Das Digitale-Versorgung-Gesetz und die Telematikinfrastruktur
Das Glashaus bleibt fragil.
Ein Kommentar von Bernhard Loyen.
Wir leben in brüchigen Zeiten. Aktuell begegnet kritischen Bürgern der Vorwurf des dünnes Eises auf dem sie sich argumentativ bewegen würden. Einbruchgefahr.
Es gibt doch so einiges und immer mehr zu hinterfragen, hinsichtlich einer Entwicklung unserer Gesellschaft, die sich für viele Menschen zu einer permanenten Herausforderung kristallisiert.
Neben der Dünnhäutigkeit, der Gereiztheit zeichnet sich bei vielen Bürgern zunehmend eine lähmende Resignation ab hinsichtlich des bekannten Selbstverständnisses seitens der ausführenden Politik Gesetze zu beschließen, die das Individuum Mensch, also den Bürger durchleuchten, offenlegen. Natürlich unfreiwillig, erzwungen, eingefordert.
Die Menschen sind in vielerlei Hinsicht sehr öffentlich geworden. Nun sollte man differenzieren zwischen denen, die sich in gewisser Betrachtung freiwillig nackig machen, Stichwort Social Media Offenbarungen und jenen die nötigend gezwungen werden die berühmtem Hosen runterzulassen. Stichwort, der gläserne Bürger.
Die erstgenannte Variante Bürger wird bedient, verwöhnt oder belohnt durch die dankbare Zulieferungsindustrie, die vermeintlich modern und innovativ entsprechende Bedienungsmodule auf den stetig wachsenden und dürstenden Markt permissiver Menschen wirft.
Dies bedachten wohl auch die Designer aus dem Hause Lego. Seit Jahrzehnten in Millionen Haushalten und Familienbiografien in diesem Land fest verankert, in der DDR über die Variante Pebe (1) , für kreatives stundenlanges haptisches Werkeln. Anscheinend muss nun auch hier die Zukunft, also die Gegenwart bedient werden. Lego-Nummer 42099 ist das erste Spielzeug des dänischen Baustein-Konzerns, dass nur noch zusammen mit einem Smartphone funktioniert, d.h. um den Monster-Truck (1000 Teile für schlappe 200€) nach Zusammenbau bewegen zu können, muss zuvor die Lego-App „Control+ auf dem Mobilgerät installiert werden.
Problematisch? Nein, weil nach aktueller Statistik 33% der deutschen 8-9 jährigen, 75% der 10-11jährigen und 95% der 12-15jährigen im Besitz eines eigenen Multifunktionsgerätes sind (3). Das entlastet die gestressten Eltern, freut das Unternehmen Lego und vor allem die Mobilfunkindustrie.
https://kenfm.de/tagesdosis-12-12-2...orgung-gesetz-und-die-telematikinfrastruktur/
Interessant der Absatz
Der Bundestag hat am 7. November 2019 den Entwurf der Bundesregierung für das „Digitale-Versorgung-Gesetz“ in der vom Gesundheitsausschuss geänderten Fassung angenommen.
CDU/CSU und SPD stimmten für das Gesetz, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen lehnten es ab,
AfD und FDP enthielten sich, stimmten also dafür.
Es soll freundlich und hilfreich klingen. Wir wissen, wenn fordernde Industrien und die Politik zueinander finden, dient es seltenst zum Wohle der Bürger.
Nun billigte der Bundesrat abschließend am 29.11.2019 den vorgegeben Entwurf.
Im Hintergrund klingt es jetzt schon mal nicht mehr so freundlich. Zitat: Die Neuregelungen sollen vor allem den Zugang zu digitalen Innovationen in der Regelversorgung und die Telematikinfrastruktur verbessern. Das Gesetz verpflichtet deshalb Apotheken und Krankenhäuser, sich an die Telematikinfrastruktur anzuschließen: bis Ende September 2020 bzw. 1. Januar 2021 (6).
Der Terror, überall wird Zustimmung gefordert Cookies zu zustimmen, die Daten zur Nutzung freizugeben, Add Blocker ausstellen, ansonsten keinen Zugriff. Ich lehne dies ab.
Smartphon nutze ich fast gar nicht mehr. Nur ohne Internet hat man keine Möglichkeit mehr, sich vielseitig zu informieren, wen man sich davon verabschiedet.