Ich versuchs mal, aber ich habe heute Vormittag nichts Besseres zu tun, also warne ich euch gleich, dies wird ein halbes Buch.
Eine Seite ist noch lange nicht mal ein Bruchteil Buch.
Wer gerne mit solchen Übertreibungen denkt,
müsste seine Gesprächspartner ständig darüber informieren,
wann er mehr oder weniger übertreibt.
Und weil das nicht passiert,
entsteht dann auch im Kopf des Betroffenen solcherlei:
Die Idee, dass alles einen Sinn oder einen Nutzen haben muss stammt aus der Religion, ist aber weder für das Universum als Ganzes, noch für irgendeinen Bestandteil davon erforderlich.
Darum ist die Frage, welchen Sinn oder Nutzen wer oder was von der Existenz des Menschen haben soll grundsätzlich sinnfrei, denn von der Nicht-Existenz des Menschen hat Irgendwer oder Irgendwas genauso viel oder wenig.
Die Religion ist für dich also etwas vom Himmel Gefallenes,
das Initialgewalt besitzt?
Merkwürdig, und nicht mal ein bisschen lustig.
Denn immerhin geschieht ja nicht das Geringste ohne Grund,
und rein gar nicht mit NULL ENERGIE,
folglich für all das, was die Welt im Innersten zusammen hält,
sehr wohl eine Art Sinn die Zielsetzung liefern muss
und das jeweilige Verhalten vorgeben ...
Der Mensch würde z.B. den Kühen und Schweinen "fehlen", denn die wären ohne Menschen nicht überlebensfähig, dafür könnten sich ohne den Menschen Löwen und andere Raubtiere stärker vermehren, aber das wäre dann schon wieder zum Nachteil der Kühe und Schweine.
Wenn Kühe und Schweine fehlen, kann eine verstärkte Raubtierpopulation
sich ohne Gefahr und Folgen überhaupt auf Kühe und Schweine auswirken.
Ich glaube, mein Hirn ist noch ziemlich in Takt ...
Schon mal was von Reziprozität gehört, mein Bester?
Und schon mal daran gedacht, dass die Evolution ein atemberaubend
aufeinander eingespieltes System von Entwicklungsergebnissen ist,
die garantiert nicht von Myriaden göttlichen Updatern
ständig auf den neuesten stand gebracht werden,
folglich etwas Großartiges hinter allem stecken muss,
das ich übrigens gerne ganz bescheiden
„DAS GROSSE KLEINMALZWEI“ nenne ...
Dass vielen der Sinn dafür fehlt, bedeutet rein gar nichts,
auch wenn sich dadurch all das an belastenden Folgen für die Menschheit ergibt,
das uns die Trommler der Welt ständig um Augen und Ohren wirbeln:
Alleine die Frage danach, welchen Sinn das alles hat, ist schon absurd und wenn man die damit begründen will, dass wir ja möglicherweise gar nicht wissen, zu was die Existenz oder Nicht-Existenz des Menschen gut sein soll, dann wird es einfach nur noch absurder.
Ein Tiger denkt auch nicht darüber nach, ob die Gazelle, oder die gesamte Art der Gazellen etwas davon hat, dass er sie frisst, genauso wenig wie er darüber nachdenkt, ob die Welt ohne Tiger vielleicht für Gazellen besser wäre.
Ein Tiger hat Hunger, darum jagt er Gazellen, ein Sinn oder Nutzen für Irgendwen oder Irgendwas dahinter ist nicht erforderlich.
Richtig, aber sein Hunger und sein Sattsein wird von etwas gesteuert.
Er rülpst nicht, wenn er hungrig ist,
und ist nicht hungrig, wenn er rülpst.
Zur Frage, ob Wissenschaft und Forschung in absoluten Zahlen mehr Leiden bringen:
Jeden Tag sterben MILLIARDEN von Ameisen aus den unsinnigsten Gründen, mal tritt ein Elefant aus Versehen in den Ameisenhaufen, mal flutet ein starker Regen den Ameisenhaufen, mal gibt es einen Waldbrand durch Blitzeinschlag, usw., usw.
WENN es in absoluten Zahlen weniger Ameisen gäbe als heute pro Tag aus unsinnigen Gründen sterben, dann wäre das absolute Leiden der Ameisen kleiner.
Daraus folgt aber AUCH, dass wenn es gar keine Ameisen gäbe, das Leiden der Ameisen NULL wäre.
Noch einen Schritt weiter, gäbe es das Universum nicht, gäbe es auch kein Leiden von biologischem Leben.
Wie unsinnig soll es denn werden?
Nur wo GAR NICHTS ist, da ist auch keinerlei Nachteil, aber eben auch keinerlei Vorteil.
War das nun eine Runde „Quatsch mich philosophisch tot!“ ??
Absolut ALLES im Universum bringt Vorteile für Irgendwas und Nachteile für Irgendwas Anderes, ohne dass der geringste Sinn oder Nutzen für das Universum als Ganzes dahinter sein müsste.
Jede Ameise, die ein Blatt von einem Baum frisst nimmt damit irgendeiner Pflanze die Nährstoffe weg, die im Boden gewesen wären, wenn dieses Blatt verrottet wäre, dafür würden Ameisenbären aussterben, wenn es keine Ameisen gäbe, die Blätter fressen.
Sollte man deswegen aussagen, dass Ameisen schlecht für die Natur sind, weil sie Pflanzen am Wachsen hindern, oder sind sie gut für die Natur, weil sie Ameisenbären Nahrung bieten, oder ist es ganz schlicht Bestandteil der Natur, dass ALLES Vor- und Nachteile für ALLES Andere hat, OHNE dass ein Sinn dahinter sein muss?
Die Vorstellung nur der Mensch sei egostisch und behindere die Natur an ihrer Entwicklung ist absurd, vielmehr ist der Mensch Bestandteil der Natur und "menschgemachter Klimawandel" ist NICHT etwas per Se Schlechtes, sondern seit Anbeginn der Menschheit etwas Natürliches.
Ob der Mensch mit seiner Technik und Intelligenz irgendwann erkennt, dass er es mit dem Klimawandel nicht übertreiben sollte, weil es der Erhaltung der eigenen Art nicht gut tut, ist eine andere Frage, die aber auch wieder NICHTS darüber aussagt, ob die Erde mit oder ohne Klimawandel mehr Sinn für das Universum als Ganzes macht, denn diesen Sinn muss es immer noch überhaupt nicht geben.
Du unterschlägst oder hast dummerweise noch nie daran gedacht,
dass alles im besten Falle auf einem ma§vollen Geben und Nehmen beruht,
und Balancestörungen zu große Vorteile für den einen und zu große Nachteile für den anderen ergeben.
Der Rest ist Rumgemache, das Vernunftwesen wie keine andere Kreatur
auf die Spitze treiben können mit Selbsttäuschungen und daraus sich entwickelnden Denkfehlern,
die immer nur die anderen haben ...
Was von Nachteil und was von Vorteil ist, liegt in der Perspektive des Betrachters, es gibt kein absolut objektives Mass für gut oder schlecht, es gibt keine objektive Moral, alles das ist auch wieder nur auf dem Mist der Religion gewachsen.
Wenn der Mensch die Malaria-Mücke ausrotten würde, dann wäre das für unzählige Arten von Lebewesen ein Vorteil, aber für diese Mücke und den Malaria-Virus offensichtlich ein heftiger Nachteil, was davon objektiv besser ist, ist eine unsinnige Frage, denn objektiv besser oder schechter gibt es gar nicht.
Darum kann der Mensch, wie ALLES Andere im Universum auch nur danach gehen, was sein Instinkt ihm gebietet und der gebietet ihm die bestmögliche Anstrengung zur Erhaltung der eigenen Art.
Ob dies tatsächlich gelingt, oder ob die Anstrengungen vergebens sind, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Auch die Frage nach dem Sinn des Ganzen ist bedeutungslos, weil es diesen Sinn nicht unbedingt geben muss und WENN es ihn gibt, dann ist er für den Menschen auf dem heutigen Stand der Wissenschaft unergründlich.
Gäbe es kein Optimum, wäre alles auf Zufall programmiert,
sodass doch sehr erstaunen müsste,
wie atemberaubend schön und erfolgreich sich alles entwickelt hat
nach dem Urknall oder was auch immer alles gestartet hat.
Dass jene, die unabhängiger und stärker sind als andere,
sich ganz gerne einbilden, es gäbe kein Ma§, nichts Greifbares,
an dem auch sie sich festhalten müssen,
ist offensichtlich aber keineswegs akzeptabel.
Vielleicht wird dich irgendwann ja noch was dazu zwingen,
deinen Zweitwagen zu verkaufen und auf Urlaube zu verzichten ...
Wer weiß? Immerhin ist die Menschenwelt schon seit einigen Jahrzehnten
wie verrückt damit beschäftigt, immer gerechter zu werden,
was nichts anderes bedeutet,
als dass BeTEILigte immer öfter dauerhaft zufrieden werden.
Zufrieden. Was sonst?
Ob der "Sinn" des Menschen darin besteht sich selber auszurotten indem er freiwillig auf jeden Fortschritt verzichtet und auf den nächsten Asteroiden-Einschlag wartet wage ich mal zu bezweifeln, denn wenn die Erde unbewohnbar wird, ohne dass Irgendwas, was diese Erde hervorgebracht hat vorher davon entkommen kann, dann ist die gesamte Erde im Endeffekt sinnlos.
Wenn aber Irgendwer oder Irgendwas von dieser Erde entkommen soll, dann ist der Mensch und seine technologische Entwicklung mit letzter Sicherheit die einzige Möglichkeit, die die Evolution hat, denn nur wenn es dem Menschen gelingt zu den Sternen zu reisen bevor die Erde unbewohnbar wird, dann kann es möglicherweise einen Sinn dieser Existenz geben.
Was nun? Sinn oder Unsinn?
Schon eine ganze Buchseite gefüllt,
und immernoch vom Fräulein Ambivalenz entzweigerissen?
Was für ein abgrundböses Mädchen ...