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Wie niedrig ist eigentlich Rache als Motiv?

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zwei2Raben

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Wie niedrig ist eigentlich Rache als Motiv?
So was ist mir schon des öfteren aufgefallen:

http://www.t-online.de/nachrichten/...fflugzeuge-greifen-is-ziele-in-libyen-an.html

In Zusammenhang mit dem IS wird immer wieder von RACHE als Grund für Bombardements geschrieben.
Das verstehe ich nicht. ich dachte in Kriegen wird versucht "militärisch opportun", oder "geeignet" zu handeln. Rache hatte ich als Grund für Kriegshandlungen immer auf der Seite verordnet, denen man anschließend die Alleinschuld geben will.

Rache gilt im deutschen Strafrecht als niederes Motiv und wirkt dadurch strafverschärfend. In Kriegen kommt es jetzt zu Ehren. Was haltet ihr davon?
 
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Jede Gerächtigkeit ist Rache.

Der Sprecher wollte die Gerechtigkeit betonen. Das im deutschen Recht Rache als niederes Motiv eingeordnet wird ist hoechst scheinheilig, da wie gesagt jedes Recht urspruenglich auf Rache beruht, man muss nur seinen Nietzsche gut lesen.

Wenn man Rache eliminieren will, wuerde man auch das Recht an sich abschaffen muessen.

Das Staaten immer ihre Aktionen als Rache darstellen ist nichts neues, denn man ist dann immer auf der Opferseite die sich wehrt, so haben die Vertriebenen Deutsche etwa die Rache der Polen zu spueren bekommen, nicht etwa eine Enteignung die aus Gier und Lust an Gewalt gespeist wurde.

Die Invasion Iraks war Rache for 9-11, 9-11 war Rache fuer die Ausbeutung arabischer Oelquellen, der Anschlag auf Kinder in Gaza war Rache fuer einen Toten Israelischen Soldat, usw, usw, usw.
 
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zwei2Raben

zwei2Raben

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Jede Gerächtigkeit ist Rache.

Der Sprecher wollte die Gerechtigkeit betonen. Das im deutschen Recht Rache als niederes Motiv eingeordnet wird ist hoechst scheinheilig, da wie gesagt jedes Recht urspruenglich auf Rache beruht, man muss nur seinen Nietzsche gut lesen.

Wenn man Rache eliminieren will, wuerde man auch das Recht an sich abschaffen muessen.

Klar, darum ist Rache ja auch strafverschärfend.:peitschen:
 
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Wie niedrig ist eigentlich Rache als Motiv?
So was ist mir schon des öfteren aufgefallen:

http://www.t-online.de/nachrichten/...fflugzeuge-greifen-is-ziele-in-libyen-an.html

In Zusammenhang mit dem IS wird immer wieder von RACHE als Grund für Bombardements geschrieben.
Das verstehe ich nicht. ich dachte in Kriegen wird versucht "militärisch opportun", oder "geeignet" zu handeln. Rache hatte ich als Grund für Kriegshandlungen immer auf der Seite verordnet, denen man anschließend die Alleinschuld geben will.

Rache gilt im deutschen Strafrecht als niederes Motiv und wirkt dadurch strafverschärfend. In Kriegen kommt es jetzt zu Ehren. Was haltet ihr davon?

Rache kann man soziologisch unterschiedlich betrachten. Sie ist eine treibende Kraft des Einzelnen, die daher vermutlich im Menschen so stark motiviert, weil sie sich evolatorisch bewährt hat. Sie ist in einem Staat mit Rechtssystem für den Staat aber gefährlich, wenn man sie nicht regelt und beherrscht. Da sie stark ist, muss die Strafe hart sein um sie zu unterdrücken. Usw usw usw
 
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zwei2Raben

zwei2Raben

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erzält mir nicht, dass das Totgeschlage der tobsüchtig walzenden Masse GERECHTIGKEIT ist.
 
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Ich finde, es kommt auf die Art der Rache an, als alle Konzentrationslager usw. befreit waren, waren die unzähligen Bombadements der Briten und Amerikaner im zweiten Weltkrieg, als der Sieg schon sicher war, auch reine Rache. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Richtigkeit davon infrage gestellt hat. In den heutigen Kriegen Menschen aus Rache zu töten geht aber natürlich garnicht und hat bestraft zu werden, das ist ganz klar.

Ich finde deine Signatur übrigens äußerst sozial und richtig, zwei2Raben, das sollte man zu so einer Bewegung machen wo alle das als Signatur nehmen oder so^^
 
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Jede Gerächtigkeit ist Rache.

Der Sprecher wollte die Gerechtigkeit betonen. Das im deutschen Recht Rache als niederes Motiv eingeordnet wird ist hoechst scheinheilig, da wie gesagt jedes Recht urspruenglich auf Rache beruht, man muss nur seinen Nietzsche gut lesen.

Wenn man Rache eliminieren will, wuerde man auch das Recht an sich abschaffen muessen.
Wir sollten darüber nachdenken. Denn man könnte durchaus mit Rechten leben, denen nichts weiter als Pflichten gegenüber stehen. Sind aber die Nutzer zu doof oder fühlen sich zu mächtig, sodass nicht mal die Justiz allfällig entstandene Balancestörungen gerecht justiert, entsteht "Kompensationsgerechtigkeit", die "Bratpfanne von hinten des kleinen Mannes", die durch Häufung in großen Gemeinschaften immer mehr Unrecht entwickelt. Und für das müssen dann schärfere Gesetze her, denen nicht mehr nur eine Pflicht gegenübersteht, sondern eine Sühne, eine gemä§igte Rache.

Ach würden wir nur nicht überall nach Mehr streben, denn auch das lässt sich steigern ... Irgendwann haben wir dann legislaturperiodenbehinderte Politiker, die zwischen dem großen Sesselzurechtrücken und neuen Wahlkrämpfen überwiegend die Fehlentwicklungen auf unsere Schultern verteilen, die aus dem Versagen der Justiz entstehen.

Wer Jura studiert hat, sollte vor Rechtsphilosophie auf Grundlage fundamentaler Erkenntnisse nicht die Augen verschließen, vor allem nicht das "rechte", und sich dann viel Linkerei erlauben ... auch beim Reflektieren von Tatsachen ...


Hat schon mal einer deiner Pfeile ins Schwarze getroffen?
 
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erzält mir nicht, dass das Totgeschlage der tobsüchtig walzenden Masse GERECHTIGKEIT ist.

Aber sicher ist das auch Gerechtigkeit, mein dunkler Drüberflatterer.

Denn "gerecht" ist tatsächlich alles,
was Menschen so miteinander treiben mit ihrer Definition für Gerechtigkeit,
im Grunde ja nur ein ordentliches Gefühl,
das jeder so interpretieren kann, wie es ihm Recht ist.

Und wer es mit Ungerechtigkeiten weiter nach oben geschafft hat als andere,
hat einfach rechter,
weil ja auch unter Juristen nur sehr vage Vorstellungen von Gerechtigkeit existieren,
und viele davon überzeugt sind, Rechtssysteme könnten Recht liefern,
mit viel Glück, aber keine Gerechtigkeit ...
 
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Klar, darum ist Rache ja auch strafverschärfend.:peitschen:
Die "Regelfreudigkeit" der Juristen ist so groß,
daß sogar BGH-Richter zweifelsfreie Notwehr gegen Gewalttäter bestrafen.
Ist doch einfach ungeheuer,
wenn da ein Bahnreisender einem massiven,
tätlichen Übergriff zweier Viertelmenschen
auf eine Frau mit Kinderwagen entgegenstellt,
indem er gewalttätig wird und damit die Übergriffe beendet ...

Vor zwei, drei Jahren kam mal eine Fernsehdokumentation, die diesen Fall und ca. 7 ähnliche aufzeigte, in denen Zivilcourage, Notwehr und Beistand in Notsituationen anderer hart bestraft worden waren durch die Justiz. Die Doku hatte viele Zuschauer mit der Sprachlosigkeit bzw. dem Herausgeredegeschwätz beteiligter Juristen konfrontiert ...

Und noch immer fühlen sie sich als Könige unserer Gesellschaft
und erlauben sich sogar, anonym in Foren
ihre Machtstellung hochzuhalten.
Pfui Daibel.
 
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zwei2Raben

zwei2Raben

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Aber sicher ist das auch Gerechtigkeit, mein dunkler Drüberflatterer.

Denn "gerecht" ist tatsächlich alles,
was Menschen so miteinander treiben mit ihrer Definition für Gerechtigkeit,
im Grunde ja nur ein ordentliches Gefühl,
das jeder so interpretieren kann, wie es ihm Recht ist.

Und wer es mit Ungerechtigkeiten weiter nach oben geschafft hat als andere,
hat einfach rechter,
weil ja auch unter Juristen nur sehr vage Vorstellungen von Gerechtigkeit existieren,
und viele davon überzeugt sind, Rechtssysteme könnten Recht liefern,
mit viel Glück, aber keine Gerechtigkeit ...

Sicher, in dem Sinne, wie auch verschüttete Farbe Ästhetik ist.
Da alle Menschen an irgendetwas Schuld sind, kannst Du sie auch wahllos niedermetzeln, es trifft immer die Richtigen...
(Was übrigens Rache sinnlos macht)

Soweit die sinnlose Theorie.
Jetzt kommt die Sinnvolle:

Du sammelst Dir Dein Recht zusammen, wie Du es gerade brauchts. Das ist nämlich der SINN des Rechts. Weltweit ist das Recht nur noch dazu da, dass bestimmte Leute andere ausbeuten dürfen und Richter es nicht verhindern können.

Rache ist aber noch weiter entwickelter Dreck. Sie ist nicht nur rechtlicher Dreck, sondern darüber hinaus auch ethischer Dreck, Umgangsdreck, Restvertrauensdreck.

Mit der Ethik verhält es sich anders. Sie ist dazu da, dass Menschen tatsächlich zusammenleben können und nicht nur deren Definitionen zu bestimmten Zwecken nebeneinander her. Du kannst das Recht so weit mit Füßen treten wie Du willst, die Ethik bekommst Du nicht so leicht klein.

Gerechtigkeit ist ein Ideal, dass wir nie aufgeben, wie der Nordstern zwar zur Orientierung dient, aber wir werden den Nordstern nie erreichen (vorerst nicht). So wissen wir um ein Ideal der Ethik, der Gerechtigkeit und dann können wir die praktische Ethik und Vernunft daran ausrichten (oder es lassen, meist lassen). Zuletzt müssten dann die Juristen ran und aus der guten Erfahrung Gesetze schmieden, welche ein Zusammenleben ermöglichen. Aber das tun sie nicht, da sie lieber schnell Geld umverteilen wollen und dann Feierabend haben.

---

Im Fall des IS in Libyen wäre der richtige Weg zu untersuchen, wie der IS in die Lage gekommen ist, krebsartig die Blutbahnen des Landes zu besetzen. Danach müsste dieser Grund beseitigt werden. Dann würden die IS Kämpfer nach Hause gehen und mit ihrem Leben etwas Sinnvolles anfangen. Aber dazu ist keiner bereit.
Das Wort "Rache" bedeutet daher im Kontext auch nicht den Versuch Ersatzgerechtigkeit zu etablieren, sondern "hilflose Konzeptverweigerung" (was übrigens der Normalfall ist).

Rache ist also Bildungsverweigerung und daher noch viel niedriger anzusiedeln, als wir bisher dachten.
 
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Sicher, in dem Sinne, wie auch verschüttete Farbe Ästhetik ist.
Da alle Menschen an irgendetwas Schuld sind, kannst Du sie auch wahllos niedermetzeln, es trifft immer die Richtigen...
(Was übrigens Rache sinnlos macht)

Soweit die sinnlose Theorie.
Jetzt kommt die Sinnvolle:

Du sammelst Dir Dein Recht zusammen, wie Du es gerade brauchts. Das ist nämlich der SINN des Rechts. Weltweit ist das Recht nur noch dazu da, dass bestimmte Leute andere ausbeuten dürfen und Richter es nicht verhindern können.

Rache ist aber noch weiter entwickelter Dreck. Sie ist nicht nur rechtlicher Dreck, sondern darüber hinaus auch ethischer Dreck, Umgangsdreck, Restvertrauensdreck.

Mit der Ethik verhält es sich anders. Sie ist dazu da, dass Menschen tatsächlich zusammenleben können und nicht nur deren Definitionen zu bestimmten Zwecken nebeneinander her. Du kannst das Recht so weit mit Füßen treten wie Du willst, die Ethik bekommst Du nicht so leicht klein.

Gerechtigkeit ist ein Ideal, dass wir nie aufgeben, wie der Nordstern zwar zur Orientierung dient, aber wir werden den Nordstern nie erreichen (vorerst nicht). So wissen wir um ein Ideal der Ethik, der Gerechtigkeit und dann können wir die praktische Ethik und Vernunft daran ausrichten (oder es lassen, meist lassen). Zuletzt müssten dann die Juristen ran und aus der guten Erfahrung Gesetze schmieden, welche ein Zusammenleben ermöglichen. Aber das tun sie nicht, da sie lieber schnell Geld umverteilen wollen und dann Feierabend haben.

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Im Fall des IS in Libyen wäre der richtige Weg zu untersuchen, wie der IS in die Lage gekommen ist, krebsartig die Blutbahnen des Landes zu besetzen. Danach müsste dieser Grund beseitigt werden. Dann würden die IS Kämpfer nach Hause gehen und mit ihrem Leben etwas Sinnvolles anfangen. Aber dazu ist keiner bereit.
Das Wort "Rache" bedeutet daher im Kontext auch nicht den Versuch Ersatzgerechtigkeit zu etablieren, sondern "hilflose Konzeptverweigerung" (was übrigens der Normalfall ist).

Rache ist also Bildungsverweigerung und daher noch viel niedriger anzusiedeln, als wir bisher dachten.
1. Gerechtigkeit ist kein Nordstern, den die allermeisten nie erreichen werden. Wir benutzen heute Navis und orientieren uns am Geltenden Recht, also an dem, was Juristen zustande gebracht haben mit so vielen Hosenschei§ern. Gerechtigkeit gibt es um uns herum massenhaft. Jede gemeinsame Zufriedenheit ist die Verwirklichung dieses Ideals, zu dem halt viele auch einfach nur zu blöde sind. Die meisten nur zu blöde, um sich mal gründlicher damit auseinander zu setzen, ohne sich was von Wissensmächtigen vorsäuseln zu lassen.

2. Gesetze ermöglichen erst dann ein friedliches Zusammenleben, wenn sie von Juristen richtig umgesetzt werden. Daran fehlt es, weil der Bürger sein "rechtes Auge" nicht öffnen will. Ihm gefällt es, nur mit seinem linken zu schauen und damit viel Linkerei anzurichten - wenn auch nur ein kleines bisschen. Um an anderen Stellen erlebte Ungerechtigkeiten zu verschmerzen ... (Die meisten sind übrigens eingebildet, was ja sehr leicht fällt, wenn man "gerecht" mit "angemessen, fair" erklärt. Doch dieses bisschen "Kompensationsgerechtigkeit" reicht voll aus, um das Blut an die richtigen Stellen strömen zu lassen ...
 
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Wie niedrig ist eigentlich Rache als Motiv?
So was ist mir schon des öfteren aufgefallen:

http://www.t-online.de/nachrichten/...fflugzeuge-greifen-is-ziele-in-libyen-an.html

In Zusammenhang mit dem IS wird immer wieder von RACHE als Grund für Bombardements geschrieben.
Das verstehe ich nicht. ich dachte in Kriegen wird versucht "militärisch opportun", oder "geeignet" zu handeln. Rache hatte ich als Grund für Kriegshandlungen immer auf der Seite verordnet, denen man anschließend die Alleinschuld geben will.

Rache gilt im deutschen Strafrecht als niederes Motiv und wirkt dadurch strafverschärfend. In Kriegen kommt es jetzt zu Ehren. Was haltet ihr davon?

Ob in diesem speziellen Fall wirklich Rache das ausschlaggebende Moment war bezweifle ich.Die jetzige ägyptische Junta ist nicht in der Lage die innenpolitischen Probleme zu lösen.Weder geht es wirtschaftlich voran noch verbessert sich die soziale Lage im Land.Da kommen solche Ereignisse wie in Libyen gerade recht um davon abzulenken.Ob die Videos überhaupt echt sind konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden.Möglich ist es aber genauso möglich ist das man nur einen Grund brauchte um im Nachbarland zu intervenieren.Die Politik verlagert gern die Aufmerksamkeit in`s Ausland wenn man nicht in der Lage ist die eigenen Massen auf Dauer ruhig zu halten.
Ansonsten ist das Gefühl der Rache eine menschliche Emotion von der sich wohl die wenigsten frei machen können.Egal ob im Krieg oder im zivilen Leben.Der Strafvollzug überall auf der Welt ist nichts anderes als Rache der Gesellschaft an Gesetzesbrechern und die Verbrechen die in einem Krieg stattfinden lassen auch dieses Gefühl aufleben.
 

busse

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Ich finde, es kommt auf die Art der Rache an, als alle Konzentrationslager usw. befreit waren, waren die unzähligen Bombadements der Briten und Amerikaner im zweiten Weltkrieg, als der Sieg schon sicher war, auch reine Rache. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand die Richtigkeit davon infrage gestellt hat. In den heutigen Kriegen Menschen aus Rache zu töten geht aber natürlich garnicht und hat bestraft zu werden, das ist ganz klar.

Ich weiß ja nicht ob Du weißt, das überhaupt noch nicht alle KZ befreit waren. Das diese Bombardements Rache waren darauf, glaubst Du wirklich im Ernst ?
Die Richtigkeit dieser Bombardements werden seit Jahrzehnten bis heute in Frage gestellt.
busse
 

Pommes

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Der Sprecher wollte die Gerechtigkeit betonen. Das im deutschen Recht Rache als niederes Motiv eingeordnet wird ist hoechst scheinheilig, da wie gesagt jedes Recht urspruenglich auf Rache beruht, man muss nur seinen Nietzsche gut lesen.

Wenn man Rache eliminieren will, wuerde man auch das Recht an sich abschaffen muessen.

Das Staaten immer ihre Aktionen als Rache darstellen ist nichts neues, denn man ist dann immer auf der Opferseite die sich wehrt, so haben die Vertriebenen Deutsche etwa die Rache der Polen zu spueren bekommen, nicht etwa eine Enteignung die aus Gier und Lust an Gewalt gespeist wurde.

Die Invasion Iraks war Rache for 9-11, 9-11 war Rache fuer die Ausbeutung arabischer Oelquellen, der Anschlag auf Kinder in Gaza war Rache fuer einen Toten Israelischen Soldat, usw, usw, usw.

Recht hat mit Rache nix zu tun, da ist Nietzsche auf dem Holzweg.
Wenn ich mir mein Recht bestätigen lasse, hat noch keinerlei Aktion stattgefunden, ich kann auch noch auf eine Aktion (Ausgleich für erlittenes Unrecht Verzichten) obwohl auch damit noch nicht von Rache gesprochen werden kann.
 
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Rache ist jedenfalls dann als ein niederes Motiv anzusehen, wenn sie Unbeteiligte trifft, und davon gehe ich bei Bombardements in aller Regel aus. Ein Diktator kann so schlimm sein wie er will, seine Untaten rechtfertigen es in keinem Fall, ein Krankenhaus oder eine Schule in die Luft zu sprengen, genau das machen die Staaten im Falle eines Krieges aber fleißig.
 

Pommes

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Rache ist jedenfalls dann als ein niederes Motiv anzusehen, wenn sie Unbeteiligte trifft, und davon gehe ich bei Bombardements in aller Regel aus. Ein Diktator kann so schlimm sein wie er will, seine Untaten rechtfertigen es in keinem Fall, ein Krankenhaus oder eine Schule in die Luft zu sprengen, genau das machen die Staaten im Falle eines Krieges aber fleißig.

Also wenn man sich mal überlegt wie viele zivile Opfer der Afghanistan Krieg gekostet hat, man geht von 43 000 aus, dann kann ich verstehen dass das nach Rache schreit.
 
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So was ist mir schon des öfteren aufgefallen:

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In Zusammenhang mit dem IS wird immer wieder von RACHE als Grund für Bombardements geschrieben.
Das verstehe ich nicht. ich dachte in Kriegen wird versucht "militärisch opportun", oder "geeignet" zu handeln. Rache hatte ich als Grund für Kriegshandlungen immer auf der Seite verordnet, denen man anschließend die Alleinschuld geben will.

Rache gilt im deutschen Strafrecht als niederes Motiv und wirkt dadurch strafverschärfend. In Kriegen kommt es jetzt zu Ehren. Was haltet ihr davon?

Denkst Du vllt, ein Attentäter fragt nach dem (deutschen) StGB? Kann ich mir nicht vorstellen.

Wie soll z. B. Lybien einen Krieg gegen EUSA führen? Kannst Du dir den Zorn der Islamisten gegen EUSA vorstellen? - auch die Hilflosigkeit?

Deren Möglichkeiten sind so begrenzt, dass sie keine Gefahr uns gegenüber darstellen, wenn es einen "offenen Krieg" gäbe.
Also kämpfen sie mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen.

Wie soll nun die EU reagieren?

Über die Flüchtlingshilfen kommen immer mehr Muslime ins Land, die hier lebenden Muslime werden proislamisch sensibilisiert. Somit wächst inmitten unserer Gesellschaft ein Potenzial heran, das dann spürbar wirksam werden kann.

Bildlich gesprochen - ein Kampf des Virus gegen seinen Körper

Was tun? Den Virus ausrotten? Denke, die unhumanste Möglichkeit

Den Virus neutralisieren? Medikamente sind teuer und langwierig (bildlich gesprochen). So bliebe nur, die "akuten Viren zu entfernen", die "inaktiven Viren" brauchen nicht entfernt werden, da sie dem Körper keinen Schaden zufügen. Sie sind "lediglich" eine "latente Gefahr"

Wenn der Körper nun die EU ist und die Islamisten der Virus,

brauchen wir nur in die Medizin blicken, da liegen genügend Ratschläge!

 
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Rache ist jedenfalls dann als ein niederes Motiv anzusehen, wenn sie Unbeteiligte trifft, und davon gehe ich bei Bombardements in aller Regel aus. Ein Diktator kann so schlimm sein wie er will, seine Untaten rechtfertigen es in keinem Fall, ein Krankenhaus oder eine Schule in die Luft zu sprengen, genau das machen die Staaten im Falle eines Krieges aber fleißig.
Ein interessantes Dilemma. Denn nicht der Diktator begeht Untaten, das tun seine Untertanen. Er ordnet sie nur an. Ohne die Unterstützung der Mehrheit seines Volkes könnte ein Diktator keinen Krieg führen.
 
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Recht hat mit Rache nix zu tun, da ist Nietzsche auf dem Holzweg.
Wenn ich mir mein Recht bestätigen lasse, hat noch keinerlei Aktion stattgefunden, ich kann auch noch auf eine Aktion (Ausgleich für erlittenes Unrecht Verzichten) obwohl auch damit noch nicht von Rache gesprochen werden kann.

Die Macht ist immer, und war immer die Mutter des Rechts. Es gibt kein Recht das in seinem Fundament nicht Usurpation, Anmassung, und Gewalt ist.

Das Recht ist allerdings nicht blinde Gewalt, sondern ein Verstaendnis das ein Gleichgewicht bestehen soll zwischen ungefaehr gleich maechtigen, also eine Klugheit die Fehden vermeidet. Deswegen ist Auge um Auge, Zahn und Zah, auch eine Klugheit und keine blinde Gewalt.

Wenn das Gleichgewicht verletzt wird darf das Opfer Restitution verlangen und Rache, auch als Ausgleich fuer das Verlorene.


Ueber die Rechtsphilosophie von Nietzsche, die unantastbar ist, wurden Buecher geschreiben, ich empfehle: Nietzsches Genialitaet der Gerechtigkeit von Jens Petersen.

https://books.google.de/books?id=zi...epage&q=ursprung des rechts nietzsche&f=false
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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