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"Der Fürst", "Der Wüstenplanet" und co. - Sachbücher und Belletristik über "Politik"

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"Der Fürst", "Der Wüstenplanet" und co. - Sachbücher und Belletristik über "Politik"

Hier geht es um Literatur - Sachbücher und Belletristik - die sich mit dem "Politischem" an sich auseinandersetzen. Was ist "Politik" überhaupt. Wie wird sie in den Wissenschaften und der Literatur reflektiert. Ein Beispiel aus der Wissenschaft ist Carl Schmitts Essay "Der Begriff des Politischen". Für Schmitt ist da Politik die Bestimmung von Freund und Feind und somit führt von Politik der Weg schnell zu Konflikten, wo einer auf der Strecke bleibt. Weil er der Feind ist, den man schlimmstenfalls vernichten muss.
Andere Werke, die das "Politische" zum Gegenstand haben, sind nicht weniger düster.

Man denke da nur an Macchiavellis Der Fürst, dass in einer Doku über den Florentiner als "Handbuch für Diktatoren" beschrieben wurde. Allerdings war Macchiavelli politisch nicht sonderlich erfolgreich und schon daher sind seine Handreichungen über Mord und Verrat, Hinterlist und Intrige mit Vorsicht zu genießen. Friedrich II. von Preußen schrieb einen "Anti-Macchiavel" und hatte politisch wesentlich mehr Erfolg. Allerdings mit exakt den Methoden, die Macchiavelli empfahl: Skrupellosigkeit, Entschlossenheit und jene "Virtu", die Friedrich II. um Haaresbreite am Untergang vorbeischrammen ließ.

Was gibt es da noch an "politischer" Literatur?
 
OP
Beverly
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politische Belletristik

Aus der Belletristik habe ich anzubieten:

Die Brüder Lautensack von Lion Feuchtwanger.

Der Roman spielt am Ende der Weimarer Republik und in den ersten Monaten der Nazi-Diktatur. Einer der Brüder Lautensack, Oskar Lautensack ist Hellseher (vermutlich in Anlehnung an Hanussen). Oskar hat viele menschliche Schwächen, aber seine Gaben - Telepathie, Hypnose und Präkognition - sind echt und tiefgründig. Nur versteht Oskar kaum einer so richtig und er selbst hat zu viele menschliche Schwächen. Sein Erfolg bei Frauen korrumpiert ihn und die, die er wirklich haben will, flüchtet vor ihm.
Finanziell ist Oskar stets auf Halb Acht - bis er sich mit den Nazis einlässt!
Da ist sein Bruder Hannsjörg schon lange. Die Beziehung zu SA-Führer Proell hat aus den Kleinganoven einen erfolgreichen Polit-Ganoven gemacht. Hannsjörg setzt Beziehungen und Macht skrupellos ein, um der Verurteilung wegen Mordes zu entkommen und nach der Machtergreifung der Nazis sich an seinen Feinden zu rächen ...

Feuchtwanger zeichnet da die ganze Kleinleichkeit und Erbärmlichkeit "großer" Politik. Systematische Verarschung der Menschen, an der sich auch Oskar Lautensack mit seiner "Schau" beteiligt, die Intrigen der Schwerindustrie, welche die Nazis finanzieren. Die verblödete und korrupte Elite, die den "aus dem Sumpf geholten" Nazis ihre Beziehungen zur Verfügung stellt, um das Recht zu beugen und Hitler an die Macht zu bringen. Die Nazis selbst, die Mord und Totschlag, Lüge und Propaganda mit Fettlebe und Ausschweifungen, Wein, Weib und Gesang verbinden.

Der Wüstenplanet-Zyklus von Frank Herbert, Brian Herbert und Kevin Anderson

Im Laufe der Zeit ist aus dem Roman "Der Wüstenplanet" eine lange, lange Serie geworden. Der Erfolg des hochgelobten Millionensellers mag Herbert und seine Nachfolger dazu animiert haben, immer weiter an dem Epos zu basteln. Schauplatz ist ein "Imperium", dass zumindest nach offiziellen Angaben eine Million (!) Planeten umfasst und in verschiedener Form über Jahrzehntausende existiert.
Zuerst wird das Imperium von den Padischah-Imperatoren aus dem Haus Corrino regiert. Die Corrinos werden von den Atreides regiert, die nun vom W§üstenplaneten Arrakis aus regieren. Nach dem Tod des letzten Atreides "Gottkaiser" Leto II. übernehmen andere Mächte die Herrschaft: der Orden der Bene Gesserit, die "Geehrten Matres" etc.
Als SF-Süchtige habe ich fast alle Romane des Dune-Zyklus gesehen. Ich muss aber sagen, dass es in vieler Hinsicht bessere Romane mit witzigeren Protagonisten, schöneren oder absurderen Welten gibt als das, was im DUNE-Universum vor sich geht.
In einer Hinsicht ist Herberts Epos aber wirklich ein Höhepunkt nicht "nur" der Science Fiction, sondern der Literatur überhaupt:
Als Essay über Herrschaft und die Methoden der Macht!
Ich halte Herbert auch für klug genug, um das so begriffen und beabsichtigt zu haben. Vielleicht mag er sich sogar unverstanden im Grabe umdrehen, wenn Leser und Rezensenten glauben, im DUNE-Universum kämpfen die Guten - die Atreides, die Bene Gesserit, die Fremen - gegen die Bösen - die Corrinos und Harkonnens.
Denn "böse" sind alle!

Die Corrinos sind der Typ leicht dekadenter Herrscher, denen langsam die Zügel der Macht entgleiten. Ihre Harkonnen-Schergen sind einfach Totschläger und Perverse mit Adelstitel. Zusammen sind Corrinos und Harkonnens Auslaufmodelle, die von den Atreides hinweggefegt werden!
Auf dass die Atreides noch viel totaler und grausamer herrschen als ihre Vorgänger! Der "Held" des Zyklus, Paul Muad'dib Atreides sagt von sich selbst, dass er der schlimmste Massenmörder der Geschichte ist.

Und die Atreides regieren über ein Universum, das für einfache Menschen noch schlimmer ist als unsere Welt. Unter den Corrinos hatten sich Soll und Haben noch die Waage gehalten: es gab Unrecht und Terror, aber auch Kultur und ein gutes Leben. Das "Imperium" war für meinen Geschmack zwar zu feudalistisch, aber es gab auch die Dinge, die an der Moderne gut sind. Die Hauptwelt der Corrinos, Kaitain, war angenehm dekadent und kultiviert.
Unter Gottkaiser Leto leben die Menschen alle ihn Lehmziegeldörfern, wie man sie eher in der tiefsten ägyptischen Provinz als in einer Zukunftswelt vermuten würde. Natürlich haben die Herrschenden für ihr Tun immer schöne Rechtfertigungen. Herbert stellt den Kapiteln gar treffliche Sentenzen voran, über deren Sinn ich mir lange den Kopf zerbrochen haben. Bis mir klar wurde, dass es Unsinn war, bestenfalls ein "Geheimcode", der nur der Elite verständlich ist.
So outet sich der "Wüstenplanet" als eine Zukunft, die besser nicht Wirklichkeit werden sollte. Weil in ihr das "Politische", Macht und Herrschaft zum Selbstläufer geworden sind, der eine so große Dynamik hat, dass einfache Menschen und ganze Welten ihm hilflos ausgeliefert sind.
 
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Nun - Heute und bei Licht betrachtet erscheint mir der "Dune" - Zyklus
sehr einfach konstruiert. Ein Messiahs der durch seine "Vissionen" die
Zukunft sehen kann und sie damit verändert. :giggle:
 
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Mir fallen dazu spontan zwei Bücher ein, die mich beide zutiefst bewegt haben.
Zum einen "Of Mice and Men" von John Steinbeck.
Das Buch spielt in Kalifornien zur Zeit der Wirtschaftskrise in den 20er Jahren.

Das andere Buch trägt den Titel "Wegelagerer" und wurde von Horst Bastian geschrieben.


Ich sage euch, ich hab am Ende und immer wieder zwischendurch Rotz und Wasser geheult.
Das Buch handelt direkt nach dem zweiten Weltkrieg (die Anfangsszene spielt in der letzten Bombennacht über Berlin) und dreht sich um einen Jungen, der in besagter Nacht seine ganze Familie verloren hat. Er findet am nächsten Morgen ein kleines Baby und nimmt es mit großem Widerwillen mit auf seine Reisen durch die brandenburgische Landschaft. Immer auf der Flucht. Erst vor den "bösen" Russen, dann vor anderen herumstreunenden Kindern. Er trifft auf seinen Reisen aber auch interessante Menschen. Am Besten kann ich mich an den Russen erinnern, der eine wirklich herzbrechende Geschichte aus den Kriegsjahren erzählt hat.
Die kurzen Momente des "an einem Platz bleiben" rühren immer von einer durch Zufall gefundene Arbeitsstelle (meist auf Bauernhöfen). ...
Eine absolute Kaufempfehlung, falls es jemanden mal in die Hände fallen sollte.
 
OP
Beverly
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Nun - Heute und bei Licht betrachtet erscheint mir der "Dune" - Zyklus
sehr einfach konstruiert. Ein Messiahs der durch seine "Vissionen" die
Zukunft sehen kann und sie damit verändert. :giggle:

So einen Messias hatten wir Deutschen doch letztens - allerdings ist Marketing und die Public Relation bei den Atreides um vieles besser als bei besagtem Messias. "Abandon certainity" klingt halt schicker als "Sieg Heil" und man merkt gar nicht, auf welche üble Jauche man da reinfällt.

Das Spice muss schließlich fließen :)
 
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Ich dachte eigentlich, 'Transfer' von Stanislaw Lem wäre ein politischer Roman .....

auf wikipedia steht das in einem Artikel allerdings etwas anders beschrieben ....

na ja, ist auch schon verdammt lang her, dass ich den mal gelesen hatte, gefallen hat er mir auch nicht so besonders ...


Also ich habe diese grob beschriebene Message dem Buch entnommen:

Die Besatzung eines Raumschiffes lernt die fremde Zivilisation eines von nicht-Menschen belebten Planeten kennen und scheint auf den ersten Blicken und Kontakten analysiert zu haben, dass es sich um eine Gesellschaft handelt, die der (politischen) Unterdrückung ausgesetzt ist.

(ungefähr so war auch der Beschreibungstext für das Buch)

Nach einiger Zeit verlässt die Raumfahrer-Crew nach einer Diskussion über ein mögliches "politisches" Eingreifen diese Zivilisation .... Ergebnis: Kein Eingreifen


http://de.wikipedia.org/wiki/Transfer_(Stanisław_Lem)
 
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Empfehlung: Der Meister und Margarita (von Michail Bulgakow)

ein echt geniales Werk, dass ich mal als Theater-Aufführung gesehen habe


In Wikipedia seht eigentlich schon sehr vieles, - und noch vieles, vieles mehr ....

Signifikante Unterschiede zur Wikipedia-Beschreibung:
- die Geschichte hat mindestens 3 Erzählstränge (Theater-Stück und Buch) (wiki sagt 2)
- die Geschichte soll ziemlich genau 1920 in Moskau fiktiv spielen



Allerdings ist die Geschichte ohne eine stark vereinfachende Einführung nur sehr schwer verständlich; wer das Buch lesen möchte, wird eine sehr weitgehende breit angelegte Beschreibung brauchen.


Die wichtigsten Personen, Orte, überhaupt ein paar 'Highlights' und 'Backgrounds'

Pontius Pilatus, durch seine zentrale Aussage "Ich wasche meine Hände in Unschuld" verdammt dazu, nicht sterben zu können, wegen der Verurteilung von Jesu - wartend auf seine endgültige Erlösung

der Professor der schwarzen Magie (die Verkleidung des Teufels) " .... was denken Sie, natürlich gibt es Gott ...", ausgestattet mit vielfältigen besonderen Fähigkeiten, z. B.
- "Hellsehen" (".... noch heute wird ihr Kopf vom Leibe getrennt ...")
- er kann auch selbst den Leuten den Kopf vom Körper entfernen und diesen auch wieder voll funktionsfähig aufsetzen.
-- Da stellt sich deutlich die Frage, inwieweit ist das Böse schicksals-ändernd ....


die Psychatrie, im Russland des 1920 eine gern benutzte Institution, unbequeme Leute loszuwerden .....

Der Kopf des Menschen - so eine Art Schicksals-Fetisch ?
1. der Kopf ist Beute und mehrfach falsch überbewertet
2. Kriegsherren möchten doch immer den Kopf des Feindes
3. ebenso überwertet die "Kopflosigkeit" - jede Kopflosigkeit ist furchtbar, demnach eben der falsche Ansatz ....



Das Theater in Moskau
fällt im Rahmen der Revolution des schwarzen Professors in dessen Regie und er veranstaltet Aufführungen mit kleinen und auch sehr obskuren Zaubertricks, die die Bevölkerung in Moskau mit seltsamen Wirklichkeiten konfrontiert

Die ganze Geschichte ist gespickt mit allen gängigen Gesellschaftskritiken an so ziemlich jede Adresse.
Ein sehr interessanter Fall ist die Geschichte der Freya, die dazu verdammt ist, an der Grenze zur dunklen Szene zu verharren und an ihrer "Selbstschuld" zu leiden, die ihr das Bürgertum als schlechte Karte bösartig zuspielt. Der Schwarzen Szene ist sie allerdings auch egal.
Nach ihrem Auftrag als "Ballprinzessin" - erwartend ihr Versprechen - wirft Margarita dem schwarzen Professor das üble Nicht-Handeln in Freyas Fall vor.

Daraufhin antwortet er ihr: "Bin ich vielleicht etwa für alles zuständig ? - Mache doch es einfach selbst !"

- : -

"Der Meister und Margarita" ist ein der schönsten Geschichten, die ich kenne.

Das Theaterstück, das ich gesehen habe, war bestimmt 3,5 Stunden (ohne Pausen) lang; davor gab es noch eine Einführung für Leute, um das Geschehen des Stoffes zu erläutern - da war ich nicht dabei, denn ich hatte wo anders einen 2-Stunden-Vortrag über die Story.

Ich hatte mir irgendwann noch ein Buch gekauft mit dem Roman (ca 700 Seiten), das hält sich einigermaßen ähnlich die die Theateraufführung. - Allerdings denke ich, die 700 Seiten sind echt nicht viel Roman-Stoff, der könnte länger sein ....

- Ich gebe allerdings zu, dass ich immer noch nicht alles von der Geschichte kapiere .... ich weis z. B. nicht, welche Rolle dieser Vogel eigentlich spielt, der in den Pilatus-Szene und in im Nachspann des Schwarzen Ball spielt ....

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Meister_und_Margarita
 

interrogativ

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Merkwürdig, ausgerechnet jetzt

wird AH "mein Kampf" zum Verkauf freigegeben.

Warum ..
 
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Zufall, denke ich. Urheberrecht abgelaufen und die kommentierte Fassung war ja schon länger in Arbeit. Der Termin des Ablaufes des Urheberrechtes war ja im voraus bekannt.

Das Machwerk zu lesen ist anstrengend, wenig erhellend, wie auch...?!?!?!
 
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Wird Zeit, dass die linke Zensur und Mystifizierung des Buches ein Ende findet und es frei veröffentlicht wird. Die magischen Verführungskräfte, die darin angeblich zu finden sind, sucht man nämlich vergeblich.

Viele haben "Mein Kampf" schon einmal in der Hand gehabt, aber ich habe bisher noch keinen getroffen, der das Buch auch tatsächlich durchgelesen hat. Alle schimpfen sie nur über den Stil und wechseln das Thema. Vermutlich war "Mein Kampf" im Dritten Reich ein ähnlicher Fall wie Lenins "Werke" in der DDR. Jeder politisch korrekte Bürger hatte Lenin gut sichtbar zuhause im Bücherregal stehen, weil gehört sich halt und falls mal Besuch kommt und so, aber wirklich gelesen hat die wüsten Tiraden so gut wie keiner.
 
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Wird Zeit, dass die linke Zensur und Mystifizierung des Buches ein Ende findet und es frei veröffentlicht wird. Die magischen Verführungskräfte, die darin angeblich zu finden sind, sucht man nämlich vergeblich.

Viele haben "Mein Kampf" schon einmal in der Hand gehabt, aber ich habe bisher noch keinen getroffen, der das Buch auch tatsächlich durchgelesen hat. Alle schimpfen sie nur über den Stil und wechseln das Thema. Vermutlich war "Mein Kampf" im Dritten Reich ein ähnlicher Fall wie Lenins "Werke" in der DDR. Jeder politisch korrekte Bürger hatte Lenin gut sichtbar zuhause im Bücherregal stehen, weil gehört sich halt und falls mal Besuch kommt und so, aber wirklich gelesen hat die wüsten Tiraden so gut wie keiner.

Trotz intensivem Bemühen...bis zu Ende habe ich es nicht geschafft.
(Stilistisch, syntaktisch, aber auch inhaltlich-ideologisch...nein, danke !)
 
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Es ist schlicht nicht lesbar - außer vielleicht für forensische Psychologen. Und es ist erhellend, wenn man was über Hitlers Psyche erfahren will.

Da er aber das "Gschwurbel" ja auch in seinen Reden von sich gegeben hat, stellt sich für mich die viel interessantere Frage, warum so viele Menschen diesem offensichtlichen "Psycho" blindlings gefolgt sind.
 

bourg

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Es ist schlicht nicht lesbar - außer vielleicht für forensische Psychologen. Und es ist erhellend, wenn man was über Hitlers Psyche erfahren will.

Da er aber das "Gschwurbel" ja auch in seinen Reden von sich gegeben hat, stellt sich für mich die viel interessantere Frage, warum so viele Menschen diesem offensichtlichen "Psycho" blindlings gefolgt sind.

Vielleicht sind die Leute heute schlauer geworden (??) - damals wurde das Buch sicherlich weniger zum Lesen verwendet. Der wahre Grund ist aber wohl, dass man es so lange nicht erhielt, außer unter dem Ladentisch. Verbotenes ist immer interessant.
Ich habe das Teil einmal auf einem Krempelmarkt bekommen. Schreckliches Buch - wenn es nur gelesen worden wäre seinerzeit.
 
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Rapower

Gutmensch
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Wird Zeit, dass die linke Zensur und Mystifizierung des Buches ein Ende findet und es frei veröffentlicht wird. Die magischen Verführungskräfte, die darin angeblich zu finden sind, sucht man nämlich vergeblich.

Viele haben "Mein Kampf" schon einmal in der Hand gehabt, aber ich habe bisher noch keinen getroffen, der das Buch auch tatsächlich durchgelesen hat. Alle schimpfen sie nur über den Stil und wechseln das Thema. Vermutlich war "Mein Kampf" im Dritten Reich ein ähnlicher Fall wie Lenins "Werke" in der DDR. Jeder politisch korrekte Bürger hatte Lenin gut sichtbar zuhause im Bücherregal stehen, weil gehört sich halt und falls mal Besuch kommt und so, aber wirklich gelesen hat die wüsten Tiraden so gut wie keiner.

Das Buch stand nicht vermutlich da, es stand da.
Neben dem Potrait von Adolf.
In jedem Haushalt hing ein Portait von ihm an der Wand. Darunter die Fotos der Familie.

Wer das nicht hatte, war gleich verdächtig und durfte mit Besuch der Gestapo rechnen.
 

Frey

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Noch ein düsteres politisches Buch möchte ich empfehlen.
Fabian Scheidler: "Das Ende der Megamaschine,Geschichte einer scheiternden Zivilisation".

ZITAT: Das Ende der Megamaschine legt die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer Spurensuche durch fünf Jahrtausende führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft.
Dabei demontiert er Fortschrittsmythen der westlichen Zivilisation und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an mnschliche Gesellschaften und Ökosysteme verwüstet hat.
Die wachsende Instabilität und der absehbare Zerfall der globalen Megamachine eröffnet jedoch Möglichkeiten für tiefgreifende Veränderungen, zu denen jeder von uns etwas beitragen kann. ZITAT Ende.

..... Spurensuche durch fünf Jahrtausende!!!
Die Zeit des Patriarchats. Beginnend mit den metallurgischen Zeitaltern, Bronze ab 3300 v.u.Z. in Vorderen Orient, 2. Jahrtausend v.u.Z. in Mittel-und Nordeuropa - bis heute.
Die Geschichte des Patriarchats unter dem Blickwinkel der Finanzakkumulation, welche uns an den Rand des Abgrundes geführt hat.

Aufschlussreich ist in diesem Buch auch was kaum Erwähnung findet. Die Frauen!

Dazu auch ein ZITAT:
In der gängigen Erzählung von Europa als der Wiege von Freiheit, Demokratie und Wohlstand wird die Expansion der kapitalistischen Produktionsweise im 18. und 19. Jahrhundert als Vorraussetzung für die schrittweise Durchsetzung demokratischer Rechte betrachtet. [......]
Es ist bemerkenswert, wie populär diese Erzählung ist, obwohl praktisch jede einzelne Behauptung darin falsch ist.
Die Demokratie ist keine Schöpfung Europas oder Nordamerikas, weder die alten Griechen noch die Franzosen oder die "Gründerväter" der USA haben sie erfunden.
Wie wir im ersten Kapitel gesehen haben, existierte über die längste Zeit der menschlichen Geschichte, bis vor etwa 5000 Jahren, das Prinzip der Herrschaft von Menschen über Menschen überhaupt nicht; dass eine Minderheit einer Mehrheit auf Dauer ihren Willen aufzwang, war praktisch nicht möglich.
Die Gebräuche und Institutionen, die Gemeinschaften damals schufen, um menschliche Beziehungen zu regeln und Interessen zu verhandeln, kann man zwar nicht als "Demokratie" im engeren Wortsinn bezeichnen, weil es weder ein Staatsvolk (demos) gab, noch Herrschaft (kratia). Doch in einem weiteren Sinne sind die gesellschaftlichen Organisationsformen, die or den ersten hierarchisch aufgebauten Zivilisationen überall auf der Erde existierten und zum Teil bis heute in einigen indigenen Kulturen fortbestehn, weitaus demokratischer asl alles was das antike Griechenland, das moderne Europa oder Nordamerika hervorgebracht haben.
Denn in den meist kleinen Einheiten, in denen es zwar Autorität, aber keine Macht gab, waren kollektive Entscheidungsfindungsprozesse,die den größten Teil der betroffenen Menschen einschlossen, an der Tagesordnung.
Ein typisches Beispiel dafür sind die südwestafrikanischen Herero, über die ein deutscher Kolonialbeamter 1895 entsetztnotierte: "Nicht allein die Männer sondern häufig genug auch die Weiber, selbst die Diener geben ihren Rat mit ab. So fühlt sich eigentlich keiner so recht als Untertan, kiner hat so recht gelernt sich zu fügen".
Auf dem Höhepunkt der attischen Demokratie dagegen war nureine Minderheit überhaupt wahlberechtigt: Demokratie bedeutete die Herrchaft der der besitzenden männlichen Vollbürger über die Mehrheit der Sklaven, Frauen und Nicht-Bürgern. Das gleiche galt für die erste moderne Demokratie inden USA ebenso wie für alle europäischen Repräsentativsysteme im 19. Jahrhundert. ZITAT Ende.

Daraus ist nur der Schuss zu ziehen, dass die Menschheit die längste Zeit ihres Bestehens in einer matriarchalen Ordnung gelebt hat.
Es lohnt sich, diese Ordnung näher zu betrachten und zu lernen.
Vielleicht ist diese Betrachtung überlebens notwendig.
 

Frey

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Noch ein düsteres politisches Buch möchte ich empfehlen.
Fabian Scheidler: "Das Ende der Megamaschine,Geschichte einer scheiternden Zivilisation".

ZITAT: Das Ende der Megamaschine legt die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer Spurensuche durch fünf Jahrtausende führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft.
Dabei demontiert er Fortschrittsmythen der westlichen Zivilisation und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an mnschliche Gesellschaften und Ökosysteme verwüstet hat.
Die wachsende Instabilität und der absehbare Zerfall der globalen Megamachine eröffnet jedoch Möglichkeiten für tiefgreifende Veränderungen, zu denen jeder von uns etwas beitragen kann. ZITAT Ende.

..... Spurensuche durch fünf Jahrtausende!!!
Die Zeit des Patriarchats. Beginnend mit den metallurgischen Zeitaltern, Bronze ab 3300 v.u.Z. in Vorderen Orient, 2. Jahrtausend v.u.Z. in Mittel-und Nordeuropa - bis heute.
Die Geschichte des Patriarchats unter dem Blickwinkel der Finanzakkumulation, welche uns an den Rand des Abgrundes geführt hat.

Aufschlussreich ist in diesem Buch auch was kaum Erwähnung findet. Die Frauen!

Dazu auch ein ZITAT:
In der gängigen Erzählung von Europa als der Wiege von Freiheit, Demokratie und Wohlstand wird die Expansion der kapitalistischen Produktionsweise im 18. und 19. Jahrhundert als Vorraussetzung für die schrittweise Durchsetzung demokratischer Rechte betrachtet. [......]
Es ist bemerkenswert, wie populär diese Erzählung ist, obwohl praktisch jede einzelne Behauptung darin falsch ist.
Die Demokratie ist keine Schöpfung Europas oder Nordamerikas, weder die alten Griechen noch die Franzosen oder die "Gründerväter" der USA haben sie erfunden.
Wie wir im ersten Kapitel gesehen haben, existierte über die längste Zeit der menschlichen Geschichte, bis vor etwa 5000 Jahren, das Prinzip der Herrschaft von Menschen über Menschen überhaupt nicht; dass eine Minderheit einer Mehrheit auf Dauer ihren Willen aufzwang, war praktisch nicht möglich.
Die Gebräuche und Institutionen, die Gemeinschaften damals schufen, um menschliche Beziehungen zu regeln und Interessen zu verhandeln, kann man zwar nicht als "Demokratie" im engeren Wortsinn bezeichnen, weil es weder ein Staatsvolk (demos) gab, noch Herrschaft (kratia). Doch in einem weiteren Sinne sind die gesellschaftlichen Organisationsformen, die or den ersten hierarchisch aufgebauten Zivilisationen überall auf der Erde existierten und zum Teil bis heute in einigen indigenen Kulturen fortbestehn, weitaus demokratischer asl alles was das antike Griechenland, das moderne Europa oder Nordamerika hervorgebracht haben.
Denn in den meist kleinen Einheiten, in denen es zwar Autorität, aber keine Macht gab, waren kollektive Entscheidungsfindungsprozesse,die den größten Teil der betroffenen Menschen einschlossen, an der Tagesordnung.
Ein typisches Beispiel dafür sind die südwestafrikanischen Herero, über die ein deutscher Kolonialbeamter 1895 entsetztnotierte: "Nicht allein die Männer sondern häufig genug auch die Weiber, selbst die Diener geben ihren Rat mit ab. So fühlt sich eigentlich keiner so recht als Untertan, kiner hat so recht gelernt sich zu fügen".
Auf dem Höhepunkt der attischen Demokratie dagegen war nureine Minderheit überhaupt wahlberechtigt: Demokratie bedeutete die Herrchaft der der besitzenden männlichen Vollbürger über die Mehrheit der Sklaven, Frauen und Nicht-Bürgern. Das gleiche galt für die erste moderne Demokratie inden USA ebenso wie für alle europäischen Repräsentativsysteme im 19. Jahrhundert. ZITAT Ende.

Daraus ist nur der Schuss zu ziehen, dass die Menschheit die längste Zeit ihres Bestehens in einer matriarchalen Ordnung gelebt hat.
Es lohnt sich, diese Ordnung näher zu betrachten und zu lernen.
Vielleicht ist diese Betrachtung überlebens notwendig.
 

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