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Ausgeglichene Leistungsbilanz: Notwendig ja oder nein?

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Thallirux

Frischling
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Ich würde mal gerne eine (weitere?) Diskussion zum Thema ausgeglichene Leistungsbilanzen anstoßen, und einige Meinungen und Überlegungen dazu lesen.

Also meine Überlegungen sind folgende:

- Wenn ein Land mehr Geld im Ausland ausgibt als es einnimmt verliert es entweder Vermögen oder es muss Schulden machen
- Wenn es sein Vermögen aufbraucht hat es irgendwann keines mehr
- Wenn es Schulden macht muss es zukünftig auch noch Zinsen Zahlen und die Schulden irgendwann abbezahlen, dafür muss es dann noch weitere Schulden machen
- Wenn es Vermögen aufbraucht, welches zuvor Einkommen erzielt hatte, wird das Einkommen das Landes noch weiter fallen
- Man kann Vermögensverlust und Schuldenmachen, zwar als Kapitalstrom ins Land ansehen, und somit argumentieren, dass das Land als Ausgleich zu seinem Leistungsbilanzdefizit
ein Plus in der Kapitalbilanz aufweisen kann. Aber ist eine positive Kapitalbilanz mit dem Ausland etwas dauerhaft positives?
Wenn das Kapital nicht als Geschenk gedacht war wird man es wohl irgendwann zurückzahlen müssen und wohl auch noch etwas mehr als man erhalten hat.
Nehmen wir an ein Herr D. leiht bei Herrn U. 100 € damit dieser bei ihm einen Chemiebaukasten für 100 € kauft. Und man nehme an, dass der Chemiebaukasten nach einem Jahr nur noch 50 € Wert ist.
Und Herr D. braucht nun seine 100 € zurück. Hat Herr U. dann hinterher wirklich noch genauso viel vermögen wie vorher?
Hat die kurzfristig positive Kapitalbilanz also die kurzfristig negative Leistungsbilanz bezogen aufs Vermögen wirklich ausgeglichen?
- Und sagen wir einmal Herr D. kann besonders gut Maschinen herstellen und Herr U. Filme produzieren. Dann ist es bestimmt ein Vorteil, nennen wir ihn einmal komperativ, wenn Herr D. seine Filme von Herrn U. kauft
und Herr U. seine Maschinen von Herrn D.. Nehmen wir nun auch noch an das Herr D. auch noch besonders gut Polizeiautos herstellen kann und Herr U. auch noch diese kauft. Nun aber Herr D. nichts weiter bei Herrn U. zu kaufen hat.
Gleicht der komperative Vorteil von Herrn U. dann tatsächlich noch das Leistungsbilanzdefizit von Herrn U. aus. Und haben die beiden Dinge überhaupt irgendetwas mit einander zu tun?
- Und schauen wir uns einmal die Definition von Neomerkantalismus an: Ziel: Leistungsbilanzüberschüsse, Mittel: Protektionismus
- Problem von Herrn U. negative Leistungsbilanz, Mittel: ? ; Haben die Herren Smith und Ricardo, da eventuell noch etwas zum Analysieren übrig gelassen?
- Und wie steht es um Herrn D.? Kurzfristig wie beim Merkantalismus Vorteile durch Leistungsbilanzüberschuss.
Problem des Merkantalismus, der Überschuss von Herrn D. ist das Defizit von Herrn U. Daher war das neue Ziel der komperativer Vorteil.
Nun ist das Überschussproblem wohl nicht bewusst herbeigeführt worden, sondern zufällig entstanden, macht es das besser?
Oder halt, gab es da nicht so etwas wie "Wir machen Europa zum Wirtschafts stärksten Raum auf der Welt". Wurde da auch daran gedacht, dass dies wenn man zu stark wird auch langfristig Nachteile haben kann?
War das Ziel hier der komperative Vorteil und die Schwarze Null, oder war das ein Rückfall zum Merkantalismus, also Ziel Leistungsbilanzüberschuss?
- Und hat Herr D. wirklich mit allen anderen Herren eine positive Bilanz. Auch mit Herrn Op., Herrn R., Herrn N., Herrn Ch, usw... .
Und gibt es Sachen die Herr D. unbedingt braucht, und von welchen Herren bekommt er diese.
Was ist wenn Herr U., Herr F. und Frau Groß. nicht mehr mit Herrn D. handeln wollen. Brauchen diese Damen und Herren irgendetwas von Herrn D. wirklich?
Kann sich Herr D. dann noch die nötigen Sachen von den Herren Op., R., N. usw... leisten.
Hilft ihm die Kapitalbilanz ???
- Wäre Herr D. da auf mittlere und längere Sicht nicht klüger beraten, die Schwarze Null mit allen Herrn und Damen anzustreben bei gleichzeitiger Vollversorgung mit allem Nötigen inkl. komperativem Vorteil?
 
OP
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Thallirux

Frischling
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Der Thread ist im Politik-Forum.eu gelandet.
 

Starfix

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Das ist ein sehr interessante Thema ich denke aber nicht das die Mainstream verblödeten Herren aus dem EU Forum irgendwas davon begreifen wollen, selbst hier ist schwer genug Sachlich über das Thema zu diskutieren. Ich bin heute nicht fit genug, ich weiß aber das ein Exportüberschuss genau Schlecht wie ein Defizit ist, die ganze Welt leidet unter den Deutschen Exporten auch den USA geht verdammt Scheiße wegen unseren Exporten wir bekommen zwar Geld und Arbeitsplätze, trotzdem müssen die 6-10 Million Männer und Frauen die alleine für den Exportüberschuss arbeiten mit Dienstleistungen und Konsumgüter genau wie Arbeitslose, Rentner und Schüler mitversorgt werden.
 
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Starfix

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Ich würde mal gerne eine (weitere?) Diskussion zum Thema ausgeglichene Leistungsbilanzen anstoßen, und einige Meinungen und Überlegungen dazu lesen.

Also meine Überlegungen sind folgende:

- Wenn ein Land mehr Geld im Ausland ausgibt als es einnimmt verliert es entweder Vermögen oder es muss Schulden machen
- Wenn es sein Vermögen aufbraucht hat es irgendwann keines mehr
- Wenn es Schulden macht muss es zukünftig auch noch Zinsen Zahlen und die Schulden irgendwann abbezahlen, dafür muss es dann noch weitere Schulden machen
- Wenn es Vermögen aufbraucht, welches zuvor Einkommen erzielt hatte, wird das Einkommen das Landes noch weiter fallen
- Man kann Vermögensverlust und Schuldenmachen, zwar als Kapitalstrom ins Land ansehen, und somit argumentieren, dass das Land als Ausgleich zu seinem Leistungsbilanzdefizit
ein Plus in der Kapitalbilanz aufweisen kann. Aber ist eine positive Kapitalbilanz mit dem Ausland etwas dauerhaft positives?
Wenn das Kapital nicht als Geschenk gedacht war wird man es wohl irgendwann zurückzahlen müssen und wohl auch noch etwas mehr als man erhalten hat.
Nehmen wir an ein Herr D. leiht bei Herrn U. 100 € damit dieser bei ihm einen Chemiebaukasten für 100 € kauft. Und man nehme an, dass der Chemiebaukasten nach einem Jahr nur noch 50 € Wert ist.
Und Herr D. braucht nun seine 100 € zurück. Hat Herr U. dann hinterher wirklich noch genauso viel vermögen wie vorher?
Hat die kurzfristig positive Kapitalbilanz also die kurzfristig negative Leistungsbilanz bezogen aufs Vermögen wirklich ausgeglichen?
- Und sagen wir einmal Herr D. kann besonders gut Maschinen herstellen und Herr U. Filme produzieren. Dann ist es bestimmt ein Vorteil, nennen wir ihn einmal komperativ, wenn Herr D. seine Filme von Herrn U. kauft
und Herr U. seine Maschinen von Herrn D.. Nehmen wir nun auch noch an das Herr D. auch noch besonders gut Polizeiautos herstellen kann und Herr U. auch noch diese kauft. Nun aber Herr D. nichts weiter bei Herrn U. zu kaufen hat.
Gleicht der komperative Vorteil von Herrn U. dann tatsächlich noch das Leistungsbilanzdefizit von Herrn U. aus. Und haben die beiden Dinge überhaupt irgendetwas mit einander zu tun?
- Und schauen wir uns einmal die Definition von Neomerkantalismus an: Ziel: Leistungsbilanzüberschüsse, Mittel: Protektionismus
- Problem von Herrn U. negative Leistungsbilanz, Mittel: ? ; Haben die Herren Smith und Ricardo, da eventuell noch etwas zum Analysieren übrig gelassen?
- Und wie steht es um Herrn D.? Kurzfristig wie beim Merkantalismus Vorteile durch Leistungsbilanzüberschuss.
Problem des Merkantalismus, der Überschuss von Herrn D. ist das Defizit von Herrn U. Daher war das neue Ziel der komperativer Vorteil.
Nun ist das Überschussproblem wohl nicht bewusst herbeigeführt worden, sondern zufällig entstanden, macht es das besser?
Oder halt, gab es da nicht so etwas wie "Wir machen Europa zum Wirtschafts stärksten Raum auf der Welt". Wurde da auch daran gedacht, dass dies wenn man zu stark wird auch langfristig Nachteile haben kann?
War das Ziel hier der komperative Vorteil und die Schwarze Null, oder war das ein Rückfall zum Merkantalismus, also Ziel Leistungsbilanzüberschuss?
- Und hat Herr D. wirklich mit allen anderen Herren eine positive Bilanz. Auch mit Herrn Op., Herrn R., Herrn N., Herrn Ch, usw... .
Und gibt es Sachen die Herr D. unbedingt braucht, und von welchen Herren bekommt er diese.
Was ist wenn Herr U., Herr F. und Frau Groß. nicht mehr mit Herrn D. handeln wollen. Brauchen diese Damen und Herren irgendetwas von Herrn D. wirklich?
Kann sich Herr D. dann noch die nötigen Sachen von den Herren Op., R., N. usw... leisten.
Hilft ihm die Kapitalbilanz ???
- Wäre Herr D. da auf mittlere und längere Sicht nicht klüger beraten, die Schwarze Null mit allen Herrn und Damen anzustreben bei gleichzeitiger Vollversorgung mit allem Nötigen inkl. komperativem Vorteil?



Ein ausgeglichene Leistungsbilanz ist meiner Meinung nach Fair und gerecht und auf langer Sicht Notwendig wir haben nichts davon das wir 6-10 Million Männer und Frauen die alleine für den Exportüberschuss arbeiten mit Dienstleistungen und Konsumgüter genau wie Arbeitslose, Rentner und Schüler mitversorgen müssen. Das Ausland verschuldet sich bei uns diese Schulden werden die uns niemals zurück zahlen können. Es ist eine absolute Belastung und kein Wunder das Trump uns für Böse hält, das der Handel für uns alle voreile hat stelle ich auch nicht in Frage, aber so bald man aufhört zu Regulieren geht alle aus den Ruder, dann stehen wir vor einen Schlamassel den USA geht es deswegen schlecht und uns geht es dabei doch auch nicht besser. wir haben nichts davon, es nutzt nur den Kapitaleigner, den Unternehmer die damit Gewinne machen.
 

zebra

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ausgeglichene Leistungsbilanz nur mit globaler Einheitswährung ( Welt Dollar ) einheitliche Gesetze inbegriffen ... möglich. Wird also Zeit das Russland die Welt-herschafft übernimmt, und alles ist geregelt ... Ironie ende.
 

Starfix

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ausgeglichene Leistungsbilanz nur mit globaler Einheitswährung ( Welt Dollar ) einheitliche Gesetze inbegriffen ... möglich. Wird also Zeit das Russland die Welt-herschafft übernimmt, und alles ist geregelt ... Ironie ende.


Ich wollte schon was schreiben aber es ist ja Ironie
 
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Thallirux

Frischling
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Wenn ich den Thread nun schon mal als Anfängerfehler doppelt gestartet habe, poste ich eben auch hier. Der Thread war nach 1-2 Minuten noch nicht online sichtbar. Da war ich zu ungeduldig und bin in das andere Forum. Es gibt wohl eben 2 gute Forums (Vorsicht: Schleimspur). Dieses Forum kannte ich schon ein wenig.
Meine 2 freien Tage sind nun aber vorbei. Und während einer normalen Arbeitswoche habe ich nur 2-3 Stunden zum Posten verfügbar.
Dies ist mein letzter Post bis nächsten Samstag.

Meine Aussage aus dem Beginn des Threads habe ich mittlerweile wie folgt, präzisiert:

"Der Punkt um den ich mir Sorgen mache ist folgender:
Letztes Jahr hatte ich mir einmal die Leistungsbilanz von Deutschland etwas genauer angesehen. Die ist zwar insgesamt stark positiv, allerdings haben wir mit fast allen Ländern aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen eine negative Bilanz. Und Frankreich, Großbritannien und die USA mit denen wir den größten Überschuss erwirtschaften, hatten leider auch insgesamt eine stark negative Leistungsbilanz.
Daher ist meine Frage: Ist eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes.
Das wichtigste Argument dafür, dass es nichts schlechtes ist, welches mir bekannt ist, lautet:
Eine positive Kapitalbilanz (z. B. Direktinvestitionen) gleicht eine negative Leistungsbilanz wieder aus.
Da ist mein Gegenargument aber, dass man sein Geld beim Erwerb einer Leistung nicht wieder von demjenigen zurückhaben will, der die Leistung erbracht hat. Bei einer Investition möchte man aber sein Geld wieder zurück plus Gewinn. Das Kapital soll also wieder zurückfließen, die Leistung nicht.
Und wenn eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes ist, halte ich unsere gegenwärtige Finanzierung unserer Rohstoffimporte nicht für besonders ökonomisch nachhaltig.
"
 
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Thallirux

Frischling
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"Der Punkt um den ich mir Sorgen mache ist folgender:
...
Die ist zwar insgesamt stark positiv, allerdings haben wir mit fast allen Ländern aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen eine negative Bilanz.
"
Da kann ich mich wohl doch selbst beruhigen. Dabei kann es sich auch um Rohstoffe für den späteren Export handeln, also keinen eigenen Bedarf. Somit brauchen wir doch nicht unbedingt einen Exportüberschuss mit anderen Ländern. Dazu kann ich keine genaue Beurteilung abgeben.
 

sportsgeist

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Da kann ich mich wohl doch selbst beruhigen. Dabei kann es sich auch um Rohstoffe für den späteren Export handeln, also keinen eigenen Bedarf. Somit brauchen wir doch nicht unbedingt einen Exportüberschuss mit anderen Ländern. Dazu kann ich keine genaue Beurteilung abgeben.
ein Problem in den Leistungsbilanzen ist oft die fehlende Berücksichtigung der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in den Rohstoff- und Erzeugerländern.

man könnte nämlich auch sagen, anstatt dass wir zu wenig Kaffee importieren, wieviel Kaffee sollen die Deutschen denn noch trinken?, ist der importierte Kaffee einfach viel zu billig.
daher klaffen ständig diese Überschüsse/Defizite.
dass die Kaffeepreise und andere Rohstoffpreise ständig in den Keller rauschen, hat mit den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen in den Erzeugerländern zu tun, die ständig und regelmäßig deren Währungen verhageln und somit regelmäßig für einen Verfall der Kaffee- und Rohstoffpreise sorgen ...
 
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Wenn ich den Thread nun schon mal als Anfängerfehler doppelt gestartet habe, poste ich eben auch hier. Der Thread war nach 1-2 Minuten noch nicht online sichtbar. Da war ich zu ungeduldig und bin in das andere Forum. Es gibt wohl eben 2 gute Forums (Vorsicht: Schleimspur). Dieses Forum kannte ich schon ein wenig.
Meine 2 freien Tage sind nun aber vorbei. Und während einer normalen Arbeitswoche habe ich nur 2-3 Stunden zum Posten verfügbar.
Dies ist mein letzter Post bis nächsten Samstag.

Meine Aussage aus dem Beginn des Threads habe ich mittlerweile wie folgt, präzisiert:

"Der Punkt um den ich mir Sorgen mache ist folgender:
Letztes Jahr hatte ich mir einmal die Leistungsbilanz von Deutschland etwas genauer angesehen. Die ist zwar insgesamt stark positiv, allerdings haben wir mit fast allen Ländern aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen eine negative Bilanz. Und Frankreich, Großbritannien und die USA mit denen wir den größten Überschuss erwirtschaften, hatten leider auch insgesamt eine stark negative Leistungsbilanz.
Daher ist meine Frage: Ist eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes.
Das wichtigste Argument dafür, dass es nichts schlechtes ist, welches mir bekannt ist, lautet:
Eine positive Kapitalbilanz (z. B. Direktinvestitionen) gleicht eine negative Leistungsbilanz wieder aus.
Da ist mein Gegenargument aber, dass man sein Geld beim Erwerb einer Leistung nicht wieder von demjenigen zurückhaben will, der die Leistung erbracht hat. Bei einer Investition möchte man aber sein Geld wieder zurück plus Gewinn. Das Kapital soll also wieder zurückfließen, die Leistung nicht.
Und wenn eine negative Leistungsbilanz etwas schlechtes ist, halte ich unsere gegenwärtige Finanzierung unserer Rohstoffimporte nicht für besonders ökonomisch nachhaltig.
"

Es kommt ja ganz drauf an. Generell ist das erstmal so wie bei Krediten. Wenn ein Land sich mehr verschuldet oder eine negative Leistungsbilanz hat, muss man sich fragen, was die mit dem Defizit machen. Investieren sie oder konsumieren sie?
Wenn ein Land das Defizit einfährt, um die Renten und Gesundheitsvorsorge zu verbessern, dann ist das skeptisch zu betrachten. Da in einer Demokratie solche Geschenke ans Volk auch schwer wieder zurück zu nehmen sind, ist man irgendwann auf die Defizite angewiesen und es drohen erst höhere Zinsen und irgendwann die Insolvenz.
Wenn ein Land aber stark investiert, sei es in Infrastruktur oder in diverse, wertschöpfende Branchen, dann ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes.

Wer mit Defiziten also eher konsumiert statt investiert, wird irgendwann wie Griechenland enden. Wird eher investiert als konsumiert (womöglich USA?), dann funktioniert das solange, solange in Wachstum investiert wird.

Ansonsten gilt natürlich: Wenn ein Land immer und ewig Leistungsbilanzüberschüsse einfährt, ist das so, wie wenn man für immer mehr Leistungen gibt als man nimmt. So wie wenn man als Arbeitnehmer zB. am Wochennede Überstunden schiebt, Geld dafür bekommt, das aber NIE ausgibt. Man macht die anderen dadurch ja reicher.
Anders herum bei den Defizitländern, die dauerhaft mehr Leistungen nehmen als sie geben. Das sind im endeffekt Leistungen für umsonst.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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