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Peter Scholl-Latour ist gestorben

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delta

Adieu mesdames&messieurs
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Verschiedene Online-Medien haben den Tod von Peter Scholl-Latour gemeldet.

Ein grosser Verlust für viele, die er an seinem umfassenden Wissen und Erfahrungsschatz teilhaben liess.

Ich werde seine bemerkenswerten Beiträge vermissen.
 
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Che

Unangepasster
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Auch hier, an gebührendem Ort, nochmal meine Verneigung vor diesem aufrechten und hervorragenden Journalisten.

Sicher wird er Fehlen, aber was noch viel mehr Fehlen wird sind überhaupt Journalisten seines Schlages und seiner Qualität, die heutzutage in Zeiten von copy&paste Berichterstattung, Gefälligkeitsjournalismus und Propaganda so gut wie ausgestroben sind, und die Wenigen, die es noch gibt, sind Ausgestossene, medial Marginalisierte, weil sie nicht "auf Linie" sind.
 
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Ein investigativer Journalist und kein Propagandist. Immer hautnah am Geschehen. Grade in der aktuellen Zeit wird er uns fehlen. Gibt es doch nur noch sehr wenige von seinem Schlag. Er hatte ein erfülltes Leben. Schade, aber man hatte schon beim Interview zu seinem 90. Geburtstag gemerkt, dass er physisch/kräftemäßig nicht mehr ganz auf der Höhe war. Geistig aber fit wie ein Turnschuh.
 
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Ein investigativer Journalist und kein Propagandist. Immer hautnah am Geschehen. Grade in der aktuellen Zeit wird er uns fehlen. Gibt es doch nur noch sehr wenige von seinem Schlag. Er hatte ein erfülltes Leben. Schade, aber man hatte schon beim Interview zu seinem 90. Geburtstag gemerkt, dass er physisch/kräftemäßig nicht mehr ganz auf der Höhe war. Geistig aber fit wie ein Turnschuh.

Wohl stimmt das erste. Und er war wirklich sehr gut darin. Die zweite Behauptung stimmte aus meiner Erfahrung mit ihm nicht. Er hatte sehr feste Ansichten und war ein Journalist der kontinentalen Art, die meinten man müsse siene Meinung belegen und nicht aus Belegen sein Meinung bilden. Dazu bekannte er sich auch im Gespräch. Er war charmant dabei.
 
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Ich weiß nicht was Du mit Journalist der kontinentalen Art meinst. Ob in Nordafrika, in "Indochina", Vietnam, im arabisch-persischen Raum, im Nahen Osten, im Kaukasus, in Russland usw., er war immer hautnah vor Ort am Geschehen. Er hatte ein großes Netzwerk und Wissen, das oft mit der von den Mainstreammedien kolportierten "Berichterstattung" kollodierte. Eben mit der Art Berichterstattung die politisch opportun war.
 

Che

Unangepasster
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Der 360° Rundumblick auf die Welt: Ein Nachruf auf Peter Scholl-Latour

Er war der Grandseigneur des deutschen Journalismus. Mit seinem über Jahrzehnte entwickelten und annähernd vollständigen Weltbild sowie seinem tiefen Wissen der Materie war Peter Scholl-Latour wohl ein Vorbild für jeden Journalisten. Heute ist er im Alter von 90 Jahren gestorben…

Weltgewandter Journalismus ist heute selten geworden. Zwar verbreiten sich Nachrichten in Sekundenschnelle und jeder scheint zu jedem Zeitpunkt über quasi jede Information verfügen zu können, doch wirkliche Informationen aus erster Hand finden sich dabei selten. So kann es auch passieren, dass die gestrige Meldung ukrainische Streitkräfte hätten die russische Armee angegriffen sich heute plötzlich ganz anders darstellt und sich möglicherweise als Falschmeldung herausstellt.

Dabei zeigt sich mehr und mehr, dass Journalismus eben nicht nur das gebetsmühlenhafte Wiedergeben von vorverfassten Meldungen von Nachrichtenagenturen sein sollte, sondern Meinungsbildung und Informationsbeschaffung vor Ort. Dazu muss man als Journalist offen sein für verschiedene Kulturen und Meinungen, muss in Krisen- und Kriegsgebiete reisen und darf wenige Ansprüche an vorgefertigte Meinungen, Unterbringung und Verpflegung haben.

Peter Scholl-Latour war genau das. Während seine journalistischen Kollegen heute vom Balkon eines 5-Sterne-Hotels in Bagdad, Kiew oder Tel Aviv berichten, schlug sich Scholl-Latour dereinst ab den 1950er Jahren durch den Dschungel Vietnams, den afghanischen Hindukusch oder die Wüste Arabiens.

In tiefgehenden Reportagen und seiner späteren Arbeit als Publizist vermittelte Scholl-Latour seinen Zuschauern und Lesern seine Sicht der Dinge. In stets sachlichem Ton, häufig mit durchaus streitbarer Meinung aber immer mit scharfem Verstand analysierte Scholl-Latour die Weltgeschichte wie es bis heute kaum kein zweiter Journalist in Deutschland tut. Mit seinen Meinungen und Einschätzungen hat er dabei immer wieder Entwicklungen vorweggenommen und vorhergesagt, die sich teilweise erst Jahre oder Jahrzehnte später als absolut zutreffend erwiesen haben (so z.B. zur aktuellen Entwicklung in Afghanistan, Irak und Nordafrika).

Es war keine Frage, in seinen 90 Lebensjahren hat Peter Scholl-Latour etwas geschafft, dass heute kaum ein Journalist, Publizist, Blogger oder sonstiger Schreiberling mehr erreichen dürfte – einen 360° Rundumblick auf die Welt. Und genau dafür werden wir Ihn vermissen.
 

busse

Deutscher Bundeskanzler
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Ein ganz Großer ist gegangen, R.I.P. !
busse
 

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