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Oder: Wider das Vergessen...
Eine beachtliche Frau, diese reale Queen. Sympathisch, mit einer stillen Eloquenz, eine wirkliche Dame. Und wahrscheinlich wird Charles mit seiner Camilla noch lange auf die Thronbesetzung in England warten müssen. Denn Elizabeth II wird wohl die Gene von Queen Mum geerbt haben. Lang lebe die Königin – es wird sich vermutlich bewahrheiten. Es sei ihr gegönnt.
Auch wenn der Pomp, Glanz und Glitter in den noch bestehenden Königshäusern angesichts der Lage in der Welt deplatziert erscheint, so schaut doch gerne die Friseurbesucherin in die im Salon herumliegenden Gazetten. Ein bisschen (vermeintlich) heile Welt. ;-)
Die „Queen von Berlin“ hatte sich am Abend in eine lange lila Gewandung geworfen. „Letzer Versuch lila“ hieß es vormals. ;-) Die Gallionsfigur der Republik, seine „Laberität“ hatte sich einen Orden umgehängt. Und war bei der lustigen Bootsfahrt mit Lizzy der Meinung, die am Ufer stehende und winkende Bevölkerung würde ihm Ovationen darbringen. Und winkte, und winkte… „Bundespräsident Gauck winkt vielleicht etwas zu engagiert“ schrieb die BZ. ;-)
Und weiter
<<Und Bundespräsident Joachim Gauck? Der gab an Bord den fuchtelnden Stadtführer. Zwischendurch winke, winke. Zur traurigen Miene der Königin passte am allerbesten die schlaffe Deutschland-Fahne, unter der sie 33 Minuten zum Reichstag schippern musste.<< BZ
Und das mit dem Gastgeschenk kam auch nicht so richtig an. Na ja, Gefallen macht schön.
"Das ist eine lustige Farbe für ein Pferd", kommentierte die Queen das Bild.
Nanu, kennt sie denn nicht Marc Chagalls „Der Turm der blauen Pferde“?
<Das Gemälde der Künstlerin Nicole Leidenfrost zeigt Elizabeth im Alter von etwa neun Jahren auf einem Pony. "Pferd in Royalblau" entstand nach der Vorlage eines alten Fotos, auf dem auch ihr Vater George VI. (1895-1952) zu sehen ist. "Soll das mein Vater sein?", sagte sie zu Gauck, der gut gelaunt zurückfragte, ob sie ihn nicht erkenne. Die Antwort: "Nein."<<
Desweiteren werden Pressestimmen aus England zitiert, die nicht sonderlich “amused” ob der Geschenkewahl klingen.
<<<<Deutlich werden auch die britischen Journalisten. „Queen baffled by portrait“, schreibt der „Telegraph“ („Königin verdutzt von Portrait“). Der „Guardian“ spricht von einer "unangenehmen" Situation. Und der „Express“ geht sogar so weit zu sagen: „Germans insult Queen with state 'portrait' which looks like work of a five-year-old“ („Deutsche beleidigen Königin mit Portrait, das aussieht wie Werk eines Fünfjährigen“). Aus Palastkreisen war demnach zu hören, das Gemälde entspreche nicht den üblichen „hohen Standards“ für offizielle Geschenke. Vielleicht sollten sich die Briten einfach damit trösten: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. <<
Wie auch immer!
Als ich heute las, dass die Queen das KZ Bergen-Belsen besuchen wollte, da dachte ich zuerst, dass dies ein Vorschlag des “Festkomitees” war, dem Besuch auch die düstere Vergangenheit Deutschlands zu präsentieren. Hatte doch der „Bundessülzkopp gerade in diesem Jahr noch eine der üblichen Betroffenheits-Dankesreden gehalten.
<<Bei der Gedenkfeier zur Befreiung im April in Bergen-Belsen dankte Bundespräsident Joachim Gauck ausdrücklich den britischen Soldaten: "Sie kamen hier her in Zeiten der Unmenschlichkeit - sie kamen als Menschen. Und: Die britischen Soldaten waren Botschafter einer demokratischen Kultur, die nicht auf Rache am Feind bedacht war, sondern dem Recht und der Menschenwürde auch in Deutschland wieder zu neuer Geltung verhelfen sollte." << ARD
Umso angenehmer war ich überrascht, dass der Besuch dem eigenen Wunsch der Queen geschuldet war. Ganz privat.
Ich denke, dass solch ein Staatsbesuch, wie er jetzt von der englischen Königin absolviert wurde, zehnmal begrüßenswerter ist, als solche Leute wie den Schokokriegsmann aus der Ukraine in Deutschland zu empfangen.
Was denken Sie über solche „Events“?