Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Sollte Werbung verboten werden?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Sollte Werbung generell verboten werden?

  • Ja, sie sollte verboten werden.

    Stimmen: 16 43,2%
  • Nein, ich möchte weiterhin Werbung haben.

    Stimmen: 21 56,8%

  • Umfrageteilnehmer
    37

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
53.897
Punkte Reaktionen
19.946
Punkte
69.820
Geschlecht
Ich habe nicht mit abgestimmt.
Ein Verbot von Werbung wäre eine isolierte Handlung. Kapitalismus ohne Werbung ist undenkbar. Die Scheinargumente dafür sind schon vorgetragen worden. Wer Kapitalismus will, wird deshalb werben wollen.
Der Schaden erschließt sich nur dem, der Kinder erziehen muss, Schüler unterrichten, jungen Menschen einen Start ins Leben geben, psychgisch Kranken Menschen helfen, die Artenvielfalt erhalten, Lösungen für Probleme sucht, lieben oder leben will, wer kreativ oder auch nur geistesgegenwärtig ist oder es sich wünscht, weil er noch nicht völlig abgestumpft ist.

Wer nur kaufen oder verkaufen, verkaufen oder einkaufen, anbieten oder Schnäpchen jagen, Geld umverteilen oder abgreifen, wer gerne verkaufen oder selbst kaufen oder irgend etwas anderes kaufen oder verkaufen will, dem erschließt sich das Problem nicht. Darum ist die Diskussion um die Werbung isoliert sinnlos.

Wir könnten statt dessen fragen, ob wir leben wollen, ob wir noch etwas merken, Wir könnten statt dessen zuhören, lieben, leben, erhalten, Sinn erschließen, uns spüren.

Was hat Werbung mit Kapitalismus zu tun?
Nichts!
Wer einen Markt bedient muß die Möglichkeit haben sein Angebot zu veröffentlichen, nix anderes macht Werbung.
Wer eine Leistung in Anspruch nehmen will muß die Möglichkeit haben die Angebote der Anbieter zu vergleichen, die Werbung führt ihn dahin.
 
Registriert
13 Aug 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.814
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
So verrückt, Werbung verbieten zu wollen, sind nicht einmal die GRÜNEN, die durch Bevormundungsversuche der Bürger kräftig Stimmen eingebüßt haben.

Werbung ist zuerst einmal Information. In einem Land ohne Werbung würde man orientierungslos herumirren, weil man nicht wüsste, wie und wo man seine Bedürfnisse befriedigen soll. Schon das Schild, das mir verrät, was für eine Werkstatt sich in dem Haus befindet, vor dem ich gerade stehe, ist genau so Werbung wie die Beschriftung eines Produktes, das ich im Regal eines Ladens sehe.

Ohne Werbung und Anpreisung würden neue und neuartige Produkte keinen Zugang zum Konsumenten erhalten. In der Regel wird gekauft, was man bereits kennt (warum aber kennt jeder Persil?).

Vor einigen Tagen hörte ich von einem Adapter, mittels dessen sich digitale Musikdateien auf einer konventionellen Stereoanlage abspielen lassen. Das Teil kostet ab 15 Euro; ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass es so etwas überhaupt gibt.

Werbung ist durchaus Information (wenn auch nicht immer lediglich als Information vermarktet), schließlich kann man nicht sämtliche Fachzeitschriften dauerhaft kaufen oder abonnieren.
 

Selters

Die alte Mitte
Premiumuser +
Registriert
9 Sep 2014
Zuletzt online:
Beiträge
1.856
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Werbung ist der Versuch,
Scheiße in Parfum zu verpacken.
 
Registriert
13 Aug 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.814
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Werbung ist der Versuch,
Scheiße in Parfum zu verpacken.

Oftmals zutreffend und durchaus treffend formuliert, jedoch nicht immer so. Irgend jemand wird dir den Computer zugesteckt oder angedient haben, mit dem du heute Beiträge verschickst.
 

Tooraj

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
21 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
9.551
Punkte Reaktionen
2.582
Punkte
48.820
Geschlecht
--
Ein völliges Werbeverbot wäre zwar unrealistisch und würde zudem wirtschaftlichen Fortschritt behindern – aber in einigen Bereichen könnte ich mir sowas vorstellen. Z.B.:
(1) Wahlwerbung: Hat eigentlich schon mal irgendjemand eine Partei aufgrund eines Wahlplakats oder eines Werbespots im Fernsehen gewählt ? Was ist davon zu halten, wenn die FDP zur Rush hour ein großes Werbeplakat auf einem Kleintransporter einfach mal so im Kreis fährt ? ( Okay, dann weiß man wenigstens, dass man solch dummen Nüssen unter keinen Umständen die Stimme gibt. ) Was ist davon zu halten, wenn CDU-Fuzzis schmierige Wahlbriefe an ältere Leute adressieren, um um deren Stimme zu buhlen, selbst wenn diese schon halb dement sind ?

(2) Kino-Werbung: Man bezahlt also neuerdings so 8-9 Euro für eine Kinokarte und dann wird einem auch noch eine halbe Stunde Werbung zugemutet ? Was würden die Besucher von Theater-Vorstellungen eigentlich zu einer solchen Praxis sagen ?

(3) Werbung, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richtet. Diese führt regelmäßig dazu, dass sich Eltern zu Käufen genötigt sehen, die sie selber für völlig sinnlos halten.

(4) Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Werbeträger: Die lokale Reifen-Firma sponsort also den lokalen Fußball-Klub mit geringen Beträgen – im Gegenzug müssen die jungen Fußballer fortan in Trikots mit dem Banner dieser Firma spielen. Was soll man zu solchen Kotzbrocken von der schwarzen Seite nur sagen ?

(5) Die Lehrerin, die doch eigentlich souveräner sein sollte, schreibt doch auf den Zettel der benötigten Lehrmittel an die Eltern prompt, der Füllhalter solle von „Pelikan“ sein. Ist es noch zu fassen ?

... die Liste ließe sich sicher fortsetzen.
 

Hinterfrager

zeitgeistkritisch
Registriert
2 Okt 2014
Zuletzt online:
Beiträge
6.115
Punkte Reaktionen
3.078
Punkte
64.820
Geschlecht
Klappern gehört zum Handwerk - egal ob parfümierte Scheiße oder verlogene Politik

Man kann eben oftmals auch politische Wahl-Werbesprüche der div. Parteien, die ohne Rücksicht auf Finanzierbarkeit und fatale Folgewirkungen hinausposaunt werden, als hohle Phrasen oder listige Täuschungen bezeichnen, mit denen das naive Stimmvieh umworben oder besser die eigene Klientel geködert wird.

Hoffentlich kommt jetzt nicht gleich wieder ein beckmesserischer Zensor und verweist darauf, dass das mit dem Thema nichts mehr zu tun hat. Oder es erfolgt der Hinweis, dass in meinem Beitrag "linksgrünversifft" fehlen würde...Das wär mir jetzt das Ärgste, aber im Grunde auch wurscht. :giggle:
 
Registriert
13 Aug 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.814
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Ein völliges Werbeverbot wäre zwar unrealistisch und würde zudem wirtschaftlichen Fortschritt behindern – aber in einigen Bereichen könnte ich mir sowas vorstellen. Z.B.:
(1) Wahlwerbung: Hat eigentlich schon mal irgendjemand eine Partei aufgrund eines Wahlplakats oder eines Werbespots im Fernsehen gewählt ? Was ist davon zu halten, wenn die FDP zur Rush hour ein großes Werbeplakat auf einem Kleintransporter einfach mal so im Kreis fährt ? ( Okay, dann weiß man wenigstens, dass man solch dummen Nüssen unter keinen Umständen die Stimme gibt. ) Was ist davon zu halten, wenn CDU-Fuzzis schmierige Wahlbriefe an ältere Leute adressieren, um um deren Stimme zu buhlen, selbst wenn diese schon halb dement sind ?

(2) Kino-Werbung: Man bezahlt also neuerdings so 8-9 Euro für eine Kinokarte und dann wird einem auch noch eine halbe Stunde Werbung zugemutet ? Was würden die Besucher von Theater-Vorstellungen eigentlich zu einer solchen Praxis sagen ?

(3) Werbung, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richtet. Diese führt regelmäßig dazu, dass sich Eltern zu Käufen genötigt sehen, die sie selber für völlig sinnlos halten.

(4) Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Werbeträger: Die lokale Reifen-Firma sponsort also den lokalen Fußball-Klub mit geringen Beträgen – im Gegenzug müssen die jungen Fußballer fortan in Trikots mit dem Banner dieser Firma spielen. Was soll man zu solchen Kotzbrocken von der schwarzen Seite nur sagen ?

(5) Die Lehrerin, die doch eigentlich souveräner sein sollte, schreibt doch auf den Zettel der benötigten Lehrmittel an die Eltern prompt, der Füllhalter solle von „Pelikan“ sein. Ist es noch zu fassen ?

... die Liste ließe sich sicher fortsetzen.

(1) Die Parteien bewerben sich um die Stimmen der Unentschlossenen und der Nichtwähler. Dies ist nicht verwerflich. Die Gleichung Alt wählt CDU ist überholt.

(2) Ohne Kino-Werbung würde die Eintrittskarte vielleicht teurer werden (ohne Nachweis).

(3) Einverstanden.

(4) Einverstanden.

(5) Die Lehrerin folgt einer Anordnung. Diese wurde von Lobbyisten durchgesetzt. Ebenso gelten selbst für Schreib- und Rechenblöcke, das Geodreieck und Klassenarbeitshefte ähnliche Regelungen. Ich gebe dir Recht: Es ist kaum zu fassen!
 
Registriert
16 Okt 2014
Zuletzt online:
Beiträge
630
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Ein völliges Werbeverbot wäre zwar unrealistisch und würde zudem wirtschaftlichen Fortschritt behindern – aber in einigen Bereichen könnte ich mir sowas vorstellen. Z.B.:
(1) Wahlwerbung: Hat eigentlich schon mal irgendjemand eine Partei aufgrund eines Wahlplakats oder eines Werbespots im Fernsehen gewählt ? Was ist davon zu halten, wenn die FDP zur Rush hour ein großes Werbeplakat auf einem Kleintransporter einfach mal so im Kreis fährt ? ( Okay, dann weiß man wenigstens, dass man solch dummen Nüssen unter keinen Umständen die Stimme gibt. ) Was ist davon zu halten, wenn CDU-Fuzzis schmierige Wahlbriefe an ältere Leute adressieren, um um deren Stimme zu buhlen, selbst wenn diese schon halb dement sind ?
Von alledem ist gar nichts zu halten. Es ist geschmacklos, dumm, aufdringlich und eine schlimme Verschwendung von Ressourcen. Leider rechtfertigt keiner dieser Gesichtspunkte ein gesetzliches Verbot.

Den Parteien den Finanzhahn zuzudrehen halte ich hingegen für eine tolle Idee. Wenn der Staat mir keine Gelder für's im-Kreis-fahren gibt, dann soll die FDP auch keine erhalten.

(2) Kino-Werbung: Man bezahlt also neuerdings so 8-9 Euro für eine Kinokarte und dann wird einem auch noch eine halbe Stunde Werbung zugemutet ? Was würden die Besucher von Theater-Vorstellungen eigentlich zu einer solchen Praxis sagen ?
Ich halte es für keine gute Idee, Luxusgütern einen Mindestqualitätsstandard vorzuschreiben. Wenn es so weit kommt kann man es mit der freien Marktwirtschaft auch gleich bleiben lassen.

(3) Werbung, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richtet. Diese führt regelmäßig dazu, dass sich Eltern zu Käufen genötigt sehen, die sie selber für völlig sinnlos halten.
Das stimmt leider, rechtfertigt aber auch kein Werbeverbot. Ist ja nicht so, als würden die Werbefirmen bei den Eltern einbrechen und deren Kinder hinter ihrem Rücken indoktrinieren. Nein, solche Einflüsse werden in der Regel von den Eltern selbst ins Haus gelassen. Wenn man nicht möchte, dass die eigenen Kinder alles wollen, was ihnen irgendein rosa Nilpferd anpreist, dann kann man sie auch entsprechend erziehen. Einerseits die Programme eines Senders in Anspruch zu nehmen, dann aber diesem Sender vorzuschreiben, wie er die Programme zu gestalten hat, halte ich dagegen für die falsche Herangehensweise. You can't have the cake and eat it.

(4) Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Werbeträger: Die lokale Reifen-Firma sponsort also den lokalen Fußball-Klub mit geringen Beträgen – im Gegenzug müssen die jungen Fußballer fortan in Trikots mit dem Banner dieser Firma spielen. Was soll man zu solchen Kotzbrocken von der schwarzen Seite nur sagen ?
Was wäre dir lieber? Das der Klub die Insolvenz anmelden muss, weil ihn niemand finanziert? Beide Seiten profitieren von so einem Deal, und die Kinder profitieren auch davon.

(5) Die Lehrerin, die doch eigentlich souveräner sein sollte, schreibt doch auf den Zettel der benötigten Lehrmittel an die Eltern prompt, der Füllhalter solle von „Pelikan“ sein. Ist es noch zu fassen ?

... die Liste ließe sich sicher fortsetzen.
Diesbezüglich gibt es meine vollste Zustimmung. Der Staat bzw. seine Bedienstete haben derartige Aktionen zu unterlassen.
 
Registriert
4 Nov 2014
Zuletzt online:
Beiträge
5.518
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
(2) Kino-Werbung: Man bezahlt also neuerdings so 8-9 Euro für eine Kinokarte und dann wird einem auch noch eine halbe Stunde Werbung zugemutet ? Was würden die Besucher von Theater-Vorstellungen eigentlich zu einer solchen Praxis sagen ?

Prima wird das Theater günstiger!

(3) Werbung, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richtet. Diese führt regelmäßig dazu, dass sich Eltern zu Käufen genötigt sehen, die sie selber für völlig sinnlos halten.

Wenn ich das für völlig sinnlos halte wird es auch nicht gekauft.

(4) Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Werbeträger: Die lokale Reifen-Firma sponsort also den lokalen Fußball-Klub mit geringen Beträgen – im Gegenzug müssen die jungen Fußballer fortan in Trikots mit dem Banner dieser Firma spielen. Was soll man zu solchen Kotzbrocken von der schwarzen Seite nur sagen ?

Tja nur noch Kinder von reichen Eltern können einen Manschaftssport spielen da sich die anderen die Trikots nicht leisten können. Oder die Beiträge für den Verein werden halt etwas teurer.

(5) Die Lehrerin, die doch eigentlich souveräner sein sollte, schreibt doch auf den Zettel der benötigten Lehrmittel an die Eltern prompt, der Füllhalter solle von „Pelikan“ sein. Ist es noch zu fassen ?
.

Und SIe ist halt mit dem Begriff "Pelikan" groß geworden. Ich schneutze auch in ein Tempo auch wenn es gar keins ist. Kinder bekommen den Füller mit dem sie gut schreiben. Dafür geht man ja auch in ein Fachgeschäft wo man solche Schreibartikel austesten kann.


Aber die Theaterkarte könnte wirklich günstiger werden. Dafür kann ich mir auch ein wenig mehr Werbung vorstellen.
 
Registriert
28 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
6.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
Dem folge ich nicht. Gerade der Umgang mit den Testergebnissen der Stiftung Warentest durch die Produzenten beweist im Falle einer sehr guten Empfehlung (!) deren Werberelevanz für den Produzenten.
Werbung ist keinesfalls nur und stets ein bewusst betriebener, zielgerichter Prozess, bedarf nicht zwingend subjektiver Aktivität. Die Sache, Person oder Vereinigung wirbt nolens volens für sich, wenn ihre Sache eine gesellschaftlich erwünschte ist. Siehe z. B. Stiftung Warentest oder Ökotest etc.
Niemand zwingt Dich, Werbung zu rezipieren, Du kannst sie ignorieren, solltest Du dazu unfähig sein (Was ich verstehe!) kannst Du das weder dem Werbenden noch dem Werbeträger anlasten. Werbung ist weder etwas Verbotenes, noch etwa Sittenwidriges.
Wer sich belästigt fühlt, blendet sie aus.
Finde ich nicht überzeugend. Mit gleichem Recht könnte ich eine große Anzeige schalten: "Juden sind Schweine" und argumentieren, ich äußere nur meine Meinung, wem es nicht gefällt der kanns ja ignorieren. Das Werbung nicht verboten oder sittenwidrig ist, wäre nach dem Verbot dann doch wohl anders, das Argument verstehe ich nicht ganz. "Werberelevanz" ist nicht dasselbe wie Werbung. Es gibt schließlich Rechtsvorschriften für Werbung, früher z.B. das Verbot der vergleichenden Werbung, also ist offensichtlich definiert was Werbung ist und was nicht. Dass jemand Ärger gekriegt hätte, weil er gesagt hat: "Opel ist besser als Ford", davon habe ich noch nix gehört, das scheint mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen.
 

Uwe O.

Kulturbereicherungssucher
Registriert
3 Jul 2012
Zuletzt online:
Beiträge
28.591
Punkte Reaktionen
2.546
Punkte
73.820
Geschlecht
--
Ich bin absolut dagegen. Dem Verbraucher ist doch wohl ein Mindestmaß an Intelligenz zuzumuten.

Du siehst das zu rosig.

Warum boomen laktosefreie Lebensmittel, die kaum einer benötigt?
Wer das kauft und glaubt, es ginge ihm dann besser, dann liegt das Mindestmaß an Intelligenz kurz vor Null.

Uwe
 

zwei2Raben

sitzen auf wtc7
Registriert
6 Mai 2013
Zuletzt online:
Beiträge
19.101
Punkte Reaktionen
13.101
Punkte
149.042
Geschlecht
Was hat Werbung mit Kapitalismus zu tun?
Nichts!
Wer einen Markt bedient muß die Möglichkeit haben sein Angebot zu veröffentlichen, nix anderes macht Werbung.
Wer eine Leistung in Anspruch nehmen will muß die Möglichkeit haben die Angebote der Anbieter zu vergleichen, die Werbung führt ihn dahin.

Das was wir heute an Werbung sehen, hat mit Produktinformation nichts zu tun. Es ist reine Bedarfsweckung und keine Befreidigung von legitimen Bedürfnissen.
Wenn wir den Bedarf von legitimen Kundeninteressen decken und dabei das Überleben der Spezies im Auge behalten, dann werden wir das Richtige tun. Dies wird völlig anders aussehen als Kinder vom Lernen und vom Spaß abzuhalten.
Die heutige Werbung ist an die Stelle von Begründung, an die Stelle von Erziehung, von Bedarfsermittlung, von sinnvoller Unternehmensstrategie, Religion, Ethik, Erkenntnis und an die Stelle von Denken, an die Stelle von Gott getreten. So etwas braucht kein Mensch. Wenn das eines Tages das Leben nicht mehr verhindert werden wier etwas finden was an seine Stelle tritt und geeignet ist, eine sinnvolle Wirtschaftsordnung und eine vernünftige Produktinformation geeignet zu vertreten. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Schon im Altertum gab es Werbung, im MA und in der Französischen Revolution. Damit wird es genug sein.
 
Registriert
16 Okt 2014
Zuletzt online:
Beiträge
630
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Leider stimmt das was du über "den Verbraucher" sagst, längst nicht für alle. Ich geh auch manchmal in einen kleinen Supermarkt, um den Kühlschrank etwas nachzufüllen oder mein Bierchen zu holen. Was glaubst du, was man da manchmal für supervolle Einkaufswagen sieht. Bei solchen Leuten scheint jedes Mindesmaß an Intelligenz zu fehlen.
Sie sind zumindest nicht unmündig, daher muss man sie nicht vor sich selbst schützen und kann ihnen stattdessen die Bürde auferlegen, sich selbst darüber zu erkundigen, was in einer Tiefkühl-Pizza drinsteckt, bevor sie sich damit für's Wochenende eindecken.

Was Kinder betrifft, die eine der großen Zielgruppen der Werbung sind, zumindest für Süßigkeiten und Knabberzeug.
Man hat einen Versuch gemacht mit 2 Gruppen gleichaltriger Kinder und die vor einen Fernseher gesetzt. Dazu dann vor jede Gruppe eine großen Vorrat an Süßigkeiten und Knabberzeug.
Der einen Gruppe hat man Werbung eingeblendet, die genau den Dingen vor ihrer Nase entsprach, der anderen die Sendungen ohne Werbung.
Was glaubst du, was passierte?
Richtig! Die Gruppe, die Werbung bekam, knabberte eindeutig mehr aus dem Vorrat vor ihrer Nase als die andere.

Und genau das wird mit solcher Werbung bezweckt.
Klar. Wäre auch etwas irrational, Werbung auszustrahlen, von der man weiß, dass sie keinerlei Wirkung hat.

Ist ein Problem, wenn es um Kinder oder Geisteskranke geht (wobei letztere wesentlich seltener Adressaten von Werbung sind), aber auch dies rechtfertigt meiner Meinung nach kein Werbeverbot.

Also ich zweifle begründet stark daran, dass die Masse der Verbraucher nicht genügend Intelligenz und den Willen dazu auch noch hat, sich der Werbung zu verschließen. Ein Teil wird das können und auch tun, die tumbe Masse der Verbraucher allerdings eher nicht.
Basiert alles auf der Entscheidung der Individuen, die dieser tumben Masse angehören. Wüsste nicht, wieso ich sie vor dieser Entscheidung schützen sollte.

Und die Probleme der gepl. Obsoleszenz "ließe sich ziemlich unproblematisch subsumieren", das ist leider nur Theorie.
Diese Probleme fingen in der Zeit der großen Depression in den USA an, als man zunächst Glühbirnen bewusst so konstruierte, dass sie nach etwa einem Jahr kaputt gingen.
Diese Methode hat sich inzwischen auf sehr viele Produkt-Bereiche ausgeweitet. Die Hersteller überlegen bei jedem Produkt, wie sie es herstellen müssen, dass es recht bald (möglichst nach Ablauf der Garantie oder Gewährleistung) unbrauchbar wird.

Und deine Aussage, dass das ein "Abweichen der Ist- von der Soll-Beschaffenheit" wäre, ist sehr löchrig. Bei manchen Produkten scheint das ja noch klappen, aber die Palette der Kaputt-Dinge wird immer breiter. Es reicht, dass ein Gerät nur bis zum Ablauf der Gewährleistung hält. Außerdem spekuliert man damit, dass die Leute i.d.R. die Belege aufheben, um eine Reklamation anzumelden. Es gibt aber zum Glück noch lobenswerte Ausnahmen.
Das wäre alles kein so großes Problem wenn die Verjährungsfristen in Deutschland etwas größzügiger bemessen wären. Nach zwei Jahren verjähren kaufrechtliche Ansprüche schon. Wären es fünf Jahre würden es sich die Unternehmen vielleicht zweimal überlegen, bevor sie ihre Produkte nach drei Jahren kaputt gehen lassen.

Wie dem auch sei: Der Missstand besteht beim Beispiel der geplanten Obsoleszenz doch darin, dass die Werbung irreführend ist, nicht darin, dass überhaupt geworben wird. Wenn nur erstere ein Problem ist sollte man auch nur erstere sanktionieren, anstatt einen rechtlichen Bombenteppich zu legen. Mir ist ernsthaft nicht ersichtlich, inwiefern die geplante Obsoleszenz nicht schon genügend sanktioniert sein sollte. Ich schätze, dass dieses Problem einfach nicht bekannt genug ist, und gegen dieses Problem sollte man am besten Öffentlichkeitsarbeit leisten.

Noch besteht offenbar kein Regelungsbedarf, aber diese Zeit wird kommen, da kannst du dich darauf verlassen.
Regelungsbedarf besteht nur, wenn die Regelung dem Status Quo vorzuziehen ist, und das bezweifle ich stark, schon wegen des von mir angesprochenen Missbrauchspotentials.

Ganz abgesehn davon, dass die Werbung auf die allermeisten Leute nur auf eine Art wirkt:
Sie nervt unendlich! Zumindest im TV. Und im Radio. Und das allein sollte schon genügend Grund sein für eine Regelung.
Klar nervt sie, aber ein Verbot kann doch kaum darauf gestützt werden, dass man genervt ist. Gibt eine Menge Dinge, die mich nerven, aber unsere gesamte Gesellschaftsordnung würde zusammenbrechen, wenn die allte verboten wären.

Ohne Werbung und Anpreisung würden neue und neuartige Produkte keinen Zugang zum Konsumenten erhalten. In der Regel wird gekauft, was man bereits kennt (warum aber kennt jeder Persil?).

Vor einigen Tagen hörte ich von einem Adapter, mittels dessen sich digitale Musikdateien auf einer konventionellen Stereoanlage abspielen lassen. Das Teil kostet ab 15 Euro; ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass es so etwas überhaupt gibt.

Werbung ist durchaus Information (wenn auch nicht immer lediglich als Information vermarktet), schließlich kann man nicht sämtliche Fachzeitschriften dauerhaft kaufen oder abonnieren.
Gutes Beispiel. Man könnte fast meinen, Werbung würde auch Vorteile bieten und wäre nicht der personifizierte Teufel.
 

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
Registriert
16 Dez 2010
Zuletzt online:
Beiträge
18.034
Punkte Reaktionen
13
Punkte
0
Website
www.privat-haasen.de
Geschlecht
Finde ich nicht überzeugend. Mit gleichem Recht könnte ich eine große Anzeige schalten: "Juden sind Schweine" und argumentieren, ich äußere nur meine Meinung, wem es nicht gefällt der kanns ja ignorieren. Das Werbung nicht verboten oder sittenwidrig ist, wäre nach dem Verbot dann doch wohl anders, das Argument verstehe ich nicht ganz. "Werberelevanz" ist nicht dasselbe wie Werbung. Es gibt schließlich Rechtsvorschriften für Werbung, früher z.B. das Verbot der vergleichenden Werbung, also ist offensichtlich definiert was Werbung ist und was nicht. Dass jemand Ärger gekriegt hätte, weil er gesagt hat: "Opel ist besser als Ford", davon habe ich noch nix gehört, das scheint mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen.
Was hat Deine Anzeige "Juden sind Schweine" mit Werbung zu tun? Du kennst den Unterschied zwischen einer Werbeanzeige und einem Verstoß gegen das StGB? Wofür wirbst Du da? Für Deine Meinung? Da wäre dann ja jeder Beitrag hier so eine Art Werbung.
Was ist an "Werberelevanz" misszuverstehen? Ich definiere sie als den Wert, den eine öffentliche Bewertung eines Produkts, einer Sache , einer Person, einer Vereinigung für deren Vermarktung, materieller Verwertung oder ideeller Darstellung hat. Sie muss deshalb nicht zwangsläufig in materiellen Äquivalenten gemessen werden. Siehe z. B. politische Wahlwerbung.
So richtig habe ich Deine Einwände nicht verstanden ...:traurig:
 

Uwe O.

Kulturbereicherungssucher
Registriert
3 Jul 2012
Zuletzt online:
Beiträge
28.591
Punkte Reaktionen
2.546
Punkte
73.820
Geschlecht
--
Klar. Wäre auch etwas irrational, Werbung auszustrahlen, von der man weiß, dass sie keinerlei Wirkung hat.

Da möchte den bereits zitierten Herrn Ford anführen:

50% der Werbung sind rausgeschmissenes Geld.
Aber man weiß nicht, welche Hälfte.

Uwe
 
Registriert
16 Okt 2014
Zuletzt online:
Beiträge
630
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Das was wir heute an Werbung sehen, hat mit Produktinformation nichts zu tun. Es ist reine Bedarfsweckung und keine Befreidigung von legitimen Bedürfnissen.
Wenn wir den Bedarf von legitimen Kundeninteressen decken und dabei das Überleben der Spezies im Auge behalten, dann werden wir das Richtige tun. Dies wird völlig anders aussehen als Kinder vom Lernen und vom Spaß abzuhalten.
Und was sind legitime Bedürfnisse? Was legitim ist kann doch wohl jedes Individuum für sich selbst bestimmen. Ich brauche keine zentrale Stelle, die meine Bedürfnisse als legitim oder illegitim abstempelt.

Die heutige Werbung ist an die Stelle von Begründung, an die Stelle von Erziehung, von Bedarfsermittlung, von sinnvoller Unternehmensstrategie, Religion, Ethik, Erkenntnis und an die Stelle von Denken, an die Stelle von Gott getreten. So etwas braucht kein Mensch. Wenn das eines Tages das Leben nicht mehr verhindert werden wier etwas finden was an seine Stelle tritt und geeignet ist, eine sinnvolle Wirtschaftsordnung und eine vernünftige Produktinformation geeignet zu vertreten. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Schon im Altertum gab es Werbung, im MA und in der Französischen Revolution. Damit wird es genug sein.
Ich glaube, du überschätzt die Wirkung von Werbung ein bisschen. Habe bisher (leider?) nicht den Eindruck gehabt dass Werbung an die Stelle von Religion getreten wäre.
 

Tooraj

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
21 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
9.551
Punkte Reaktionen
2.582
Punkte
48.820
Geschlecht
--
... Es gibt schließlich Rechtsvorschriften für Werbung, früher z.B. das Verbot der vergleichenden Werbung, also ist offensichtlich definiert was Werbung ist und was nicht. Dass jemand Ärger gekriegt hätte, weil er gesagt hat: "Opel ist besser als Ford", davon habe ich noch nix gehört, das scheint mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Wieso früher ? Dürfen denn heutzutage Krankenhäuser beispielsweise mit einer vergleichsweise geringen Mortalitätsrate werben ? Oder Anwälte mit der Quote ihrer gewonnenen Prozesse ?
 
Registriert
28 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
6.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
Wieso früher ? Dürfen denn heutzutage Krankenhäuser beispielsweise mit einer vergleichsweise geringen Mortalitätsrate werben ? Oder Anwälte mit der Quote ihrer gewonnenen Prozesse ?
Das ist keine vergleichende Werbung. Vergleichende Werbung ist, wenn ich sage, mein Produkt ist besser als XY und dabei die Marke XY ausdrücklich nenne. "Ich gewinne jeden Prozess", oder "ich gewinne mehr als jeder andere" ist keine vergleichende Werbung.
 
Registriert
28 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
6.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
Ist ein Problem, wenn es um Kinder oder Geisteskranke geht (wobei letztere wesentlich seltener Adressaten von Werbung sind), aber auch dies rechtfertigt meiner Meinung nach kein Werbeverbot.
Im Gegenteil. Gerade Kinder und Jugendliche unter 18 sind die Hauptadressaten von Werbung, weil deren Konsumverhalten noch nicht festgelegt ist. Wer mit 15 nach Zigaretten, Kaffee oder Cola süchtig gemacht werden kann, bleibt als Kunde ev. eine Leben lang erhalten. Interessante Frage ohnehin, warum man Zigarettenwerbung verbieten kann, wo das doch ein legales Genussmittel ist, Werbung allgemein aber nicht.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 2 « (insges. 2)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

STIHL will weg...
nachvollziehbar Wieso? Handelt es sich denn hier nicht auch um eine von Hass...
Habe den Mut ein Putinist...
DARAUF bist du auch noch stolz, Che? Auf demonstrierten Mangel an Demokratie...
Die Umwelt-Lügner
Oben