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Und was hat das mit der aberwitzigen Behauptung zu tun, daß Berlin der Wurmfortsatz von Washington ist? Dann wäre Paris auch der Appendix von Berlin, denn anscheinend, so wie ich weiß, hat der BND auch in Frankreich geschnüffelt. Und überhaupt: was hat die NSA-Affäre mit deutscher Politik zu tun, außer daß sie eine ärgerliche Nebenerscheinung ist? Aber die Politik bestimmt sie nicht. Oder ist auf Merkels Handy ein Befehl eingegangen: "Sie haben...zu tun"? Doch wohl nicht.
Das eigentliche Problem ist ein ganz anderes, nämlich daß in Zeiten der weltweiten Datenfluten nichts mehr wirklich geheim zu halten ist. Aber ob das wirklich ein Problem ist oder nicht eher zur Befriedung beiträgt, wäre noch zu diskutieren. Jedenfalls kann bei der heutigen Transparenz der Welt Nordkorea keinen Raketentest durchführen, ohne daß die Welt und ein Picasso es fünf Minuten später wissen.
Schon länger hat das System von Spionage und Gegenspionage höchstwahrscheinlich die Welt erhalten. Hätte ein Klaus Fuchs nicht den Sowjets die Grundlagen der Atombombe verraten, wer weiß, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn die USA die einzigen Hüter der Geheimnisse geblieben wären. Möglicherweise wäre im Koreakrieg die Bombe angewendet worden. Aber weil man wußte, daß die UdSSR jederzeit gleichwertig hätte zurückschlagen können, hat man es intelligenterweise unterlassen. Obwohl es in den USA starke Kräfte gab, die den Einsatz empfohlen haben.
Die Chance für den Frieden der Welt lag bis vor einigen Jahren nur darin, daß jeder, der ihn bricht, damit rechnen mußte, daß er selbst nicht davon kommen würde. Heute allerdings, im Zeitalter der nadelstichigen und terroristischen Mikro- und weltweiten Guerrillakriege droht diese Gleichung nicht mehr aufzugehen. Auf einen Gegner, der jederzeit und überall zuschlagen kann, kann man keine A-Bombe werfen.
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