich auch sichere Gebiete geben soll, in die man syrische Flüchtlinge und Asylbewerber abschieben kann.
Damit demontiert sich die AfD ein weiteres Mal als Speichelleckerin von "starken Männern" wie Assad und Erdogan und zeigt, wohin die Reise auch für Deutschland gehen würde, sollte sie jemals entscheidenden Einfluss in diesem Land erringen.
Und dann geht es natürlich auch um die Bilder zusammen mit dem Großmufti. Dass die Abgeordneten damit auf den Pfaden eines bekannten Reichskanzlers wandeln und ihren Anhängern zuhause damit ein Zeichen geben wollen, ist klar. Nur wie passt das mit dem Kurs der AfD-Parteiführung, sich an Israels Ministerpräsidenten Netanjahu anzubiedern, zusammen?
Man darf gespannt sein, wie sich das weiterentwickelt ...
Eine Gruppe von 6 Abgeordneten der Partei "Alternaive für Deutschland" hat Syriens Hauptstadt Damaskus ein Besuch abgestattet und ist dabei auf Kuschelkurs mit Syriens Präsident Assad, auch Anführer einer der vielen Kriegsparteien im Bürgerkriegsland, und dem Großmufti gegangen.
Zweck der Reise war es wohl, zu "beweisen", dass es in Syrien angeblich auch sichere Gebiete geben soll, in die man syrische Flüchtlinge und Asylbewerber abschieben kann.
FAZ schrieb:Sechs AfD-Politiker aus Bund und Land bereisen Syrien, „um sich ein Bild der Lage“ zu machen. Dabei treffen sie den syrischen Großmufti. Dieser hat in der Vergangenheit mit Terroranschlägen in Europa gedroht.
Zuhause, in Deutschland, geht derweil die Sorge um. In der AfD-Bundestagsfraktion, zu der drei der sechs Reisenden gehören, wird auf eine gesunde Rückkehr der Delegation gehofft. „Das kann auch schiefgehen, wenn die da hinfahren und einer kommt tot zurück“, sagte der AfD-Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Petr Bystron, dieser Zeitung. Der thüringische AfD-Abgeordnete Jürgen Pohl, der auch in Damaskus weilt, sprach vor seiner Abreise mit seinem Kollegen Stephan Brandner. „Ich komm heil wieder“, versprach Pohl. Und was, wenn doch etwas passiert? „Ich hoffe nicht – das wäre natürlich ein großer Verlust“, sagte der AfD-Abgeordnete Hans-Thomas Tillschneider dieser Zeitung. „Ich gehe davon aus, dass die syrischen Sicherheitskräfte für ausreichend Schutz sorgen werden.“ Die Gefahr, die in Syrien lauert, war also schon ein Thema – obwohl die privat finanzierte Reise das Gegenteil zeigen soll: Die AfD behauptet, dass weite Teile von Syrien sicher sind. Und dass Flüchtlinge ohne Bedenken zurückgeschickt werden können. Auf den Widerspruch zwischen der angeblichen Sicherheitslage und der Sorge um die Parteifreunde angesprochen, korrigierte sich Bystron: „Ich habe keine Angst um die.“
Tatsächlich wird in Sichtweite von Damaskus gekämpft, in den Vororten von Ost-Ghouta. Das Regime führt dort eine Offensive gegen islamistische Milizen. Die Luftwaffe greift gezielt Zivilisten an, Hunderte wurden getötet. Die Aufständischen beschießen Wohnviertel in Damaskus mit Granaten. Dorthin aber wollten die AfD-Politiker nicht reisen.
FAZ schrieb:Auch sonst haben die AfD-Politiker einen ungewöhnlichen Fokus. Die Verbrechen syrischer Rebellen verurteilten sie in ihrem „Compact“-Interview scharf – die des Assad-Regimes hingegen nicht. In ihrer Wortwahl ähneln sie damit den syrischen Staatsmedien: Dort das Regime als Garant der Ordnung, hier vom Westen unterstützte Terroristen. Am Montag traf die AfD-Delegation den Regime-treuen syrischen Großmufti Ahmad Badreddin Hassoun. Laut der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana rief er die AfD-Politiker auf, dem Westen endlich die Wahrheit über Syrien zu berichten. Zu dieser Wahrheit würde freilich auch eine Ansprache Hassouns aus dem Jahr 2011 gehören, in dem er dem Westen mit Terroranschlägen drohte. „Wenn die erste Bombe in Syrien einschlägt, sind alle Töchter Syriens und des Libanon bereit, Selbstmordattentäter auf dem Boden Europas oder Palästinas zu werden“, sagte Hassoun damals mit erhobenem Zeigefinger.
Damit demontiert sich die AfD ein weiteres Mal als Speichelleckerin von "starken Männern" wie Assad und Erdogan und zeigt, wohin die Reise auch für Deutschland gehen würde, sollte sie jemals entscheidenden Einfluss in diesem Land erringen.
Und dann geht es natürlich auch um die Bilder zusammen mit dem Großmufti. Dass die Abgeordneten damit auf den Pfaden eines bekannten Reichskanzlers wandeln und ihren Anhängern zuhause damit ein Zeichen geben wollen, ist klar. Nur wie passt das mit dem Kurs der AfD-Parteiführung, sich an Israels Ministerpräsidenten Netanjahu anzubiedern, zusammen?
Man darf gespannt sein, wie sich das weiterentwickelt ...
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