Kapitalismus vor dem Untergang!!! Ist Planwirtschaft die Rettung???

Söldner · 18 Jul 2015

In diesem Thema soll es darum gehen, warum alle Ansätze eine zentral gesteuerte Planwirtschaft zu installieren, bisher gescheitert sind. Sind die Vorteile einer dezentralen, einer freien Marktwirtschaft einfach zu groß und die Idee der Planwirtschaft ist mit dem Untergang der Sowjetunion endgültig erledigt? Oder wurden schlicht Fehler gemacht und Planwirtschaft ist das Modell der Zukunft nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus (falls wir das überleben)?

Ich stelle meine Position hier zur Abwechslung mal nicht an den Anfang wie sonst.

Spökes · 18 Jul 2015

Ja, Planwirtschaft kann uns im Rahmen einer Mangelwirtschaft, die auch durch kapitalistische Krisen verursacht werden kann, rein rechnerisch unter Abstrichen beim Geschmack schon noch weiter helfen, wären wir nicht in der Krisenentwicklung schon so weit fortgeschritten. Es fehlt die Vorlaufzeit bis wir mit einer Planwirtschaft beginnen könnten. Schon alleine bis alle Widerstände gebrochen wären verginge bei uns eine Ewigkeit.

Pommes · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
In diesem Thema soll es darum gehen, warum alle Ansätze eine zentral gesteuerte Planwirtschaft zu installieren, bisher gescheitert sind. Sind die Vorteile einer dezentralen, einer freien Marktwirtschaft einfach zu groß und die Idee der Planwirtschaft ist mit dem Untergang der Sowjetunion endgültig erledigt? Oder wurden schlicht Fehler gemacht und Planwirtschaft ist das Modell der Zukunft nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus (falls wir das überleben)?

Ich stelle meine Position hier zur Abwechslung mal nicht an den Anfang wie sonst.

Die Frage ist gar nicht so einfach zu klären, wenn nämlich eine Planwirtschaft das produziert was das Volk gerne hätte, wäre das Modell gar nicht schlecht, schließlich braucht man keine Kapitalisten zu füttern.
Das Modell ist meines Erachtens in der SU gescheitert weil die schlicht und ergreifend ihre ganze Wirtschaftsleistung in die Rüstung gesteckt haben um sich die Kapitalisten vom Hals zu halten.
Hätten die Russen stattdessen schöne Eigenheime, tolle Autos und moderne Konsumgüter fabriziert, hätten vermutlich wir Westdeutsche die Mauer gebaut.

Pommes · 18 Jul 2015

Spökes schrieb:
Ja, Planwirtschaft kann uns im Rahmen einer Mangelwirtschaft, die auch durch kapitalistische Krisen verursacht werden kann, rein rechnerisch unter Abstrichen beim Geschmack schon noch weiter helfen, wären wir nicht in der Krisenentwicklung schon so weit fortgeschritten. Es fehlt die Vorlaufzeit bis wir mit einer Planwirtschaft beginnen könnten. Schon alleine bis alle Widerstände gebrochen wären verginge bei uns eine Ewigkeit.

Das kann ganz fix gehen, wenn das Geldsystem zusammenbricht und die Sozialleistungen nicht mehr gezahlt werden, könnte ich mir vorstellen das da ganz schnell ein Sinneswandel aufkommt.

Pommes · 18 Jul 2015

Spökes schrieb:
Ja, Planwirtschaft kann uns im Rahmen einer Mangelwirtschaft, die auch durch kapitalistische Krisen verursacht werden kann, rein rechnerisch unter Abstrichen beim Geschmack schon noch weiter helfen, wären wir nicht in der Krisenentwicklung schon so weit fortgeschritten. Es fehlt die Vorlaufzeit bis wir mit einer Planwirtschaft beginnen könnten. Schon alleine bis alle Widerstände gebrochen wären verginge bei uns eine Ewigkeit.

Die andere Sache wäre die das uns bei der gegenwärtigen Verschwenderei von Ressourcen vielleicht irgendwann gar keine andere Wahl mehr bleibt als unsere Wirtschaft tatsächlich zu planen.

Starfix · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
In diesem Thema soll es darum gehen, warum alle Ansätze eine zentral gesteuerte Planwirtschaft zu installieren, bisher gescheitert sind. Sind die Vorteile einer dezentralen, einer freien Marktwirtschaft einfach zu groß und die Idee der Planwirtschaft ist mit dem Untergang der Sowjetunion endgültig erledigt? Oder wurden schlicht Fehler gemacht und Planwirtschaft ist das Modell der Zukunft nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus (falls wir das überleben)?

Ich stelle meine Position hier zur Abwechslung mal nicht an den Anfang wie sonst.

Nun kann man die Planwirtschaft als Erfolgreiches Wirtschaftsmodel vollkommen ausschließen? Ich sage mal nein, aber ich ziehe die Hybridwirtschaft vor, die Gesunde Mischung aus Markt und Planwirtschaft ist meiner Ansicht nach das erfolgversprechende Wirtschaftsmodel, aber wir müssen und auch das Schuldenproblem lösen, sonst wird kein Wirtschaftsmodel bestehen können.

Smoker · 18 Jul 2015

Warum pickt man sich nicht aus beiden Systemen die Rosinen heraus?

Söldner · 18 Jul 2015

Pommes schrieb:
Die Frage ist gar nicht so einfach zu klären, wenn nämlich eine Planwirtschaft das produziert was das Volk gerne hätte, wäre das Modell gar nicht schlecht, schließlich braucht man keine Kapitalisten zu füttern.
Das Modell ist meines Erachtens in der SU gescheitert weil die schlicht und ergreifend ihre ganze Wirtschaftsleistung in die Rüstung gesteckt haben um sich die Kapitalisten vom Hals zu halten.
Hätten die Russen stattdessen schöne Eigenheime, tolle Autos und moderne Konsumgüter fabriziert, hätten vermutlich wir Westdeutsche die Mauer gebaut.

Das glaub ich nicht. In Russland fehlte einfach jede Voraussetzung. Für eine Planwirtschaft braucht man eine gute Verwaltung und Regierung, eine homogene und solidarische Gesellschaft. Alleine die innere Machterhaltung durch Gulag, Deportationen, Massenterror kostet viele Ressourcen. Allerdings wirken auch die anderen sozialistischen Gesellschaften, wie die DDR oder CSSR oder Jugoslawien, nicht besonders überzeugend in ihrer Wirtschaftsleistung.

Pommes · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
Das glaub ich nicht. In Russland fehlte einfach jede Voraussetzung. Für eine Planwirtschaft braucht man eine gute Verwaltung und Regierung, eine homogene und solidarische Gesellschaft. Alleine die innere Machterhaltung durch Gulag, Deportationen, Massenterror kostet viele Ressourcen. Allerdings wirken auch die anderen sozialistischen Gesellschaften, wie die DDR oder CSSR oder Jugoslawien, nicht besonders überzeugend in ihrer Wirtschaftsleistung.

Das ist im Prinzip richtig, liegt aber daran das das Parteiensystem nicht von Korruption und Vetternwirtschaft frei gehalten werden kann.
Eine echte Rätedemokratie hätte da ganz andere Möglichkeiten.

Söldner · 18 Jul 2015

Starfix schrieb:
Nun kann man die Planwirtschaft als Erfolgreiches Wirtschaftsmodel vollkommen ausschließen? Ich sage mal nein, aber ich ziehe die Hybridwirtschaft vor, die Gesunde Mischung aus Markt und Planwirtschaft ist meiner Ansicht nach das erfolgversprechende Wirtschaftsmodel, aber wir müssen und auch das Schuldenproblem lösen, sonst wird kein Wirtschaftsmodel bestehen können.

Als Hauptproblem würde ich die Tendenz des Kapitalismus zur Krise ansehen. Ein Wirtschaftssystem, dass frei und unbehindert laufen soll und sich über Krisen und Zusammenbrüche anpasst. Allerdings muss man sagen, seit 1945 läuft die Sache eigentlich erstaunlich rund. Toi toi toi.

Starfix · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
Als Hauptproblem würde ich die Tendenz des Kapitalismus zur Krise ansehen. Ein Wirtschaftssystem, dass frei und unbehindert laufen soll und sich über Krisen und Zusammenbrüche anpasst. Allerdings muss man sagen, seit 1945 läuft die Sache eigentlich erstaunlich rund. Toi toi toi.

Nun der Kapitalismus ist nur noch nicht zusammen gebrochen, weil man den Goldstandart aufgegeben hat und die Staaten sich Hoffnungslos verschulden konnten.

Dr. Nötigenfalls · 18 Jul 2015

Ich halte nach wie vor den Kapitalismus als die beste Wirtschaftsform,allerdings nicht den heutigen Raubtierkapitalismus mit einer Grenzenlosen Freiheit,die zur Unfreiheit für alle mutiert,weil jeder zum billigen Schnäppchen wird.

Sebastian Hauk · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
Als Hauptproblem würde ich die Tendenz des Kapitalismus zur Krise ansehen. Ein Wirtschaftssystem, dass frei und unbehindert laufen soll und sich über Krisen und Zusammenbrüche anpasst. Allerdings muss man sagen, seit 1945 läuft die Sache eigentlich erstaunlich rund. Toi toi toi.

Im Kapitalismus lassen sich leicht Blasen erzeugen. Des Weiteren stellt auch hier ein stark unvernünftiger Staat wie in Griechenland und noch viel mehr in Japan ein großes Problem dar.

tyr · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
In diesem Thema soll es darum gehen, warum alle Ansätze eine zentral gesteuerte Planwirtschaft zu installieren, bisher gescheitert sind. Sind die Vorteile einer dezentralen, einer freien Marktwirtschaft einfach zu groß und die Idee der Planwirtschaft ist mit dem Untergang der Sowjetunion endgültig erledigt? Oder wurden schlicht Fehler gemacht und Planwirtschaft ist das Modell der Zukunft nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus (falls wir das überleben)?

Ich stelle meine Position hier zur Abwechslung mal nicht an den Anfang wie sonst.

Aber wir haben doch in vielen wichtigen Bereichen heute faktisch Planwirtschaft........deswegen funktioniert ja kaum noch ein Markt richtig..:rolleyes2:

tyr · 18 Jul 2015

Smoker schrieb:
Warum pickt man sich nicht aus beiden Systemen die Rosinen heraus?

Warum nicht?

Pommes · 18 Jul 2015

Söldner schrieb:
Als Hauptproblem würde ich die Tendenz des Kapitalismus zur Krise ansehen. Ein Wirtschaftssystem, dass frei und unbehindert laufen soll und sich über Krisen und Zusammenbrüche anpasst. Allerdings muss man sagen, seit 1945 läuft die Sache eigentlich erstaunlich rund. Toi toi toi.

Aber warum ist das so?

Das den Kapitalismus erst ermöglichende Zinsgeldsystem funktioniert nur über Neuverschuldung und am Starttag war alles bei null, keine schulden keine Guthaben und nach dem Krieg war alles kaputt, es gab einen gigantischen Investitionsbedarf.
Heute, 70 Jahre später ist die Infrastruktur lange wieder aufgebaut, es gibt deutlich weniger Bedarf an Krediten, gleichzeitig müssen aber immer mehr Kapitaleinkommen realisiert werden, inzwischen ist der Staat hoch verschuldet weil die Wirtschaft ständig subventioniert werden muß.
Einer Wirtschaftsleistung von etwas über 2 Billionen stehen Geldvermögen von über 5 Billionen gegenüber, die Banken sitzen auf immer dicker werdenden Passiva und können das Geld im Markt nicht mehr unterbringen.
Inzwischen zahlen die Geschäftsbanken für ihre Guthaben bei der Zentralbank negative Zinsen und inzwischen reichen die ersten Banken diese negativen Zinsen an ihre Sparer weiter.
Der Kapitalismus ist im Endstadium angekommen, inzwischen wird einfach Geld gedruckt und der Steuerzahler ist der Dumme, siehe Griechenland.

joG · 19 Jul 2015

Ich sehe eigentlich kein Scheitern marktwirtschaftlicher Organisationsformen bei Produktion öffentlicher Güter bei öffentlichen Stellen. Dass die SU an Fehlern scheiterte hingegen ist trivial, vermittelt aber die falsche Vorstellung man können bei damaliger aber auch bei heutiger Technologie eine komplexe Wirtschaft wie das OECD Länder sind planwirtschaftlich mit ähnlicher Effizienz führen wie das die dezentrale Marktwirtschaft das tut.

Starfix · 19 Jul 2015

joG schrieb:
Ich sehe eigentlich kein Scheitern marktwirtschaftlicher Organisationsformen bei Produktion öffentlicher Güter bei öffentlichen Stellen. Dass die SU an Fehlern scheiterte hingegen ist trivial, vermittelt aber die falsche Vorstellung man können bei damaliger aber auch bei heutiger Technologie eine komplexe Wirtschaft wie das OECD Länder sind planwirtschaftlich mit ähnlicher Effizienz führen wie das die dezentrale Marktwirtschaft das tut.

Die ganze Welt ist absolut Verschuldet jeder Staat, jede Gesellschaft hat gewaltige Schulden, das ist für den Großteil der Weltbevölkerung eine unnötige und gefährliche Belastung, das kann nicht lange gut gehen. Uns in Deutschland geht es noch gut, aber viele sind der Ansicht das es ihnen schon mal besser ging und das ist richtig wir haben Reallohnverluste und die Lebensqualität nimmt hier Spürbar ab. Viele Städte und gemeinen sind Turm hoch Verschuldet und wisse nicht mehr wo sie die Kredite noch herbekommen wollen. Immer mehr Menschen fühlen sich nicht mehr wohl. Viele Leute haben mir gesagt das es ihnen im Sozialismus besser gefallen hätte, sie hatte Mangel an Wahren, aber auch Mangel an Stress und Sorgen. Die Marktwirtschaft in der DDR hätte mehr gefördert werden müssen, statt dieses zu behindern.

joG · 19 Jul 2015

Starfix schrieb:
Die ganze Welt ist absolut Verschuldet jeder Staat, jede Gesellschaft hat gewaltige Schulden, das ist für den Großteil der Weltbevölkerung eine unnötige und gefährliche Belastung, das kann nicht lange gut gehen. Uns in Deutschland geht es noch gut, aber viele sind der Ansicht das es ihnen schon mal besser ging und das ist richtig wir haben Reallohnverluste und die Lebensqualität nimmt hier Spürbar ab. Viele Städte und gemeinen sind Turm hoch Verschuldet und wisse nicht mehr wo sie die Kredite noch herbekommen wollen. Immer mehr Menschen fühlen sich nicht mehr wohl. Viele Leute haben mir gesagt das es ihnen im Sozialismus besser gefallen hätte, sie hatte Mangel an Wahren, aber auch Mangel an Stress und Sorgen. Die Marktwirtschaft in der DDR hätte mehr gefördert werden müssen, statt dieses zu behindern.

Aber was wollen Sie konkret sagen? Ich sehe zwar, dass wir bedroht sind. Das hat aber wenig mit "kapitalismus" zu tun als mit schlechter politik.

Starfix · 19 Jul 2015

joG schrieb:
Aber was wollen Sie konkret sagen? Ich sehe zwar, dass wir bedroht sind. Das hat aber wenig mit "kapitalismus" zu tun als mit schlechter politik.

Es hat mit den Kapitalismus zu tun, sicher hat die Politik eine Einfluss darauf je liberaler des so schlimmer sind die Konsequenzen, aber in Deutschland scheinen das die Leute immer noch nicht zu begreifen, _In den USA gibt es Konjunkturprogramme und hier will man die Kosten Reduzieren. Wir haben doch heute nur die Wahl das wir uns entweder Astronomisch mit unbekannten Ziel total hoch unendlich verschulden, oder wir Sparen uns in eine Katastrophalen Krise. Für mich ist das System Gescheitert, auch wenn es uns noch relativ gut geht haben andere nicht so viel Glück und schon erlebt was da auch noch auf uns selbst zu kommen wird.

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