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Globalisierung, was ist das?

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Anarchist

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Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ erklärt die Welt.
Heute: Globalisierung

Franky, 17, fragt: Wo liegen Risiken und Chancen bei der Globalisierung?

Antwort der Redaktion:

Hallo Franky, die Chancen der Globalisierung sind für Unternehmen unter anderem die niedrigen Lohnkosten durch die Änderung des Standorts in Niedriglohnländer. Das bringt für die Unternehmen auch einen Steuervorteil. Die Staaten, in denen die Unternehmer investieren, werden aber auch durch die Unternehmen gefördert zum Beispiel durch den Bau neuer Fabriken. Ein anderer Vorteil ist der steigende Wohlstand in den Staaten. Gehen die Unternehmen in Niedriglohnländer und bauen dort Arbeitsplätze auf, steigen dadurch die Kaufkraft und somit auch die Nachfrage an westlichen Konsumgütern. Doch gibt es auch Risiken, die der deutschen Wirtschaft durch die Konkurrenz der Niedriglohnländer entstehen können. Diese Staaten haben durch ihren Steuer- und Lohnkostenvorteil für die Unternehmen den Vorteil, dass die Kosten insgesamt niedriger sind als in Deutschland. Deswegen entscheiden sich manche Unternehmen dazu, sich im Ausland und nicht im Inland anzusiedeln, Fabriken zu bauen. Das bedeutet, dass in Deutschland dann oft Stellen gestrichen werden, Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und möglicherweise auch keinen neuen Arbeitsplatz finden. Dadurch haben dann die Menschen nicht mehr so viel Geld zum Ausgeben, es sinkt also die "Kaufkraft" (so nennt man das) und das ist für die Wirtschaft in Deutschland nicht gut. Bevor die Menschen etwas kaufen, wird noch genauer überlegt, ob man das wirklich braucht.

Quelle: http://www.hanisauland.de/lexikon/g/globalisierung.html

So einfach ist das also. Unternehmen investieren in armen Ländern, denen es dadurch besser geht. Arbeitsplätze schaffen höhere Kaufkraft und erhöhte Nachfrage nach westlichen Konsumgütern. Deshalb gibt es auf der Welt immer weniger Elend, wie wir wissen. Der Wohlstand steigt. 1- 2 Milliarden Menschen müssen also als Hungernde mit steigendem Wohlstand betrachtet werden.
Allerdings werden in Deutschland Stellen gestrichen, weil in armen Ländern billiger produziert wird. Arme Länder nehmen uns also die Arbeitsplätze weg.
Und, ganz schlimm:“Bevor die Menschen etwas kaufen, wird noch genauer überlegt, ob man das wirklich braucht.“ Man sollte nie lange überlegen, bevor man etwas kauft. Das hilft der Wirtschaft- und um die geht es ja schließlich, oder?

Die Bundeszentrale scheut sich nicht vor Widersprüchen:

„Wir wollen auch Bananen und Kaffee das ganz Jahr über möglichst billig kaufen - das geht nur, weil die Menschen in den armen Ländern nicht viel Geld dafür bekommen. Würden die Preise steigen, würden aber möglicherweise nicht so viele arme Menschen Arbeit finden.“

Das heißt, man darf die Menschen in armen Ländern nicht fair bezahlen. Sonst würden sie gar keine Arbeit finden. Merke: Arbeit kann man essen. Speziell Lohnarbeit schmeckt hervorragend. Wer lohnabhängig ist, braucht nicht hungern- im Gegensatz zu Menschen, die sich selbst versorgen können.

Betreibt die entsprechende Bundeszentrale tatsächlich Politische Bildung?
Welche Antwort würde sie wohl auf folgende Argumentation geben?

In unserem Fall z.B. wäre es womöglich zu Mißverständnissen gekommen, wenn die Fachleute der Globalisierung einfach die Idee verkündet hätten: "Auf dem Weltmarkt, wo wir tätig sind, herrscht Konkurrenz!" Vielleicht wäre dann nicht gleich das Echo gekommen, das erwünscht ist. Statt der unisono geforderten Reaktion des Typs: "Na, wenn die Sache so ist, dann gibt´s ja keine Alternative!" hätte sich gar die Frage seitens der wissenslustigen Jugend eingestellt: "Und worum geht´s denn bei eurer Konkurrenz?" und eine Antwort dazu. Die nämlich, dass das Konkurrieren ein bißchen das Gegenteil von internationaler "Zusammenarbeit" und "Arbeitsteilung" ist und nur die Verlaufsform der ungemütlichen Bemühung, auf Kosten anderer Leute und Nationen Geld zu machen. In unserem Fall ist es aber nicht dazu gekommen, weil Jung und Alt erfolgreich getäuscht wurden - eben mit der Parole "Globalisierung" und der dazu gehörigen Beispielsflut. Letztere führt dem Publikum "konkret" vor Augen, welch aufregenden Umwälzungen es beiwohnt, damit es merkt, worauf wegen Globalisierung kein Verlaß mehr ist, mit welchen Schwierigkeiten in den oberen Etagen gekämpft wird, in wieviel Untersachzwängen sich die Globalisierung inzwischen niederschlägt - so dass sich schließlich vom Bankmanager über den Spiegelleser bis zum arbeitslosen Wähler jeder aufrichtig wünscht, die Weltwirtschaft möchte doch in den Griff bekommen werden. Von wem, ist keine Frage. Die Kompetenzen sind verteilt, ihre kompetente Ausübung allerdings gefordert.
Quelle: http://www.gegenstandpunkt.com/gs/99/4/global.htm
 
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Besser wäre die Frage: Was setzt die Idee der Globalisierung ungesagt voraus?

Globalisierung ermöglicht eine Verringerung des Preises, indem die Konkurrenz durch Vergrößerung des Handels ausgeweitet wird. Hinter ihr verbirgt sich die Idee, dass Arbeitintensivere Produkte in Länder mit niedrigeren Lohnkosten verlagert werden. Damit erhöht die Globalisierung den Druck, neue Produkte zu erfinden, was insgesamt den Wohlstand, den Ressozurcenverbrauch und die Vielfalt steigen lässt.

Ein nie gestellt Frage ist dabei, welche Voraussetzungen die Idee der Globalisierung braucht?
Der Preis eines Produktes wird immer bestimmt durch die Arbeitskosten, die Kapitalkosten und insbesondere auch die Transportkosten. Die Idee der Globalisierung setzt aber voraus, dass die Kosten für den Transport vernachlässigbar klein sind. In der Definition von dem Beamten für politische Bildung taucht der Kostenfaktor Transport nicht auf. Entweder wird dieser Aspekt bewusst unterschlagen oder er wurde aus Dummheit vergessen. Gemäß des Peter-Prinzips tippe ich auf Dummheit bei Politik und Verwaltung.

Fatal wird diese Dummheit schon bald werden: Wenn nämlich nach dem dummen Ölpreiskrieg gegen Russland wegen des Peak-of-Oil die Kosten für Öl als explodieren werden, werden mit den Transportkosten auch die Preise explodieren. Das globalisierte System der auf billigen Transport basierenden Arbeitsteilung wird dann sukkzessive zusammenbrechen, weil nicht nur die Kaufkraft für die Produkte sondern auch die Energie für den Transport fehlen wird. Schlimmer noch. Man wird feststellen, dass auch die Energie für Investionen in den Rückbau der Wirtschaft für regionalisierte Märkte fehlt.

Ich bewerte die Globalisierung wie intellektuelles Krebsgeschwür, das heutzutage die Gedanken der Menschen ernsthaft vergiftet hat.
Viele werden wohl wie bei der großen Inflation 1923 erst beim Zusammenbruch feststellen, dass den Zetteln namens Geld nur ein geringer Heizwert innewohnt. Viele werden in den dann kommenden Zeiten wohl beklagen, dass der Hunger in Europa genauso wie der Hunger während chinesischen großen Sprungs nach vorn der politischen Dummheit geschuldet ist.

Padina
 
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Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ erklärt die Welt.
Heute: Globalisierung
...
Auch die Globalisierung dient vor allem der Ausbeutung von immer mehr Abhängigeren durch immer weniger Unabhängigere.

Warum klärt die bpb nicht darüber auf, daß viele Einzelne für mehr Gerechtigkeit sorgen könnten, wenn sie wüßten, daß es bei einem gerechten Geben und Nehmen nur um gemeinsame Zufriedenheit geht, die sich über qualifizierte Konsense erreichen läßt?

Der Machtpoker der Mächtigen hat einfach noch zu viel Reiz. Der sollte dem System entzogen werden mit dem Recht auf Selbstbestimmung. Das erlaubt Ohnmächtigen, jegliches machtvolle Handeln auf Rechtskonformität abzuklopfen ... Dummerweise kennt der Bürger den Begriff "Selbstbestimmung" als Recht mit durchgreifender Beeinflussung jeglicher Fremdbestimmung nur als informationelle und sexuelle Selbstbestimmung, also als Demokratieschmankerl für Schwätzer und Lustmolche ... Und noch dümmererweise interessiert nicht mal Menschen, die sich in Diskussionsforen politisch engagieren, was das SBR für eine Wunderwaffe ist gegen Machtmißbrauch in sämtlichen Hierarchie-Ebenen ...
 

Redwing

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Das mit den Lebensverbesserungen in den Dumpingländern ist, wie zigmal gesagt, absoluter Schwachsinn und reine Neoliberalistenpropaganda, weil sie ihrem menschenverachtenden Scheiß irgendeinen humanen Anstrich verleihen wollen. Der "Wettbewerbsvorteil" der sich vor dem Weltmarkt prostituierenden Länder ist geringer Anspruch, also wird sich auch an den Arbeits- und somit letztlich Lebensbedingungen niemals signifikant etwas verbessern, da dieser "Vorteil" sonst wieder dahin wäre. Die Länder/Völker unterbieten sich gegenseitig bei ihrem erbärmlichen Versuch, die Gunst der Global Vampires zu erhaschen, und es ist eine Abwärts- und nicht Aufwärtsspirale der Lebensbedingungen für die Massen, während eine globale Minderheit soziopathischer Bonzen als einzige profitiert von diesem weltweiten Konkurrenzwahn. Aber das ist halt Teil dieses kranken Systems, und deshalb gehört es konsequent überwunden. Es kollabiert ohnehin irgendwann wieder, aufgrund des bekannten Kaufkraftproblems auf Seiten der Massen, welche für den systemisch notwendigen Konsum unabdingbar ist. :cool:
 
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Ich muss umschweifen ... eine Story erzählen.

AUSschweifen!

Ich (aus der Ukraine) bin selbständig. Wurde von einer deutschen Agentur beauftragt, an einem US-Amerikanischen Produkt für den russischen Markt zu arbeiten. Das ist Globalisierung.

Nein, DAS ist krank! ;-D Und die Rest-Ukraine eine Ruine. :cool:

Da biste ja. Nicht so dass ich Dich vermisst hätte ... :winken:

Oh doch, das hast du - die ganze Zeit, hier und anderswo. :cool:

Ich habe bereits mit Entsetzen, aber auch Amüsement gesehen, daß das planlose Tabbytüt gelandet ist - und die Kurzstreckenraketen meiner lokalen Basis partiell bereits neu ausgerichtet, zudem die FLAK/FLARAK-Türme alarmiert. :cool:
 

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