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Schlimmer als der Tod?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 8 «  

OP
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Ja, ich finde, ein Todesurteil als die Hoechststrafe. Wie du aehnlich sagtest, Olivia, hat niemand das Recht ueber Leben und Tod eines Menschen zu bestimmen.
Auch und nicht zuletzt deswegen ist die Todesstrafe abzulehnen, weil es in der Vergangenheit immer wieder zu Justizirrtuemern gekommen ist.
Ja, das Thema gibt viel her, nicht nur im philosophischen und literarischem Bereich, sondern auch im politischen.
Im letzteren in der juengsten Vergangenheit hauefig diskutiert, seit Erdogan laut die Ueberlegung anstellte, die Todesstrafe in seinem Land einfuehren zu wollen. Auch wenn dies eher unwahrscheinlich ist, so wurde es Teil der heftigen Kritik, die dem "Sultan vom Bosporus" deswegen entgegenschlug, zu Recht wie ich meine.
Die Widereinfuehrung der Todesstrafe waere ein Rueckschritt zur Barbarei.
Der eher "lustige" Teil der Geschichte kommt nun. Der Westen warnt, dass damit die Mitgliedschaft in der EU und NATO infrage gestellt wurde, ja, dass Staaten, in denen die Todesstrafe gelte, nicht EU -Mitglied sein koenne. Todesstrafe wuerde das Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten.
Am lustigsten ist, dass auch Kerry sich einmischte.
Nein, ich wollte nicht ueber die EU, USA oder Tuerkei diskutieren, sondern zum Thema "Todesstrafe". Nur so nebenbei stelle ich fest, dass Todesstrafe offenbar nicht gleich Todesstrafe ist. Unser westlicher Partner praktiziert diese wohl ganz "human", wie sonst koennten wir mit ihm auf Gedeih und Verderb verbuendet sein.? Unserem oestlichen NATO-Partner drohen wir in gewohnter Kolonialmanier....wuerde er diesen Rueck-Schritt in die Barbarei wagen.

Ob es wohl im literarischen und philosophischen Bereich auch zwei unterschiedliche Wertungen der Todesstrafe gibt - aehnlich wie im politischen?

Vielen Dank, liebe Sahar, für die konstruktiven Einlassungen und Gedankengänge. Ich möchte hierbei den letzten Satz einmal näher kommentieren.

Ich habe mal einige bezeichnende Zitate von Schriftstellern herausgesucht, was diese zur Todesstrafe meinten. Da findet sich z.B. Heinrich Leuthold, ein Schweizer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der meinte:

<< Die bequemste aller Theorien ist: Menschen zu töten, statt zu erziehen.<<

Oder aber auch der jüdische Schriftsteller Hermann Kesten, der 1900 in Österreich-Ungarn geboren wurde:

<<Die Todesstrafe, die ein Staat verhängt und durchführt, macht alle göttlichen und irdischen Gesetze zunichte und zerstört grundsätzlich alle Moral und die Grundlagen der Zivilisation. <<

Im Bereich der Philosophen möchte ich mich auf den Philosophie Professor und Dozenten der Uni Aachen beziehen, der in einem Interview über den Komplex der Todesstrafe sich folgendermaßen äußerte:

<< Ich berufe mich vor allem auf klassische Autoren der Philosophie seit Beginn der Aufklärung. Dort finden sich im Wesentlichen drei Argumente für die Todesstrafe. Zum einen findet sich das Argument Notwehr und Abschreckung. Die Gesellschaft habe das Recht, sich gegen Angriffe zu verteidigen, meint etwa der englische Philosoph John Locke. Ein weiterer Aspekt ist die Genugtuung für die Gemeinschaft. Dabei wird unter anderem das Talions-Prinzip ins Feld geführt, vertreten unter anderem von Immanuel Kant. Bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel spielt vor allem die Idee der Gerechtigkeit eine Rolle. Diese Idee verlangt, dass eine Rechtsverletzung beseitig werden muss, um das Recht wieder herzustellen. Es geht also nicht darum, Genugtuung zu leisten, sondern ausschließlich darum, das Rechtsprinzip wieder in Kraft zu setzen, nachdem es durch einen Straftäter gebrochen worden ist. <<

Friedrich Schiller hat den Komplex des Vollzugs der Todesstrafe mEn sehr schön zusammen gefasst:

<< Den blut'gen Spruch muss man nicht rasch vollziehn, ein Wort nimmt sich, ein Leben nie zurück. <<
 
OP
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Es ist eine Kostenfrage.
Je nach Tötungsart kann man zwischen 100€ und 1000€ ausgehen (hypothetische Zahlen!)

eine Lebenslange Unterbringung in einem Gefängnis ist dagegen um einiges teurer.


Ich denke nicht, dass man solche "schnodderigen" und zynischen Betrachtungen einer Kosten-Gewinnrechnung als Entscheidungshilfe nehmen sollte. Es geht um Menschen und um das Einzigartige und Unwiderbringliche: Das Leben.
 

hoksila

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Ich denke nicht, dass man solche "schnodderigen" und zynischen Betrachtungen einer Kosten-Gewinnrechnung als Entscheidungshilfe nehmen sollte. Es geht um Menschen und um das Einzigartige und Unwiderbringliche: Das Leben.

Außerdem wurden auch schon Unschuldige zum Tode verurteilt.
Liegt die Birne erst einmal im Korb, bringt eine Revision nicht mehr viel.

Gruß, hoksila
 

Van der Graf Generator

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<<Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet. << Johann Wolfgang von Goethe

Man stelle sich eine Kerzenflamme vor, an der man eine andere Kerze anzündet. Die Flamme, von der man das Feuer genommen hat, bläst man aus.
Ist die Flamme der zweiten Kerze nun identisch mit der der verlöschten Kerze?

Nein, absolut nicht, sie ist etwas ganz anderes, und trotzdem hat sie ihren Ursprung in der ersten Kerzenflamme.

DAS ist Wiedergeburt. Und daher "erkennt" "man" sich im folgenden Leben nicht wieder oder auch die Angehörigen, die vorher schon einmal mit einer bestimmten Person auf der Welt waren. Es sind vollkommen andere Personen, die eine kleinstmögliche Verbindung, für Menschen unmessbar klein, zu den Menschen haben, die sie vorher waren und die dann natürlicherweise gestorben sind.

Zudem gibt es unzählige Multiversen mit ähnlichem, aber doch ganz anderen inhalt, in denen man inkarnieren kann.
So sind die verstorbenen Angehörigen im Sinne des Kerzentheorems zwar noch als "Wesen" existent, sind aber für diejenigen, die sie zurücklassen mussten, tatsächlich mausetot.

Es scheint aber noch eine kurze (monatelange?? tagelange??) Übergangszeit zu geben nach dem Tode, in der die Persönlichkeit der verstorbenen noch auf dieser Erde vorhanden und von wenigen sensitiven Personen spürbar und verifizierbar ist.
 
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Ich sehe das wie immer recht pragmatisch. Wenn ich die Wahl habe 30 40 oder 50 Jahre einen Kerl einzusperren, und ihn durch zu füttern, als Staat, oder eine Kugel lohnen muss. Dann würde ich eher zu letzterem tendieren. Es ist einfach billiger. Der von dir genannte "Psychoterror" gibts ja nicht in jedem Staat, in China z.B. werden Todesstrafen recht zügig vollzogen.

da geh ich mit, einzig die Kolletaralschäden bei unschuldig Verurteilten und die fast nicht vorhandene Abschreckung ist negativ. Naja zynisch könnte man sagen man kann nicht alles haben, der richtige Umgang mit Schwerverbrechern ist ne Wahl zwischen Pest und Cholera.

jemanden Lebenslang in ne Zelle zu stecken ist auch nicht wirklich human, aber die Amerikaner treiben es wirklich auf die Spitze wenn sie Verurteilte noch jahrzehntelang im Knast schmoren lassen ehe sie das Urteil vollstrecken.
 
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Man kann das Thema nicht ordentlich diskutieren in Deutschland.

Ist genauso wie bei der Besteuerung von Reichtum.

Während bei der Besteuerun von Reichtum immer mit Miliardären abgelenkt wird, wird bei der Todesstrafe zu Recht auf die Unmeschlichkeit hingewiesen um die Diskussion damit zu beenden.

Dabei hilft auch hier ein Blick über den Tellerrand.

Ich bin für die lebenslange Freiheitsstrafe. Wirklich lebenslang. Mit den Beinen voraus aus dem Knast.


Aber eine Todesstrafe ist genauso humbug wie eine "lebenslängliche" Strafe, die nach 15 Jahren endet. Guter Witz, ein Leben 15 Jahre?

Vorbild für mich sind Strafen wie bei Jens Söring.Da müssen wir hinkommen.


Ich denke auch, dass "lebenslang" genau in des Wortes wahrster Bedeutung bei der Strafe so praktiziert werden sollte. Wobei dann auch u.U. ein Wegfall von Vergünstigungen wie Haftprüfungen und Freilassen auf Bewährung angedacht werden könnte.
Was bei einem Neuaufrollen des Prozesses jedoch möglich sein könnte. Wenn dann das Prinzip "in dubio pro re" oder "im Zweifel für den Angeklagten" dann doch zum Tragen käme, weil gravierende Fehler gemacht wurden oder eben die Unschuld sich klar herauskristallisieren würde.

Ich kannte den Fall Jens Söring nicht. Ich habe auch nicht verstanden, wieso sich Deutschland dort einmischt und diesen nach hier holen will. Es geht ja nicht um eine zu vollziehende Todesstrafe. Die amerikanische Gerichtsbarkeit ist gefragt, den Fall neu aufzurollen, so sich unleugbare Verdachtsgründe ergeben, dass es sich anhand der Beweislage um ein Fehlurteil handelte.
 
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Außerdem wurden auch schon Unschuldige zum Tode verurteilt.
Liegt die Birne erst einmal im Korb, bringt eine Revision nicht mehr viel.

Gruß, hoksila

Vor allen Dingen auch sollte man überlegen, WER entscheidet, wann resp. bei welchen Vergehen die Todesstrafe zum Tragen kommen soll.
Ich denke da z.B. an damalige Deserteure, die alle "standesrechtlich" erschossen wurden, so man ihrer habhaft wurde.
Da gab es keine Entschuldigungsgründe. Dass der "Fahnenflüchtige" nämlich nicht selbst zum Mörder werden wollte.... Weil irgendwelche Kriegsherren darüber befanden, wer Feind zu sein hatte und deshalb dadurch sein Leben verwirkt hatte!

Stichwort: Willkür. Das kommt doch sofort in den Sinn. Und was ist "Gerechtigkeit". Und derjenige, der seine Hände in Unschuld wäscht...
 

busse

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Mit Verlaub, aber das Thema Deserteure ist völlig untauglich für das Thema, denn da gibt es auch noch den Unterschied ob man sich im Krieg befindet oder in Friedenszeiten . Unabhängig davon noch ob man sich in einer kriegerischen Notsituation (z.B. Rückzug) oder in einer positiven Situation befindet. Es gab mal vor Jahren eine Ausstellung über die deutsche militärische Gerichtsbarkeit, natürlich Zeitgeistmässig konstruiert. Trotzdem schälte sich heraus das bei über 90 % der Deserteure persönliche Gründe vorlagen und nur absulut ganz wenige auf Grund "das sie keinen umbringen wollten", desertiert sind. Je nach Kriegsverlauf und Kriegssituation gab es auch Entschuldigungsgründe , das nannte man dann unerlaubtes Entfernen von der Truppe. Standesrechtliche Hinrichtungen gab es meistens erst in den letzten Kriegsmonaten des II.WK, die große Masse der Deserteure wurde über ein Militärgericht abgeurteilt.
Insgesamt hat die Militärgerichtsbarkeit die Aufgabe die Ordnung und Disziplin aufrecht zu erhalten in der Truppe.
Ein besonders krasses Urteil findet sich bei der Erschiessung der Matrosen bei der Torpedoflotille am Ende des Krieges 1945. Sie wollten nicht mehr auslaufen und versuchten eine Meuterei anzuzetteln. Einige meinen dies wäre ein Unrechtsurteil so kurz vor Kriegsende diese Leute hinzurichten.
Was war Ihr Auftrag ? Sie sollten soviel wie möglich an Truppen und Zivilisten aus Ostpreußen, Danzig und Umgebung und verschiedenen pommerischen Städten in den sicheren Westen bringen und dabei die U-Boot Gefahr absichern (siehe W. Gustloff).
Wie hättet Ihr entschieden zur damaligen Zeit ?
busse
 

admonitor

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Ich bin für die Todesstrafe weil manche Menschen einfach zu gefährlich sind um am Leben gelassen zu werden. Die Todesstrafe ist für den Täter barmherziger als eine lebenslange Strafe, den Opfern bzw. deren Angehörigen widerfährt Gerechtigkeit, ein Anspruch den unsere Justiz längst nicht mehr zu haben scheint und zu guter letzt stellt der Täter keine Bedrohung mehr für Mithäftlinge oder das Wachpersonal dar. Die Todesstrafe sollte aber schnell vollzogen und nicht durch Quälereien wie Giftspritze, Elektrischer Stuhl etc. sondern entweder durch Erhängen oder Erschießen.
 

Commander

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Lebenslänglich ist die eindeutig härtere Strafe, kann auch je nach schwere der Tat und Schuld durch Begnadigungen beendet werden.
Muß ja auch keine Isolationshaft sein, wie es sie in den USA gibt, davon werden die Insassen nämlich nur verrückt.

Justizirrtümer können dann auch jederzeit entlassen und entschädigt werden, das würde bei Hingerichteten wohl nicht mehr funktionieren.

Eine schnelle und sanfte Tötung gibt es nicht, der Injektionstod in den USA sieht nur human aus, weil es eine Vergiftung unter Narkose/künstlicher Lähmung ist.
Vergiftung bedeutet entweder Ersticken oder Organversagen beides grausam oder Herz-Kreislaufzusammenbruch löst ebenfalls Schmerz und Panik aus.
 
OP
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Mit Verlaub, aber das Thema Deserteure ist völlig untauglich für das Thema, denn da gibt es auch noch den Unterschied ob man sich im Krieg befindet oder in Friedenszeiten . Unabhängig davon noch ob man sich in einer kriegerischen Notsituation (z.B. Rückzug) oder in einer positiven Situation befindet. Es gab mal vor Jahren eine Ausstellung über die deutsche militärische Gerichtsbarkeit, natürlich Zeitgeistmässig konstruiert. Trotzdem schälte sich heraus das bei über 90 % der Deserteure persönliche Gründe vorlagen und nur absulut ganz wenige auf Grund "das sie keinen umbringen wollten", desertiert sind. Je nach Kriegsverlauf und Kriegssituation gab es auch Entschuldigungsgründe , das nannte man dann unerlaubtes Entfernen von der Truppe. Standesrechtliche Hinrichtungen gab es meistens erst in den letzten Kriegsmonaten des II.WK, die große Masse der Deserteure wurde über ein Militärgericht abgeurteilt.
Insgesamt hat die Militärgerichtsbarkeit die Aufgabe die Ordnung und Disziplin aufrecht zu erhalten in der Truppe.
Ein besonders krasses Urteil findet sich bei der Erschiessung der Matrosen bei der Torpedoflotille am Ende des Krieges 1945. Sie wollten nicht mehr auslaufen und versuchten eine Meuterei anzuzetteln. Einige meinen dies wäre ein Unrechtsurteil so kurz vor Kriegsende diese Leute hinzurichten.
Was war Ihr Auftrag ? Sie sollten soviel wie möglich an Truppen und Zivilisten aus Ostpreußen, Danzig und Umgebung und verschiedenen pommerischen Städten in den sicheren Westen bringen und dabei die U-Boot Gefahr absichern (siehe W. Gustloff).
Wie hättet Ihr entschieden zur damaligen Zeit ?
busse


Ich sehe keine Untauglichkeit in Bezug auf "Deserteure", die aufgrund ihrer "Flucht" vom Leben zum Tode befördert werden. Dass dafür "Gründe" installiert werden/wurden, um diese Tat gegen das Leben eines anderen zu rechtfertigen ist schon klar.
Nichtsdestotrotz bleibt die Frage bestehen:
Dürfen Menschen andere Menschen mit dem Tod "bestrafen".

<<Nun hat aber Gott tatsächlich dem Menschen nicht nur die Verfügung über fremdes Leben, sondern selbst über das eigene genommen: Darf da eine Abmachung unter Menschen über gegenseitiges Töten die Schergen des Staates von jenem Verbot entbinden und ihnen erlauben, diejenigen hinzurichten, die ein irdisches Strafgesetz zu töten befiehlt? Würde dann jenes Gebot Gottes nicht nur gerade soviel gelten, als die Rechtsbücher der Menschen es dulden?<<
Sir Thomas More

Auch wenn Menschen nicht Gott-gläubig sind, so dürfte aber in einem "Wertekatalog" dennoch "Du darfst nicht töten" an oberster Stelle stehen.
 
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Ich bin gegen die Vollstreckung der Todesstrafe. Ein entsprechendes Urteil, mit wirklich lebenslanger Haft würde ich begrüßen. Und der Verurteilte sollte ab und an mal zu einer Scheinhinrichtung geführt werden, das wäre Strafe genug.
Keine Begnadigung, keine vorzeitige Entlassung wegen guter Führung oder sonstigen Quatsch. Haft bis zu Tod
 

Le Bon

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Johann Wolfgang von Goethe schrieb:
"Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet."
Gut, der Mann!
Man stelle sich eine Kerzenflamme vor, an der man eine andere Kerze anzündet. Die Flamme, von der man das Feuer genommen hat, bläst man aus.
Ist die Flamme der zweiten Kerze nun identisch mit der der verlöschten Kerze?

Nein, absolut nicht, sie ist etwas ganz anderes, und trotzdem hat sie ihren Ursprung in der ersten Kerzenflamme.

DAS ist Wiedergeburt. Und daher "erkennt" "man" sich im folgenden Leben nicht wieder oder auch die Angehörigen, die vorher schon einmal mit einer bestimmten Person auf der Welt waren. Es sind vollkommen andere Personen, die eine kleinstmögliche Verbindung, für Menschen unmessbar klein, zu den Menschen haben, die sie vorher waren und die dann natürlicherweise gestorben sind.
Gute Erklärung.
Zudem gibt es unzählige Multiversen mit ähnlichem, aber doch ganz anderen inhalt, in denen man inkarnieren kann.
So sind die verstorbenen Angehörigen im Sinne des Kerzentheorems zwar noch als "Wesen" existent, sind aber für diejenigen, die sie zurücklassen mussten, tatsächlich mausetot.
Aufgrund meiner Erfahrung mit Rückführungen völlig richtig.
Es scheint aber noch eine kurze (monatelange?? tagelange??) Übergangszeit zu geben nach dem Tode, in der die Persönlichkeit der verstorbenen noch auf dieser Erde vorhanden und von wenigen sensitiven Personen spürbar und verifizierbar ist.
Ich habe irgendwo gelesen, daß man bis zu 6 Wochen hier noch anwesend ist. Ich werde diese Zeit benutzen, soweit wech zu kommen, daß ich in einem anderen Sonnensystem, am besten einer anderen Galaxis bin. Für mich ist dieser Planet zum absoluten nogo geworden. Ich bezeichne ihn als Gefängnisplaneten.;)
 
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Angesichts der Vorstellungen in der Türkei, die Todesstrafe wieder einzuführen, ergeben sich dabei diverse Fragen. Zuerst einmal: Ist das tatsächlich die „Höchststrafe“ für einen Verurteilten? Ist es nicht viel mehr Strafe, wenn er Zeit seines weiteren Lebens mit seiner Tat leben muss?

Ich sehe die wirkliche Grausamkeit der Bestrafung beim „Todesurteil“ im „Papierkrieg“, was zu oftmals jahrelangem Warten auf den Tod oder eine Begnadigung des Täters in seiner Zelle führt. Das ist Psychoterror.

Ich bin gegen die Todesstrafe, denn ich finde, dass keiner einem anderen das Höchste nehmen darf: Das Leben. Das ist Vergeltung, Rache auf niederem Niveau. Auch in unserem christlichen Land Deutschland war die alttestamentarische Auslegung eines Auge um Auge….eines grausamen Gottes üblich. Die Todesstrafe wurde in der BRD 1949 abgeschafft, in der DDR erst 1987.

Wie stehen Sie zur „Todesstrafe“? Sind/waren „Henker“ als „Mörder“ der besonderen Art zu sehen? Genauso wie diejenigen heutzutage, die „nur“ einen Knopf drücken müssen, um die todbringenden Drohnen auf den Weg zu schicken?

Ich denke, dass das Thema viel hergibt. Eben auch im philosophischen und literarischen Bereich. Oder mythischen und religionsübergreifenden Betrachtungen des Themas „Tod“. Im allgemeinen und besonderen.

<<Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet. << Johann Wolfgang von Goethe

„Auge für Auge“ ist dummes Geschwätz Frustrierter, die gerne zuschlagen.
In Wahrheit hieß es „Auge für Auge“, und das bedeutet was ganz anderes ...

Der Papierkrieg ist gefüllt mit viel Hoffnung, und Hoffnung ist einer der billigsten Methoden, um an das zu kommen, worum es allen geht: Wohlgefühl.

Meine Begründung für KEINE TODESSTRAFE ist besser:

Den Letzten beißen die Hunde. Wer mal von der Gemeinschaft so weit entwickelt worden ist, dass er tötet, sollte auch all jene mit auf die Anklagebank holen dürfen, die sich daran beteiligt haben. Und: Wer das fundamentale Prinzip kennt, nach dem alles funktioniert, dem ist auch bewusst, dass alles nur eine Verkettung widriger Umstände ist. Das, was letztlich übles Unrecht hervorbringt, ist das Zusammenspiel sehr vieler entsprechender Ereignisse, für die immer irgendwelche Menschen zuständig sind, die von all dem nichts wissen wollen.

Lustige Unterhaltung noch mit genug Wegschauen für alle!
 
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Angesichts der Vorstellungen in der Türkei, die Todesstrafe wieder einzuführen, ergeben sich dabei diverse Fragen. Zuerst einmal: Ist das tatsächlich die „Höchststrafe“ für einen Verurteilten? Ist es nicht viel mehr Strafe, wenn er Zeit seines weiteren Lebens mit seiner Tat leben muss?

Ich sehe die wirkliche Grausamkeit der Bestrafung beim „Todesurteil“ im „Papierkrieg“, was zu oftmals jahrelangem Warten auf den Tod oder eine Begnadigung des Täters in seiner Zelle führt. Das ist Psychoterror.

Ich bin gegen die Todesstrafe, denn ich finde, dass keiner einem anderen das Höchste nehmen darf: Das Leben. Das ist Vergeltung, Rache auf niederem Niveau. Auch in unserem christlichen Land Deutschland war die alttestamentarische Auslegung eines Auge um Auge….eines grausamen Gottes üblich. Die Todesstrafe wurde in der BRD 1949 abgeschafft, in der DDR erst 1987.

Wie stehen Sie zur „Todesstrafe“? Sind/waren „Henker“ als „Mörder“ der besonderen Art zu sehen? Genauso wie diejenigen heutzutage, die „nur“ einen Knopf drücken müssen, um die todbringenden Drohnen auf den Weg zu schicken?

Ich denke, dass das Thema viel hergibt. Eben auch im philosophischen und literarischen Bereich. Oder mythischen und religionsübergreifenden Betrachtungen des Themas „Tod“. Im allgemeinen und besonderen.

<<Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur: es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit: Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet. << Johann Wolfgang von Goethe

Allerdings, das Thema gibt viel her.

Ich persönlich bin gegen die Todesstrafe, aber rein aus politischen Gründen. Somit können zu einfach Widersacher der Regierung aus dem Weg geräumt werden, trotz der Gewaltenteilung.

Wenn es um mich gehen würde und ich zwischen lebenslangem Gefängnisaufenthalt und Todesstrafe wählen müsste, würde ich die Todesstrafe wählen (Lebenslang eingesperrt zu sein, stelle ich mir als de absoluten Horror vor).
Das würde aber nicht gelten, sobald eine Chance bestehen würde, doch irgendwie noch rauszukommen.
 

nachtstern

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Ich denke nicht, dass man solche "schnodderigen" und zynischen Betrachtungen einer Kosten-Gewinnrechnung als Entscheidungshilfe nehmen sollte. Es geht um Menschen und um das Einzigartige und Unwiderbringliche: Das Leben.

Wer anderen "nimmt", dem wird genommen!
siehe die Urteile zum "Nürnberger", hättest Du anders entschieden und den Angeklagten womöglich noch eine effektive Verteidigung zu gebilligt?

oder "dem Ducé" n fairen Prozess gemacht?
Ick fand es nachvollziehbar, das man Ihn Lynchte, "Bigott", aber Nachvollziehbar!

Und selbstverständlich ist es eine Kostenfrage!!
Eine Haftunterbringung kostet teilweise mehr als ein Aufenthalt im Sanatorium, und das auch noch bei besserer Betreuung!
Wie willste n Rentner det Klar machen`?
 
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Wer anderen "nimmt", dem wird genommen!
siehe die Urteile zum "Nürnberger", hättest Du anders entschieden und den Angeklagten womöglich noch eine effektive Verteidigung zu gebilligt?

oder "dem Ducé" n fairen Prozess gemacht?
Ick fand es nachvollziehbar, das man Ihn Lynchte, "Bigott", aber Nachvollziehbar!

Und selbstverständlich ist es eine Kostenfrage!!
Eine Haftunterbringung kostet teilweise mehr als ein Aufenthalt im Sanatorium, und das auch noch bei besserer Betreuung!

Wie willste n Rentner det Klar machen`?
Dank der Gutmenschen !
Man sollte schleunigst wieder den Strafvollzug in Gefängnis und Zuchthaus unterteilen !
 
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Ich persönlich bin gegen die Todesstrafe, aber rein aus politischen Gründen. Somit können zu einfach Widersacher der Regierung aus dem Weg geräumt werden, trotz der Gewaltenteilung.

Wenn es um mich gehen würde und ich zwischen lebenslangem Gefängnisaufenthalt und Todesstrafe wählen müsste, würde ich die Todesstrafe wählen (Lebenslang eingesperrt zu sein, stelle ich mir als de absoluten Horror vor).
Das würde aber nicht gelten, sobald eine Chance bestehen würde, doch irgendwie noch rauszukommen.


Ich stelle mir allerdings vor, dass die meisten Menschen - vor die Wahl gestellt - die lebenslange Strafe vorziehen würden. Denn der Mensch arrangiert sich mit dem meisten. Natürlich immer vorausgesetzt, dass die Haftbedingungen nicht unmenschlich wären.
Mir fiel dazu Sisyphos ein, der sich irgendwann auch nicht mehr auflehnte und sein Schicksal annahm. Dem man dann nachsagt, er sei ein glücklicher Mensch gewesen.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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