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Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

KurtNabb

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Unendlich sowieso nicht, aber auch ein endliches Quantum Arbeitszeit muss nicht unbedingt zum Erfolg einer Ware führen. Die beabsichtigte Warenproduktion kann scheitern. Dann reden wir allerdings auch nicht von Ware.

Pure Rabulistik. Die Produktion ist nicht gescheitert, das Produkt ist fertig. Es kann nur nicht kostendeckend verkauft werden. Weil es weniger wert ist, als die Arbeit, die drin steckt.

Das ändert absolut nichts am Warencharakter des Produkts. Es kann trotzdem verkauft werden, muss aber unter Herstellkosten verkauft werden um wenigstens einen Teil der Produktionskosten zu decken.

Das wäre dann der Fall, in dem der Arbeiter den Kapitalisten ausbeutet. Der Arbeiter hat seinen Lohn in der Tasche, wenn das Produkt auf den Markt kommt, der Kapitalist muss den Verlust tragen.
 
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KurtNabb

fränkischer Separatist
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Ich habe schon Waren produziert.
Ihren voraussichtlichen Wert wusste ich schon in der Planung durch Erkundung der Marktpreise.
Es ist also offensichtlich falsch, was Du vermutest.
Und der Grund dafür ist Deine Nichtbeachtung der Abstraktion "Ware".
Bitte zurückblättern auf den Gehalt der Definition.

Den voraussichtlichen Wert (den Marktpreis vor Beginn der Produktion) kanntest Du. Den Marktpreis zum Zeitpunkt der Markteinführung Deines Produkts konntest Du nicht kennen.

Du hättest allerdings Dein Produkt schon vor der Produktion über die Warenterminbörse verkaufen können. Dann hätten die Teilnehmer dieser Wettbude Dein Marktrisiko übernommen.
 

Eisbär

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Dass Du unendlich viel Arbeit in ein Produkt stecken kannst, das am Ende nichts wert ist.

Was Dein Produkt wert ist, erfährst Du, wenn Du es verkaufst.

Ja, das ist ein guter Vergleich. Preise, und damit auch das Kapital bilden sich einfach aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das hatte Marx nie verstanden. Darum sind seine Werke so widersprüchlich und unlogisch. Marx konnte die Ausbeutung der Produktifkräfte niemals Abschaffen, sondern hat nur private Ausbeuter gegen staatliche getauscht, eben weil seine Lösungsansätze nichts an der lukrativen Verknappung des Angebots ändern können.

Das Polentariat der mittellosen, lohnabhängigen Arbeiter wird im Kommunismus nicht zusammen mit den gegenüberliegenden Kapitalisten vernichtet, sondern verewigt!
 

KurtNabb

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Ja, das ist ein guter Vergleich. Preise, und damit auch das Kapital bilden sich einfach aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das hatte Marx nie verstanden. Darum sind seine Werke so widersprüchlich und unlogisch. Marx konnte die Ausbeutung der Produktifkräfte niemals Abschaffen, sondern hat nur private Ausbeuter gegen staatliche getauscht, eben weil seine Lösungsansätze nichts an der lukrativen Verknappung des Angebots ändern können.

Das Polentariat der mittellosen, lohnabhängigen Arbeiter wird im Kommunismus nicht zusammen mit den gegenüberliegenden Kapitalisten vernichtet, sondern verewigt!

Den Aspekt der Nachfrage haben wir bisher noch weitestgehend vernachlässigt. Eine Veränderung der Nachfrage verändert zwar den Wert des Produkts am Markt, nicht aber die Herstellungskosten, nicht die Arbeit, die im Produkt steckt und auch nicht den "gesellschaftlichen Arbeitsaufwand" unseres Freunds [MENTION=2623]gelöschter Account[/MENTION].

Was Marx sich gedacht hat, kann ich nicht wissen. Immerhin habe ich den Eindruck, dass er die Geschichte von der falschen Seite angepackt hat. Er sah das Elend der Arbeiter und den Wohlstand der Unternehmer. Vermutlich versuchte er mit allen Mitteln seine Theorien so aufzubauen, dass am Ende die Ausbeutung des Arbeiters durch den Kapitalisten logisch erscheint.
 

Wehrwolf

Mythbuster
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Fehlerhaftes in Logik, was auch schon vertieft erklärt wurde, kann nicht immer wieder aufklatschen. Gib Dir Mühe, Vernünftiges anzubieten.

Wenn Du mit einen logischen Fehler in dem Text aufzeigen kannst werde ich mich bemühen den zu korrigieren.

Warum nicht. Ich war grade im Baumarkt und habe mir angeschaut wie teuer eine M8 Gewindestange ist. Der Preis war 2,95 Euro und der Umstand das ich damit das Dach meiner Hollywoodschaukel reparieren kann war mir den Preis wert. Ich bin sicher der Baumarkt würde das Teil auch für 20 Euro verkaufen aber dann würde vermutlich der subjektive Grenznutzwert bei einer nenneswerten Anzahl an Kunden unterhalb der Produktpreises liegen und der Baumarkt würde weniger davon verkaufen.

Ich gehe mal davon aus das die Gewindestange vollautomatisch von einer Maschine produziert wurde, wie kommt der Preis nach deiner Arbeitswerttheorie zustande?

Alternativ kannst Du auch einen Gegenentwurf präsentieren wie Deiner Meinung nach der Preis zustandekommt.

Und wo bitte steht dort Herleitung zur Quantifizierung dessen oder alternativ mit ihm Quantifizierung zu betreiben? Nirgends.
Es wird sogar ausgeschlossen:
Ich wiederhole die entscheidende Sequenz:
Keine ... Beziehungen ... zu ... Tauschwert

Es wird dort nicht ausgeschlossen. Du hast das Entscheidende Wort unterschlagen:

Es ist allerdings nicht möglich, den Nutzwert eines Gutes mit einem einheitlichen Maßstab zu messen; es bestehen auch keine eindeutigen Beziehungen zwischen diesem Nutzwert und dem ohne große Schwierigkeiten zu ermittelnden Tauschwert.

Natürlich kann man den Nutzwert nicht mathematisch eindeutig herleiten wenn jeder Mensch die Faktoren die den Nutzwert bestimmen unterschiedlich gewichtet. Ich kann aber anhand des subjektiven Nutzwertes den Prozess beschreiben der bei der Preisfindung abläuft. Deine Arbeitswerttheorie ist dagegen ohne jede Relevanz für die Realität. Sie unterstellt einen fiktiven Arbeitswert (der ebenfalls nicht mathematisch exakt quantifiziert werden kann) und versucht den im allgemeinen Sprachgebrauch verwendeten Begriff "Wert" umzuinterpretieren.

Arbeitsaufwand ist Dir realitätsfern? Du weißt aber schon, dass Waren nicht vom Himmel fallen ...
Außerdem hat Marx keinen "Wert" eingeführt. Die Existenz dessen kennt jeder Händler seit tausenden Jahren. Problem war bis zu Marx nur eine ordentliche Deutung seiner Herkunft.

Der Arbeitsaufwand ist Teil der Kostenkalkulation des Herstellers. Zusammen mit einigen anderen Faktoren bestimmt er die Preisvorstellung des Anbieters. Ob die Preiskalkulation des Anbieters aufgeht zeigt sich wenn er einen Käufer findet der dem Produkt einen so hohen Nutzwert zumisst das er bereit ist den Preis zu bezahlen.

Welcher Wert ist Deiner Meinung nach besser geeignet um den Wert einer Ware zu bestimmen? Der Arbeitswert als ein Faktor von vielen im Produktionsprozess oder der Nutzwert den das Produkt für den Käufer hat und der unmittelbar ausschlaggebend dafür ist ob der Kauf stattfindet?

Och nöö ...
Der Durchschnitt des reproduktiven Arbeitsaufwandes aller Produzenten einer Ware ... so in etwa wurde Dir die Definition vorgelegt. Und keine Stunde später fängst Du an, eine betriebliche Rechnung zu vollführen.
Mann oh mann ...

Wenn man davon ausgeht das alle Produzenten dieses Produkts ähnliche Aufwände haben um dieses Produkt herzustellen kannst Du diese Einzelbetrachtung problemlos auf die Gesamtwirtschaft übertragen. Es ist auffällig das Du immer dann kneifst wenn es konkret wird, das kenne ich aus Diskussionen zu religiösen Themen ganz gut. Da versuchen diejenigen die ein Ding für Existent erklären ohne das es dafür einen Beweis oder zumindest eine plausible Erklärung gibt diesen Begriff möglichst abstrakt zu definieren.

Wenn Gott nicht im Himmel ist dann ist er eben irgendwo aber da ist er auf jeden Fall. Wenn ein Produkt mit Maschinen mit einem kaum meßbaren Arbeitsaufwand hergestellt wird dann ist trotzdem dieser Arbeitsaufwand entscheidend für den Produktpreis. Beides muss man nicht erklären, das ist eben so. Zumindest wenn man daran glaubt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

... Die Produktion ist nicht gescheitert, das Produkt ist fertig. Es kann nur nicht kostendeckend verkauft werden. Weil es weniger wert ist, als die Arbeit, die drin steckt.
Hier redest Du von einem Kostenproblem des Unternehmens. Diese betrieblichen Dinge haben mit dem gesellschaftlichen Umstand der Wertenstehung nichts zu tun. Derer verschossener individueller Arbeit, zum Beispiel durch eine sinnfreie Umschauflung eines Sandbergs (Musterbeispiel wenn man über sowas redet) wird zwar in der Physik entsprechend gleich gewertet, aber nicht in der Betriebs-Wirtschaft.
Dort ist Arbeit (über alle Schulen hinweg) immer definiert als sinnvoll, planmäßig und zweckorientiert.

Solche Dinge, wie sinnfrei im Kreis laufen oder gar Zerstörung von Werten sind also kein Teil des schöpferischen Arbeitsprozesses und werden demnach auch nicht berücksichtigt.
Sie sind allerdings auch kaum Fehlerquelle. Der Grund dafür liegt in ihrem allseitigen Auftauchen. Was überall gleich auftaucht in einer Verhältnisentstehung, ändert nicht das Verhältnis!
Wenn man also davon ausgeht, dass verdeckt unter sinnvoller Arbeit (Definition!) in jedem größeren Unternehmen ein Idiot rumläuft, der leere Abfalltonnen ein zweites Mal leert und keinem fällts auf (manchmal ist es ja auch der Chef), dann beeinflusst das nicht den Wert wegen statistischem Ausgleich.

Unternehmen, die in besonderem Maße erkannt oder nicht erkannt sinnfreie Arbeit verbuchen, verlassen den Freien Markt in der Regel recht schnell. Manchmal gelangen sie gar nicht mehr dahin und sind schon pleite, bevor die Warenproduktion beendet ist. Im Realsozialismus erkennt man sie an hohen Subventionen für nichts.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 2265

Das ändert absolut nichts am Warencharakter des Produkts. Es kann trotzdem verkauft werden, muss aber unter Herstellkosten verkauft werden um wenigstens einen Teil der Produktionskosten zu decken.
Passiert. Passiert sogar öfter als man denkt. Der Wert der Ware in unserem Hochtechnologie-Zeitalter sinkt blitzschnell durch Fortschritt. Man beachte nur die Chip-Industrie und Anhängiges. Wer darauf wettet, dass der Marktpreis seines Computers bei unveränderter Ausstattung in 3 Jahren noch gleich sein wird, muss schon ein ungeheurer Optimist sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Das wäre dann der Fall, in dem der Arbeiter den Kapitalisten ausbeutet. Der Arbeiter hat seinen Lohn in der Tasche, wenn das Produkt auf den Markt kommt, der Kapitalist muss den Verlust tragen.
Die WARE kommt auf den Markt. Produkte sind auch Dinge, die jemand für sich selbst erschafft. Ich erwähnte das Beispiel des autarken Bauern, der seinen Kohl für sich anbaut.
Warum ist diese Unterscheidung wichtig? Weil Wertbetrachtung nur Waren umfasst.
Jetzt zur Frage:
Der Verwertungsprozess des Kapitals kann in die Hose gehen. Durch eigene Fehler oder äußere Umstände. Ein Fehler kann sein, den Wert der Arbeitskraft zu missachten und einen Lohn zu bezahlen, der höher oder gleich des Leistungsvermögens ist. Dann kann man wirklich nicht sagen, dass diese Arbeitskraft ausgebeutet werden wird/ wurde.
Aber, Achtung! Das misst sich nicht über die Bilanz des Unternehmens, wo Verluste an tausend anderen Stellen eintreten können, sondern verbleibt im Vergleich des Wertes und Leistungsvermögen.
Dass letzteres sinnvoll ausgeschöpft wird, liegt in der Verantwortung und im Eigeninteresse des Kapitalisten. Wenn er die gekaufte Arbeitskraft nicht auschöpft, dann ist es sein Fehler, für den er niemand anders verantwortlich machen kann. Zum fehlerfreien Handeln eines Kapitalisten gehört auch das Entlassen der Arbeitskräfte, die vertraglich zugesicherte Qualität der Arbeitskraft aus welchen Gründen auch immer nicht bieten.
 
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sportsgeist

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Dass Du unendlich viel Arbeit in ein Produkt stecken kannst, das am Ende nichts wert ist.
... haben die im Osten doch in einem 70-jährigen Großfeldversuch "erfolgreich" getestet

maximaler Aufwand bei minimalstem Ertrag
wie man halt so arbeitet, in linken Kreisen und Weltanschauungen
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Den voraussichtlichen Wert (den Marktpreis vor Beginn der Produktion) kanntest Du. Den Marktpreis zum Zeitpunkt der Markteinführung Deines Produkts konntest Du nicht kennen.

Du hättest allerdings Dein Produkt schon vor der Produktion über die Warenterminbörse verkaufen können. Dann hätten die Teilnehmer dieser Wettbude Dein Marktrisiko übernommen.

"Markteinführung" ist schon wieder ein spezieller Begriff, der das erstmalige Einführen einer Ware und damit sehr viel mehr Problemstellungen umfasst.
Das Erscheinen eines weiteren Herstellers auf dem Markt ist keine "Markteinführung".

Sofern eine Ware auf dem Markt existiert, ist der aktuelle Wert (Ausdruck im Marktpreis) bekannt. Richtig ist, dass der zukünftige immer Spekulation ist, aber Marktprofis liegen anhand der Kenntnis vergangener Entwicklung, genauer Abwägung zukünftiger fast immer richtig. Die beachten alles, was Veränderung des Wertes bringen könnte. Zum Beispiel bei Rohstoffen die Erleichterung oder Erschwerung des Aufwandes zur Förderung.
Umso näher der Zeitpunkt der Prognose ist, umso einfacher.
Bei bestimmten Waren kann man sich Vertiefung in den Marktpreis sogar schenken. Es gibt Waren, die seit Jahrzehnten annähernd gleichen Arbeitsaufwand benötigen und nirgendwo Einsparungsmöglichkeiten bei der Produktion ahnen lassen.
 
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KurtNabb

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Hier redest Du von einem Kostenproblem des Unternehmens. Diese betrieblichen Dinge haben mit dem gesellschaftlichen Umstand der Wertenstehung nichts zu tun. Derer verschossener individueller Arbeit, zum Beispiel durch eine sinnfreie Umschauflung eines Sandbergs (Musterbeispiel wenn man über sowas redet) wird zwar in der Physik entsprechend gleich gewertet, aber nicht in der Betriebs-Wirtschaft.
Dort ist Arbeit (über alle Schulen hinweg) immer definiert als sinnvoll, planmäßig und zweckorientiert.

Solche Dinge, wie sinnfrei im Kreis laufen oder gar Zerstörung von Werten sind also kein Teil des schöpferischen Arbeitsprozesses und werden demnach auch nicht berücksichtigt.
Sie sind allerdings auch kaum Fehlerquelle. Der Grund dafür liegt in ihrem allseitigen Auftauchen. Was überall gleich auftaucht in einer Verhältnisentstehung, ändert nicht das Verhältnis!
Wenn man also davon ausgeht, dass verdeckt unter sinnvoller Arbeit (Definition!) in jedem größeren Unternehmen ein Idiot rumläuft, der leere Abfalltonnen ein zweites Mal leert und keinem fällts auf (manchmal ist es ja auch der Chef), dann beeinflusst das nicht den Wert wegen statistischem Ausgleich.

Unternehmen, die in besonderem Maße erkannt oder nicht erkannt sinnfreie Arbeit verbuchen, verlassen den Freien Markt in der Regel recht schnell. Manchmal gelangen sie gar nicht mehr dahin und sind schon pleite, bevor die Warenproduktion beendet ist. Im Realsozialismus erkennt man sie an hohen Subventionen für nichts.

Statt endlich zuzugeben, dass Dein gesellschaftlicher Arbeitswert eine Kopfgeburt ohne jeglichen Bezug zur Praxis ist und in der aktuellen Betriebswirtschaftslehre aus eben diesem Grund nicht existiert, beginnst Du nun wild zu faseln.

Wie ein Theologe, dem man das Theodizee-Problem vorlegt.
 

KurtNabb

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Die Ware kommt auf den Markt. Produkte sind auch Dinge, die jemand für sich selbst erschafft. Ich erwähnte das Beispiel des autarken Bauern, der seinen Kohl für sich anbaut.
Warum ist diese Unterscheidung wichtig? Weil Wertbetrachtung nur Waren umfasst.
Jetzt zur Frage:
Der Verwertungsprozess des Kapitals kann in die Hose gehen. Durch eigene Fehler oder äußere Umstände. Ein Fehler kann sein, den Wert der Arbeitskraft zu missachten und einen Lohn zu bezahlen, der höher oder gleich des Leistungsvermögens ist. Dann kann man wirklich nicht sagen, dass diese Arbeitskraft ausgebeutet werden wird/ wurde.
Aber, Achtung! Das misst sich nicht über die Bilanz des Unternehmens, wo Verluste an tausend anderen Stellen eintreten können, sondern verbleibt im Vergleich des Wertes und Leistungsvermögen.
Dass letzteres sinnvoll ausgeschöpft wird, liegt in der Verantwortung und im Eigeninteresse des Kapitalisten. Wenn er die gekaufte Arbeitskraft nicht auschöpft, dann ist es sein Fehler, für den er niemand anders verantwortlich machen kann. Zum fehlerfreien Handeln eines Kapitalisten gehört auch das Entlassen der Arbeitskräfte, die vertraglich zugesicherte Qualität der Arbeitskraft aus welchen Gründen auch immer nicht bieten.

Wenn Du nicht voll zitierst, solltest Du die Auslassung kenntlich machen.

Zur Sache: Ein Produkt ist ein Produkt, und wenn es auf dem Markt angeboten wird, kannst Du es meinetwegen auch Ware nennen. Es bleibt aber ein Produkt.

Natürlich liegen Fehler des Unternehmers in dessen Verantwortung. Eben deshalb muss er einen Risikozuschlag in die Kalkulation aufnehmen. Geht's gut, nennst Du diesen Risikozuschlag "Ausbeutung", geht's schlecht, kommt der Unternehmer 0 auf 0 raus, und wenn's ganz schlecht geht, legt er auch noch drauf.

Der Arbeiter, der seinen vereinbarten Lohn bekommt, kann also auch nicht ausgebeutet sein. Er leistet, er kriegt Geld.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Du hättest allerdings Dein Produkt schon vor der Produktion über die Warenterminbörse verkaufen können. Dann hätten die Teilnehmer dieser Wettbude Dein Marktrisiko übernommen.

Nein, weil industriell oder individuell angefertigte Waren auf diesen Börsen nicht gehandelt werden.
Der Begriff Warenterminbörse ist deshalb eigentlich zu umfassend. Besser wäre als Begriff nur Terminbörse. An ihm sähe man auch, worauf es ankommt: auf Verschiebung der eigentlichen Erfüllung des Vertrages.
Deine Idee, dass wegen Terminverschiebung die Ware der einen Seite noch nicht produziert worden ist, muss nicht zutreffen. Die kann auch schon im Lager liegen.
Die Risiken und Chancen des Terminhandels liegen weniger in Wert-Verschiebungen, als in Preis-Schwankungen unabhängig des Wertes.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Wenn Du nicht voll zitierst, solltest Du die Auslassung kenntlich machen.
Ich zitiere genau das, worauf ich eingehe. In folgenden Teilen dann den Rest. Die Teilung ist notwendig, weil du in manche Beiträge soviel Durcheinander reinpappst, dass geschlossene Antwort in einem Chaos von Monsterantworten verenden würde.
 

KurtNabb

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"Markteinführung" ist schon wieder ein spezieller Begriff, der das erstmalige Einführen einer Ware und damit sehr viel mehr Problemstellungen umfasst.
Das Erscheinen eines weiteren Herstellers auf dem Markt, ist das keine "Markteinführung".

Sofern eine Ware auf dem Markt existiert, ist der aktuelle Wert (Ausdruck im Marktpreis) bekannt. Richtig ist, dass der zukünftige immer Spekulation ist, aber Marktprofis liegen anhand der Kenntnis vergangener Entwicklung, genauer Abwägung zukünftiger fast immer richtig. Die beachten alles, was Veränderung des Wertes bringen könnte. Zum Beispiel bei Rohstoffen die Erleichterung oder Erschwerung des Aufwandes zur Förderung.
Umso näher der Zeitpunkt der Prognose ist, umso einfacher.
Bei bestimmten Waren kann man sich Vertiefung in den Marktpreis sogar schenken. Es gibt Waren, die seit Jahrzehnten annähernd gleichen Arbeitsaufwand benötigen und nirgendwo Einsparungsmöglichkeiten bei der Produktion ahnen lassen.

Nehmen wir unsere Gewindestange. Die wurde früher aus einem Draht geschnitten, heute wird sie gerollt. Obwohl Gewindestangen schon Jahrzehnte auf dem Markt waren, ist die erste gerollte Stange aus dem neuen Unternehmen XY doch neu auf dem Markt eingeführt: Weder gab es vorher gerollte Gewindestangen, noch gab es das Unternehmen XY.

Dein Gefasel über die Präzision der Marktprofis kann nicht verschleiern, das meine Aussage korrekt ist. Den Marktpreis zum Zeitpunkt der Markteinführung Deines Produkts konntest Du nicht kennen.
 

KurtNabb

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Ich zitiere genau das, worauf ich eingehe. In folgenden Teilen dann den Rest. Die Teilung ist notwendig, weil du in manche Beiträge soviel Durcheinander reinpappst, dass geschlossene Antwort in einem Chaos von Monsterantworten verenden würde.

Mach's kenntlich, dann ist's gut.
 

KurtNabb

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Nein, weil industriell oder individuell angefertigte Waren auf diesen Börsen nicht gehandelt werden.
Der Begriff Warenterminbörse ist deshalb eigentlich zu umfassend. Besser wäre als Begriff nur Terminbörse. An ihm sähe man auch, worauf es ankommt: auf Verschiebung der eigentlichen Erfüllung des Vertrages.
Deine Idee, dass wegen Terminverschiebung die Ware der einen Seite noch nicht produziert worden ist, muss nicht zutreffen. Die kann auch schon im Lager liegen.
Die Risiken und Chancen des Terminhandels liegen weniger in Wert-Verschiebungen, als in Preis-Schwankungen unabhängig des Wertes.

Das ist doch schon wieder Käse. An Warenterminbörsen wird alles mögliche gehandelt, unter anderem auch Industrieprodukte wie Metalle.

Deine Ware, Dein Produkt, oder was auch immer, hat genau den Wert, den Du beim Verkauf erlöst. Nicht mehr und nicht weniger. Alles, was Du vorher ermittelst, sind kalkulatorische Näherungswerte. Und wenn Du das gut machst, und keine äußeren Einflüsse hinzukommen (wie zum Beispiel eine Corona-Krise) triffst Du mit Deiner Kalkulation (oder Deiner Schätzung) das Ergebnis in guter Näherung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

... wenn es auf dem Markt angeboten wird, kannst Du es meinetwegen auch Ware nennen.
Es geht bei diesem und anderen Hinweisen auf fragliche Begriffe nicht vordergründig um mich. Ich möchte, dass Du weniger Widersprüche beim Verständnis hast.
Begriffe müssen eindeutig sein, sonst erfüllen sie ihren Zweck nicht.
Das Produkt einer Liebe ist eben nicht das Gleiche, wie das Produkt eines Kapitalisten. Das zum Zweck des Selbstverbrauches geschinderte Produkt eines autarken Bauern ist keines von beiden.

Wir müssen uns darüber klar sein, was eine Ware und was ein Produkt ist, sonst kann man den Dingen nicht auf den Grund kommen. Die bürgerlichen Theorien gehen mit den Begriffen fahrlässig um. Deshalb landen sie ja auch in Wirrniss. Im Alltag ist es problemlos, solche Begriffe herzunehmen, in der Wissenschaft ist es tödlich.

Geht's gut, nennst Du diesen Risikozuschlag "Ausbeutung"
nein, das ist freie Interpretation von Dir, sehr freie ... :nono:
Die Arbeitskraft kauft ein Kapitalist gewöhnlich zu ihrem Wert. Ohne irgendwelche obskuren "Risikozuschläge". Er kauft sie zu ihrem Wert in der Gewissheit der Einzigartigkeit dieser Ware, mehr Wert erzeugen zu können, als sie selbst wert ist. (Daher kommt der abgeleitete marxistische Begriff MEHRWERT)
Die Abpressung des Mehrwertes lässt sich der Kapitalist selten entgehen. Dieser Vorgang und nur dieser Vorgang ist im Marxismus mit Ausbeutung der Arbeitskraft gemeint.
Der Kapitalist bezahlt nicht die Leistung des Lohnarbeiters. Die ist gewöhnlich gar nicht Gegenstand des Vertrages mit dem Lohnarbeiter. Die Leistungsergebnisse gehören dem Lohnarbeiter auch nicht.

Es gibt ein paar Tricks die Mehrwertabpressung zu verschleiern und gleichzeitig zu erhöhen. Zum Beispiel durch sogenannten Leistungslohn, der aber in der Regel nur Leistungsanteillohn ist. Dann bekommt der Schindernde bei Erfüllung oder Übererfüllung von Normen etwas zusätzlich zum Normallohn. Ändert aber nichts am Umstand, dass er von darüber liegendem Teil nichts bekommt. Das Prinzip ist nicht aufgehoben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

... Preise, und damit auch das Kapital bilden sich einfach aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage.
Diese Theorie ist weit verbreitet und zerschmettert sich an eigenen Prämissen. Sowohl Angebot, als auch Nachfrage sind laut theorieverwandter Definition längst preisbestimmt.
Auch wenns 9 von 10 Leuten nachplärren, diese Theorie ist mathematisch vernichtet.
Einzig feststellbar ist und das wiederum kann jeder auf einem Markt beobachten, dass kurzfristig veränderte MENGEN von Waren zu Preisschwankungen führen können.
Einfachste Logik; dass dann anderes den bis dahin stehenden Marktpreis bestimmt hat. Um "irgendetwas" :D muss ja geschwankt worden sein.

Ich könnte Dir bei obiger Behauptung auch anders kommen:
Wie bestimmt sich denn der Wert nach Deiner obigen Theorie, wenn Angebot und Nachfrage gleich sind?
Viel Spaß beim Grübeln ...
 
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