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Hunger durch Agrar-Subvention

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»Ein Kind, das heute verhungert, wird ermordet«

http://www.fluter.de/de/essen/heft/8226/

Welche Rolle spielen die Subventionen für die europäische Landwirtschaft?
Das sogenannte Agrardumping ist mörderisch. Im letzten Jahr haben die Industrienationen 349 Milliarden Dollar an Produktions- und Exportsubventionen für Bauern ausgegeben. Die Überproduktion, die so entsteht, wird nach Afrika exportiert. Sie können auf jedem afrikanischen Markt deutsches oder französisches Obst, Gemüs oder Geflügel kaufen – für die Hälfte des Preises der afrikanischen Produkte. Der Bauer, der unter sengender Sonne mit seiner Frau und den Kindern den Acker bestellt, hat keine Chance gegen die Subventionen. Und dann wundern wir uns, wenn die Überlebenden auf morsche Kähne gehen und über das Mittelmeer oder den Atlantik nach Europa zu flüchten versuchen.

Mir ist nicht klar, wie dieser Mechanismus funktioniert. Nehmen wir an, die EU streicht alle Agrarsubventionen. Die Bauern der EU gehen Pleite. Die Agrarproduktion weltweit sinkt durch die Stilllegung der europ. Ackerflächen. Die EU muss also ihren Nahrungsmittelbedarf im "Ausland" decken. Verringerte Produktion bei gleichbleibender Nachfrage lässt die Weltmarkt-Preise für Agrargüter in die Höhe schießen. Der afrikanische Bauer der soviel Land besitzt, dass er Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, freut sich.

Allerdings ist der Bauer, der Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, wohl nicht derjenige welcher hungert. Sondern der Hungernde ist derjenige, der das nicht kann. Dieser muss jetzt seine Nahrung statt billig in der EU, deutlich teurer beim einheimischen Bauern kaufen. Dieser kann dafür in der EU vielleicht ein Auto kaufen, oder wenigstens ein neues Handy.

Prinzipiell würde ich annehmen, dass wenn die Produktion von Nahrungsmitteln, welche bisher von der EU mit 350Mrd Euro pro Jahr subventioniert wird, nicht mehr subventioniert wird, die produzierte Nahrung weltweit weniger und teurer wird.

Wie hilft die Einstellung (eines Teils) der europäischen Nahrungsproduktion denjenigen die bisher zu arm waren Nahrung zu kaufen?
 
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http://www.fluter.de/de/essen/heft/8226/



Mir ist nicht klar, wie dieser Mechanismus funktioniert. Nehmen wir an, die EU streicht alle Agrarsubventionen. Die Bauern der EU gehen Pleite. Die Agrarproduktion weltweit sinkt durch die Stilllegung der europ. Ackerflächen. Die EU muss also ihren Nahrungsmittelbedarf im "Ausland" decken. Verringerte Produktion bei gleichbleibender Nachfrage lässt die Weltmarkt-Preise für Agrargüter in die Höhe schießen. Der afrikanische Bauer der soviel Land besitzt, dass er Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, freut sich.

Allerdings ist der Bauer, der Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, wohl nicht derjenige welcher hungert. Sondern der Hungernde ist derjenige, der das nicht kann. Dieser muss jetzt seine Nahrung statt billig in der EU, deutlich teurer beim einheimischen Bauern kaufen. Dieser kann dafür in der EU vielleicht ein Auto kaufen, oder wenigstens ein neues Handy.

Prinzipiell würde ich annehmen, dass wenn die Produktion von Nahrungsmitteln, welche bisher von der EU mit 350Mrd Euro pro Jahr subventioniert wird, nicht mehr subventioniert wird, die produzierte Nahrung weltweit weniger und teurer wird.

Wie hilft die Einstellung (eines Teils) der europäischen Nahrungsproduktion denjenigen die bisher zu arm waren Nahrung zu kaufen?

Das spiel geht anders herum. Durch die Subventionsmechanismen kommt es zu Überproduktionen, welche unter dem gestehehungskosten in andere , z.B. Afrikanische, Märkte gedrückt wird, da es billiger ist, als diese Überproduktionen zu vernichten. Dies aber ruiniert den Markt für die heimischen Erzeuger, die dadurch ihrer Einkommen verlustig werden.

Allerdings ist es so, das in Europa inzwischen nur noch weitgehend das Landbesitz/eigentum subventioniert wird, nicht mehr die eigendliche Produktion.
 
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Söldner
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Das spiel geht anders herum. Durch die Subventionsmechanismen kommt es zu Überproduktionen, welche unter dem gestehehungskosten in andere , z.B. Afrikanische, Märkte gedrückt wird, da es billiger ist, als diese Überproduktionen zu vernichten. Dies aber ruiniert den Markt für die heimischen Erzeuger, die dadurch ihrer Einkommen verlustig werden.
Das ist richtig, aber es geht mir um "Hunger durch Agrarsubvention", nicht um die "Gewinnspanne afrikanischer Nahrungsmittelerzeuger". Ein heimischer Nahrungs-Erzeuger hungert nicht, wenn er kein Einkommen erzielt, weil er die Nahrung, die er braucht, selber erzeugen kann. Schließlich verhungert ein Bauer nicht, weil er die Nahrung die er produziert, nicht verkaufen kann, um für das Geld Nahrung zu kaufen.
 
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Das ist richtig, aber es geht mir um "Hunger durch Agrarsubvention", nicht um die "Gewinnspanne afrikanischer Nahrungsmittelerzeuger". Ein heimischer Nahrungs-Erzeuger hungert nicht, wenn er kein Einkommen erzielt, weil er die Nahrung, die er braucht, selber erzeugen kann. Schließlich verhungert ein Bauer nicht, weil er die Nahrung die er produziert, nicht verkaufen kann, um für das Geld Nahrung zu kaufen.

Ohne Einkommen nix einkaufen, auch keine nahrungsmitel.............ohne Einkommen kein Saatgut......ohne Einkommen uU kein Zugtier/Traktor usw....
Niemand nimmt Dir deine Erträge ab, wenn er auf dem markt importierte Wahre billiger bekommt......langfristig sinken dadurch die Einkommen aller auf diesem Markt, da eine funktionierende Landwirtschaft ja auch andere Bereiche, z.B. das Handwerk, mit am Leben hält....
Natürlich könnte Bäuerlein sich selbst versorgen... wenn er keine Steuern/Pacht usw zahlen muß....das ist aber auch in Afrika meist nicht der Fall...
 
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Mir ist nicht klar, wie dieser Mechanismus funktioniert. Nehmen wir an, die EU streicht alle Agrarsubventionen. Die Bauern der EU gehen Pleite. Die Agrarproduktion weltweit sinkt durch die Stilllegung der europ. Ackerflächen.


Es würden natürlich nicht alle pleite gehen. Gleichwohl natürlich viele, denn offensichtlich werden die meisten nur durch staatliche Subventionen am Leben gehalten. Die EU-Agrarsubventionen stellen ein gutes Beispiel für staatlich-bürokratische Eingriffe und die daraus resultierenden Irrsinn dar.

Weltweit würde die Agrarproduktion nicht sinken, sondern im Gegenteil anwachsen. Da gäbe es endlich eine Chance für die Landwirtschaften in der III. Welt und in Schwellenländern. Solange zig Milliarden an Subventionen in Europa (und Nordamerika) für die Landwirtschaft fließen, wird der Wettbewerb natürlich extrem verzerrt und die Landwirtschaften in ärmeren Ländern haben keine Chance.


Prinzipiell würde ich annehmen, dass wenn die Produktion von Nahrungsmitteln, welche bisher von der EU mit 350Mrd Euro pro Jahr subventioniert wird, nicht mehr subventioniert wird, die produzierte Nahrung weltweit weniger und teurer wird.


Nö. Es würde weltweit mehr produziert, weil endlich ganze Kontinente anfangen könnten zu produzieren (bislang lohnt es sich nicht). Und teurer würde es auch nicht - im Gegenteil. Es würde ein fairer, globaler Wettbewerb stattfinden, der weltweit für ein großes Angebot zu günstigen Preisen sorgt.

So wie bei jedem anderen Produkt, welches unter fairen Bedingungen am weltweiten Handel teilnimmt.


Wie hilft die Einstellung (eines Teils) der europäischen Nahrungsproduktion denjenigen die bisher zu arm waren Nahrung zu kaufen?


Nicht im Geringsten. Und es ist Hohn und Spott, einerseits großartige "Brot für die Welt" und sonstigen Entwicklungs-Tinnef zu veranstalten und sich andererseits ausgerechnet auf dem wichtigsten Gebiet, der Nahrungsmittelproduktion, als Totschläger via Subventionen zu verhalten.

Vor einer Weile sah ich mal eine Doku. Also in Afrika lohnt es sich nur in den Bereichen überhaupt Landwirtschaft zu betreiben, die weder von Nordamerika, noch von Europa bedient werden. Kakao wäre so ein Beispiel.

Es lohnt sich nicht, selbst als Landwirt in Afrika zu schuften und auf dem Markt die Früchte der eigenen Arbeit anzubieten, wenn dann mal wieder ein LKW von Miserior oder "Brot für die Welt" um die Ecke kommt und die Reis- und Mehlsäcke kostenlos unter den Leuten verjubelt.

Die Landwirtschaften von Europa und Nordamerika sind streng sozialistisch organisiert. Da gibt es staatlich festgelegte Einheitspreise und weil das ganze so natürlich eh nicht funktionieren würde, auch noch staatliche Subventionen nach staatlich festgelegten Regeln. Ergebnis: teils wird sogar für die Müllhalde produziert, völlig verzerrte Marktsituation, ärmere Länder haben nicht den Hauch einer Chance, gegen die Subventionspraxis anzustinken. Und der Mist kostet auch noch einen ordentlichen 3-stelligen Milliardenbetrag. Ein völliger Hirnriss.

Jetlag
 

Pommes

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Mir ist nicht klar, wie dieser Mechanismus funktioniert. Nehmen wir an, die EU streicht alle Agrarsubventionen. Die Bauern der EU gehen Pleite. Die Agrarproduktion weltweit sinkt durch die Stilllegung der europ. Ackerflächen. Die EU muss also ihren Nahrungsmittelbedarf im "Ausland" decken. Verringerte Produktion bei gleichbleibender Nachfrage lässt die Weltmarkt-Preise für Agrargüter in die Höhe schießen. Der afrikanische Bauer der soviel Land besitzt, dass er Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, freut sich.

Allerdings ist der Bauer, der Nahrungs-Überschüsse zum Verkauf erzielen kann, wohl nicht derjenige welcher hungert. Sondern der Hungernde ist derjenige, der das nicht kann. Dieser muss jetzt seine Nahrung statt billig in der EU, deutlich teurer beim einheimischen Bauern kaufen. Dieser kann dafür in der EU vielleicht ein Auto kaufen, oder wenigstens ein neues Handy.

Prinzipiell würde ich annehmen, dass wenn die Produktion von Nahrungsmitteln, welche bisher von der EU mit 350Mrd Euro pro Jahr subventioniert wird, nicht mehr subventioniert wird, die produzierte Nahrung weltweit weniger und teurer wird.

Wie hilft die Einstellung (eines Teils) der europäischen Nahrungsproduktion denjenigen die bisher zu arm waren Nahrung zu kaufen?

Zunächst muß man mal feststellen das es hier gar keine oder kaum noch klassische Landwirtschaft gibt, hier in Europa sind hoch spezialisierte Betriebe entstanden die nur noch über Wachstum existieren können und die werden subventioniert bis zum Stehkragen, damit sie ihre Produkte zu Schleuderpreisen in der dritten Welt verramschen können.
Wir machen damit in der dritten Welt die Märkte kaputt weil man dort zu solchen Preisen gar nicht produzieren kann.
 
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Zunächst muß man mal feststellen das es hier gar keine oder kaum noch klassische Landwirtschaft gibt, hier in Europa sind hoch spezialisierte Betriebe entstanden die nur noch über Wachstum existieren können und die werden subventioniert bis zum Stehkragen, damit sie ihre Produkte zu Schleuderpreisen in der dritten Welt verramschen können.
Wir machen damit in der dritten Welt die Märkte kaputt weil man dort zu solchen Preisen gar nicht produzieren kann.

ganz so schlimm ist es nicht. gerade Europa wird von noch von relativ kleinen, inhabergeführten Betrieben beherrscht, die aber zuhnemend Konkurenz von großen Kapitalsgesellschaften bekommen, vor allem im Osten.
natürlich ist auch die landwirtschaft nicht vom wachstumszwang befreit, und das geht in dieser Branche, von Nieschen abgesehen, nur über mengenwachstum.
Und mengenwachstum geht wiederum nur über Flächenausweitung....deswegen geben jedes jahr eine Viezahl inhabergeführter betriebe auf, bzw müssen in den neben- oder Zuerwerb abwandern.( die Vorstufe vom Aufgeben).
Bei der Preislage von Agrarrohstoffen, im verhältniss zu dem Produktionskosten, bedingt durch eine vielzahlt von marktbeherschenden Oligopolen(handel, Verarbeitung), ist eine kostendeckende produktion ohne Subventionierung derzeit schwer denkbar, wobei ein großer Teil der Subventionen direkt über den Landwirt zu den Bodeneigentümern fließt, und auch in die Betriebsmitteln, die Subventionaszahlungen eingepreist sind...
 

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Weib, unsüß
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Soeben geht es auf Phoenix um den Wahnsinn der Subventionspolitik.
U. A. auch um die Landwirtschaft.
 
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Ohne Einkommen nix einkaufen, auch keine nahrungsmitel.............ohne Einkommen kein Saatgut......ohne Einkommen uU kein Zugtier/Traktor usw....
Ich dachte immer Saatgut entnimmt ein Bauer seiner Ernte und Zugtiere füttert er mit seiner Ernte.

Niemand nimmt Dir deine Erträge ab, wenn er auf dem markt importierte Wahre billiger bekommt......langfristig sinken dadurch die Einkommen aller auf diesem Markt, da eine funktionierende Landwirtschaft ja auch andere Bereiche, z.B. das Handwerk, mit am Leben hält....
Verstehe ich nicht. Wieso wird das Handwerk durch billige Lebensmittel aus Europa nicht, aber durch teure Lebensmittel aus dem Inland schon, am Leben erhalten?

Natürlich könnte Bäuerlein sich selbst versorgen... wenn er keine Steuern/Pacht usw zahlen muß....das ist aber auch in Afrika meist nicht der Fall...
Der Bauer könnte sich also ernähren und wird lediglich daran gehindert. Aber wer sagt, dass er nach Wegbleiben der Importe nicht auch daran gehindert wird. Man könnte einfach die Steuern/Pacht erhöhen, da er jetzt mehr verdient.
 
OP
Söldner
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Es würden natürlich nicht alle pleite gehen. Gleichwohl natürlich viele, denn offensichtlich werden die meisten nur durch staatliche Subventionen am Leben gehalten. Die EU-Agrarsubventionen stellen ein gutes Beispiel für staatlich-bürokratische Eingriffe und die daraus resultierenden Irrsinn dar.

Weltweit würde die Agrarproduktion nicht sinken, sondern im Gegenteil anwachsen. Da gäbe es endlich eine Chance für die Landwirtschaften in der III. Welt und in Schwellenländern. Solange zig Milliarden an Subventionen in Europa (und Nordamerika) für die Landwirtschaft fließen, wird der Wettbewerb natürlich extrem verzerrt und die Landwirtschaften in ärmeren Ländern haben keine Chance.

Nö. Es würde weltweit mehr produziert, weil endlich ganze Kontinente anfangen könnten zu produzieren (bislang lohnt es sich nicht). Und teurer würde es auch nicht - im Gegenteil. Es würde ein fairer, globaler Wettbewerb stattfinden, der weltweit für ein großes Angebot zu günstigen Preisen sorgt.
Du erklärst allerdings nicht den wirtschaftlichen Mechanismus, der solche Folgen erzeugen würde, sondern argumentierst mit Phrasen wie "Irsinn", "fairer globaler Wettbewerb", "verzerrt", "keine Chance". Ein sachlich analytisches Argument hast du nicht?

Es lohnt sich nicht, selbst als Landwirt in Afrika zu schuften und auf dem Markt die Früchte der eigenen Arbeit anzubieten, wenn dann mal wieder ein LKW von Miserior oder "Brot für die Welt" um die Ecke kommt und die Reis- und Mehlsäcke kostenlos unter den Leuten verjubelt.
Mich interessiert allerdings nicht, ob sich Landwirtschaft in Afrika lohnen würde, sondern wie die Abschaffung von Agrar-Subventionen den Hungernden in der Welt helfen könnte.

Die Landwirtschaften von Europa und Nordamerika sind streng sozialistisch organisiert. Da gibt es staatlich festgelegte Einheitspreise und weil das ganze so natürlich eh nicht funktionieren würde, auch noch staatliche Subventionen nach staatlich festgelegten Regeln. Ergebnis: teils wird sogar für die Müllhalde produziert, völlig verzerrte Marktsituation, ärmere Länder haben nicht den Hauch einer Chance, gegen die Subventionspraxis anzustinken.
Hm. Dein Argument wäre also in etwa: Sozialismus=schlecht, Kapitalismus=gut?
 

That's me

Weib, unsüß
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Ich dachte immer Saatgut entnimmt ein Bauer seiner Ernte und Zugtiere füttert er mit seiner Ernte.

Das geht nicht bei allen Pflanzen so einfach.....Zugtiere müssen uU. ersetzt werden........



Verstehe ich nicht. Wieso wird das Handwerk durch billige Lebensmittel aus Europa nicht, aber durch teure Lebensmittel aus dem Inland schon, am Leben erhalten?

Handwerker, vor allem die im ländlichen Raum, brauchen ja Arbeit, oder Aufträge, um ein Einkommen zu generieren, udn ein Großteil der Aufträge kommen aus der Landwirtschaft......

Der Bauer könnte sich also ernähren und wird lediglich daran gehindert. Aber wer sagt, dass er nach Wegbleiben der Importe nicht auch daran gehindert wird. Man könnte einfach die Steuern/Pacht erhöhen, da er jetzt mehr verdient.

Weil die urbane Bevölkerung von irgendwem ernährt werden muß? Damit ist er wieder im geschäft, hat Einkommen, kann mit seinem Einkommen konsumieren, z.B. Waren städtischer Wirtschaftsteilnehmer....:rolleyes2:
 

Smoker

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Ich bin sehr dafür sowieso den großteil unserer Agrarproduktion nach Afrika out zu sourcen. Europäische und speziell deutsche Bauern sind die teuersten Arbeitslosen der Welt. Ohne die ständige Subventionierung könnte sich kein einziger am Markt halten. Und wer sich Bauern mal anschaut... das sind alles andere als arme Leute. Jüngst hat ein ortsansässiger Bauer begonnen sein 4. Haus zu bauen... und wer bezahlts? Ich selbstsändiger Trottel der zur Miete wohnt... :))

Agrar in Afrika wäre günstig, und würde den Menschen da unten mehr helfen als jede Entwicklungshilfe. Und wenn dann ein paar Bauern arbeitslos sind... ist das immernoch billiger als das was wir jetzt haben.
 
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Ich bin sehr dafür sowieso den großteil unserer Agrarproduktion nach Afrika out zu sourcen. Europäische und speziell deutsche Bauern sind die teuersten Arbeitslosen der Welt. Ohne die ständige Subventionierung könnte sich kein einziger am Markt halten. Und wer sich Bauern mal anschaut... das sind alles andere als arme Leute. Jüngst hat ein ortsansässiger Bauer begonnen sein 4. Haus zu bauen... und wer bezahlts? Ich selbstsändiger Trottel der zur Miete wohnt... :))

Agrar in Afrika wäre günstig, und würde den Menschen da unten mehr helfen als jede Entwicklungshilfe. Und wenn dann ein paar Bauern arbeitslos sind... ist das immernoch billiger als das was wir jetzt haben.

Wir können gern mal eine Weile tauschen.....weil die bauernschaft so reich ist, geben jedes jahr Tausende auf..
Wenn da so viel Geld zu verdienen ist, es gibt unmengen Betriebe die such händeringend Nachfolger, also auf, frisch an´s Werk........:rolleyes2:
 
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Das geht nicht bei allen Pflanzen so einfach.....Zugtiere müssen uU. ersetzt werden........
Die züchtet man.

Handwerker, vor allem die im ländlichen Raum, brauchen ja Arbeit, oder Aufträge, um ein Einkommen zu generieren, udn ein Großteil der Aufträge kommen aus der Landwirtschaft......
Ja, gut, da stellt sich dann die Frage, womit sie die Lebensmittel aus der EU bezahlen, wenn sie kein Einkommen haben.

Weil die urbane Bevölkerung von irgendwem ernährt werden muß? Damit ist er wieder im geschäft, hat Einkommen, kann mit seinem Einkommen konsumieren, z.B. Waren städtischer Wirtschaftsteilnehmer....:rolleyes2:
Ja. Und was hilft das den Hungernden?
 
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Agrar in Afrika wäre günstig, und würde den Menschen da unten mehr helfen als jede Entwicklungshilfe. Und wenn dann ein paar Bauern arbeitslos sind... ist das immernoch billiger als das was wir jetzt haben.
Inwiefern würde das den Afrikanern helfen, wenn sie ihre Nahrungsmittel nach Europa verkaufen?

Das war einmal. Inzw. dürfen die das gar nicht mehr, sondern müssen es kaufen. Ebenso die dazu passenden Pestizide, die genau auf das Saatgut abgestimmt sind.
Das müssen sie nicht. Niemand muss von Monsanto Produkte kaufen.
 

Smoker

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Inwiefern würde das den Afrikanern helfen, wenn sie ihre Nahrungsmittel nach Europa verkaufen?

Warum ist Afrika so arm? Weil es weder geregelte Märkte noch Infrastruktur noch nennenswerte Produktion gibt. War bei den Chinesen auch so bis auf den Unterschied daß die Chinesen wenigstens in einigen Ballungszentren eine gute Infrastruktur hatten.

Aber um das alles zu entwickeln braucht man Stabilität viel Zeit und noch mehr Geld. Bis auf Zeit haben Afrikaner nichts davon.

Landwirtschaft ist anders.. dazu braucht man nur 2 Dinge. Boden und Arbeitskraft. Beides gibts genug in Afrika. Und mit dem erwirtschafteten Geld kommt mit ein wenig Glück und Hilfe von aussen Stabiltät. Und man kann langsam aber sicher auch die Infrastruktur ausbauen.
 

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Inwiefern würde das den Afrikanern helfen, wenn sie ihre Nahrungsmittel nach Europa verkaufen?

Das müssen sie nicht. Niemand muss von Monsanto Produkte kaufen.

Dann lügt die von mir verlinkte Seite eben, oder du bist schlicht nicht umfangreich informiert.

TM, die denkt es lohnt keine Diskussion mit Monsantoleugnern
 
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Landwirtschaft ist anders.. dazu braucht man nur 2 Dinge. Boden und Arbeitskraft. Beides gibts genug in Afrika. Und mit dem erwirtschafteten Geld kommt mit ein wenig Glück und Hilfe von aussen Stabiltät. Und man kann langsam aber sicher auch die Infrastruktur ausbauen.
Sicher, aber da besteht kein Zusammenhang zu den EU-Agrarsubventionen. Die Chinesen können ja auch billige EU-Lebensmittel kaufen oder Second-Hand Klamotten kriegen, trotzdem haben die eine eigene Lebensmittel und Textil-Industrie aufgebaut. Mit ein wenig Pech reichen die Nahrungsmittel in Afrika nicht mehr aus, wenn die zahlungskräftigen Europäer den Markt leerkaufen, dann fängt das große Sterben an.

Der Abbau von Handelsbeschränkungen zwischen Mexiko und USA hat die Ernährungs-Situation der mexikanischen Armen kein bisschen verbessert. Im Gegenteil. Die Amis kaufen den ganzen Mais auf und treiben die Preise hoch. Warum solle das im Falle der EU anders sein?
 
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Dann lügt die von mir verlinkte Seite eben, oder du bist schlicht nicht umfangreich informiert.

TM, die denkt es lohnt keine Diskussion mit Monsantoleugnern
Monsanto-Leugner, der ist neu. :)
Nein, Webseiten lügen nie, ich hab auch eine: http://www.inkota.de/fileadmin/user..._INKOTA_u.a._Konzernmacht_grenzenlos_2015.pdf

die Saatgutmärkte in Afrika südlich der Sahara wirtschaftlich interessant, denn dort stammen bislang bis zu 90% des Saatguts aus der Ernte und Zucht der Bauern und Bäuerinnen selbst.

Da 90% des Saatgutes aus eigener Zucht stammen sind sie offensichtlich nicht gezwungen Saatgut von Monsanto zu verwenden - würde ich meinen.
 

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