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Die Private Krankenversicherung ...

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Im Gesundheitssystem in Deutschland haben wir eine
wirkliche Seltsamkeit: Die Dualtität!:confused:

Aber von vorne:

Dieses Diagramm Anhang anzeigen 2072 veranschaulicht die Gesundheitskosten
pro Kopf. Man sieht: Das Gesundheitssystem der USA ist
unglaublich teuer - und gleichzeitig abgründig schlecht.
Und das Gesundheitssystem der USA ist fast vollständig privat
organisiert (Obama-Care spielt 2007 finanziell noch keine Rolle).

Das ist für mich - wieder einmal - ein gutes Argument (unter
vielen anderen) dafür, ein privat organisiertes Gesundheitssystem
grundsätzlich abzulehnen: Die privaten Ärzte und Krankenhäuser
erzeugen sehr hohe Kosten, denn der Profit - die monetäre Prosperität
also - steht letztlich über dem Wohl des Patienten. Die privaten Ärzte
und Krankenhäuser handeln letztlich genauso wie ein beliebiges
Unternehmen, in welchem Profit und Gewinnsteigerung die
obersten Ziele sind.

Was in der Wirtschaft gut funktioniert, ist für ein Gesundheitssystem
aber schlecht. Denn dem Patienten kommt es nicht zugute. Die
mittlere Lebenserwartung ist in den USA ca. 78 Jahre (siehe Diagramm),
und damit schlechter als die in den anderen Industrieländern.

------------------------------------------------------------------------------------

Bei uns in Deutschland haben wir ein sogenanntes "duales Gesundheits-
system". Das besteht aus (1) einem solidarisch durch
die GKVen finanzierten Anteil und (2) einem privat durch PKVen
finanzierten Anteil.

GKV = Gesetzliche Krankenversicherung
PKV = Private Krankenversicherung

Und auch in Deutschland sehen wir dasselbe Phänomen wie in den USA:
Der privat organisierte Gesundheitsbereich ist teurer und ineffizienter.
Die PKVen schädigen durch Fehlallokationen sogar das gesamte Gesund-
heitssystem. Und noch schlimmer: Die PKVen bewerten die Gesundheit -
und damit die Wichtigkeit - eines einzelnen Menschen nach seiner
Brieftasche. Wer wenig Geld hat, der ist auch weniger wert (denn er
bekommt erst gar keine private Krankenversicherung, und wird innerhalb
des GKV-System nachrangig behandelt). Wer viel Geld hat, kann sich
PKV-versichern, und selbst eine Blinddarm-OP wird für ihn vom Chefarzt
persönlich durchgeführt. Der Mensch wird also bewertet: Der eine ist
viel wert, der andere weniger.

Solch eine Bewertung kollidiert mit dem (ethischen) Grundsatz der
Teilhabe aller Menschen - ohne Bewertung - an Wissen und Kultur.

Deshalb trete ich für die Abschaffung der PKVen ein.

 
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Im Gesundheitssystem in Deutschland haben wir eine
wirkliche Seltsamkeit: Die Dualität!:confused:

...
Was glaubst Du, würde passieren, wenn 80 Millionen Menschen für die Abschaffung der privaten Krankenversicherung einträten?

Was möchtest Du diskutieren? "Denn dem Patienten kommt es nicht zugute." Über die Gründe dafür, warum das so ist? Warum das was in der Wirtschaft gut funktioniert, für ein Gesundheitssystem schlecht ist?

Wenn man etwas erreichen will sollte man wissen, welche Bremsen eingebaut sind bzw. warum es so funktioniert und nicht anders.
 
OP
syna
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Was glaubst Du, würde passieren, wenn 80 Millionen Menschen für die Abschaffung der privaten Krankenversicherung einträten?

Vor der letzten Bundestagswahl traten SPD, Grüne und Linke für
die Abschaffung der PKV ein. Und für die Einführung einer Bürgerversicherung. Und
SPD, Grüne und Linke bilden rein rechnerisch die Mehrheit im Bundestag.



Was möchtest Du diskutieren? "Denn dem Patienten kommt es nicht zugute." Über die Gründe dafür, warum das so ist? Warum das was in der Wirtschaft gut funktioniert, für ein Gesundheitssystem schlecht ist?


Alles, was mit dem Phänomen der Dualität aufgrund der PKVen zusammenhängt ...
das ist - zugegeben - ziemlich viel.


Wenn man etwas erreichen will sollte man wissen, welche Bremsen eingebaut sind bzw. warum es so funktioniert und nicht anders.

Aber klar. Die Profiteure der PKV sind:

1. Ärzte in "guten" Gegenden.
2. Besserverdienende (erst ab 150.000 €/a)
3. Medizinprodukte-Industrie

Die Private Krankenversicherung kann politisch nur überleben, weil die
meisten Entscheidungsträger in Deutschland dort versichert sind:
Politiker, Professoren, Spitzenbeamte der Regierung, Unternehmer,
Fernsehmacher, Journalisten. Die niedergelassenen Ärzte, die Chefärzte,
die Universitätsprofessoren, zahlreiche Gutachter im Gesundheitswesen
und Sachverständige, die Pharmaindustrie und die Medizinprodukte-Industrie
wollen die Zweiklassenmedizin durch die Private Krankenversicherung,
weil sie höhere Gewinne bringt.



 
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Im Gesundheitssystem in Deutschland haben wir eine
wirkliche Seltsamkeit: Die Dualtität!:confused:

Aber von vorne:

Dieses Diagramm Anhang anzeigen 2072 veranschaulicht die Gesundheitskosten
pro Kopf. Man sieht: Das Gesundheitssystem der USA ist
unglaublich teuer - und gleichzeitig abgründig schlecht.
Und das Gesundheitssystem der USA ist fast vollständig privat
organisiert (Obama-Care spielt 2007 finanziell noch keine Rolle).

Das ist für mich - wieder einmal - ein gutes Argument (unter
vielen anderen) dafür, ein privat organisiertes Gesundheitssystem
grundsätzlich abzulehnen: Die privaten Ärzte und Krankenhäuser
erzeugen sehr hohe Kosten, denn der Profit - die monetäre Prosperität
also - steht letztlich über dem Wohl des Patienten. Die privaten Ärzte
und Krankenhäuser handeln letztlich genauso wie ein beliebiges
Unternehmen, in welchem Profit und Gewinnsteigerung die
obersten Ziele sind.

Was in der Wirtschaft gut funktioniert, ist für ein Gesundheitssystem
aber schlecht. Denn dem Patienten kommt es nicht zugute. Die
mittlere Lebenserwartung ist in den USA ca. 78 Jahre (siehe Diagramm),
und damit schlechter als die in den anderen Industrieländern.

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Bei uns in Deutschland haben wir ein sogenanntes "duales Gesundheits-
system". Das besteht aus (1) einem solidarisch durch
die GKVen finanzierten Anteil und (2) einem privat durch PKVen
finanzierten Anteil.

GKV = Gesetzliche Krankenversicherung
PKV = Private Krankenversicherung

Und auch in Deutschland sehen wir dasselbe Phänomen wie in den USA:
Der privat organisierte Gesundheitsbereich ist teurer und ineffizienter.
Die PKVen schädigen durch Fehlallokationen sogar das gesamte Gesund-
heitssystem. Und noch schlimmer: Die PKVen bewerten die Gesundheit -
und damit die Wichtigkeit - eines einzelnen Menschen nach seiner
Brieftasche. Wer wenig Geld hat, der ist auch weniger wert (denn er
bekommt erst gar keine private Krankenversicherung, und wird innerhalb
des GKV-System nachrangig behandelt). Wer viel Geld hat, kann sich
PKV-versichern, und selbst eine Blinddarm-OP wird für ihn vom Chefarzt
persönlich durchgeführt. Der Mensch wird also bewertet: Der eine ist
viel wert, der andere weniger.

Solch eine Bewertung kollidiert mit dem (ethischen) Grundsatz der
Teilhabe aller Menschen - ohne Bewertung - an Wissen und Kultur.

Deshalb trete ich für die Abschaffung der PKVen ein.


Da bin ich ganz bei Ihnen, was die grundsätzliche Abschaffung der PKV's anbelangt. Allerdings mit einigen Einschränkungen. So sollte man privat ein Einbettzimmer absichern können und denkbar noch einige Kleinigkeiten. Das große aber, das gesamte Versorgungs- und Behandlungssystem sollte einheitlich funktionieren.

Das würde dann natürlich den Privatkliniken nicht gefallen, wohin sich Privatpatienten gerne begeben. Denn dort wird der Patient nach geschäftlichen Grundsätzen "behandelt".

Bei Abschaffung der PKV's würden den GKV's natürlich die Beiträge zufließen.
 
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Vor der letzten Bundestagswahl traten SPD, Grüne und Linke für
die Abschaffung der PKV ein. Und für die Einführung einer Bürgerversicherung. Und
SPD, Grüne und Linke bilden rein rechnerisch die Mehrheit im Bundestag.
OK. Nun ist diese Volkswillenquote allerdings kaum erreichbar. Erfahrungsgemäß dauert es sehr lange, bis etwas nachgibt und sich auf politischen Wegen durchsetzt, wenn Mächtige mächtig viel Interesse daran haben. Vermutlich entstünde was, was nach einer klassenlosen Krankenversicherung aussieht, die allerdings so knapp bemessen ist (wir sind mit den immer üppiger werdenden Zuschlägen und den immer knauserigeren Leistungen ja schon länger auf dem Wege dorthin), dass man ohne Zuzahlung kaum noch würdevoll behandelt wird. Das Volk hat Mächtige einfach zu lange kräftig unterstützt und so mächtig werden lassen, dass die sich nahezu alles erlauben können. Und was ihnen per Gesetz nicht zugestanden wird, holen sie sich dann über entsprechende Gemeinsamkeiten mit Bürgern, die sich ohnmächtig fühlen. Davon gibt es ja mehr als genug ...

Alles, was mit dem Phänomen der Dualität aufgrund der PKVen zusammenhängt ...
das ist - zugegeben - ziemlich viel.
Na schön, dann wird das wohl mehr ein Meckerjammerwehklagstrang. Ich würde dann aber auf jeden Fall das Wörtchen "Dualität" nochmal überdenken. Dualismus ist nämlich alles, weil sich jede Aktivität in eine gebende und eine nehmende Hälft aufteilt. Du meinst mehr die Zweiklassenproblematik, die das Ergebnis des Miteinanders im grundsätzlichen Versicherungsgedanken des Füreinandereinstehens in kleine und große Tortenstücke aufteilt und Menschen mit geringerem Einkommen nur von den kleinen runter beißen lässt.

Aber klar. Die Profiteure der PKV sind:

1. Ärzte in "guten" Gegenden.
2. Besserverdienende (erst ab 150.000 €/a)
3. Medizinprodukte-Industrie

Die Private Krankenversicherung kann politisch nur überleben, weil die
meisten Entscheidungsträger in Deutschland dort versichert sind:
Politiker, Professoren, Spitzenbeamte der Regierung, Unternehmer,
Fernsehmacher, Journalisten. Die niedergelassenen Ärzte, die Chefärzte,
die Universitätsprofessoren, zahlreiche Gutachter im Gesundheitswesen
und Sachverständige, die Pharmaindustrie und die Medizinprodukte-Industrie
wollen die Zweiklassenmedizin durch die Private Krankenversicherung,
weil sie höhere Gewinne bringt.
Warum profitieren Besserverdienende erst ab 150.000 Euro Jahreseinkommen von der Möglichkeit, sich privat krankenzuversichern? Die Grenze liegt doch bei einem Drittel (etwa).

Einen sehr großen Profiteur sollte man nicht vergessen: Die deutsche Versicherungswirtschaft. Und daneben auch nicht vergessen, dass die Geringverdiener ganz schön was zubuttern, damit Privatversicherte nicht so lange warten müssen auf Behandlungstermine und es mit manchen Medikamenten und Behandlungsmethoden etwas einfacher haben als die Krankenversicherungsunterklasse: Viele, die im zarten Erwachsenenalter und danach sparen mit niedrigeren Versicherungsbeiträgen, obwohl sie ihren Ärzten das 2,3 bis 3,5-fache bezahlen für eine hoffentlich bessere Leistung, können die im Alter rasant ansteigenden Beiträge oft nicht mehr stemmen und rutschen dann wieder in die "Unterklassenversicherung" zurück, wo sie dann aufgrund ihrer vermehrten Alterswehwehchen recht teuer werden für die Gemeinschaft der Versicherten. Das haben die Versicherungsmathematiker der Versicherungswirtschaft gut hingekriegt ...
 
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Die Grenze für die Versicherungspflicht beträgt in 2015
54.900 Euro. Darüber hinaus kann sich jeder privat versichern.
 

Pommes

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Die Private Krankenversicherung kann politisch nur überleben, weil .....





Die privaten Krankenkassen können in erster Linie nur deshalb überleben weil es die Gesetzlichen gibt, die bezahlen nämlich den Bärenanteil an der medizinischen Infrastruktur.
 
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Die Grenze für die Versicherungspflicht beträgt in 2015
54.900 Euro. Darüber hinaus kann sich jeder privat versichern.

Diese Rechengröße bestimmt, ab welcher Höhe des jährlichen Brutto-Arbeitsentgelts (sic!) ein Arbeitnehmer in Deutschland nicht mehr in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sein muss. Der Versicherte kann entscheiden, ob er in eine private Krankenversicherung wechselt.

Selbständige und selbst Firmengründer können unabhängig ihres tatsächlichen Einkommens in der Regel selbst entscheiden. In selbständigen Handwerksberufen müssen Pflichtbeitragsjahre in der GKV nachgewiesen werden, bevor ein freiwilliger Wechsel in die PKV möglich ist (oder so ähnlich...).

Unter besonderen Umständen sind mitarbeitende Familienangehörige ggf. von der Sozialversicherungspflicht komplett befreit. Dies bezieht sich auch auf Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Ein Exkurs:
http://www.marie-luise-doett.de/daten/downloads/sozialversicherungspflicht.pdf
 
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Privatrechtliche Organisation der GKV

OK. Nun ist diese Volkswillenquote allerdings kaum erreichbar. Erfahrungsgemäß dauert es sehr lange, bis etwas nachgibt und sich auf politischen Wegen durchsetzt, wenn Mächtige mächtig viel Interesse daran haben. Vermutlich entstünde was, was nach einer klassenlosen Krankenversicherung aussieht, die allerdings so knapp bemessen ist (wir sind mit den immer üppiger werdenden Zuschlägen und den immer knauserigeren Leistungen ja schon länger auf dem Wege dorthin), dass man ohne Zuzahlung kaum noch würdevoll behandelt wird. Das Volk hat Mächtige einfach zu lange kräftig unterstützt und so mächtig werden lassen, dass die sich nahezu alles erlauben können. Und was ihnen per Gesetz nicht zugestanden wird, holen sie sich dann über entsprechende Gemeinsamkeiten mit Bürgern, die sich ohnmächtig fühlen. Davon gibt es ja mehr als genug ...


Na schön, dann wird das wohl mehr ein Meckerjammerwehklagstrang. Ich würde dann aber auf jeden Fall das Wörtchen "Dualität" nochmal überdenken. Dualismus ist nämlich alles, weil sich jede Aktivität in eine gebende und eine nehmende Hälft aufteilt. Du meinst mehr die Zweiklassenproblematik, die das Ergebnis des Miteinanders im grundsätzlichen Versicherungsgedanken des Füreinandereinstehens in kleine und große Tortenstücke aufteilt und Menschen mit geringerem Einkommen nur von den kleinen runter beißen lässt.


Warum profitieren Besserverdienende erst ab 150.000 Euro Jahreseinkommen von der Möglichkeit, sich privat krankenzuversichern? Die Grenze liegt doch bei einem Drittel (etwa).

Einen sehr großen Profiteur sollte man nicht vergessen: Die deutsche Versicherungswirtschaft. Und daneben auch nicht vergessen, dass die Geringverdiener ganz schön was zubuttern, damit Privatversicherte nicht so lange warten müssen auf Behandlungstermine und es mit manchen Medikamenten und Behandlungsmethoden etwas einfacher haben als die Krankenversicherungsunterklasse: Viele, die im zarten Erwachsenenalter und danach sparen mit niedrigeren Versicherungsbeiträgen, obwohl sie ihren Ärzten das 2,3 bis 3,5-fache bezahlen für eine hoffentlich bessere Leistung, können die im Alter rasant ansteigenden Beiträge oft nicht mehr stemmen und rutschen dann wieder in die "Unterklassenversicherung" zurück, wo sie dann aufgrund ihrer vermehrten Alterswehwehchen recht teuer werden für die Gemeinschaft der Versicherten. Das haben die Versicherungsmathematiker der Versicherungswirtschaft gut hingekriegt ...


Zitat aus:
"http://www.pkv-vergleich.de/privatrechtliche-organisation-der-gkv-wird-problem-nicht-loesen-607

Privatrechtliche Organisation der GKV wird Problem nicht lösen

Die private Krankenversicherung sieht sich ebenso wie die gesetzlichen Krankenkassen zunehmenden Kostensteigerungen gegenüber. Der aktuelle Vorschlag einer Umwandlung der GKV in privatrechtliche Organisationen würde dieses Problem nicht lösen, so der Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherungen, Volker Leienbach.

Die privaten Krankenversicherungen in Deutschland arbeiten als privatrechtliche Organisationen und können so den Umfang ihrer Leistungen ebenso wie die Versicherungsprämien frei festlegen.
Die gesetzlichen Krankenkassen unterstehen in der umlagefinanzierten Sozialversicherung gesetzlichen Vorgaben und können daher nur eingeschränkt handeln.
Der Vorstandsvorsitzender gesetzlichen Techniker Krankenkasse, Professor Norbert Klusen, schlägt daher eine Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen nach niederländischem Vorbild vor................"
 

Pommes

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Zitat aus:
"http://www.pkv-vergleich.de/privatrechtliche-organisation-der-gkv-wird-problem-nicht-loesen-607

Privatrechtliche Organisation der GKV wird Problem nicht lösen

Die private Krankenversicherung sieht sich ebenso wie die gesetzlichen Krankenkassen zunehmenden Kostensteigerungen gegenüber. Der aktuelle Vorschlag einer Umwandlung der GKV in privatrechtliche Organisationen würde dieses Problem nicht lösen, so der Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherungen, Volker Leienbach.

Die privaten Krankenversicherungen in Deutschland arbeiten als privatrechtliche Organisationen und können so den Umfang ihrer Leistungen ebenso wie die Versicherungsprämien frei festlegen.
Die gesetzlichen Krankenkassen unterstehen in der umlagefinanzierten Sozialversicherung gesetzlichen Vorgaben und können daher nur eingeschränkt handeln.
Der Vorstandsvorsitzender gesetzlichen Techniker Krankenkasse, Professor Norbert Klusen, schlägt daher eine Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen nach niederländischem Vorbild vor................"

So und wenn ich dann Basisversicherung höre (niederländisches Modell), hab ich die Zehennägel schon wieder senkrecht inne Socken.
Gesetzliche Rentenversicherung und alle zahlen ein und zwar nach Einkommen gestaffelt, alle erhalten dieselben Leistungen und gut is.
 
OP
syna
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Da bin ich ganz bei Ihnen, was die grundsätzliche Abschaffung der PKV's anbelangt.

Schön zu hören!

Allerdings mit einigen Einschränkungen. So sollte man privat ein Einbettzimmer absichern können und denkbar noch einige Kleinigkeiten. Das große aber, das gesamte Versorgungs- und Behandlungssystem sollte einheitlich funktionieren.

Mein volle Zustimmung.

Eine private Zusatzversicherung ist nur dann erlaubt, wenn es sich NICHT
um medizinische Leistungen handelt, sondern um Hotel- oder
Bequemlichkeitsleistungen. Also z.B. Einzelzimmer, Internnetzugang,
Kulinarische Versorung, Medien am Krankenbett, Unterhaltungsshows
und Kabarett im Krankheitsfall, Hotelservice, Theater am Krankenbett,
güldene Bestecke, Beheizte WC-Brille, Wunderheiler, Händchenhalten
usw. Homöopathie würde ich hier auch dazuzählen wollen.

Solche Leistungen können gerne zusatzversichert werden.

Medizinische Leistungen aber sollen NICHT privat zusatzversichert werden
können.
 
OP
syna
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Warum profitieren Besserverdienende erst ab 150.000 Euro Jahreseinkommen von der Möglichkeit, sich privat krankenzuversichern? Die Grenze liegt doch bei einem Drittel (etwa).

Ja, die Antwort gibst Du selbst im nächsten Absatz:

Einen sehr großen Profiteur sollte man nicht vergessen: Die deutsche Versicherungswirtschaft. Und daneben auch nicht vergessen, dass die Geringverdiener ganz schön was zubuttern, damit Privatversicherte nicht so lange warten müssen auf Behandlungstermine und es mit manchen Medikamenten und Behandlungsmethoden etwas einfacher haben als die Krankenversicherungsunterklasse: Viele, die im zarten Erwachsenenalter und danach sparen mit niedrigeren Versicherungsbeiträgen, obwohl sie ihren Ärzten das 2,3 bis 3,5-fache bezahlen für eine hoffentlich bessere Leistung, können die im Alter rasant ansteigenden Beiträge oft nicht mehr stemmen und rutschen dann wieder in die "Unterklassenversicherung" zurück, wo sie dann aufgrund ihrer vermehrten Alterswehwehchen recht teuer werden für die Gemeinschaft der Versicherten. Das haben die Versicherungsmathematiker der Versicherungswirtschaft gut hingekriegt ...

150.000 €/a sind einfach ein Schätzwert. Ich denke erst ab ca.
150.000 €/a profitiert der Versicherte wirklich von der PKV. Denn dann
kann er die im Alter rasant steigenden Versicherungsprämien locker
bezahlen. Daher sind die in dieser Einkommensklasse befindlichen
Leute die wirklich Privilegierten - leider auf Kosten der Einkommens-
gruppen darunter.
 
OP
syna
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Zitat aus:

Der Vorstandsvorsitzender gesetzlichen Techniker Krankenkasse, Professor Norbert Klusen, schlägt daher eine Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen nach niederländischem Vorbild vor................"

Na, das hört sich ja abenteuerlich an.

Die Versicherung selbst läuft in den Niederlanden über privatrechtliche Versicherer.
Diese sind aber so stark reguliert, dass man das niederländische System eigentlich
"staatlich" nennen müsste.

Entscheidend ist: Für eine med. Leistung ist in den Niederlanden ein Entgelt festgelegt.
Und nicht wie bei uns 2 verschiedenhohe Entgelte (EBM und GOÄ). Dadurch werden
die Nachteile der "dualen Vergütung" in den Niederlanden vermieden.

Ich glaube aber nicht, dass solch eine Privatisierung aller Krankenkassen wirklich gut ist.
Denn schon heute haben die PKVen eine viel größeren administrativen Overhead
als die gesetzlichen Kassen:

Verwaltungskosten pro Mitglied in der PKV: 377€
Verwaltungskosten pro Mitglied in der GKV: 115€

Quelle: http://www.bpb.de/popup/popup_druck...WZDR7I&sosi_guid=AAA741&sosi_lt=AAA739#AAA505

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/gesundheitspolitik/72510/gegliederte-gkv?p=0

http://www.bmg.bund.de/fileadmin/re...nkenversicherung/KM1_2010_Januar_Dezember.pdf

(Die Links gingen alle mal!)


 
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Privatisierung aller Krankenkassen wirklich gut ist.

Na, das hört sich ja abenteuerlich an.

Die Versicherung selbst läuft in den Niederlanden über privatrechtliche Versicherer.
Diese sind aber so stark reguliert, dass man das niederländische System eigentlich
"staatlich" nennen müsste.

Entscheidend ist: Für eine med. Leistung ist in den Niederlanden ein Entgelt festgelegt.
Und nicht wie bei uns 2 verschiedenhohe Entgelte (EBM und GOÄ). Dadurch werden
die Nachteile der "dualen Vergütung" in den Niederlanden vermieden.

Ich glaube aber nicht, dass solch eine Privatisierung aller Krankenkassen wirklich gut ist.
Denn schon heute haben die PKVen eine viel größeren administrativen Overhead
als die gesetzlichen Kassen:

Verwaltungskosten pro Mitglied in der PKV: 377€
Verwaltungskosten pro Mitglied in der GKV: 115€

Quelle: http://www.bpb.de/popup/popup_druck...WZDR7I&sosi_guid=AAA741&sosi_lt=AAA739#AAA505

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/gesundheitspolitik/72510/gegliederte-gkv?p=0

http://www.bmg.bund.de/fileadmin/re...nkenversicherung/KM1_2010_Januar_Dezember.pdf

(Die Links gingen alle mal!)



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Ich bin wie du der Meinung die GKV soll so bleiben.
Aber wenn diese privatisiert sind ja dann kommen die Privat Versicherer an neue Geldtöpfe!

Man kann mit den Kunden noch schofler umgehen und Leistungen sicher individueller gestalten.

Alles Vorteile für die Versicherung zum Nachteil der Versicherten - nachdem Motto er kann ja Leistungen zu kaufen.

Schaut mal was schon heute die DAK bei den Zahnzusatzversicherungen treibt.
 
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Ja, die Antwort gibst Du selbst im nächsten Absatz:
Weil meine Antwort sich aber nicht mit deinen Schätzungen deckte, fragte ich dennoch!

150.000 €/a sind einfach ein Schätzwert. Ich denke erst ab ca.
150.000 €/a profitiert der Versicherte wirklich von der PKV. Denn dann
kann er die im Alter rasant steigenden Versicherungsprämien locker
bezahlen. Daher sind die in dieser Einkommensklasse befindlichen
Leute die wirklich Privilegierten - leider auf Kosten der Einkommens-
gruppen darunter.
Ich habe auch mal "einfach geschätzt" und war der Meinung, dass meine PKV mich über meine gesamte Lebenszeit hätte mit akzeptablen Beiträgen gegen Krankheitskosten absichern können. Nach meinem 18. Lebensjahr profitierte ich lange von günstigeren Beiträgen. Zu spät bedachte ich, wie teuer es wird, wenn man für eine ganze Familie bezahlen muss und in ein Alter kommt, in dem fast jährlich Beitragsanpassungen auf den Tisch flattern ...

Wir gehen viel zu sehr von uns selbst aus
und übertragen unser insgesamt korrektes Verhalten auf andere,
die durch DISTANZ UND VERANTWORTUNGSZERGLIEDERUNG
IN ZUSTÄNDIGKEITSBEREICHE OHNE WIRKSAME KONTROLLEN
dann all das entstehen lassen, was wir meist viel zu spät beklagen
und dann gegen die Rechtfertigungswiderstände Mächtiger
korrigieren wollen ... Logischerweise oft erfolglos,
zumal wir mit Juristen genauso umgehen ...
 
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...

Nach meinem 18. Lebensjahr profitierte ich lange von günstigeren Beiträgen. Zu spät bedachte ich, wie teuer es wird, wenn man für eine ganze Familie bezahlen muss und in ein Alter kommt, in dem fast jährlich Beitragsanpassungen auf den Tisch flattern ...

D.h. Du bist z.Zt. in einer privaten Krankenversicherung?
Welchen Betrag musst Du denn (von der Größenordnung her) heute zahlen?
 
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D.h. Du bist z.Zt. in einer privaten Krankenversicherung?
Welchen Betrag musst Du denn (von der Größenordnung her) heute zahlen?

Damit Du was damit anfangen kannst, müsstest Du auch die Tarifleistungen kennen. Die sind ja schon länger recht variabel. Hätte ich meinen damaligen Tarif beibehalten, müsste ich heute vermutlich 800 Euro monatlich nur für mich alleine zahlen. (Wenn Du 150.000 € als Rentabiltätsgrenze zum Verlassen der GKV geschätzt hast, müssten dir die Beiträge älterer PKV-ler eigentlich bekannt sein ...)

Meine Eltern waren damals so versichert über den Staat und seine Beihilfe, dass sie an jedem Kranksein verdienten ... Ich glaube 15% ... - Was wir uns mit unserer Risikoabsicherung leisten, macht mit immerwieder bewusst, wie doof und obrigkeitshörig unser Volk ist. So hat die Versicherungswirtschaft viele Jahre Versicherungsbetrüger damit produziert, dass sie vollkaskoversicherten Kraftfahrern, die ihre Karre zu Schrott gefahren haben, oder denen die Karre geklaut wurde, innerhalb der ersten 18 Monate einen Neuwagen spendiert hat. Es soll viele gegeben haben, die immer das neueste Modell fahren konnten, sozusagen mit einer einmaligen wertverlustfreien Investition ...
 
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Damit Du was damit anfangen kannst, müsstest Du auch die Tarifleistungen kennen. Die sind ja schon länger recht variabel. ...

Ja, danke für die Einblicke. Die PKVen haben teilweise eine erstaunliche Tarifbreite.
Niedrige Tarife haben dabei i.d.R. aber einen hohen Eigenbehalt oder hohe
Zuzahlungen zur Folge.

Generell finde ich:

Man muss auch immer unterscheiden zwischen dem persönlich individuellen
Weg und dem allgemein gesellschaftlichen Ansatz. Bei ersterem kann man
es niemandem verkennen, wenn er seinen individuellen Vorteil nutzt. Bei
letzterem stehen Gerechtigkeit und das Gemeinwohl für alle im Vordergrund.
 
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Ja, danke für die Einblicke. Die PKVen haben teilweise eine erstaunliche Tarifbreite.
Niedrige Tarife haben dabei i.d.R. aber einen hohen Eigenbehalt oder hohe
Zuzahlungen zur Folge.

Generell finde ich:

Man muss auch immer unterscheiden zwischen dem persönlich individuellen
Weg und dem allgemein gesellschaftlichen Ansatz. Bei ersterem kann man
es niemandem verkennen, wenn er seinen individuellen Vorteil nutzt. Bei
letzterem stehen Gerechtigkeit und das Gemeinwohl für alle im Vordergrund.

Ja. Leider lebt das Gemeinwohl wie das Individualwohl von unserer Bescheuertheit, "gerecht" nur mit "angemessen, fair" gleichzusetzen, was sich schon seit Urzeiten gemeingefährlich auswirkt, weil Gemeinsamkeiten von Unterschieden leben, die immer einen abhängiger machen als den anderen. Gegen diesen Schwachsinn, der alles sehr destruktiv beeinflusst, könnte man viel tun, wenn man nicht die Hosen voll hätte ..
 
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J... Gegen diesen Schwachsinn, der alles sehr destruktiv beeinflusst, könnte man viel tun, wenn man nicht die Hosen voll hätte ..

Haja, lieber Ei Tschie:

Hier, mit diesem Thread, tun wir schon mal etwas dagegen.

Denn es gilt für eine Korrektur - hier: Abschaffung der PKV - eine Mehrheit
in der Bevölkerung zu gewinnen. Das kann nur durch Kommunikation,
am besten auf allen Kanälen, geschehen.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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