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Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

sportsgeist

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Was genau willst du widerlegt haben mit deiner seltsamen Uhr?
Du hast noch nicht ein konkretes Beispiel geliefert und noch mal, es geht um den jeweiligen Arbeitsplatz.

Selbst ein studierter Ingenieur hat keinen anspruchsvollen Arbeitsplatz, wenn die Tätigkeit eine isolierte, spezifische Entwicklungsaufgabe ist.
... achso darum gehts in Wahrheit
keine weiteren Fragen, Kienzle

und nein, den Test wie mit [MENTION=3705]LOA-Partei[/MENTION], ob du diese sehr anmaßende Behauptung auch wirklich aufrecht erhalten könntest, in dem ich dir hochkomplexe naturwissenschaftliche Aufgaben stelle, bei denen du dich bis auf die Knochen blamieren würdest, machen wir jetzt nicht ...

... ich nehme das "nicht anspruchsvoll" jetzt einfach mal sportlich so hin, mein Herrgott
;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

... ich kenne ehrlich gesagt Niemanden (ernsthaftes schon gar nicht), der den ollen Kalle rausholte, wenn er ne Kalkulation machen will
Das wäre auch die Blödheit höchster Stufe, wenn jemand glaubt, Karl Marx hätte Anleitungs-Bücher dafür verfasst. Die Blödheit ist aber nicht minder, wenn Buchalter, Kalkulierer, Betriebswirte oder deren Hilfskräfte glauben, ihre Fachausbildung könnte die Erkenntnisse aus ganz anderer Disziplin ersetzen. Manche dieser Idioten außerhalb des Forums entblößen sich nicht, dann auch noch generöse Gesten a la "der olle Kalle" abzupupsen, als ob sie Einblick in makroökonomische Hintergründe hätten.

Und jetzt zu Dir, sportsgeist, auf den das Obige natürlich nicht zutrifft, denn jegliche Anmaßung liegt Dir ja fern. :)
Immerhin hat Dein Berufskurs gereicht, die Generalfehler von Metadatas zu kommentieren, der zum einen die Produktivität eines Arbeitsplatzes mit der Arbeitsleistung eines AN verwechselt hat und beides als nicht messbar glaubt. Die Einführung der ZEIT war dabei der entscheidende Hinweis.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

... achso darum gehts in Wahrheit
keine weiteren Fragen, Kienzle

und nein, den Test wie mit [MENTION=3705]LOA-Partei[/MENTION], ob du diese sehr anmaßende Behauptung auch wirklich aufrecht erhalten könntest, in dem ich dir hochkomplexe naturwissenschaftliche Aufgaben stelle, bei denen du dich bis auf die Knochen blamieren würdest, machen wir jetzt nicht ...

... ich nehme das "[COLOR="#0000FF"]nicht anspruchsvoll[/COLOR]" jetzt einfach mal sportlich so hin, mein Herrgott
;)

Mal abgesehen davon, dass du so einen Test eh nicht stellen könntest, ist es noch einmal die Frage des Arbeitsplatzes nicht des Berufs.
Ein einfacher Arbeitsplatz ist zum Beispiel auch der des Hämatopathologie Laborarztes, weil er eine klar umrissene Aufgabe innerhab der Institution hat. Hingegen ist zum Beispiel der Oberarzt ein anspruchsvoller Arbeitsplatz, weil Fürungs- Organisations- und Überwachungsaufgaben des Personals und der Institution hinzu kommen.
Bei dem Ingenieurbeispiel ist diese Unterscheidung analog anzuwenden.
 

Pommes

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sehe ich ehrlich gesagt nicht so ...
... aber du hast auch keine Anhaltspunkte mitgeliefert, an welchen Kriterien du diese Behauptung festmachst

Das ist ja der springende Punkt, je anspruchsvoller der Arbeitsplatz ist desto vielfältiger werden die Kriterien und damit steigt auch das Problem der Bewertung.
Wie willst du die Arbeit eins Arbeiters bewerten der nur sein Fachgebiet bedienen kann, im Vergleich zu der sprichwörtlichen Wollmilchsau?
 

Pommes

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... sehe ich anders

Es ist aber so!
Ne anspruchsvolle Leistung und ein anspruchsvoller Arbeitsplatz sind zweierlei und das verwechselst du meines Erachtens.
Wenn du eine anspruchsvolle Leistung zu erledigen hast ist das relativ übersichtlich, du holst dir den passenden Profi an Bord und der macht das schon.
Wenn der Arbeitsplatz jedoch viele unterschiedliche anspruchsvolle Leistungen bedienen muß sieht die Sache schon anders aus, jetzt mußt du jemanden finden der alle diese unterschiedlichen anspruchsvollen Leistungen bedienen kann und dessen Einsatz zu bewerten dürfte dann schon deutlich schwieriger sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Das Attribut "anspruchsvoll" mag für einen Arbeitsplatz noch charakterisierend sein. Für Arbeitsleistung ist dieses Attribut sinnfrei, denn dort gehts nur noch um Vergleichs-Maß.
 

sportsgeist

Deutscher Bundespräsident
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Es ist aber so!
Ne anspruchsvolle Leistung und ein anspruchsvoller Arbeitsplatz sind zweierlei und das verwechselst du meines Erachtens.
Wenn du eine anspruchsvolle Leistung zu erledigen hast ist das relativ übersichtlich, du holst dir den passenden Profi an Bord und der macht das schon.
Wenn der Arbeitsplatz jedoch viele unterschiedliche anspruchsvolle Leistungen bedienen muß sieht die Sache schon anders aus, jetzt mußt du jemanden finden der alle diese unterschiedlichen anspruchsvollen Leistungen bedienen kann und dessen Einsatz zu bewerten dürfte dann schon deutlich schwieriger sein.
wie schon mehrfach gesagt, kenn ich genügend Arbeitsplätze und Berufsfelder ... insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich ... die sind hochkomplex, dennoch ist die erbrachte Leistung am Ende des Tages mehr oder weniger genau meßbar ... wenn man die richtige "Uhr" zum Messen hat
 

Pommes

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wie schon mehrfach gesagt, kenn ich genügend Arbeitsplätze und Berufsfelder ... insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich ... die sind hochkomplex, dennoch ist die erbrachte Leistung am Ende des Tages mehr oder weniger genau meßbar ... wenn man die richtige "Uhr" zum Messen hat

Die richtige Uhr hast du aber nicht.
Wenn der Job ne Eierlegendewollmilchsau verlangt läßt sich das am Ende des Tages nicht mehr bewerten, da kannst nur beten das die Sau bleibt.
 

sportsgeist

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Die richtige Uhr hast du aber nicht.
Wenn der Job ne Eierlegendewollmilchsau verlangt läßt sich das am Ende des Tages nicht mehr bewerten, da kannst nur beten das die Sau bleibt.
... es ist ein Fehler, die eigene Unfähigkeit grundsätzlich auf Andere zu übertragen

wenn du deine Leistungsträger nicht beurteilen kannst, ist das ja deine Sache
aber nicht meine ...
 

Eisbär

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Hier mal ein Vorschlag, wie man angeschlagene Volkswirtschaften wirksam(!) unter die Arme greifen kann.

Wirtschaftliche Erholung durch Gesell-Geld

Der entscheidende Faktor für die Erholung der Wirtschaft ist die Unterstützung der privater Nachfrage – nicht die Unterstützung von kriselnden Unternehmen und Hasardeuren. Mit einer vorübergehenden alternativen Währung à la Gesell könnte dies gelingen.

Die Hilfsprogramme der Regierungen zur Unterstützung der Unternehmenswelt in und nach der Corona-Pandemie könnten in großen Senkgruben versickern, die mehrmals erfolglos gefüllt werden müssen. Der Schlüsselfaktor für die Rettung der Volkswirtschaft vor dem Kollaps besteht stattdessen darin, die private Nachfrage in Gang zu setzen und das Verbraucher verhalten wieder-herzustellen. Zeitlich begrenztes Gesell-Geld – dessen Wert mit der Zeit abnimmt – kann Schwung in den Konsum und die gesamte Wirtschaft bringen.

Aktuell ist die private Nachfrage nach Gütern, privaten Dienstleistungen und Reisen zusammen gebrochen. Dies ist zum Teil auf politisch bedingte Beschränkungen wie Quarantänen und geschlossene Grenzen zurückzuführen,aber auch auf die Zukunftsängste der Verbraucher. Der Schlüsselfaktor für die Erholung der Wirtschaft ist daher das Ingangsetzen des privaten Konsums und die Wiederherstellung des Verbraucherverhaltens – nicht die Unterstützung von kriselnden Unternehmen und Hasardeuren. Wenn der Staat vorübergehend eine alternative Währung schafft – Gesell-Geld – deren Wert im Laufe der Zeit abnimmt,würde die Nachfrage an Dynamik gewinnen.

Wertverlust bei Nicht ausgeben Zum Beispiel könnte jede erwachsene Person 10.000 Schwedische Kronen und jedes Kind5.000 Schwedische Kronen Gesell-Geld auf einem speziellen Konto erhalten, das mit einer digitalen Karte verbunden ist. In jeder neuen Woche, die beginnt, wird der Wert des verbleibenden Geldes auf dem Konto automatisch um beispielsweise 2 oder 3 Prozent reduziert. Dieses System funktioniert wie eine Steuer auf Bargeld und gibt den Menschen Anreize, das Gesell-Geld so schnell wie möglich auszugeben.

Das Geld wäre in erster Linie im Einzelhandel und privaten Dienstleistungssektor gültig, in begrenztem Umfang im Lebensmittelhandel,aber definitiv nicht verwendbar für Investitionen an der Börse oder in Immobilien. Geschäfte und Restaurants könnten dann mit dem Gesell-Geld die lokalen Mieten und Gehälter teilweise bezahlen. Das Geld würde kontinuierlich besteuert. Auf diese Weise kann das Gesell-Geld schnell zirkulieren und den Konsum viele Male anregen. https://www.inwo.de/uploads/media/pdfs/03_svensson2.pdf
 

Eisbär

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FAZ-Artikel
EZB : Lob der Negativzinsen!

Alle reden jetzt von den Anleihekäufen der EZB. Aber was ist eigentlich mit dem anderen wichtigen unkonventionellen Instrument der Notenbank - den Negativzinsen? Eine Untersuchung geht dem nach.

Während Europa durch den Streit über das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) in Atem gehalten wird, hat die Notenbank jetzt eine aufwendige Untersuchung zur Wirkung ihres anderen großen unkonventionellen Instruments vorgelegt: der Negativzinsen. Auch dieses Thema ist nicht weniger heikel, unter anderem wird gerade in den Vereinigten Staaten vehement über den Einsatz dieses Instruments gestritten.

Die EZB-Ökonomen Miguel Boucinha und Lorenzo Burlon kommen in einem am Mittwoch veröffentlichten Aufsatz im „Economic Bulletin“ der Notenbank zu dem Ergebnis, die Negativzinspolitik habe zu einer verstärkten Kreditvergabe der Banken an die Realwirtschaft geführt. Die EZB betrachtet dieses Instrument den Angaben zufolge noch nicht als ausgereizt, der Zins hat also noch nicht seine Untergrenze erreicht. Gleichwohl ist die Negativzinspolitik offenkundig mit ungewollten Nebenwirkungen verbunden. Unter anderem wird die Möglichkeit angesprochen, dass die Menschen als Reaktion verstärkt Bargeld horten könnten, statt ihr Portfolio zugunsten von längerfristigeren und riskanteren Wertanlagen umzuschichten. Im Augenblick aber gebe es keine starken Anzeichen für so ein Leckwerden („leakage“) des Bankensystems, schreiben die Autoren. Während zwar in der Tat eine verstärkte Nachfrage nach Bargeld von Seiten der Banken zu beobachten gewesen sei, habe dies doch keineswegs ein solches Ausmaß erreicht, dass man dies als Signal für ein Abfließen von Liquidität aus dem Bankensystem ins Bargeld werten könnte.
(...)
Die Untersuchung legt jedenfalls nahe, dass das Instrument gewirkt habe. Der seit 2014 geltende negative Einlagenzinssatz in der Eurozone habe das Kreditwachstum bis 2019 um 0,7 Prozent je Jahr erhöht, heißt es. Dazu passe, dass auch die Banken selbst in einer regelmäßigen Befragung („Bank lending survey“) angegeben hätten, das Volumen von Unternehmens- und Verbraucherkrediten erhöht zu haben. Die EZB schätzt, das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone habe Ende 2019 dank der unkonventionellen Maßnahmen wie Negativzinsen und Anleihekäufe etwa 2,5 bis 3Prozent höher gelegen als ohne sie und die Inflation sei 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte im Jahr höher ausgefallen. Hiervon soll ungefähr jeweils ein Sechstel auf das Instrument des negativen Einlagenzinssatzes zurückzuführen sein.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ezb-lob-der-negativzinsen-16768205.html

Das solche Maßnahmen die Kreditvergaben, und damit die Wirtschaft dauerhaft(!) ankurbeln, war doch von Anfang an klar! 0,5% auf Zentralbankeinlagen reicht jedoch nicht aus! Wir warten alle auf angemessene Bargeldsteuern! Dadurch wird die gesamte, von der EZB ausgegebene Liquidität dauerhaft Nachfrage in den Märkten vollziehen. Dann haben wir Dauerkonjunktur, Vollbetriebs-Wirtschaft, Höchstlöhne und breitgefächerten Wohlstand. Arbeit wird sich wieder richtig lohnen. Eine Wirtschaftswunderzeit 2.0 wird das auf gekommene Elend der letzten 30 Jahre einfach so wegwischen.
 

Eisbär

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Interessanter Artikel über die Vasallen der Volksausbeuter erschienen:


attac-Kritik am Finanzsystem als Rechtfertigung leistungsloser Kapitaleinkommen

Unter der Schlagzeile »Kritik am Finanzsystem« rechtfertigt attac-Finanzfachmann Alfred Eibl das kapitalistische Prinzip der leistungslosen Geldvermehrung: Wer Geld im Überfluss besitzt, soll dafür auch Zinsen bekommen. Wie dies möglich ist in einer Volkswirtschaft, deren Leistung aktuell um 13 % zurückgegangen ist, verrät er nicht. Corona-Rezession bei gleichzeitiger weiterer Vermehrung von Geldvermögen und Schulden - ist das die Agenda des globalisierungskritischen Netzwerks? Die Fairconomy-Referentinnen Beate Bockting und Alwine Schreiber-Martens widersprechen Eibls Argumentation.
Alfred Eibl sagt: »Fakt ist jetzt, dass das Geld bei Minuszinsen auch zahlenmäßig weniger wird. Proteste dagegen nehmen zu. Die grundsätzliche Frage ist, ob diese Politik sinnvoll ist: Sparen zu bestrafen und zugleich Kreditnahme für Spekulationszwecke zu unterstützen. Wir von ATTAC finden das unangemessen. Die Zentralbank stellt Geld zur Verfügung, um den Wirtschaftskreislauf am Laufen zu halten. Leiht sich jemand Geld, sollte er eine Leihgebühr bezahlen, Zinsen eben. Das Problem ist nicht, wie hoch der Zinssatz ist, sondern welche Wirtschaftspolitik gemacht wird.«

Beate Bockting merkt dazu an: »Wenn es also stimmt, dass das Geld bei Minuszinsen auch zahlenmäßig weniger wird, heißt das ja auch, dass Schulden getilgt werden. Das sollte doch im Sinne von attac sein?« Eibel macht zwar die Dimension von Geldvermögen und Schulden deutlich, doch ohne die Konsequenzen aufzuzeigen: »Das private Geld der Geschäftsbanken bewegt sich aber in der Größenordnung von 13 Billionen.« Bei einer Verzinsung mit lediglich einem Prozent ergeben sich daraus leistungslose Einkommen von jährlich 130 Milliarden Euro. Anstatt jedoch zu kritisieren, dass Regierungen durch staatliche Kreditprogramme die Zinssätze am Kapitalmarkt künstlich hochhalten, während die Wirtschaftslage schon lange keine positive Verzinsung des Geldkapitals mehr rechtfertigt, unterstützt Eibl die Kritik der Kapital-Lobbyisten an der EZB-Zinspolitik: »Proteste dagegen nehmen zu«, heißt es im Interview und weiter: »Die grundsätzliche Frage ist, ob diese Politik sinnvoll ist: Sparen zu bestrafen und zugleich Kreditnahme für Spekulationszwecke zu unterstützen. Wir von ATTAC finden das unangemessen.« Dabei weiß man bei attac sehr wohl, dass die Hälfte der Bevölkerung über keine nennenswerten Ersparnisse verfügt und lediglich das obere Segment der Wohlstandspyramide Geldvermögen besitzt, die den verbreiteten Freibetrag für Negativzinsen von 100.000 € übersteigen.

Der im Namen von attac formulierte Satz: »Leiht sich jemand Geld, sollte er eine Leihgebühr bezahlen, Zinsen eben. Das Problem ist nicht, wie hoch der Zinssatz ist, sondern welche Wirtschaftspolitik gemacht wird«, ist ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen, der nicht von seinem ersparten oder geerbten Vermögen lebt. Und es ist ein Schlag ins Gesicht jedes Unternehmers, der Fremdkapital braucht, um eine gute Idee und ein engagiertes Business umzusetzen.

Beate Bockting stellt darüber hinaus klar: »Die EZB bestraft auch nicht das Sparen. Sie macht nur deutlich, dass es keine risikofreien positiven Zinsen mehr geben kann. Wenn das Wachstum aufgrund von ökologischen Grenzen und Sättigung stagniert oder sogar zurückgeht, dann sollten Sparer doch bereit sein, den Investoren für den relativen Werterhalt ihrer Ersparnisse einen kleinen Prozentsatz der Tilgungssumme zu erlassen (Negativzinsen). Es gibt kein Recht auf positive Zinsen. Und es macht auch keinen Sinn, dass potentielle Investoren immer noch positive Zinsen erwirtschaften sollen.«
ganzer Artikel: https://www.inwo.de/medienkommentar...chtfertigung-leistungsloser-kapitaleinkommen/




Die lohnabhängigen Privathaushalte müssen von je her, mit immer größeren Teilen ihrer Arbeitserträge die leistungslosen Kapitaleinkommen der wenigen vermögenden Privathaushalte finanzieren. Da diese Umverteilung mit zunehmender Marktsättigung „von selbst“ aufhört, müssen die Vasallen & Lobbyisten reagieren, wodurch man leicht erkennen kann, wer Freund und Feind der Lohnabrechnung und Haushaltskasse ist.
 

Eisbär

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Hier der zweite Teil vom attac-Artikel:

In ihrer Leserzuschrift an die „junge Welt“ ergänzt Alwine Schreiber-Martens: »Warum sollte eigentlich immer für geliehenes Geld eine Leihgebühr bezahlt werden - wenn doch Kreditmittel/Geldvermögen im Überfluss Anlage suchen? Deshalb sind doch die Zinsen am Kapitalmarkt so niedrig! Da werden sogar negative Renditen akzeptiert! Die EZB beeinflusst den kurzfristigen Zins am Geldmarkt. Und der sollte immer deutlich unter dem für längerfristige Mittel liegen - damit eben für Bankkunden die längerfristige Festlegung attraktiver ist! Da bleibt doch der EZB nur Negativzins! Und richtig: hier geht es nicht um die Höhe des Zinssatzes, sondern um die Höhe der Differenz dieser beiden Sätze am Geld- und am Kapitalmarkt.«

Es ist schwer nachvollziehbar, warum Alfred Eibl als Mitglied im Koordinierungskreis des Netzwerks attac Deutschland mit Schwerpunkt Finanzmärkte und Steuern sich dafür hergibt, milliardenschwere Zinserträge des Finanzkapitals zu rechtfertigen. Bedauerlich ist es auch, dass Gitta Düperthal für die linke Zeitung „junge Welt“ so unkritisch interviewt und selbst die Mär von der »Enteignung der Kleinsparerinnen und Kleinsparer« kolportiert. Auch sie müsste wissen, dass die unterstellte Belastung der Kleinsparer durch Minuszinsen oder daraus resultierende Geldgebühren Unsinn ist. Schon eine kurze Überschlagsrechnung entlarvt dieses Lobby-Argument:

Wenn eine Familie über den Monat verteilt durchschnittlich 300 € im Geldbeutel hat und durchschnittlich 1.000 € auf dem Girokonto, würde eine Geldgebühr von 4% auf Bargeld und 3% auf täglich fällige Einlagen sie mit monatlich 3,50 € belasten. Sollten ihre langfristigen Ersparnisse von 10.000 € (das ist schon mehr als die meisten haben) tatsächlich ebenfalls negativ verzinst werden, sagen wir mit -1% (-2%), kostete sie das jährlich 100 € (200 €). Bedenkt man weiterhin, dass unter aktuell üblichen Bedingungen jedem Kontohalter ein Freibetrag von 100.000 € eingeräumt wird, bevor überhaupt Negativzinsen erhoben werden, entlarvt sich die Verlogenheit dieser Argumentation endgültig.

Ein negatives Zinsniveau führt zu sinkenden Preisen, höheren Löhnen, ggf. zu einer geringeren Steuerlast. Es ermöglicht die Beendigung der schleichenden Inflation und es entlastet all jene Unternehmerinnen und Unternehmer, die auf Fremdkapital angewiesen sind, im Überlebenskampf gegen die Konzerne und die Finanzindustrie. Hinzu kommen für jede/n Einzelne/n die ökologischen Ersparnisse einer Postwachstumsökonomie. Ein weites Feld, das sich attac-Protagonisten erarbeiten sollten, anstatt diese Chancen zu diskreditieren.https://www.inwo.de/medienkommentar...chtfertigung-leistungsloser-kapitaleinkommen/



Fest steht für mich u.a., dass das Finanzkapital die Gesellschaft nicht in Ruhe lassen kann, solange sie über das Machtinstrument „Geldverknappung“, also das kostenlose entziehen und festsetzen von liquidem (Zentralbank-) Geld verfügt. Zentralbankgeld ist eine öffentliche Einrichtung, welche ausschließlich(!) dem Austausch von Gütern, Dienstleistung und Arbeitsleistung vorbehalten ist! Alles andere ist eine wirtschaftsfeindliche Zweckentfremdung und muss durch ausreichende Liquiditäts-Gebühren verhindert werden.

Auf deutsch gesagt haben wir erst unsere Ruhe, wenn jede Art von Geldstreik durch ausreichende Liquiditätskosten auf Bargeld und Zentralbankguthaben zerstört worden ist!
 

sportsgeist

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Hier der zweite Teil vom attac-Artikel:

In ihrer Leserzuschrift an die „junge Welt“ ergänzt Alwine Schreiber-Martens: »Warum sollte eigentlich immer für geliehenes Geld eine Leihgebühr bezahlt werden ..."
weil auch das Risiko Anderer tragen eine Dienstleistung ist, die wie ziemlich jede Leistung, die einem Nutzen oder Mehrwert dient, eben bezahlt werden will

warum auch sollte ich das Risiko eines Anderen tragen oder tragen helfen, und dafür kein Entgelt verlangen ??!
 

Eisbär

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Hier der zweite Teil vom attac-Artikel:

In ihrer Leserzuschrift an die „junge Welt“ ergänzt Alwine Schreiber-Martens: »Warum sollte eigentlich immer für geliehenes Geld eine Leihgebühr bezahlt werden - wenn doch Kreditmittel/Geldvermögen im Überfluss Anlage suchen?

Gemeint ist hier der sog. "Ur-zins", also dass was Sparer/Anleger für den zeitlich begrenzten Verzicht ihrer Liquidität bekommen. Wenn das Angebot an Liquidität auf den Kreditmärkten steigt, oder gar überhand nimmt, muss der Ur-zins zwingend absinken, genau wie bei einem Überangebot an Kartoffeln auf dem Wochenmarkt.

Die Bankmarge muss selbstverständlich immer gezahlt werden. Bankmargen sind keine Zinsen, sondern Arbeitslohn. Die Bankmargen sinken, wenn der Wettbewerb unter den Geschäftsbanken, mit ihren angebotenen Dienstleistungen ansteigt. Die Bankmarge kann jedoch nie auf Null fallen, weil niemand mehr Dienstleistungen im Bankgewerbe anbieten wird, sobald der Arbeits-Ertrag unterhalb einer lohnenden Grenze fällt.
 

sportsgeist

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Verzicht ihrer Liquidität bekommen. Wenn das Angebot an Liquidität auf den Kreditmärkten steigt, oder gar überhand nimmt, muss der Ur-zins zwingend absinken, genau wie bei einem Überangebot an Kartoffeln auf dem Wochenmarkt.
das tut er ja auch ...

... ich zahle jetzt noch 1% für Kontokorrent
also auf deutsch gesagt ... nix mehr!
jederzeit kurzfristigst verfügbare Liquidität zum Nulltarif

früher waren das mal 8% ... in "Spitzenzeiten" in den 70ern sogar 10, 12 oder gar 14%, welches man für kurzfristige Liquidität hinblättern musste
 

Pommes

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das tut er ja auch ...

... ich zahle jetzt noch 1% für Kontokorrent
also auf deutsch gesagt ... nix mehr!
jederzeit kurzfristigst verfügbare Liquidität zum Nulltarif

früher waren das mal 8% ... in "Spitzenzeiten" in den 70ern sogar 10, 12 oder gar 14%, welches man für kurzfristige Liquidität hinblättern musste

Null ist aber keine Grenze, die Kartoffeln werden nämlich schwarz und dann wird der Zins negativ.
 

sportsgeist

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Null ist aber keine Grenze, die Kartoffeln werden nämlich schwarz und dann wird der Zins negativ.
der Zins für Otto Normalsterblich wird nicht negativ werden, sonst könnte einfach jeder das Arbeiten aufhören und vom Schuldenmachen leben (mit negativen Zinsen)
 

Pommes

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der Zins für Otto Normalsterblich wird nicht negativ werden, sonst könnte einfach jeder das Arbeiten aufhören und vom Schuldenmachen leben (mit negativen Zinsen)

Gibt es doch längst, da schau her:

Geld fürs Schuldenmachen

Wer sich Geld leiht, verdient daran: Zum ersten Mal vergibt eine Bank in Deutschland einen Kredit mit negativen Zinsen an Privatkunden. Der Tabubruch dürfte vor allem helfen, den Anbieter ins Gespräch zu bringen.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/finanz...l?ticket=ST-13060010-pDHc3lWuVM39Ysq514Rq-ap2
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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