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Die „Bundeszentrale für politische Bildung“ erklärt die Welt.
Heute: Globalisierung
Quelle: http://www.hanisauland.de/lexikon/g/globalisierung.html
So einfach ist das also. Unternehmen investieren in armen Ländern, denen es dadurch besser geht. Arbeitsplätze schaffen höhere Kaufkraft und erhöhte Nachfrage nach westlichen Konsumgütern. Deshalb gibt es auf der Welt immer weniger Elend, wie wir wissen. Der Wohlstand steigt. 1- 2 Milliarden Menschen müssen also als Hungernde mit steigendem Wohlstand betrachtet werden.
Allerdings werden in Deutschland Stellen gestrichen, weil in armen Ländern billiger produziert wird. Arme Länder nehmen uns also die Arbeitsplätze weg.
Und, ganz schlimm:“Bevor die Menschen etwas kaufen, wird noch genauer überlegt, ob man das wirklich braucht.“ Man sollte nie lange überlegen, bevor man etwas kauft. Das hilft der Wirtschaft- und um die geht es ja schließlich, oder?
Die Bundeszentrale scheut sich nicht vor Widersprüchen:
Das heißt, man darf die Menschen in armen Ländern nicht fair bezahlen. Sonst würden sie gar keine Arbeit finden. Merke: Arbeit kann man essen. Speziell Lohnarbeit schmeckt hervorragend. Wer lohnabhängig ist, braucht nicht hungern- im Gegensatz zu Menschen, die sich selbst versorgen können.
Betreibt die entsprechende Bundeszentrale tatsächlich Politische Bildung?
Welche Antwort würde sie wohl auf folgende Argumentation geben?
Heute: Globalisierung
Franky, 17, fragt: Wo liegen Risiken und Chancen bei der Globalisierung?
Antwort der Redaktion:
Hallo Franky, die Chancen der Globalisierung sind für Unternehmen unter anderem die niedrigen Lohnkosten durch die Änderung des Standorts in Niedriglohnländer. Das bringt für die Unternehmen auch einen Steuervorteil. Die Staaten, in denen die Unternehmer investieren, werden aber auch durch die Unternehmen gefördert zum Beispiel durch den Bau neuer Fabriken. Ein anderer Vorteil ist der steigende Wohlstand in den Staaten. Gehen die Unternehmen in Niedriglohnländer und bauen dort Arbeitsplätze auf, steigen dadurch die Kaufkraft und somit auch die Nachfrage an westlichen Konsumgütern. Doch gibt es auch Risiken, die der deutschen Wirtschaft durch die Konkurrenz der Niedriglohnländer entstehen können. Diese Staaten haben durch ihren Steuer- und Lohnkostenvorteil für die Unternehmen den Vorteil, dass die Kosten insgesamt niedriger sind als in Deutschland. Deswegen entscheiden sich manche Unternehmen dazu, sich im Ausland und nicht im Inland anzusiedeln, Fabriken zu bauen. Das bedeutet, dass in Deutschland dann oft Stellen gestrichen werden, Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und möglicherweise auch keinen neuen Arbeitsplatz finden. Dadurch haben dann die Menschen nicht mehr so viel Geld zum Ausgeben, es sinkt also die "Kaufkraft" (so nennt man das) und das ist für die Wirtschaft in Deutschland nicht gut. Bevor die Menschen etwas kaufen, wird noch genauer überlegt, ob man das wirklich braucht.
Quelle: http://www.hanisauland.de/lexikon/g/globalisierung.html
So einfach ist das also. Unternehmen investieren in armen Ländern, denen es dadurch besser geht. Arbeitsplätze schaffen höhere Kaufkraft und erhöhte Nachfrage nach westlichen Konsumgütern. Deshalb gibt es auf der Welt immer weniger Elend, wie wir wissen. Der Wohlstand steigt. 1- 2 Milliarden Menschen müssen also als Hungernde mit steigendem Wohlstand betrachtet werden.
Allerdings werden in Deutschland Stellen gestrichen, weil in armen Ländern billiger produziert wird. Arme Länder nehmen uns also die Arbeitsplätze weg.
Und, ganz schlimm:“Bevor die Menschen etwas kaufen, wird noch genauer überlegt, ob man das wirklich braucht.“ Man sollte nie lange überlegen, bevor man etwas kauft. Das hilft der Wirtschaft- und um die geht es ja schließlich, oder?
Die Bundeszentrale scheut sich nicht vor Widersprüchen:
„Wir wollen auch Bananen und Kaffee das ganz Jahr über möglichst billig kaufen - das geht nur, weil die Menschen in den armen Ländern nicht viel Geld dafür bekommen. Würden die Preise steigen, würden aber möglicherweise nicht so viele arme Menschen Arbeit finden.“
Das heißt, man darf die Menschen in armen Ländern nicht fair bezahlen. Sonst würden sie gar keine Arbeit finden. Merke: Arbeit kann man essen. Speziell Lohnarbeit schmeckt hervorragend. Wer lohnabhängig ist, braucht nicht hungern- im Gegensatz zu Menschen, die sich selbst versorgen können.
Betreibt die entsprechende Bundeszentrale tatsächlich Politische Bildung?
Welche Antwort würde sie wohl auf folgende Argumentation geben?
Quelle: http://www.gegenstandpunkt.com/gs/99/4/global.htmIn unserem Fall z.B. wäre es womöglich zu Mißverständnissen gekommen, wenn die Fachleute der Globalisierung einfach die Idee verkündet hätten: "Auf dem Weltmarkt, wo wir tätig sind, herrscht Konkurrenz!" Vielleicht wäre dann nicht gleich das Echo gekommen, das erwünscht ist. Statt der unisono geforderten Reaktion des Typs: "Na, wenn die Sache so ist, dann gibt´s ja keine Alternative!" hätte sich gar die Frage seitens der wissenslustigen Jugend eingestellt: "Und worum geht´s denn bei eurer Konkurrenz?" und eine Antwort dazu. Die nämlich, dass das Konkurrieren ein bißchen das Gegenteil von internationaler "Zusammenarbeit" und "Arbeitsteilung" ist und nur die Verlaufsform der ungemütlichen Bemühung, auf Kosten anderer Leute und Nationen Geld zu machen. In unserem Fall ist es aber nicht dazu gekommen, weil Jung und Alt erfolgreich getäuscht wurden - eben mit der Parole "Globalisierung" und der dazu gehörigen Beispielsflut. Letztere führt dem Publikum "konkret" vor Augen, welch aufregenden Umwälzungen es beiwohnt, damit es merkt, worauf wegen Globalisierung kein Verlaß mehr ist, mit welchen Schwierigkeiten in den oberen Etagen gekämpft wird, in wieviel Untersachzwängen sich die Globalisierung inzwischen niederschlägt - so dass sich schließlich vom Bankmanager über den Spiegelleser bis zum arbeitslosen Wähler jeder aufrichtig wünscht, die Weltwirtschaft möchte doch in den Griff bekommen werden. Von wem, ist keine Frage. Die Kompetenzen sind verteilt, ihre kompetente Ausübung allerdings gefordert.