Ich denke es gibt vieles was die Moslems gegen die westliche Welt haben und auch umgekehrt. Ob zu recht ist eine ganz andere Debatte.
Für mich stellt es sich historisch da.
Zunächst ist der Orient, ist die Muslimische Welt niemals teil der Westlichen gewesen, jedenfalls in Politischer und Geographischer Hinsicht. Aber sie sind immer, ausnahmslos mit ihr in Kontakt getreten, der Orient gehört dazu ein Europa ohne wäre nicht denkbar und umgekehrt. Es gab immer einen regen Austausch, Einflüsse, Interaktionen egal welcher Art.
Der Islam war seinerzeit (in seinem Selbstverständnis) neu, revolutionär, ja modern und mit einem universell Anspruch. Der Erfolg war wie man weiß durchschlagend, die alten Kontrahenten aus Orient und "Europa" Byzanz und die Sassaniden/Perser, wurden hinwegfegt und ebenso ja bis tief nach Asien hinein, aber auch Nordafrika und Spanien der ganze "Randbereich" des Westens wurde eingenommen, wurde sozusagen dem Islam, der Bewegung eingegliedert.
Zunächst kann man also von der neudefinierung aus einer Position der Stärke heraus der uralten Beziehung von Orient und "Westen" sprechen, für den Islam wobei sie denke ich tendenziell die alte Konkurrenz zwischen "Rom" (dem westen, auch gerne der Identifikationsurgestallt des Westens) und den Perserreichen (stellvertretend für den Orient, wobei zumal die Perser starken Einfluss auf den Islam an sich hatten) übernommen wurde.
Ein kurzer Einschub sei mit den Mongolen gemacht, welche zwar eine Schwäche des Islams, des Orients offenbarten und NICHT aus dem westen kamen aber sie übernahmen langfristig den Islam und waren nicht einheitlich genug um langfristiger dort den Islam, oder die Politische Struktur zu dominieren. (Sie übernahmen die Bewegung langfristig nicht, gaben ihr höchstens neuen Antrieb)
Mit dem osmanischen reich gab es dann seit dem alten Kalifat ja erstmals wieder ein zumindest groß teiliges, "Allmuslimisches" reich das vor allem erneut Modern, stark und universal politisch auftreten konnte. Gerade zum Westen hin (wien...) gab es ja immer wieder eine Dualität und den Vorstoß.
Lange rede kurzer sinn: es ist ungeheuerlich traumatisch und deprimierend wen man dann im 18, 19, 20 Jahrhundert sieht wie die ganze Welt vom westen erkundet, erobert, beeinflusst wird, wie man selbst hinter ihm zurück fällt, wie aller Elan und alle Glaubenssätze nichts gegen Technologie und Fortschritt dieser Zeiten bringen, das Osmanische reich geriet in große Abhängigkeit des Westens, und der Orient zerviel. Der Islam ist in einer politisch gewaltigen Kriese, dazu kommt das sie auch was die Chancen ihrer "Bewegung" angeht schlechter dastehen als jemals zuvor, und es bietet sich geradezu an dem Westen die schuld zu geben. Zumal man das Gefühl haben kann das er gesiegt hat, ohne richtig zu kämpfen. Denn anstatt das es einen heroischen Todeskampf mit dem "Erzfeind" gab (der Erzfeind ist nicht mal umgedingt einer, aber so mögen es manche heute sehen) wurde man einfach in "die Welt" des Westens eingefügt, man musste sich der Globalen Politik, Technik, Bedingungen der "westlichen, globalen, imperialistischen, kapitalistischen" Welt/Bewegung!! unterwerfen und ging (das Osmanische reich) damit zu Grunde. Und bis heute hat man das Gefühl denke ich aus diesem Spiel nicht heraus zu kommen. Man hat den kalten krieg mitgemacht, ect.
Die "Bewegung" geht nicht mehr vom Islam aus, politisch und technisch nicht. Gleichzeitig muss man sogar hinnehmen wie man Politisch schwach, da zerfallen ist, wie der westen, wie die Globale Welt sich auf einmal in den ureigenen Einflussbereich "einmischt" (ich denke das ist einer der Gründe des Hasses auf Israel, auf ein modernes sympthom dessen)
Von Ausbeutung und krieg, das Gefühl nur noch ein Drittklassiger Teil der Welt zu sein, mitunter Spielball der westlichen Mächte (oder zumindest der Mächte des westlichen globalen Systems) das sorgt für den verzweifelten Hass des Islams auf die westliche Welt. So sehe ich es jedenfalls.
Wobei man nie von "dem Islam" sprechen kann (ich es der einfacheit aber grad getan habe) und ich damit NICHT alle/die Mehrzahl der Muslime meine, ich meine nur die und den Islam den es betrifft.
Ps: natürlich habe ich versucht alles grob nach meinem wissen zu beschreiben, aber dennoch ist es eine Meinung von mir und nichts wo sich nicht drüber diskutieren lässt.