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Gelöschtes Mitglied 2265
... den Beweis hat meines Erachtens die spanische Revolution erbracht.
Zitat/Quelle/Wikipedia:
In den kollektivierten Gebieten orientierte man sich am Grundprinzip „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.“ An einigen Stellen in den anarchistisch organisierten Gebieten war Geld völlig eliminiert und durch Gutscheine ersetzt worden. Unter diesem System hatte Ware oft nur ein Viertel ihrer vorigen Kosten.
Erstens:
Waren haben Preise auf dem Markt oder Kosten in der Produktion. Die durchschnittlichen Kosten in der Produktion sind bis ins Ende aufgespalten nichts anderes, als der durchschnittliche Arbeitsaufwand. Es scheint unmöglich, diesen durchschnittlichen Arbeitsaufwand bis zur Fertig- und Bereitstellung einer Ware innerhalb der kurzen Zeit der anarchistischen Realität um 3/4 gesenkt zu haben.
Wahrscheinlich meint der Wiki-Autor die Preise. Das widerspricht sich aber mit der Tatsache, dass viele Waren gar nicht mehr gehandelt wurden sondern nach den Bedürfnissen verteilt. Deshalb sind alle Preis"feststellungen" in so einem System keine gebrauchsfähige Quelle für dahinter liegende Leistung.
Es herrschte eine chaotische Wertzumessung, wo Werte gar nicht mehr im Markt bewertet werden. Der Enteignung privaten Grundbesitzes, Immobilien, Produktionsmitteln und anschließender Vergesellschaftung folgte in der Anarchie garantiert nicht ordentliche Verwertungsabschreibung.
Um das mal näher zu erklären. Wenn die Anarchisten ein Kino oder Hotel beschlagnahmt haben, dann konnten sie bequem im Anfang die Preise purzeln lassen oder die Gutscheine im Maß des Betreibungsaufwandes verteilen. Die Kosten der Errichtung der Bauwerke hatten sie nicht, die haben andere getragen. [COLOR="#FF0000"]Wenn aber die Verwertung der Produktionsmittel, Immobilien u.ä. den Wert dieser unterschlägt, dann wird auf Verschleiß verwertet [/COLOR]und das Spiel ist irgendwann aus. Oder die Preise werden bei vernünftigem Erhalt und Erneuerung zwangsläufig auf das Normalmaß steigen. Ansonsten kommt es zunehmend zu relevanten Subventionen und damit wirtschaftlichen Verwerfungen, die in der Gesellschaft zu Stillstand führen.
Zweitens:
Die Zahlen des Wiki-Artikels, die ich hier nicht mehr zitiert habe, sind fragwürdig. Sie stammen von Heleno Saña. Der ist aber kein Ökonom. Dafür aber getrimmt in anarchistischer Umgebung:
[COLOR="#0000CD"]Heleno Saña entstammt einer libertär-antifaschistischen Familie, seine Jugend war geprägt durch die wiederholten Verhaftungen seines Vaters (Juan Saña, Mitglied der CNT und des Ateneo Enciclopédico Popular) und den Untergrundkampf gegen das Franco-Regime.[/COLOR]
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