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Gibt es eine „göttliche“ Rechtfertigung für Krieg?

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Gibt es eine „göttliche“ Rechtfertigung für Krieg?



Aber sicher doch. ;-( Erlaubt ist, was nützlich ist. Was nicht passt, wird passend gemacht. Sozusagen außer Gefecht gesetzt. Wie das christliche Gebot: „Du sollst nicht töten.“ Ausnahmen bestätigen die Regel? Siehe oben: Wenn´s denn nützlich ist…

Nicht gerade denen, die noch bis zum 1. Weltkrieg mit dem Schlachtruf: „Für Gott, Kaiser und Vaterland“ in den Tod eilten. Aber immerhin, es war ja schließlich Belohnung, nicht wahr? Kamen sie doch schneller dahin, in das herrliche von der Kirche versprochene Paradies! Die Kleinigkeit als Tribut, die sich Leben nennt, da kann man schon einmal ein Opfer bringen!:mad: Der „heilige“ Augustinus erklärte das ganz genau. Man konnte Krieg führen, jedoch musste es durch den Befehl Gottes geschehen. Auf dessen Wunsch sozusagen. Wobei dann der Vatikan als „Wunschüberbringer“ fungierte. Nun hatte Gott immer viele Wünsche, da es ja galt, sein Reich (die Kirche) auf Erden zu installieren. Da mussten doch dringend die Heiden und Ketzer weg. Das war doch oberstes Gebot eines braven Christenmenschen. Wehe nicht. Warum werden heutzutage noch Kriegsdienstverweigerer und Fahnenflüchtige bestraft? Weil sie gegen „Gottes Gebot“ verstoßen. So steht das dann zwar nicht in der Anklageschrift, aber es ist eigentlich auch so gemeint!?

Unter Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert begannen sich staatliche und religiöse Macht miteinander zu verknüpfen. Das bedurfte einer Gesinnungsumwandlung bei den bisher in Bezug auf die 10 Gebote recht zutraulichen Christen, die diese als fest und unumstößlich betrachteten. Und danach lebten, mehr oder weniger. Allerdings beschloss der Vatikan dann, dass es doch keine Sünde sei, so man denn in den Krieg ziehen musste, um zu töten.

„Der gerechte Krieg“ Aber Recht zum Krieg? Ius ad bellum? Allerletztes Mittel?

Auf jeden Fall gab es von nun an mal Absolution von vornherein. Das war ja schon recht praktisch, damit man kein schlechtes Gewissen haben musste, so man denn andere Menschen aufs Grausamste abschlachtete. Im Namen Gottes!

Und bist du nicht willig….

Wie immer man zu „Gott“ steht, nennen wir ihn einfach das „Gute und Menschliche“ – in uns, so erkannte Voltaire zu Recht:

[...]auf hundert verschiedene Weise will ich wiederholen, dass man]niemals Gott etwas Gutes tut, wenn man den Menschen Böses tut.'
 

Pommes

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Aber sicher doch. ;-( Erlaubt ist, was nützlich ist. Was nicht passt, wird passend gemacht. Sozusagen außer Gefecht gesetzt. Wie das christliche Gebot: „Du sollst nicht töten.“ Ausnahmen bestätigen die Regel? Siehe oben: Wenn´s denn nützlich ist…

Nicht gerade denen, die noch bis zum 1. Weltkrieg mit dem Schlachtruf: „Für Gott, Kaiser und Vaterland“ in den Tod eilten. Aber immerhin, es war ja schließlich Belohnung, nicht wahr? Kamen sie doch schneller dahin, in das herrliche von der Kirche versprochene Paradies! Die Kleinigkeit als Tribut, die sich Leben nennt, da kann man schon einmal ein Opfer bringen!:mad: Der „heilige“ Augustinus erklärte das ganz genau. Man konnte Krieg führen, jedoch musste es durch den Befehl Gottes geschehen. Auf dessen Wunsch sozusagen. Wobei dann der Vatikan als „Wunschüberbringer“ fungierte. Nun hatte Gott immer viele Wünsche, da es ja galt, sein Reich (die Kirche) auf Erden zu installieren. Da mussten doch dringend die Heiden und Ketzer weg. Das war doch oberstes Gebot eines braven Christenmenschen. Wehe nicht. Warum werden heutzutage noch Kriegsdienstverweigerer und Fahnenflüchtige bestraft? Weil sie gegen „Gottes Gebot“ verstoßen. So steht das dann zwar nicht in der Anklageschrift, aber es ist eigentlich auch so gemeint!?

Unter Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert begannen sich staatliche und religiöse Macht miteinander zu verknüpfen. Das bedurfte einer Gesinnungsumwandlung bei den bisher in Bezug auf die 10 Gebote recht zutraulichen Christen, die diese als fest und unumstößlich betrachteten. Und danach lebten, mehr oder weniger. Allerdings beschloss der Vatikan dann, dass es doch keine Sünde sei, so man denn in den Krieg ziehen musste, um zu töten.

„Der gerechte Krieg“ Aber Recht zum Krieg? Ius ad bellum? Allerletztes Mittel?

Auf jeden Fall gab es von nun an mal Absolution von vornherein. Das war ja schon recht praktisch, damit man kein schlechtes Gewissen haben musste, so man denn andere Menschen aufs Grausamste abschlachtete. Im Namen Gottes!

Und bist du nicht willig….

Wie immer man zu „Gott“ steht, nennen wir ihn einfach das „Gute und Menschliche“ – in uns, so erkannte Voltaire zu Recht:

[...]auf hundert verschiedene Weise will ich wiederholen, dass man]niemals Gott etwas Gutes tut, wenn man den Menschen Böses tut.'

Man sollte Gott als die Schöpfung betrachten, (der erste Gedanke) aus der Erkenntnis heraus wird schnell klar das was man anrichtet wenn man tötet.
 
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Tatsaechlich war Voltaire ein Traeger der Aufklaerung, die alles absolute Boese und alles absolute Gute als eine kindische Peinlichkeit entlarvte, im Gegensatz zu Goethe und Schopenhauer die sich anstrengten gerade dieses absolute Boese und absolute Gute wieder zurueck auf die Buehne zu holen.

Gerade heute sehen wir wieder eine Renaissance des absoluten Guten und absoluten Boesen, wie billig im golden Zeitalter des Judentums, vor allem aus den USA.

Dennoch sollte man den geistreichen Spott Voltaires ueber alles Goettliche nicht vergessen, in seinem Werk »Candide« wird die Position, über die Voltaire spottet, vom Philosophen Pangloß vertreten:

"Pangloß lehrte die Metaphysico-theologico-cosmologie...»Es ist erwiesen«, so dozierte er, »dass die Dinge nicht anders sein können als sie sind, denn da alles zu einem bestimmten Zweck erschaffen worden ist, muss es notwendigerweise zum besten dienen. Bekanntlich sind die Nasen zum Brillentragen da – folglich haben wir auch Brillen."

Hahahahahahahaha....
 
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Ich weiß nicht, wie man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, daß Krieg als Instrument der Außenpolitik in einem multipolar geordneten System nicht eine reale Gefahr ist, auf die man sich vorbereiten muß. Und oft kann ein kleiner Krieg einen großen verhindern. Ein solcher Krieg ist gut und ihn nicht zu führen sträflich.
 
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Ich weiß nicht, wie man überhaupt auf den Gedanken kommen kann, daß Krieg als Instrument der Außenpolitik in einem multipolar geordneten System nicht eine reale Gefahr ist, auf die man sich vorbereiten muß. Und oft kann ein kleiner Krieg einen großen verhindern. Ein solcher Krieg ist gut und ihn nicht zu führen sträflich.

Nenne ein Beispiel eines kleinen Krieges, der einen Großen verhindert (und nicht gerade auslöst...).
 

sahar

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Gibt es eine "goettliche" Rechtfertigung fuer Krieg?

Um diese Frage zu beantworten, muss man nicht weit zurueck in die Geschichte tauchen, Olivia.

Vor 12 Jahren erfuellte Bush einen "goettlichen Auftrag" mit dem Sturm auf Bagdad. Selten waren im tiefglauebigen Amerika nationale Machtinteressen und fundamentalistische Froemmelei eine so innige Verbindung eingegangen wie damals.
Fromme, moralisch gute Menschen, bzw. solche, die sich dafuer halten, bevoelkern von jeher den Amtssitz des US-Praesidenten.
Je naeher der Krieg gegen den Irak rueckte, deste oefter erzaehlte der Praesident von seinem Glauben und Werten.
Bush mass seiner Froemmigkeit einen grossen Einfluss auf seine Handlungen zu. Ein Praesident, der sich in einen Prediger verwandelte, der Kraft und Trost spendete.
In seinen Gebeten, so Bush, bitte er vor allem Staerke fuer seine Mission.
Gott habe aufgerufen, "unser Land zu verteidigen, und die Welt zum Frieden zu fuehren".
Sein Weg zum Glaube, zu Gott habe ihm zum Oval Office gefuehrt.

In einem Artikel begruendet der Praesident der Kommission fuer Ethik und Religionsfreiheit bei den Suedstaaten Baptisten u. a. einen "gerechten Krieg zu fuehren und einen Akt christlicher Naechstenliebe. Das Boese muss bestraft, das Gute belohnt werden."

So einfach lassen sich Kriege rechtfertigen, ohne Scham in goettlichem Namen.

Hat jemand von Christen verlangt, sich von solcher Gotteslaesterung und Religionsmissbrauch zu distanzieren?
Papst Benedikt wurde im Weissen Haus von Bush empfangen - auch nur ein einziges Wort der Kritik war nicht zu hoeren - vom Stellvertreter Gottes auf Erden. Herr Bush wurde auch im Vatikan in allen Ehren empfangen - es muss also doch eine goettliche Rechtfertigung fuer Krieg geben.
 

zwei2Raben

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Hat jemand von Christen verlangt, sich von solcher Gotteslaesterung und Religionsmissbrauch zu distanzieren?
Papst Benedikt wurde im Weissen Haus von Bush empfangen - auch nur ein einziges Wort der Kritik war nicht zu hoeren - vom Stellvertreter Gottes auf Erden. Herr Bush wurde auch im Vatikan in allen Ehren empfangen - es muss also doch eine goettliche Rechtfertigung fuer Krieg geben.

Doch, ich verlange das. ich bin aufgrund von so etwas aus der Kirche ausgetreten. Man kann aber nicht mehrfach austreten. Es gibt mit Sicherheit Leute, die aufgrund von den Lästerien von Bush und solchen ausgetreten sind.
 

Pommes

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Hat jemand von Christen verlangt, sich von solcher Gotteslaesterung und Religionsmissbrauch zu distanzieren?
Papst Benedikt wurde im Weissen Haus von Bush empfangen - auch nur ein einziges Wort der Kritik war nicht zu hoeren - vom Stellvertreter Gottes auf Erden. Herr Bush wurde auch im Vatikan in allen Ehren empfangen - es muss also doch eine goettliche Rechtfertigung fuer Krieg geben.

Mal ne ganz bescheidene Frage, was hat die kath. Kirche mit Gott zu tun und warum braucht Gott einen Stellvertreter au Erden???
 
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Nenne ein Beispiel eines kleinen Krieges, der einen Großen verhindert (und nicht gerade auslöst...).

Das ist logisch nicht möglich. Wußten Sie das nicht? :giggle:
Daher weiß man nicht, wie viele Verbrechen verhindert werden durch das vorhalten bewaffneter Polizisten.
 

zwei2Raben

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Das ist logisch nicht möglich. Wußten Sie das nicht? :giggle:
Daher weiß man nicht, wie viele Verbrechen verhindert werden durch das vorhalten bewaffneter Polizisten.

Darum solltest Du so einen Murx auch nicht behaupten.
 

Tooraj

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Tatsaechlich war Voltaire ein Traeger der Aufklaerung, die alles absolute Boese und alles absolute Gute als eine kindische Peinlichkeit entlarvte, im Gegensatz zu Goethe und Schopenhauer die sich anstrengten gerade dieses absolute Boese und absolute Gute wieder zurueck auf die Buehne zu holen.
Es ist jedenfalls Goethe nicht anzulasten, dass Dir der Zugang zu seinem wichtigsten Werk (dem "Faust") offenbar völlig versperrt ist. Andernfalls würdest Du wohl kaum so dummes Zeug über Goethe schreiben.
 
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Es ist jedenfalls Goethe nicht anzulasten, dass Dir der Zugang zu seinem wichtigsten Werk (dem "Faust") offenbar völlig versperrt ist. Andernfalls würdest Du wohl kaum so dummes Zeug über Goethe schreiben.
Ich habe auch Schopenhauers Philosophie etwas anders in Erinnerung. :)
 

sahar

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Gibt es eine "goettliche" Rechtfertigung fuer Krieg?

Mal ne ganz bescheidene Frage, was hat die kath. Kirche mit Gott zu tun und warum braucht Gott einen Stellvertreter au Erden???

Darauf ne ganz bescheidene Antwort. Es geht hier nur um die Beantwortung der Frage, ob es eine" goettliche" Rechtfertigung fuer Krieg gibt. Der demokratisch gewaehlte Praesident der Vereinigten Staaten im tiefglauebigen Amerika handelte im "goettlichem Auftrag" und lieferte somit eine Antwort auf diese Frage aus "christlicher" Sicht. Wenn der offizielle Vertreter der katholischen Kirche, der 1,2 Milliarden katholische Schaefchen weltweit vertritt, sich mit diesem Praesidenten auf diplomatischem Parkett bewegt, dann ist das aus meiner Sicht ebenfalls eine Antwort auf diese Frage des Themas hier -und ein Widerspruch der christlichen Friedenslehre - und angeblichen ach so christlichen Friedenspraxis.
 

zwei2Raben

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Darauf ne ganz bescheidene Antwort. Es geht hier nur um die Beantwortung der Frage, ob es eine" goettliche" Rechtfertigung fuer Krieg gibt. Der demokratisch gewaehlte Praesident der Vereinigten Staaten im tiefglauebigen Amerika handelte im "goettlichem Auftrag" und lieferte somit eine Antwort auf diese Frage aus "christlicher" Sicht. Wenn der offizielle Vertreter der katholischen Kirche, der 1,2 Milliarden katholische Schaefchen weltweit vertritt, sich mit diesem Praesidenten auf diplomatischem Parkett bewegt, dann ist das aus meiner Sicht ebenfalls eine Antwort auf diese Frage des Themas hier -und ein Widerspruch der christlichen Friedenslehre - und angeblichen ach so christlichen Friedenspraxis.

Woher weißt Du eigentlich, dass die Amerikaner (Amerika?) so tief gläubig sind. Glauben bedeutet VERTRAUEN auf Gott. So etwas sehe ich dort nicht. ich sehe nur viel Zwang und flache Handlungsweisen, von vermutlich flachen Persönlichkeiten, fette Autos, verfallende Häuser, Leute die trotz zwei Jobs verarmen, Bildungsferne... Die Leute haben sich bestimmte Verhaltensweisen angewöhnt, um nicht unter die Räder zu kommen. Christentum und Glauben ist etwas anderes.
 
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Es ist jedenfalls Goethe nicht anzulasten, dass Dir der Zugang zu seinem wichtigsten Werk (dem "Faust") offenbar völlig versperrt ist. Andernfalls würdest Du wohl kaum so dummes Zeug über Goethe schreiben.

Faust als die Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft? Der Faust der von Gott und Teufel handelt? Dieser Faust hat nicht Boeses und Gutes als tiefen Kern? Vielleicht solltest Du, Toorie, Goethes Faust noch mal lesen.

Die Vornehme Skepsis von Voltaire gegenueber dem absoluten Guten und Boesen finden wir bei Goehte nicht, so berichtete Dorothea Schlegel Goethe habe selber erklaert er sei „in der Naturkunde und Philosophie ein Atheist, in der Kunst ein Heide und dem Gefühl nach ein Christ“. Obwohl er instinktiv gegen die Kirche war, so war er doch im innersten ein Christ, einer der die Kirche auch als Ordnungsfaktor schaetze, denn Goethe war harmonie-suechtig. Er wollte auch immer die Totalitaet, die Urpflanze, diesen gequirlten Unsinn dem Goehte auch jahrelang nachjagte, zeigt ja wie tief sein Glaube an das absolute Gut und Boese, das vereinfachte Absolute war.

Nietzsche, Kenner in Sachen Gut und Boese wie kein anderer sagte es schon:

»Man muss den Deutschen ihren Mephistopheles ausreden: und ihren Faust dazu. Es sind zwei moralische Vorurteile gegen den Wert der Erkenntnis.«
(Friedrich Nietzsche Die fröhliche Wissenschaft , 1882)
 
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Ich habe auch Schopenhauers Philosophie etwas anders in Erinnerung. :)

Schopenhauer, wie Goethe auch, litt am Boesen in der Welt. Waehrend im Faust der Protagonist voller Selbstzweifel weibisch daher jammert ob die Menschheit noch zu retten sei war Schopenhauer sicher das das Leiden der Maus groesser ist als der Genuss der Schlange die sie verspeist.

Somit kam auch Schopenhauer auf eine absolute Mitleidsethik, die selbst den Kaefer schuetzen wollte.

Auch mit Schopenhauer kam das absolute Boese wieder auf die Buehne, ja wurde zum zentralen Fokus.

Was Heidegger an Nietzsche ja bemaengelt ist das dieser genauso metaphysisch veranlangt gewesen sei, nur das Nietzsche eben den Genuss der Schlange ueber das Leiden der Maus ansetzte.
 

Pommes

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Dein Fehler besteht darin das du den Papst und die Kirche die mit Gott assoziierst, deshalb ja auch meine bescheidenen Frage was der Papst und die Kirche mit Gott zu tun haben.
Meine Antwort darauf mag dich vielleicht verwundern aber nach meinem Dafürhalten nutzt die Kirche gläubige Christen aus um Macht Einfluß und Reichtum zu erhalten.
Wer das Thomasevangelium gelesen und verstanden hat begreift den Papst als größten Gotteslästerer aller Zeiten (meine private Meinung).
Die Kirchen nutzen das Christentum aus, nicht sonst , andernfalls würden sie den ganzen Schwund der auf diesem Planeten passiert nämlich nicht zulassen, so einfach ist das.
 
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Faust als die Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft? Der Faust der von Gott und Teufel handelt? Dieser Faust hat nicht Boeses und Gutes als tiefen Kern? Vielleicht solltest Du, Toorie, Goethes Faust noch mal lesen.
Der Unterschied zwischen dem Guten und den absolut Guten ist dir aber schon bewusst? Du meinst es habe eine Zeit gegeben in der unsere Kultur nicht zwischen Gut und Böse unterschieden hat?

Schopenhauer, wie Goethe auch, litt am Boesen in der Welt. Waehrend im Faust der Protagonist voller Selbstzweifel weibisch daher jammert ob die Menschheit noch zu retten sei war Schopenhauer sicher das das Leiden der Maus groesser ist als der Genuss der Schlange die sie verspeist.

Somit kam auch Schopenhauer auf eine absolute Mitleidsethik, die selbst den Kaefer schuetzen wollte.

Auch mit Schopenhauer kam das absolute Boese wieder auf die Buehne, ja wurde zum zentralen Fokus.

Was Heidegger an Nietzsche ja bemaengelt ist das dieser genauso metaphysisch veranlangt gewesen sei, nur das Nietzsche eben den Genuss der Schlange ueber das Leiden der Maus ansetzte.
Und was hat das Leiden am Bösen, Mitleid und Selbstzweifel mit dem absolut Bösen zu tun? Was spricht dagegen Mitleid mit der Maus zu haben?

Nietzsche, ja. Wertes und unwertes Leben und das Leiden von unwertem Leben ist eben unwichtig. Der Mensch ist unwichtig, nur der Übermensch zählt. Fragt sich halt nur für wen, außer für sich selbst. Zynismus als Moral? Ist doch nicht anders als Schopenhauer, nur einfach umgedreht. Satan als das absolut Gute.
 
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sahar

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Gibt es eine "goettliche" Rechtfertigung fuer Krieg?

Woher weißt Du eigentlich, dass die Amerikaner (Amerika?) so tief gläubig sind. Glauben bedeutet VERTRAUEN auf Gott. So etwas sehe ich dort nicht. ich sehe nur viel Zwang und flache Handlungsweisen, von vermutlich flachen Persönlichkeiten, fette Autos, verfallende Häuser, Leute die trotz zwei Jobs verarmen, Bildungsferne... Die Leute haben sich bestimmte Verhaltensweisen angewöhnt, um nicht unter die Räder zu kommen. Christentum und Glauben ist etwas anderes.

"Glauebig" kann man recht unterschiedlich definieren.
Woher ich weiss, dass Amerikaner "so tief glauebig sind"?
Das wird zumindest behauptet - und wer sich schon mal ein bisschen mit Land und Leuten beschaeftigt hat, muss zu dieser Ueberzeugung gelangen. Nur ein "(leicht)-glauebiges Volk laesst sich von einem Praesidenten fuer einen Krieg einstimmen, der da behauptet, in goettlichem Auftrag zu handeln.
 

sahar

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Dein Fehler besteht darin das du den Papst und die Kirche die mit Gott assoziierst, deshalb ja auch meine bescheidenen Frage was der Papst und die Kirche mit Gott zu tun haben.
Meine Antwort darauf mag dich vielleicht verwundern aber nach meinem Dafürhalten nutzt die Kirche gläubige Christen aus um Macht Einfluß und Reichtum zu erhalten.
Wer das Thomasevangelium gelesen und verstanden hat begreift den Papst als größten Gotteslästerer aller Zeiten (meine private Meinung).
Die Kirchen nutzen das Christentum aus, nicht sonst , andernfalls würden sie den ganzen Schwund der auf diesem Planeten passiert nämlich nicht zulassen, so einfach ist das.


Nicht ich assoziere den Papst und die Kirche mit Gott, sondern dessen/deren Schaefchen.


"Die Kirchen nutzen das Christentum aus" .
Menschen nutzen Menschen aus unter dem Deckmantel der Religion.
Wo besteht da bitteschoen der Unterschied zwischen Christen, Juden und Muslimen?

Nicht die Religionen sind anzuprangern, sondern ganz einfach der Mensch - der im Namen Gottes, Jahwes oder Allahs einen Mord rechtfertigt.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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