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Ist die westliche Moral besser als andere?

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Ein eigentlich interessantes Thema - leider durch das Bild vom Autorennen mit einer züchtig verhüllten Dame - in einen m.E. falschen Kontext gestellt.
Besser gewesen wäre es, Moral und Ethik als Begriffe in dem Kontext des Kapitalismus zu behandeln.
Wenn - wie vor dem Irak-Krieg Leute wie der unsägliche Historiker Prof. Michael Stürmer - in eine Diskussionsrunde hinein fragen "...ja, wollen sie denn KEIN Öl ?...", dann ist damit - wohl versehentlich - die Unmoral des Kapitalismus im Wesentlichen skizziert.
Westliche Politik - und Denkweise - ist mindestens in Wirtschaft, Wissenschaft, Außen,-Innen,-Sozialpolitik mit "unmoralischer" Profitgier verbunden.
"Wettbewerbsfähigkeit" und die angeblichen Bemühungen um "mehr Arbeitsplätze" sind verlogene Werbeslogans für die Unmoral, denn die gleichzeitig grassierende Übertechnisierung in allen Bereichen vernichtet ja Arbeitsplätze und die "Wettbewerbsfähigkeit" führt zum Gang über Umweltleichen. Ausbaggerung des Hamburger Hafens - bei längst bekannten schlimmen Folgen für Umwelt und Sicherheit der Bewohner -
- ist solch ein Beispiel. Für ein gedachtes Restvolumen an Arbeitsplätzen hat man die sogenannten "Dienstleistungen" erfunden, die nur von denen in Anspruch genommen werden können, die auch genug Einkünfte haben. In dem Bereich sind auch die Call-Center angesiedelt, Agenturen für die Prostitution von unausgebildeten, an sich harmlosen Hausfrauen, jungen Frauen und Männern, die Menschen zum Kauf, zur Buchung von unglaublichem Blödsinn verleiten sollen. Unternehmer, deren Sub-Unternehmer und Sub-Sub-Unternehmer fressen sich gegenseitig
ihre minimalen Chancen auf finanzielle Sicherheit weg. Explodierende Gastronomie der untersten Kategorie - erzeugt bei vielen Arbeitslosen die absurde Hoffnung, mit primitivsten Mitteln, Räumlichkeiten und irgendeinem selbstgebastelten Fraß Geld zum Überleben verdienen zu können.
Nach ein paar Monaten ist meist Schluss mit lustig und das Negativ-Konto weist einen deutlichen Zuwachs auf.
Auf der anderen Seite können Investment-Bänker, Manager mittlerer und großer Konzerne gar nicht so schnell und so viel Geld ausgeben, wie ihnen
gezahlt wird. Auch hier die Unmoral des Kapitalismus, der sich von letztgenannten Profiteuren jeweils den Heiligenschein verpassen lässt.
Für diese Spezies werden Kriege geführt.-

Diese Darstellung von Unmoral könnte man mit Verhältnissen in anderen Kulturen einmal vergleichen.

kataskopos
 

Commander

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Ich sehe in Freizügigkeit nichts falsches.

Sexualisieren kann man eigentlich auch nicht genug, die spart immerhin psychologische Behandlungen welche wiederum nur durch Unterdrückung sexueller Bedürfnisse notwendig wäre.

Was die Frau betrifft, ich sehe da eine erwachsene Frau dies freiwillig macht und wahrscheinlich für so einen Job mehr verdient als manch einer im Monat (selbst wenn die für solche Shootings nur wenige Tage im Monat gebucht wird).
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Du hast sicher übersehen, dass "tolerieren" nicht "gutheißen" bedeutet, sondern ertragen, aushalten.

Männern aus anderen Regionen steht es also frei, das Blatt wegzuwerfen (was ich übrigens mit solchen Wurstblättern auch tue, aber nicht wegen dieses Bildes). Weshalb tun die Männer dasselbe nicht z.B. mit Mohammedkarrikaturen oder offenen Büchern über den Islam und den Koran? Einfach wegwerfen?

Auch wenn es jetzt und hier zum guten Ton gehört, sich zu prostituieren (auch das Bild zeigt eine Art von Prostitution), ich halte die offene und erlaubte und gewerbsmäßige Prostitution für unmoralisch.

Duden u.a. über Prostitution:
...öffentliche Preisgabe, Bloßstellung
Genau das ist es auch auf dem Bild. Man denkt automatisch: Der würde ich am liebsten den Rest ihrer blöden Montur auch noch runterreißen...
Du etwa nicht?

Gutheißen ist ja auch nicht erforderlich in einer freien Gesellschaft, dir steht ja einfach der Verzicht offen. Dann störst du diejenigen nicht, die das Konsumieren wollen und andersherum ist auch alles in Butter. Das ist der Kern der Freiheit.
Das muss ihnen anerzogen werden und die Freiheit zur Religionskritik muss auch unumschränkt erhalten bleiben. Aber die kommen zu einem guten Teil eben nicht aus freiheitlichen Ländern.

Seit wann gehört Prostituion zum guten Ton?
Ist ja wunderbar, dann nimm sie nicht in Anspruch. Ich halte Karnevall für eine langweilige, regelmäßig wiederkehrende Verkehrsbehinderung. Lässt sich ganz einfach lösen, indem ich die Veranstaltungen meide.

Ehrlich gesagt nicht wirklich, aber selbst wenn, who cares?
 
OP
Schulz

Schulz

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Ich sehe in Freizügigkeit nichts falsches.
Sexualisieren kann man eigentlich auch nicht genug, die spart immerhin psychologische Behandlungen welche wiederum nur durch Unterdrückung sexueller Bedürfnisse notwendig wäre.
Was die Frau betrifft, ich sehe da eine erwachsene Frau dies freiwillig macht und wahrscheinlich für so einen Job mehr verdient als manch einer im Monat (selbst wenn die für solche Shootings nur wenige Tage im Monat gebucht wird).
Zu solchem Denken wird der Mensch im Kapitalismus also erzogen.

Nichts Falsches? Zumindest ist das Ansichtssache.
Manche fahren nackt mit dem Fahrrad durch die Lande. Denen gefällt es, sicher bekommen Männer dabei auch eine Latte.
Anderen gefällt es nicht, manche finden es allerdings störend.

"Sexualisieren kann man eigentlich auch nicht genug, die spart immerhin psychologische Behandlungen welche wiederum nur durch Unterdrückung sexueller Bedürfnisse notwendig wäre."
Ist das wirklich so?
Ich glaub du siehst das falsch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Ein eigentlich interessantes Thema - leider durch das Bild vom Autorennen mit einer züchtig verhüllten Dame - in einen m.E. falschen Kontext gestellt.
Besser gewesen wäre es, Moral und Ethik als Begriffe in dem Kontext des Kapitalismus zu behandeln.
Wenn - wie vor dem Irak-Krieg Leute wie der unsägliche Historiker Prof. Michael Stürmer - in eine Diskussionsrunde hinein fragen "...ja, wollen sie denn KEIN Öl ?...", dann ist damit - wohl versehentlich - die Unmoral des Kapitalismus im Wesentlichen skizziert.
Westliche Politik - und Denkweise - ist mindestens in Wirtschaft, Wissenschaft, Außen,-Innen,-Sozialpolitik mit "unmoralischer" Profitgier verbunden.
"Wettbewerbsfähigkeit" und die angeblichen Bemühungen um "mehr Arbeitsplätze" sind verlogene Werbeslogans für die Unmoral, denn die gleichzeitig grassierende Übertechnisierung in allen Bereichen vernichtet ja Arbeitsplätze und die "Wettbewerbsfähigkeit" führt zum Gang über Umweltleichen. Ausbaggerung des Hamburger Hafens - bei längst bekannten schlimmen Folgen für Umwelt und Sicherheit der Bewohner -
- ist solch ein Beispiel. Für ein gedachtes Restvolumen an Arbeitsplätzen hat man die sogenannten "Dienstleistungen" erfunden, die nur von denen in Anspruch genommen werden können, die auch genug Einkünfte haben. In dem Bereich sind auch die Call-Center angesiedelt, Agenturen für die Prostitution von unausgebildeten, an sich harmlosen Hausfrauen, jungen Frauen und Männern, die Menschen zum Kauf, zur Buchung von unglaublichem Blödsinn verleiten sollen. Unternehmer, deren Sub-Unternehmer und Sub-Sub-Unternehmer fressen sich gegenseitig
ihre minimalen Chancen auf finanzielle Sicherheit weg. Explodierende Gastronomie der untersten Kategorie - erzeugt bei vielen Arbeitslosen die absurde Hoffnung, mit primitivsten Mitteln, Räumlichkeiten und irgendeinem selbstgebastelten Fraß Geld zum Überleben verdienen zu können.
Nach ein paar Monaten ist meist Schluss mit lustig und das Negativ-Konto weist einen deutlichen Zuwachs auf.
Auf der anderen Seite können Investment-Bänker, Manager mittlerer und großer Konzerne gar nicht so schnell und so viel Geld ausgeben, wie ihnen
gezahlt wird. Auch hier die Unmoral des Kapitalismus, der sich von letztgenannten Profiteuren jeweils den Heiligenschein verpassen lässt.
Für diese Spezies werden Kriege geführt.-

Diese Darstellung von Unmoral könnte man mit Verhältnissen in anderen Kulturen einmal vergleichen.

kataskopos
Gibt es denn ihrer Ansicht nach eine mögliche, universelle Moral?
Normalerweise ist Moral doch auf eine bestimmte Gruppe, in der Regel ein Staatsvolk, primär, bezogen. Je weiter man sich von dieser Gruppe entfernt, desto größer wird die Akzeptanz anderer Moralvorstellungen. Das hat ja auch eine rationale Begründung, denn Aufgabe der die moralischen Vorstellung durchsetzenden organisatorischen Ebene ist ja gleichzeitig auch die Sicherstellung der Versorgung dieses Staatsvolkes.
Deswegen handeln wir ja beispielsweise mit Saudi-Arabien, obwohl die Moralspektren sehr weit auseinander liegen. Trotzdem brauchen wir natürlich den Rohstoff Öl.
Wirtschaftsordnung und Sozialgesetze sind, vermischt mit moralischen Vorstellungen in ihrer Gültigkeit ja ebenfalls begrenzt, aus logischem Sachzwang heraus. Auch hier ist das primäre Ziel ja wieder nur eine bestimmte Gruppe, eine großartig weitergehende Moral wird doch garnicht unterstellt. Und dass der Kapitalismus im Kern eine verdrängende Komponente hat, damit nicht universell moralisch sein kann, was auch nicht seine Aufgabe ist, liegt doch bereits grundsätzlich im Wettbewerbsgedanken.
 
OP
Schulz

Schulz

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Gibt es denn ihrer Ansicht nach eine mögliche, universelle Moral?
Normalerweise ist Moral doch auf eine bestimmte Gruppe, in der Regel ein Staatsvolk, primär, bezogen. Je weiter man sich von dieser Gruppe entfernt, desto größer wird die Akzeptanz anderer Moralvorstellungen. Das hat ja auch eine rationale Begründung, denn Aufgabe der die moralischen Vorstellung durchsetzenden organisatorischen Ebene ist ja gleichzeitig auch die Sicherstellung der Versorgung dieses Staatsvolkes.
Deswegen handeln wir ja beispielsweise mit Saudi-Arabien, obwohl die Moralspektren sehr weit auseinander liegen. Trotzdem brauchen wir natürlich den Rohstoff Öl.
Wirtschaftsordnung und Sozialgesetze sind, vermischt mit moralischen Vorstellungen in ihrer Gültigkeit ja ebenfalls begrenzt, aus logischem Sachzwang heraus. Auch hier ist das primäre Ziel ja wieder nur eine bestimmte Gruppe, eine großartig weitergehende Moral wird doch garnicht unterstellt. Und dass der Kapitalismus im Kern eine verdrängende Komponente hat, damit nicht universell moralisch sein kann, was auch nicht seine Aufgabe ist, liegt doch bereits grundsätzlich im Wettbewerbsgedanken.
Ich denke, es gibt auch eine universelle Moral, die in den Genen liegt, von der Natur und der Evolution erzeugt und gefestigt.

Zum Bsp. Eigentum, dazu gehört evtl. auch Landbesitz (ist aber moralisch strittig),
Unverletzlichkeit anderen Lebens, es sei denn, es dient der Ernährung, also dem eigenen Überleben,
Schutz der eigenen Familie, Sippe, Ehe...

Nicht dazu gehören z.B. Glaube an Unwahres, Lügen, Freiheitsberaubung.
Schwierig wird es, wenn manche solche Moral brechen, oder wie JoG meint:
"Was solls. Wer braucht Moral, wenn man recht hat?"
Hier ist ja nicht einmal klar, was Recht wirklich ist bzw. wer es denn nun hat.

Sehr bedenklich wird es auch, wenn Staatsführer Kriege mit Lügen beginnen, um sich bzw. die Gruppe die sie vertreten oder der sie Vorteile verschaffen wollen, zu bereichern.
Liste kann erweitert werden.
M.Ansicht nach ist auch Homoehe bei voller Gleichberechtigung mit normalen Ehen unmoralisch, aus schon oft genannten Gründen. Es wäre moralisch genug, wenn man diese armen Wichte nicht verfolgen würde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Ich denke, es gibt auch eine universelle Moral, die in den Genen liegt, von der Natur und der Evolution erzeugt und gefestigt.

Zum Bsp. Eigentum, dazu gehört evtl. auch Landbesitz (ist aber moralisch strittig),
Unverletzlichkeit anderen Lebens, es sei denn, es dient der Ernährung, also dem eigenen Überleben,
Schutz der eigenen Familie, Sippe, Ehe...

Nicht dazu gehören z.B. Glaube an Unwahres, Lügen, Freiheitsberaubung.
Schwierig wird es, wenn manche solche Moral brechen, oder wie JoG meint:
"Was solls. Wer braucht Moral, wenn man recht hat?"
Hier ist ja nicht einmal klar, was Recht wirklich ist bzw. wer es denn nun hat.

Sehr bedenklich wird es auch, wenn Staatsführer Kriege mit Lügen beginnen, um sich bzw. die Gruppe die sie vertreten oder der sie Vorteile verschaffen wollen, zu bereichern.
Liste kann erweitert werden.
M.Ansicht nach ist auch Homoehe bei voller Gleichberechtigung mit normalen Ehen unmoralisch, aus schon oft genannten Gründen. Es wäre moralisch genug, wenn man diese armen Wichte nicht verfolgen würde.

Ist das denn Moral? Das sind doch eher basale Triebe, die letztlich die kodifizierte Moral beeinflussen.
Mir ging es aber viel mehr um die Frage der Möglichkeit einer universell anwendbaren Moral. Deswegen ja die Erläuterung der territorial, populativen Beschränkung kodifizierter Moral.
 
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Schulz

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Ist das denn Moral? Das sind doch eher basale Triebe, die letztlich die kodifizierte Moral beeinflussen.
Mir ging es aber viel mehr um die Frage der Möglichkeit einer universell anwendbaren Moral. Deswegen ja die Erläuterung der territorial, populativen Beschränkung kodifizierter Moral.
Was ich nannte, ist eine universell vorhandene Moral. Oder nicht?
Wie findest du es denn, wenn jemand bezogen auf dich solche Vorstellungen bricht und dich beschneidet, dier etwas wegnimmt oder dein Haus bombardiert, ohne dass du jemandem was getan hast? Du findest was dich dann heimsucht, sind nur Triebe...
 
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Gelöschtes Mitglied 2801

Was ich nannte, ist eine universell vorhandene Moral. Oder nicht?
Wie findest du es denn, wenn jemand bezogen auf dich solche Vorstellungen bricht und dich beschneidet, dier etwas wegnimmt oder dein Haus bombardiert, ohne dass du jemandem was getan hast? Du findest was dich dann heimsucht, sind nur Triebe...

Ich würde sagen, dass eindeutig nein, denn Privateigentum ist bei primitiven Völkern nicht unbedingt vorhanden, Menschen haben zwar eine höhere Hemmschwelle für das Töten anderer Menschen, sind aber durchaus dazu in der Lage, Gewalt ist ein Grundtrieb. Schutz der Herde ist auch keine Moral sondern ein natürlich vorhandener Trieb.
Du redest hier von Bewertung, das ist also die kodifizierte Moral, die bewertet wird, keine natürlich vorhandene.
 
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Gibt es denn ihrer Ansicht nach eine mögliche, universelle Moral?
Normalerweise ist Moral doch auf eine bestimmte Gruppe, in der Regel ein Staatsvolk, primär, bezogen. Je weiter man sich von dieser Gruppe entfernt, desto größer wird die Akzeptanz anderer Moralvorstellungen. Das hat ja auch eine rationale Begründung, denn Aufgabe der die moralischen Vorstellung durchsetzenden organisatorischen Ebene ist ja gleichzeitig auch die Sicherstellung der Versorgung dieses Staatsvolkes.
Deswegen handeln wir ja beispielsweise mit Saudi-Arabien, obwohl die Moralspektren sehr weit auseinander liegen. Trotzdem brauchen wir natürlich den Rohstoff Öl.
Wirtschaftsordnung und Sozialgesetze sind, vermischt mit moralischen Vorstellungen in ihrer Gültigkeit ja ebenfalls begrenzt, aus logischem Sachzwang heraus. Auch hier ist das primäre Ziel ja wieder nur eine bestimmte Gruppe, eine großartig weitergehende Moral wird doch garnicht unterstellt. Und dass der Kapitalismus im Kern eine verdrängende Komponente hat, damit nicht universell moralisch sein kann, was auch nicht seine Aufgabe ist, liegt doch bereits grundsätzlich im Wettbewerbsgedanken.

Ihre Antwort finde ich zu unstrukturiert zu diesem Thema. Alles und gar nichts.-
Die vielbeschworenen "Werte" unserer sogenannten westlichen, christlichen Kultur haben Kultur und Ethik mittlerweile in den Bereich von bundespräsidialen Sonntagsreden verbannt. Bei solchen Anlässen kann gar nicht genug auf die mit Moral und Ethik verknüpften "Werte" verwiesen werden.
Die Deals mit Saudi Arabien und der Kampf um Öl sind absolut nicht existentiell für uns, sodaß nur aus Profitgier gewisse Wirtschaftskreise - skrupellos - mit diesen Unholden Handel treiben - und dazu noch meist mit Waffen !
Öl kann heute aus diversen nachwachsenden Pflanzen generiert werden, was weder massiv mit Forschungsgeldern unterstützt wird, noch wird es per Medien als Alternative zu den endlichen fossilen Ressourcen dargestellt. Warum wohl ?
Gleichzeitig will man uns mit allergrößter Verlogenheit auf Strom für PKW`s dressieren, unter Außerachtlassung all der dabei nicht angesprochenen
Rohöl-Produkte, die man weiterhin munter für die Fliegerei, für die Monster-Schiffe, Ölheizungen etc. etc. verwenden will.
Sloterdijk schreibt zu diesem Punkt: " ....die Erzählung von der Ausbeutung der Energiequellen erreicht ihren aktuellen hot spot, sobald sie dem Ereigniskomplex näherkommt, den die ältere wie die jüngere Sozialgeschichte unisono die >Industrielle Revolution< nennt - eine Fehlbezeichnung, wie wir inzwischen wissen, da es sich auch hierbei keineswegs um einen >umwälzenden< Vorgang handelt, bei dem Oben und Unten die Plätze tauschen, sondern um die Explizitmachung der Produktherstellung mittels maschineller Substitute für menschliche Bewegungen.
......seit die Neo-Titanen (Maschinen) inmitten moderner Lebenswelten aufgetaucht sind, haben sich die Nationen in Einwanderungsländer für Kraftmaschinen verwandelt.....Motoren sind perfekte Sklaven, bei denen sich keine menschlichen Bedenken einmischen, wenn man sie Tag und Nacht beansprucht. Sie hören nicht auf abolitionistische Prediger, die einen Traum haben - den Traum von einem nicht mehr fernen Tag, an dem die Motoren und ihre Besitzer gleiche Rechte genießen und die Kinder der Menschen und der Maschinen miteinander spielen..."
Und später: "...(es hat) sich im Fossilenergiezeitalter ein durchgreifender Sinnwandel der Verschwendung vollzogen- man darf sie inzwischen ruhigen Tones als die erste Bürgerpflicht bezeichnen......Massenfrivolität ist das psychosemantische Agens des Konsumismus. An ihrem Aufblühen lässt sich ablesen, wie nun der Leichtsinn in die Position des Fundamentalen gerät."

Ich finde, es lohnt sich sehr, Sloterdijks "Im Weltinnenraum des Kapitals" zu lesen. Die Begriffe Moral und Ethik in ihrem faktischen Wandel werden von SL. wunderbar erklärt. Auch wenn man sich in die prächtige Fülle an Fachbegriffen und Sloterdijkschen Verbalkonstrukten ein wenig einlesen muss, um alles zu verstehen.

kataskopos
 
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Gelöschtes Mitglied 2801

Ihre Antwort finde ich zu unstrukturiert zu diesem Thema. Alles und gar nichts.-
Die vielbeschworenen "Werte" unserer sogenannten westlichen, christlichen Kultur haben Kultur und Ethik mittlerweile in den Bereich von bundespräsidialen Sonntagsreden verbannt. Bei solchen Anlässen kann gar nicht genug auf die mit Moral und Ethik verknüpften "Werte" verwiesen werden.
Die Deals mit Saudi Arabien und der Kampf um Öl sind absolut nicht existentiell für uns, sodaß nur aus Profitgier gewisse Wirtschaftskreise - skrupellos - mit diesen Unholden Handel treiben - und dazu noch meist mit Waffen !
Öl kann heute aus diversen nachwachsenden Pflanzen generiert werden, was weder massiv mit Forschungsgeldern unterstützt wird, noch wird es per Medien als Alternative zu den endlichen fossilen Ressourcen dargestellt. Warum wohl ?
Gleichzeitig will man uns mit allergrößter Verlogenheit auf Strom für PKW`s dressieren, unter Außerachtlassung all der dabei nicht angesprochenen
Rohöl-Produkte, die man weiterhin munter für die Fliegerei, für die Monster-Schiffe, Ölheizungen etc. etc. verwenden will.
Sloterdijk schreibt zu diesem Punkt: " ....die Erzählung von der Ausbeutung der Energiequellen erreicht ihren aktuellen hot spot, sobald sie dem Ereigniskomplex näherkommt, den die ältere wie die jüngere Sozialgeschichte unisono die >Industrielle Revolution< nennt - eine Fehlbezeichnung, wie wir inzwischen wissen, da es sich auch hierbei keineswegs um einen >umwälzenden< Vorgang handelt, bei dem Oben und Unten die Plätze tauschen, sondern um die Explizitmachung der Produktherstellung mittels maschineller Substitute für menschliche Bewegungen.
......seit die Neo-Titanen (Maschinen) inmitten moderner Lebenswelten aufgetaucht sind, haben sich die Nationen in Einwanderungsländer für Kraftmaschinen verwandelt.....Motoren sind perfekte Sklaven, bei denen sich keine menschlichen Bedenken einmischen, wenn man sie Tag und Nacht beansprucht. Sie hören nicht auf abolitionistische Prediger, die einen Traum haben - den Traum von einem nicht mehr fernen Tag, an dem die Motoren und ihre Besitzer gleiche Rechte genießen und die Kinder der Menschen und der Maschinen miteinander spielen..."
Und später: "...(es hat) sich im Fossilenergiezeitalter ein durchgreifender Sinnwandel der Verschwendung vollzogen- man darf sie inzwischen ruhigen Tones als die erste Bürgerpflicht bezeichnen......Massenfrivolität ist das psychosemantische Agens des Konsumismus. An ihrem Aufblühen lässt sich ablesen, wie nun der Leichtsinn in die Position des Fundamentalen gerät."

Ich finde, es lohnt sich sehr, Sloterdijks "Im Weltinnenraum des Kapitals" zu lesen. Die Begriffe Moral und Ethik in ihrem faktischen Wandel werden von SL. wunderbar erklärt. Auch wenn man sich in die prächtige Fülle an Fachbegriffen und Sloterdijkschen Verbalkonstrukten ein wenig einlesen muss, um alles zu verstehen.

kataskopos
Reden sind immer eine idealisierende rhetorische Maßnahme, niemand will Statistiken und Realität vorgelegt bekommen. Jedenfalls nehme ich Reden nicht für bare Münze, schon garnicht bei repräsentativen Ämtern.
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir unseren Bedarf an Öl dadurch decken können oder?
Deutschland hat 2016 etwa 2,4 Millionen Barrel Öl am Tag verbraucht, also 876 Millionen Barrel im Jahr. Einer der effektivsten Lieferanten für Bioethanol als Ersatzprodukt sind Zuckerrüben mit 6.250 l/ha und Jahr, was großzügig aufgerundet 40 Barrel ergibt. Wenn sie also 21,9 Millionen Hektar oder 1,22 Millionen Quadratkilometer zur Verfügung haben, würde ich ihnen da wohl zustimmen. Ist ja nur so etwa die drei- bis vierfache Fläche der BRD.
Ist denn eine Verbesserung in einem rohstoffintensiven und umweltschädlichen Bereich nicht positiv und gleich verlogen, nur weil man in anderen Bereichen noch nicht so weit ist? Übrigens kann man im Heizungsbereich heute auch schon sehr viel Öl einsparen, auch da gibt es zahlreiche Förderoptionen.
Bei der industriellen Revolution ging es doch wohl auch nicht um den Tausch von Unten und Oben als höchste Errungenschaft, sondern um die Mechanisierung der Produktion. Wenn dann förderte das wohl eher die Proletarisierung.
Klar hat Sloterdijk mit der Kritik der begrenzten Zahl der Kapitalismusgewinner Recht, das stelle ich nicht in Frage.
Aber es beantwortet nicht wirklich die zentrale Frage nach der Möglichkeit einer global durchsetzungsfähigen Moral.
Ich halte das ehrlich gesagt für unmöglich. Wir betreiben moralisches Denken in Mikro- und Mesoebene keinesfalls ausgerichtet auf eine globale Verträglichkeit, weshalb sollte es da auf einer Makroebene funktionieren?
 

Nelly1998

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Ich denke, es gibt auch eine universelle Moral, die in den Genen liegt, von der Natur und der Evolution erzeugt und gefestigt.

Zum Bsp. Eigentum, dazu gehört evtl. auch Landbesitz (ist aber moralisch strittig),
Unverletzlichkeit anderen Lebens, es sei denn, es dient der Ernährung, also dem eigenen Überleben,
Schutz der eigenen Familie, Sippe, Ehe...

Nicht dazu gehören z.B. Glaube an Unwahres, Lügen, Freiheitsberaubung.
Schwierig wird es, wenn manche solche Moral brechen, oder wie JoG meint:
"Was solls. Wer braucht Moral, wenn man recht hat?"
Hier ist ja nicht einmal klar, was Recht wirklich ist bzw. wer es denn nun hat.

Sehr bedenklich wird es auch, wenn Staatsführer Kriege mit Lügen beginnen, um sich bzw. die Gruppe die sie vertreten oder der sie Vorteile verschaffen wollen, zu bereichern.
Liste kann erweitert werden.
M.Ansicht nach ist auch Homoehe bei voller Gleichberechtigung mit normalen Ehen unmoralisch, aus schon oft genannten Gründen. Es wäre moralisch genug, wenn man diese armen Wichte nicht verfolgen würde.



Du meinst wohl, diese armen Wichte nicht verfolgen ............und nicht weiter diskriminieren würde.

Ich denke, es gibt auch eine universelle Moral, die in den Genen liegt, von der Natur und der Evolution erzeugt und gefestigt.
Das ist eine zutreffende Formulierung.
Denn Gefühle, Empfindungen und Vorstellungen sind Teile der Emotionen.
Teilweise sind es einfach strukturierte Vorstellungen wie Hunger und Durst. Früher nannte man es auch Instinkte oder Triebe.
Sind die Vorstellungen sehr komplex, dann reden wir von Liebe, Neid, Hass usw.
Beides sind aber Emotionen, also in den Genen verankert, also durch die Evolution erzeugt

Während ich der Meinung bin, dass Religionen Erfindungen der Menschen sind, bin ich davon überzeugt, dass es ein sog. Glaubens-Gen gibt, was früher zur Überlebensstrategie wichtig war. Deshalb meine ich, dass es eine universelle Moralvorstellung gibt.
Dies scheint widersprüchlich zu sein.

Dazu fällt mir die Geschichte von Abraham ein, der seinen eigenen Sohn Isaak ermorden wollte, um seinem Gott gefällig zu sein. Wir kennen ja solche Menschenopfer als religiöse Rituale, wo sogar Menschen des eigenen Volkes geopfert wurden.

Es gibt also nicht nur eine biologische, sondern auch eine kulturelle Evolution, die nicht zeitgleich ablief und deshalb in einem ständigen Spannungsverhältnis steht mit diesem Gegenkontrollmechanismus steht, was uns heute noch zu schaffen macht, Entscheidungen rein nur vom realen Menschenverstand zu treffen.
Ich bin mir fast sicher, Widerspruch zu ernten.
 

Nelly1998

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Ich würde sagen, dass eindeutig nein, denn Privateigentum ist bei primitiven Völkern nicht unbedingt vorhanden, Menschen haben zwar eine höhere Hemmschwelle für das Töten anderer Menschen, sind aber durchaus dazu in der Lage, Gewalt ist ein Grundtrieb. Schutz der Herde ist auch keine Moral sondern ein natürlich vorhandener Trieb.
Du redest hier von Bewertung, das ist also die kodifizierte Moral, die bewertet wird, keine natürlich vorhandene.

Privateigentum war auch schon bei den sog. primitiven Völkern vorhanden. Besonders bei den Gegenständen, die selbst gefertigt und ständig mitgeführt wurden. Bei den nomadischen Völkern war natürlich der Grundbesitz völlig fremd.
Normalerweise ist die Hemmschwselle für das Töten eines anderen Menschen sehr groß. Es ist natürlich einfacher, vom Flugzeug aus mittels einer Bombe hunderte Menschen und noch viel mehr zu töten. Aber jemanden von Angesicht zu Angesicht einem Menschen, der einem nichts getan hat, das Messer ins Herz zu rammen, dürfte nur einem Psychopathen gelingen.
Ich bin überzeugt, dass es sowas wie moralische Grundregeln gibt, die besagen, fair zu sein, keinen Schaden anzurichten und sich friedlich zu verhalten.
Die Fähigkeit zur Moral ist angeboren, aber wie weit, lässt sich schwer beurteilen. Es gibt in der Tat sowas wie Belohnungen für gute Taten, die durch neurochemische Prozesse verursacht werden.
Das gibt es auch bei unseren Verwandten, den Primaten.
Da schließt sich die Frage an, ob es auch in Grenzsituationen ein moralisches Recht zum Töten gibt.
 

hoksila

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"Sittlichkeit (Moral) ist die Gesamtheit der inneren auf die Gesinnung bezogenen Verhaltensnormen.
Sittliches Verhalten ist das auf das Gute um seiner selbst willen gerichtete Verhalten.
Die Ausrichtung am Gewissen und am Guten unterscheidet die Sittlichkeit vom Recht!

Quelle: Köbler, Juristisches Wörterbuch

Gruß, hoksila
 

Commander

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"Sexualisieren kann man eigentlich auch nicht genug, die spart immerhin psychologische Behandlungen welche wiederum nur durch Unterdrückung sexueller Bedürfnisse notwendig wäre."
Ist das wirklich so?
Ich glaub du siehst das falsch.

Wodurch entstehen die meisten Depressionen? durch Frust.
Die Frustrationen sind häufig sexueller Natur.

Klar solche Bilder sind auch keine Auslebung, aber Ventile und Ventile sind schonmal nicht schlecht.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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