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Internet: Die Frage dieses Jahrhunderts

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Die Frage dieses Jahrhunderts.

Eines der Kernthemen dieses Jahrhunderts ist: "Der Umgang
mit dem Internet - die neue Internetgesellschaft + Datensicherheit".

Seit fast 20 Jahren hat sich ein gigantischer Umbruch in der Gesellschaft
vollzogen - ökonomisch und soziologisch. Sogar das Freizeit- und
Kommunikationsverhalten hat sich vollkommen gewandelt.

Und genau in diesem Umfeld wollen wir ja die Herausforderung
annehmen, diese Umbrüche in eine bestmögliche Zukunft zu überführen.
Einerseits sind da die "Überwacher", die aus Unverständnis und Angst alle
möglichen Alibi-Vorkommnisse (Terrorabwehr, Pornografie usw.)
heranziehen, um das Internet zu überwachen und in den Griff zu
bekommen (Vorratsdatenspeicherung, Abmahnwahn, ... ).

Andererseits sind da die vielen neuen Firmen, die tolle Services
bereitstellen (Suchmaschinen, Soziale Portale, ...), die aber auch ihre
Werbung immer zielgenauer gestalten. Dazu ermitteln sie von jedem
User möglichst genaue und viele Daten - auf nahezu jeder Internetseite.

Dieses Datensammeln zur Werbeoptimierung hört sich so harmlos an,
birgt aber ein gewaltiges Potenzial an Gefahr - bis hin zur Gefährung
unserer demokratischen Kultur.


Warum?

Weil sich durch die gewaltigen Datenmengen - systematisch via Internet
individuell erfaßt - gigantische Auswertungsmöglichkeiten ergeben.
Denn wenn Dein zukünftiger Arbeitgeber weiß, welche poilitschen Einstellungen
Du hast, welche Krankheiten Dich die letzten zehn Jahre begleiteten, welche
Ratenverträge Du abgeschlossen hast und wie Du Deine Freizeit verbringst,
was glaubst Du, was er daraus machen könnte? Oder Dein Nachbar? Dein
Gegenkandidat im Gemeinderat? Dein Gegner in Deinem letzten Gerichtsprozess?

"Wie soll das gehen"

fragst Du jetzt ungläubig. "Das ist doch absurd!"

Ich zitiere mal aus eine Blog von Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin
der Teramark Technologies GmbH (KI-Systeme):


Spätestens seit dem Fall der amerikanischen Einzelhandelskette Target, deren Datenanalyse schneller wusste, dass ihre minderjährige Kundin schwanger war, als ihr eigener Vater, ist klar: Hier passiert etwas, das einiges verändern wird. Eine Analysesoftware erkennt einen Lebenssachverhalt schneller als der Mensch.

(Solche) Big-Data-Analysen und -Prognosen rütteln an den Grundpfeilern
unserer Kommunikation.


Natürlich setzen Facebook, Google und Apple solche Analysesoftware
(Big-Data-Analyse, Datenfusionssysteme) ein:


Mittlerweile haben auch kommerzielle Unternehmen Datenfusionssysteme für sich entdeckt und wenden das Prinzip auf Personen an - etwa um Konsumentscheidungen zu steuern. Das hat Werbung immer versucht, ließe sich nun einwenden. Doch dass die heutigen Entwicklungen einen Schritt weiter gehen, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2012, das kürzlich bekannt wurde: Facebook hatte für ein Experiment mit seinen Algorithmen bewusst die Gefühle von 689.000 Nutzern manipuliert. Positive Meldungen wurden unterdrückt, negative Schlagzeilen beherrschten die Timelines. Die Nutzer blieben deprimiert zurück.

Frau Hofstetter beschreibt, warum nur wenige Menschen
den Mechanismus und die Konsequenz von "Big-Data-Algorithmen"
nachvollziehen können:


Der Schlüssel für derartige Anwendungen sind mathematische Gleichungen. Wer nicht über dieses Herrschaftswissen des 21. Jahrhunderts verfügt, wird auch nur schwer nachvollziehen können, wie wir beobachtet, ausgewertet, klassifiziert und manipuliert werden. Selbst das vielbeschworene Erlernen von Programmiersprachen hilft hier nur bedingt weiter. Programmierung und Mathematik sind doch sehr verschiedene Werkzeuge der digitalen Revolution. Deshalb stehen wir vor der Herausforderung, die Mathematik zu fördern, wo wir können.

Wir können zur Zeit nicht so viel tun, um uns selbst zu schützen:

Wer aber wirklich verhindern möchte, von einer intelligenten Kontrollstrategie manipuliert zu werden, dem sei Datenabstinenz empfohlen. Eine schlechte - also unvollständige oder veraltete - Datenbasis hat noch nie zu einer guten Kontrollstrategie geführt. Viele Data Scientists verzichten deshalb auf das Nutzen von Smartphones, Social Media oder auch Kreditkarten. Dabei wird diese Strategie immer schwieriger, weil persönliche Daten immer häufiger auch nicht-kooperativ erhoben werden.

Doch solange die offenen Fragen um unsere Grundrechte in Zeiten von Big Data noch nicht geklärt sind, ist das immer noch die beste Strategie. Denn die Freiheit des Menschen beginnt immer zuerst bei jedem Einzelnen. Und die Dinge, die wir besitzen, sie besitzen auch uns. Das ist wahr, selbst wenn es sich dabei nicht um unser Smartphone handelt, diese digitale Wanze in unserer Tasche. Wenn aber doch, ist diese Lebensweisheit nur umso zutreffender.

Wer selber alles von Fr. Hofstetter lesen will, der klicke hier.l

Ergänzend sage ich: Mit "nicht-kooperativ erhobenen Daten" meint
Fr. Hofstetter das "individuelle Fingerprinting im Web": Auch wenn der
Surfer alle Cookies ausschaltet, so wird er dennoch - ziemlich genau und
individuell - getrackt. Seine Daten werden also mit Zuordnung zu Person
gesammelt. D.h. auch ohne Social Media werden schon sehr genaue
individuelle Daten registriert und ggf. zusammengeführt.

Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?

Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.

 
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Die Frage dieses Jahrhunderts.

Eines der Kernthemen dieses Jahrhunderts ist: "Der Umgang
mit dem Internet - die neue Internetgesellschaft + Datensicherheit".
...

Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?

Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.

Wenn die vielen Bürger weiterhin so ignorant und duckmäuserisch bleiben wie bisher, wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als perfekt zu werden ...

... perfekte Partner für andere ... :p

Wer weiß, wo die Schwachstellen sind, kann sie auch beherrschen lernen. Eine der wichtigsten wäre den Umgang mit Juristen so intelligent zu machen, daß Bürger tatsächlich eine faire Chance haben, sich gegen rechtswidriges Verhalten jeder Art zu wehren. Doch dazu ist der Bürger offensichtlich nicht in der Lage, sprich zu blöde. Denn es interessiert ihn nicht mal, welche Hilfen zur Verfügung stehen. Und mit diesen Hilfen ließe sich ja tatsächlich jede unwillkommene Macht, die Unrechtes durchzuziehen will, in den Griff bekommen ...
 

Horatio

Deutscher Bundeskanzler
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Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?

Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.
Politisch gesehen ist fast alles getan. Man hat das Netz unter seine Kontrolle gebracht.
Und das mit allen legalen und illegalen Mitteln die man nur greifen konnte.

Die geben die Kontrolle nicht mehr ab, da können wir uns alle auf den Kopf stellen. Das
INet ist verseucht, sie haben es uns weggwenommen und es vergewaltigt. Verabschiede
dich also von dem Gedanken, wir könnten daran noch was ändern.
 

zwei2Raben

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Hallo Syna:winken:

http://www.youtube.com/watch?v=jcQC7PpBb7I

Das hat sich vielleicht bald erledigt. Wenn es Unruhen gibt, wird das Internet abgeschaltet.
Tommy Hansen plädiert dafür, wichtige Inhalte auszudrucken.
 
OP
syna
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Wer weiß, wo die Schwachstellen sind, kann sie auch beherrschen lernen.

Im Prinzip: Ja!

Eine der wichtigsten wäre den Umgang mit Juristen so intelligent zu machen, daß Bürger tatsächlich eine faire Chance haben, sich gegen rechtswidriges Verhalten jeder Art zu wehren.

Ja schon.

Aber das reicht z.Zt. ja gerade nicht aus. Gegen Abmahnen oder plötzlich erscheinende
Rechnungen kann man sich - als einzlener Internet-Surfer - heute juristisch gut wehren ...

Aber das individuelle Datentracking, welches viele große Firmen in großem Stile
durchführen, das ist ja vollkommen legal. Die dürfen das - und die tun das auch.
Mit allen potenziellen und verücktesten Folgen für den Einzelnen ...
 
OP
syna
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Politisch gesehen ist fast alles getan. Man hat das Netz unter seine Kontrolle gebracht.
Und das mit allen legalen und illegalen Mitteln die man nur greifen konnte.

Jaaa, das mag so sein. Allerdings nur für die NSA, CIA usw. Wenn also Hr. Obama Deine
Daten sehen wollte, dann könnte er das - und er würde sehen, was für ein freigeistiger
Typ Du bist.

Aaaaaber Dein Nachbar, Dein Arbeitgeber, Dein politischer Gegner im Parlament oder Dein
Konkurrent bei der Auftragsvergabe - die haben heute i.d.R. diese Daten (noch) nicht -
das hoffe ich jedenfalls.

Aber Google, Facebook und Apple haben diese Daten. Und mussten diese an NSA, CIA usw
zwangsverordnet weitergeben. Die Frage ist nur: Wann kann eine beliebige andere Firma,
z.B. Deine - oder eine Agentur - diese Daten von Google, Facebook und Apple erwerben?
Die AGBs oben genannter Konzerne lassen das nämlich schon heute zu ...

Und was passiert, wenn das erstmal geschieht, wenn das "usus" oder "Standard" wird ...
- und das wird es!
 
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Aber Google, Facebook und Apple haben diese Daten. Und mussten diese an NSA, CIA usw
zwangsverordnet weitergeben. Die Frage ist nur: Wann kann eine beliebige andere Firma,
z.B. Deine - oder eine Agentur - diese Daten von Google, Facebook und Apple erwerben?
Die AGBs oben genannter Konzerne lassen das nämlich schon heute zu ...

Und was passiert, wenn das erstmal geschieht, wenn das "usus" oder "Standard" wird ...
- und das wird es!
Dann hilft nur eines: Eine schlagkräftige Justiz, die für Gerechtigkeit sorgt!* So etwas ist möglich, aber nicht mit Bürgern, die meinen, Juristerei sei ein Roulettespiel für Mächtige und man müsse als Rechtsuchender nur eine Rechtsschutzversicherung haben und einen guten Rechtsanwalt ...

* Es sei denn, Politikern gelingen irgendwann Gesetze,
die automatisch auch von mächtigen Abgreifern und Beschei§ern eingehalten werden ...​
 
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Dann hilft nur eines: Eine schlagkräftige Justiz, die für Gerechtigkeit sorgt!* So etwas ist möglich, aber nicht mit Bürgern, die meinen, Juristerei sei ein Roulettespiel für Mächtige und man müsse als Rechtsuchender nur eine Rechtsschutzversicherung haben und einen guten Rechtsanwalt ...

* Es sei denn, Politikern gelingen irgendwann Gesetze,
die automatisch auch von mächtigen Abgreifern und Beschei§ern eingehalten werden ...​

Ich gebe Dir Recht.

Man muss im Umlauf geltende Gesetze auf die Richtigkeit hin überprüfen und Unschuldsvermutung in allen bereichen einführen. Im Zivilverfahren wird das Volk ausgenommen und zwar sehr sehr sehr hart. Mir kommt es so vor, als ob Unternehmen und Juristen zusammenarbeiten.

Im Internet ist auch nicht anders. Rechtsberatung findet sogar ohne Unterlagen statt, die Juristen kassieren Geld und meinen dann es sei nur eine Einschätzung. Oder lassen sie Betrügerei zu und bestrafen dann das Volk, bekannteste Form ist die Abmahnung.

Was es Datenschutz im Internet angeht, den gibt es ja nicht. Es gibt keine sichere Datenverschlüsselung.
 
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das Rad Internet

Wir werden damit leben müssen, dass wir das Rad "Internet" nicht werden zurückdrehen können!

Seine Auswirkungen sind heute kaum absehbar bzw. überschaubar. Schirrmacher, verstorbener Mitherausgeber der FAZ, hat hierzu in Büchern und Interviews (bitte selbst recherchieren) nachdenkliche und interessante Gedanken formuliert. Er spricht von einer tiefgreifenden Veränderung der Gesellschaft, die uns bevorsteht.

Politik wird hierbei nur marginalen Einfluss nehmen können, bzw. den Realitäten hinterherhäscheln; siehe Urheberrecht. Vielleicht ist Transparenz eine Waffe, die den Großen der Datensammel(wut?) nicht Einhalt gebieten wird, aber (nochmal vieleicht?) ihre Übermächtigkeit und ihren Wissensvorsprung auf einen Level näher zum Bürger herabzieht.

Richtig ist, das heute die riesigen Datenmengen nur von den Großen (Wirtschaft oder Nachrichtendienste) ausgeschlachtet werden können. Data-Mining stellt Korrelationen her, die ansonsten niemand in diesem Umfeld mangels Datenmasse beherrscht.

Also, genießen wir das Jetzt, bevor unser Nachbar heute schon weiß, welches Geschlecht unser noch nicht gezeugtes Kind haben wird.
 
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Es gibt also - politisch gesehen - viel zu tun: Wie kann das Internet
insgesamt so reguliert bzw. begleitet werden, dass sowohl die Freiheit des
Einzelnen gewährt bleibt als auch das individuelle Tracking des Einzelnen
tatsächlich verhindert wird?

Das ist eigentlich - so kurz und simpel formuliert -
die Frage dieses Jahrhunderts.

Die Verbraucher sollten endlich einmal auf dezentralisierte Kommunikationssysteme wie das Freenet ausweichen. Die sind um einiges schwerer zu überwachen als das Internet, dementsprechend lassen sie sich auch kaum indizieren. Mit data mining, wie Google es betreibt, ist da also nicht viel. Die kleinen Bequemlichkeitseinbußen muss man dann einfach in Kauf nehmen. Dafür kann im Freenet auch jeder seine Seite uploaden, ohne einen eigenen Server betreiben zu müssen.

Was es die Staaten betrifft: Die sollten sich einfach ganz aus der Sache raushalten. Bisher haben sie jedenfalls fast nur Mist gebaut.

Die Rechtsprechung sollte Verträge mit Unternehmen wie Facebook wie entgeltliche Geschäfte behandeln. Facebook liegt faktisch ein Austauschverhältnis zugrunde: Der User gibt seine Daten heraus, Facebook bietet dafür einen Service an. Ich sehe nicht ein, wieso Facebook sich dann nicht auch haftbar machen sollte, wenn die Seite beispielsweise für längere Zeit nicht erreichbar ist. Bei einer Schenkung muss der Vertragspartner mit einfacher Fahrlässigkeit rechnen, nicht jedoch in einem synallagmatischen Vertrag.
 
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Die Verbraucher sollten endlich einmal auf dezentralisierte Kommunikationssysteme wie das Freenet ausweichen. Die sind um einiges schwerer zu überwachen als das Internet, dementsprechend lassen sie sich auch kaum indizieren. Mit data mining, wie Google es betreibt, ist da also nicht viel. Die kleinen Bequemlichkeitseinbußen muss man dann einfach in Kauf nehmen. Dafür kann im Freenet auch jeder seine Seite uploaden, ohne einen eigenen Server betreiben zu müssen.

Was es die Staaten betrifft: Die sollten sich einfach ganz aus der Sache raushalten. Bisher haben sie jedenfalls fast nur Mist gebaut.

Die Rechtsprechung sollte Verträge mit Unternehmen wie Facebook wie entgeltliche Geschäfte behandeln. Facebook liegt faktisch ein Austauschverhältnis zugrunde: Der User gibt seine Daten heraus, Facebook bietet dafür einen Service an. Ich sehe nicht ein, wieso Facebook sich dann nicht auch haftbar machen sollte, wenn die Seite beispielsweise für längere Zeit nicht erreichbar ist. Bei einer Schenkung muss der Vertragspartner mit einfacher Fahrlässigkeit rechnen, nicht jedoch in einem synallagmatischen Vertrag.

Das Problem ist nicht wenn man sich privat irgendwo anmeldet. Viele Menschen geben keine realen Daten ein.

Das Problem liegt darin dass Behörden und Andere in Netz sind. Für Überwacher ist das wie 6er im Lotto und zwar mit Super-Zahl.

Außerdem sind die Daten des Internetanbieters offen und kann Jeder der sich ein bisschen damit auskennt verfolgen wo und wann man eine Seite besucht hat. Dazu kommt dass das PC-System des Jeden Einzelnen eigene Verfolgungsnummer hat. Auch andere Faktoren spielen dabei eine Rolle wie bestimmte Dateien die im System einprogramiert sind und Informationen senden ohne dass man davon was wirklich mitbekommt.

Wer weißt noch was sich so im Handys befindet, in PC-Platinen und so weiter. Sicherheit im elektronischem Bereich gibt es nicht.

Stellt euch mal vor, man hätte in einer Bank uneingeschränkte Zeit zum Banktresoren gehabt diese in aller Ruhe zu öffnen. Irgendwann hätte man sie auch geknackt. So passiert mit euren Daten. Manche brauchen Zeit bis sie zur der Daten kommen. Manche erhalten die Daten live bzw. im Echtzeit.
 
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Bisher wurde vornehmlich 1 Seite der Medaille diskutiert, Datenspeicherung, Datenmissbrauch etc.

Doch m. E. sollte auch die andere Seite der Medaille betrachtet werden:

Das Verhalten der Anwender.

Zunehmend werden Telefonflatrates verramscht, weil das Smartphone kaum zum telefonieren genutzt wird.

Jüngere User zücken ihre Smartphones durchschnittlich 90 mal pro Tag aber nicht für Telefongespräche, sondern für "Daddelei" auf Facebook, Twitter, Whats App, Selfies usw.

Eine Arbeit einerseits seriös und konzentriert durchzuführen aber dauernde Ablenkungen andererseits, scheinen nur schwer vereinbar zu sein.

Müssen sich die Arbeitswelt oder das Verhalten der User ändern, gibt es einen Mittelweg oder sind "Brot und Spiele" ein jahrtausendealtes aber immer noch funktionierdes System um das "Volk" ruhig zu halten?
 
OP
syna
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Freenet + Facebook

Die Verbraucher sollten endlich einmal auf dezentralisierte Kommunikationssysteme wie das Freenet ausweichen. Die sind um einiges schwerer zu überwachen als das Internet, dementsprechend lassen sie sich auch kaum indizieren.

Das Freenet ... eine interessante Lösung:

Freenet ist eine Peer-to-Peer-Software zum Aufbau eines Netzwerks aus Rechnern, dessen Ziel darin besteht, Daten verteilt zu speichern und dabei Zensur zu vereiteln und anonymen Austausch von Informationen zu ermöglichen. Dieses Ziel soll durch Dezentralisierung, Redundanz, Verschlüsselung und dynamisches Routing erreicht werden. Freenet wird als freie Software unter der GPL entwickelt. Vereinfacht kann man das Freenet als vagabundierenden Datenbestand (engl. data store) betrachten, auf den alle Teilnehmer gleichberechtigt (peer-to-peer) zugreifen können. Zentrale Nameserver, Serverfestplatten und ähnliche Strukturen werden konsequent konstruktiv vermieden.

Allerdings ist es bisher nur einem kleinen User-Kreis vorbehalten:

Mitte April 2005 brachten die Entwickler von Freenet erstmals auf der offenen Mailingliste ins Gespräch, Freenet als so genanntes Darknet zu gestalten, das heißt, dass der Zugang nur auf „Einladung“ bestehender Teilnehmer erfolgen kann. (Für Einzelheiten siehe Abschnitt Darknet.) Dieses Element ist die wichtigste Neuerung in 0.7.

Obiges ist nachzulesen bei Wikipedia.

Die Rechtsprechung sollte Verträge mit Unternehmen wie Facebook wie entgeltliche Geschäfte behandeln. Facebook liegt faktisch ein Austauschverhältnis zugrunde: Der User gibt seine Daten heraus, Facebook bietet dafür einen Service an. Ich sehe nicht ein, wieso Facebook sich dann nicht auch haftbar machen sollte, wenn die Seite beispielsweise für längere Zeit nicht erreichbar ist. Bei einer Schenkung muss der Vertragspartner mit einfacher Fahrlässigkeit rechnen, nicht jedoch in einem synallagmatischen Vertrag.

Nein, nein, alles, was Facebook macht - insbesondere mit den Userdaten - ist ja
vollkommen legal. Es geht auch nicht um den Ausfall irgendwelcher Seiten oder
irgendwelcher technischer Mängel.

Es geht hier - lax gesagt - um das Datensammeln und Datenkombinieren.
In den AGBs steht bei Facebook:

- Very broad copyright license on your content
- This service tracks you on other websites
- Facebook automatically shares your data with many other services
- No pseudonym allowed

Aus der letzten Klausel von Facebook ergibt sich, dass Du Deine
Echtidentität preisgeben musst. Nun - die meisten User in Facebook
melden sich aber trotzdem mit einem Nickname - also einem Fantasie-
namen an. Das weiß Facebook ja auch.

Weshalb dann diese Klausel?

Na, ganz einfach: Weil sie Facebook erlaubt, Deinen Echtnamen zu
ermitteln. Dafür gibt es verschiedene, gut ausgetüftelte Verfahren. Denn
wenn Du irgendwo im Netz mal Deinen Echtnamen angegeben hast,
z.B. für eine Überweisung oder andere verbindliche Dinge - und
Facebook hat einen seiner diversen Tracker auf dieser Seite, dann haben
sie Deinen Echtnahmen sofort. Aber auch ohne diesen Lapsus gibt es
viele Möglichkeiten, Daten zu kombinieren, ev. Daten von anderen
Konzernen aufzukaufen usw.

---------------------------------------------------------------------

Es geht also um etwas ganz anderes, als was Du hier denkst: Es geht
darum, dass Facebook - vollkommen legal - Deine Daten und die aller
anderen User genauestens auswertet und daraus sehr genaue Profile
erstellt.

 
OP
syna
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Tresor "Userdaten"

Das Problem liegt darin dass Behörden und Andere in Netz sind. Für Überwacher ist das wie 6er im Lotto und zwar mit Super-Zahl.

Also Behörden sind ganz sicher nicht das Problem. Denn die haben oft veraltete
Technik - und sie haben erst recht nicht die Leute, die sich internet-affin mit
Tracking usw. auskennen. (Es sei denn, Du meinst den BND als Behörde -
aber das ist ein anderes Feld).

Es sind die "Anderen", insbesondere Facebook, Google, Apple, teilweise auch
Microsoft. Alle diese Firmen dürften inzwischen über einen ziemlich genauen
Datenbestand und entsprechende "Datenfusionssysteme" verfügen. All das
benutzen sie natürlich nur, um Werbung gezielter zu platzieren
- ironisch
gesagt.



Stellt euch mal vor, man hätte in einer Bank uneingeschränkte Zeit zum Banktresoren gehabt diese in aller Ruhe zu öffnen. Irgendwann hätte man sie auch geknackt. So passiert mit euren Daten. Manche brauchen Zeit bis sie zur der Daten kommen. Manche erhalten die Daten live bzw. im Echtzeit.

Gutes Beispiel - danke dafür!

Denn das stimmt: Facebook, Google, Apple, teilweise auch
Microsoft - hatten und haben weiterhin jede Zeit der Welt,
um den Tresor "Userdaten von DIR und mir" zu knacken -
und deshalb haben sie sie inzwischen auch geknackt.
 

Le Bon

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und deshalb haben sie sie inzwischen auch geknackt.
Meine können sie ruhig hacken. Ich hab' ja nix zu verbergen :D:D:D

Aber selbst falls sie wissen, wer ich bin, haben sie mich trotzdem nicht, da ich über WLAN über ein anderes Konto gehe.
 

Le Bon

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Das hab' ich doch schon ziemlich oft gehört.
Das war natürlich ein Scherz. Das ist die Aussage von Leuten, die "glauben", daß das Aufspüren von Daten nur gegen Kriminelle verwendet wird. Was für ein Irrglaube!

Seitdem ich privat im Netz bin (1993), habe ich alle offiziell zu erhaltenen Maßnahmen getroffen, die Daten meiner PERSON unabrufbar zu machen. Dazu gehört eine gesunde(!) Portion Paranoia. Auf meiner internen Festplatte (180 Gig) ist lediglich das Betriebssystem inkl. Outlook, das ich nur für geschäftliche Zwecke (Einkauf, Behörden) verwende. Alle anderen Daten sind auf verschlüsselten externen Laufwerken. Mails an Freunde schicke ich nur verschlüsselt über Provider, die mehr im Osten anzutreffen sind;) und keinesfalls über ein Mailprogramm, sondern immer online.

Ich gehe nicht über meine eigene Festnetztelefonleitung ins Netz, sondern über WLAN einer Firma im Haus neben mir. Dort weiß kein Mensch, wer ich bin. Ich habe das WEP geknackt und surfe nun völlig anonym, was mich angeht. Sollte Amazon jetzt natürlich anhand meiner immer wechselnden IP-Nrn. nach mir suchen, werden sie im Haus neben mir fündig. Ob es eine Möglichkeit gibt, den Empfänger des WLAN zu finden, weiß ich allerdings nicht.

Nach jeder "Internet-Sitzung" reinige ich meinen Rechner mit 3 verschiedenen Programmen. U.a. mit crap-cleaner, so daß ich immer völlig "cookiebefreit" ins Netz gehe. Weiterhin reinige ich täglich meine Registry.

Als Suchmaschine benutzte ich Google nicht mehr, sondern suche mit Ixquick über Proxy. Dauert ein wenig länger, aber what shall's;).
 
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Das war natürlich ein Scherz. Das ist die Aussage von Leuten, die "glauben", daß das Aufspüren von Daten nur gegen Kriminelle verwendet wird. Was für ein Irrglaube!

Seitdem ich privat im Netz bin (1993), habe ich alle offiziell zu erhaltenen Maßnahmen getroffen, die Daten meiner PERSON unabrufbar zu machen. Dazu gehört eine gesunde(!) Portion Paranoia. Auf meiner internen Festplatte (180 Gig) ist lediglich das Betriebssystem inkl. Outlook, das ich nur für geschäftliche Zwecke (Einkauf, Behörden) verwende. Alle anderen Daten sind auf verschlüsselten externen Laufwerken. Mails an Freunde schicke ich nur verschlüsselt über Provider, die mehr im Osten anzutreffen sind;) und keinesfalls über ein Mailprogramm, sondern immer online.

Ich gehe nicht über meine eigene Festnetztelefonleitung ins Netz, sondern über WLAN einer Firma im Haus neben mir. Dort weiß kein Mensch, wer ich bin. Ich habe das WEP geknackt und surfe nun völlig anonym, was mich angeht. Sollte Amazon jetzt natürlich anhand meiner immer wechselnden IP-Nrn. nach mir suchen, werden sie im Haus neben mir fündig. Ob es eine Möglichkeit gibt, den Empfänger des WLAN zu finden, weiß ich allerdings nicht.

Nach jeder "Internet-Sitzung" reinige ich meinen Rechner mit 3 verschiedenen Programmen. U.a. mit crap-cleaner, so daß ich immer völlig "cookiebefreit" ins Netz gehe. Weiterhin reinige ich täglich meine Registry.

Als Suchmaschine benutzte ich Google nicht mehr, sondern suche mit Ixquick über Proxy. Dauert ein wenig länger, aber what shall's;).

Als Nichttechniker weiß ich auch nicht, ob es noch mehr Möglichkeiten gib. Aber das hier geschilderte ist schon beeindruckend.

Die m. E. überwiegende Mehrheit der User macht sich keine Gedanken über ihre preisgegeben Daten und der mathematischen und statistischen Instrumente die diese Daten auswerten und somit gezielte Manipulationen an ihrem, z. B. Kaufverhalten, vornehmen können.

Google & Co. machen garantiert keine Milliardenbeträge locker ohne dahinter ein profitabeles Geschäftsmodell zu haben.
 

Le Bon

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Als Nichttechniker weiß ich auch nicht, ob es noch mehr Möglichkeiten gib. Aber das hier geschilderte ist schon beeindruckend.
Ich bin auch kein Techniker und auch kein Spezialist. Ich hatte nur das Glück, beruflich jemanden kennen zu lernen, der schon am Anfang des iNetzes:) vor Datenklau gewarnt hat und mir nach und nach erklärte, was ich zumindest an Schutz brauchte. Heute gibt es vielleicht noch mehr Möglichkeiten, sauber;) zu bleiben. I don't know.
Die m. E. überwiegende Mehrheit der User macht sich keine Gedanken über ihre preisgegeben Daten und der mathematischen und statistischen Instrumente die diese Daten auswerten und somit gezielte Manipulationen an ihrem, z. B. Kaufverhalten, vornehmen können.
Das liegt daran, daß sie glauben, sie seinen völlig normal und nicht kriminell. Daß man sie aus ganz anderen Gründen ausspionierte, begreifen sie nicht. Was meinte Schiller noch? "Verstand ist stet's bei wen'gen nur gewesen." Und wie der Mann recht hat/te.
Google & Co. machen garantiert keine Milliardenbeträge locker ohne dahinter ein profitabeles Geschäftsmodell zu haben.
Follow the money! Und Du weißt wer Dich beschaizzt!
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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