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Die Gilded Age war eine Zeit der Deflation

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Immer wieder holt man die Lehrbücher raus und ist sich sicher: Aha, Deflation führt zur Arbeitslosigkeit. Die Logik: Wenn Preise sinken, hielten sich Konsumenten mit ihrem Konsum zurück, wodurch Unternehmer ihre Arbeitnehmer nicht mehr bezahlen könnten.

Nun, jeder von uns hat schon mal einen Fernseher gekauft, obwohl die Preise jedes Jahr sinken. Warum stellt die Fernseherindustrie Leute ein? Die Tesla-Modelle werden auch immer günstiger, wie kann es sein, dass Tesla seinen Umsatz jedes Jahr steigert? Müssten die Teslakäufer hier nicht ihren Konsum zurück halten, wie es in den Lehrbüchern angeblich steht?

Wenn es nach einer Boomphase zu Fehlinvestitionen kommt und die Blase platzt, dann werden logischerweise Arbeitskräfte arbeitslos. Dazu gibt es in der Regel eine Deflation. Ob die Leute dann weniger Tesla kaufen, weil die Preise sinken? Oder liegt es daran, weil sie arbeitslos geworden sind und die Zukunft unsicher ist (ich persönlich würde da lieber etwas auf die Seite legen und Konsum aufschieben, aber nicht, weil Preise sinken).

Eisbär meinte, ob es denn schon eine Phase der Deflation gab, in der es Wirtschaftswachstum gab? In der Regel nicht, denn bei den Zentralbanken gilt der Tenor: Deflation schlecht bzw. Preisstabilität. Also druckt man entsprechend viel Geld, damit es nicht zu dieser Deflation kommt. Das haben die Zentralbänker der Gilded Age in den USA aber wohl nicht so im Griff gehabt:

Der Begriff Deflation ist keine Herleitung sondern beruht auf sich wiederholenden Beobachtunggen bestimmter Martzustände. Von daher verstehe ich die Diskussion nicht. Die Auswirkungen sinkender Preise lassen sich nicht in Frage stellen. Oder hat es schon mal einen Konjunkturaufschwung in einer Deflation gegeben?
Du verwechselst einfach Ursache mit Wirkung. Die Frage ist doch eher, warum Preise sinken. Und wenn während einer Deflation negative Erscheinungen wie Arbeitslosigkeit auftreten, muss man sich die Frage stellen, ob die Deflation, oder die Ursache der Deflation dafür verantwortlich gemacht werden kann.

Kennst du die Gilded Age in den USA? Das war die Zeit, als die USA - pro Kopf gerechnet - die Welt in ihrem Wohlstand eingeholt hat. Zwischen 1870 und 1913 gab es im Schnitt eine Deflation von 0,5% pro Jahr.
Es war zB. die Zeit, in der Rockefeller durch eine Kapitalakkumulation und kluges Management den Preis von Öl um 90% senkte. Hm, haben die ganzen Leute dann gesagt? Hm, ne, heute Abend lassen wir es lieber dunkel, weil der Kerosinpreis ja pro Jahr um 5% sinkt? Oder haben sie gesagt: So, durch den niedrigeren Preis können wir heute Abend Licht machen.

1870 hatte die USA noch nach der UK, Holland und Belgien das 4-höchste BIP pro Kopf in der Welt. Etwa 20% mehr als Westeuropa.
1913 hatte sich das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf mehr als verdoppelt. Nun war man #1 weltweit und etwa 33% pro Westeuropa.
http://www.multpl.com/inflation/table
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_regions_by_past_GDP_(PPP)_per_capita


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Immer wieder holt man die Lehrbücher raus und ist sich sicher: Aha, Deflation führt zur Arbeitslosigkeit. Die Logik: Wenn Preise sinken, hielten sich Konsumenten mit ihrem Konsum zurück, wodurch Unternehmer ihre Arbeitnehmer nicht mehr bezahlen könnten.

Nun, jeder von uns hat schon mal einen Fernseher gekauft, obwohl die Preise jedes Jahr sinken. Warum stellt die Fernseherindustrie Leute ein? Die Tesla-Modelle werden auch immer günstiger, wie kann es sein, dass Tesla seinen Umsatz jedes Jahr steigert? Müssten die Teslakäufer hier nicht ihren Konsum zurück halten, wie es in den Lehrbüchern angeblich steht?

Wenn es nach einer Boomphase zu Fehlinvestitionen kommt und die Blase platzt, dann werden logischerweise Arbeitskräfte arbeitslos. Dazu gibt es in der Regel eine Deflation. Ob die Leute dann weniger Tesla kaufen, weil die Preise sinken? Oder liegt es daran, weil sie arbeitslos geworden sind und die Zukunft unsicher ist (ich persönlich würde da lieber etwas auf die Seite legen und Konsum aufschieben, aber nicht, weil Preise sinken).

Eisbär meinte, ob es denn schon eine Phase der Deflation gab, in der es Wirtschaftswachstum gab? In der Regel nicht, denn bei den Zentralbanken gilt der Tenor: Deflation schlecht bzw. Preisstabilität. Also druckt man entsprechend viel Geld, damit es nicht zu dieser Deflation kommt. Das haben die Zentralbänker der Gilded Age in den USA aber wohl nicht so im Griff gehabt:


Du verwechselst einfach Ursache mit Wirkung. Die Frage ist doch eher, warum Preise sinken. Und wenn während einer Deflation negative Erscheinungen wie Arbeitslosigkeit auftreten, muss man sich die Frage stellen, ob die Deflation, oder die Ursache der Deflation dafür verantwortlich gemacht werden kann.

Kennst du die Gilded Age in den USA? Das war die Zeit, als die USA - pro Kopf gerechnet - die Welt in ihrem Wohlstand eingeholt hat. Zwischen 1870 und 1913 gab es im Schnitt eine Deflation von 0,5% pro Jahr.
Es war zB. die Zeit, in der Rockefeller durch eine Kapitalakkumulation und kluges Management den Preis von Öl um 90% senkte. Hm, haben die ganzen Leute dann gesagt? Hm, ne, heute Abend lassen wir es lieber dunkel, weil der Kerosinpreis ja pro Jahr um 5% sinkt? Oder haben sie gesagt: So, durch den niedrigeren Preis können wir heute Abend Licht machen.

1870 hatte die USA noch nach der UK, Holland und Belgien das 4-höchste BIP pro Kopf in der Welt. Etwa 20% mehr als Westeuropa.
1913 hatte sich das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf mehr als verdoppelt. Nun war man #1 weltweit und etwa 33% pro Westeuropa.
http://www.multpl.com/inflation/table
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_regions_by_past_GDP_(PPP)_per_capita


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Blödes Gefasel, es war der Chemiker Samuel Andrews in Rockefellers Diensten, der durch neue Verfahren das geförderte Öl beinahe restlos verwerten konnte.
 

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