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Russland kennenlernen!

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Ich möchte diesen neuen Thread Russland betreffend eröffnen. Warum? Im Zuge diverser Themendiskussionen in denen Russland indirekt oder direkt eine Rolle spielt, werden über dieses Land Meinungen gepostet und diskutiert. Aber beim Lesen habe ich oft den Eindruck, dass Russland mehr oder weniger so etwas geheimnisvolles, im Nebel liegendes etwas bzw. ein diffuses Subjekt ist. Des weiteren, ich gebe es zu, ist dieses Land, für das ich in meinen Kindes- und Jugenjahren, damals noch Sowjetunion, viel Interesse entgegenbrachte, das selbige in den vergangenen zwei Jahrzehnten erloschen. Deshalb kann ich mich selbst hinsichtlich der Entwicklungen der zwei letzten Jahrzehnte nur begrenzt zum vom mir selbst eröffnenden Thema äussern.

Dagegen ist meine Neugier geweckt und ich halte es ausserdem für dringend notwendig Russland abseits unserer Medien zu betrachten und vor allem kennenzulernen. Denn sonst überlassen wir die Deutungshoheit allein den hiesigen Medien. Aus diesem Grund mache ich mal konkret auf die Suche nach Blogs von Leuten die entweder in Russland leben und/oder Deutsche, die zeitweise dort lebten. Im Folgenden werde ich hier von Zeit zu Zeit solche Blogs und Artikel daraus vorstellen und zur Diskussion freigeben. Des weiteren fände ich es spannend, wenn ich das Interesse von Forumteilnehmern wecken könnte die selbst einen russischen Hintergrund haben oder aus eigenem Erleben Russland kennen.

Hier mein erster Blog und Artikel daraus vorgestellt: "Farafonow.com – Der informative Russland-Blog" und der Artikel: "Ist ein “Russland ohne Putin” wirklich “besser”?
 
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Danke für den Link

Ich kannte zwar im wesentlichen die Zahlen schon, doch habe ich mit Interesse den Link zu "Ist ein “Russland ohne Putin wirklich besser” gelesen.
Danke für diesen. Ich finds wirklich trauig, das die öffentliche Darstellung Russlands diesen Fakten so entgegensteht.
 
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Diese Artikel sind Müll.
Und nichts neues , werden immer wieder aus der Schublade geholt.
Diese Zahlen sind wie alle die ihren Ursprung aus der Statistik entstammen nichts wert.

Die wesentlichen Teile der Geschichte Rußlands werden gar nicht erwähnt. Das Putin aus dem KGB und seinen Nachfolgegeheimdienst entstammt natürlich auch nicht.
Das Rußland erneut versucht mit der Ukraine ein Land mit Gewalt einzuverleiben wie bereits in der Vergangenheit erst recht nicht.
Wie mit Menschen in der Opposition verfahren wird erst recht nicht
 
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Unsachlichkeit gegen Argumente

Wie der Beitrag von "WatchDog" beweist, werden gerne gegen nachlesbare Zahlenwerte Beschimpfungen geäußert, da keine anderen Werte dem gegenübergestellt werden können.
Der Hinweis auf die Geheimdienst-Vergangenheit von Putin ist ein gutes Beispiel für einseitiges Beurteilen. Denn dem 41. Präsident der USA, George Herbert Walker Bush, wird ja auch nicht sein Amt als Direktor der CIA von 1976 bis 1977 vorgeworfen.
 
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Ich möchte diesen neuen Thread Russland betreffend eröffnen. Warum? Im Zuge diverser Themendiskussionen in denen Russland indirekt oder direkt eine Rolle spielt, werden über dieses Land Meinungen gepostet und diskutiert. Aber beim Lesen habe ich oft den Eindruck, dass Russland mehr oder weniger so etwas geheimnisvolles, im Nebel liegendes etwas bzw. ein diffuses Subjekt ist. Des weiteren, ich gebe es zu, ist dieses Land, für das ich in meinen Kindes- und Jugenjahren, damals noch Sowjetunion, viel Interesse entgegenbrachte, das selbige in den vergangenen zwei Jahrzehnten erloschen. Deshalb kann ich mich selbst hinsichtlich der Entwicklungen der zwei letzten Jahrzehnte nur begrenzt zum vom mir selbst eröffnenden Thema äussern.

Dagegen ist meine Neugier geweckt und ich halte es ausserdem für dringend notwendig Russland abseits unserer Medien zu betrachten und vor allem kennenzulernen. Denn sonst überlassen wir die Deutungshoheit allein den hiesigen Medien. Aus diesem Grund mache ich mal konkret auf die Suche nach Blogs von Leuten die entweder in Russland leben und/oder Deutsche, die zeitweise dort lebten. Im Folgenden werde ich hier von Zeit zu Zeit solche Blogs und Artikel daraus vorstellen und zur Diskussion freigeben. Des weiteren fände ich es spannend, wenn ich das Interesse von Forumteilnehmern wecken könnte die selbst einen russischen Hintergrund haben oder aus eigenem Erleben Russland kennen.

Hier mein erster Blog und Artikel daraus vorgestellt: "Farafonow.com – Der informative Russland-Blog" und der Artikel: "Ist ein “Russland ohne Putin” wirklich “besser”?

Was willst du immer mit Russland? Wir haben unsere eigenen Stärken. Wir haben die beste duale Ausbildung. Wir stellen weltweit begehrte Hightechprodukte her. Wir stellen die besten Autos her. Wir sind einer der besten Exportnationen. Wir haben es nicht nötig Oppositionelle vor den Augen der Weltöffentlichkeit auspeitschen zu lassen um ihnen Vaterlandsliebe beizubringen! Wir müssen nicht Homosexuelle diskriminieren. Schlicht wir sind Deutschland und haben unsere Stärken und müssen uns nicht von putin sagen lassen, was gut für uns ist.
 
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heikom
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Diese Artikel sind Müll.
Und nichts neues , werden immer wieder aus der Schublade geholt.
Diese Zahlen sind wie alle die ihren Ursprung aus der Statistik entstammen nichts wert.

Die wesentlichen Teile der Geschichte Rußlands werden gar nicht erwähnt. Das Putin aus dem KGB und seinen Nachfolgegeheimdienst entstammt natürlich auch nicht.
Das Rußland erneut versucht mit der Ukraine ein Land mit Gewalt einzuverleiben wie bereits in der Vergangenheit erst recht nicht.
Wie mit Menschen in der Opposition verfahren wird erst recht nicht

Wie der Beitrag von "WatchDog" beweist, werden gerne gegen nachlesbare Zahlenwerte Beschimpfungen geäußert, da keine anderen Werte dem gegenübergestellt werden können.
Der Hinweis auf die Geheimdienst-Vergangenheit von Putin ist ein gutes Beispiel für einseitiges Beurteilen. Denn dem 41. Präsident der USA, George Herbert Walker Bush, wird ja auch nicht sein Amt als Direktor der CIA von 1976 bis 1977 vorgeworfen.

Danke andreas68, Du hast meine Antwort vorweggenommen. Aber eigentlich war es nicht mein Ansinnen, die Themendiskussionen aus den anderen Threads hier nochmal zu wiederholen. Können wir gerne dort darüber diskutieren. Mir ging es eigentlich viel mehr um die Beleuchtung dessen, wie ist das Russland von heute hinter dem ganzen Propagandakrieg zu sehen. Ich las viele Blogs von Deutschen, die einige Monate in Russland verbrachten und viele hautnahe Begegnungen mit Menschen vor Ort und viele Erlebnisse hatten. Viele, viele waren zum einen Teil überrascht über die Wirklichkeit und viele, viele schilderten ihre Erlebnisse mit Begeisterung. In diesem Thread gehts also nicht vordergründig um den Konflikt in und um die Ukraine und nicht ob Putin ein Diktator ist oder nicht. Auch wenn man gesellschaftliche Gegebenheiten durchaus diskutieren kann.
 
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heikom
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Was willst du immer mit Russland? Wir haben unsere eigenen Stärken. Wir haben die beste duale Ausbildung. Wir stellen weltweit begehrte Hightechprodukte her. Wir stellen die besten Autos her. Wir sind einer der besten Exportnationen. Wir haben es nicht nötig Oppositionelle vor den Augen der Weltöffentlichkeit auspeitschen zu lassen um ihnen Vaterlandsliebe beizubringen! Wir müssen nicht Homosexuelle diskriminieren. Schlicht wir sind Deutschland und haben unsere Stärken und müssen uns nicht von putin sagen lassen, was gut für uns ist.

Siehe meinen Beitrag/Erläuterung vorab.
 

Tooraj

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...Dagegen ist meine Neugier geweckt und ich halte es ausserdem für dringend notwendig Russland abseits unserer Medien zu betrachten und vor allem kennenzulernen. ...
Ja, ja, Du schreibst ja nix falsches, ich möchte ja auch mal nach St. Petersburg. Aber hattest Du in den letzten 15 Jahren eigentlich schon mal das Gefühl ( beispielsweise aufgrund einer Werbe-Kampagne), dass die Russen an deutschen Touristen überhaupt interessiert wären ?
 
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Ja, ja, Du schreibst ja nix falsches, ich möchte ja auch mal nach St. Petersburg. Aber hattest Du in den letzten 15 Jahren eigentlich schon mal das Gefühl ( beispielsweise aufgrund einer Werbe-Kampagne), dass die Russen an deutschen Touristen überhaupt interessiert wären ?

Das kann ich nicht beantworten, da ich mich noch nie mit dem Gedanken getragen hatte. Wenn ich mal Urlaub habe, was sehr selten der Fall ist, dann ist das die Gelegenheit, um in die Heimat meiner Frau zu reisen.
 
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Russlands Weg aus der UdSSR. Von Jelzin bis Putin.

Ich möchte diesen neuen Thread Russland betreffend eröffnen. Warum? Im Zuge diverser Themendiskussionen in denen Russland indirekt oder direkt eine Rolle spielt, werden über dieses Land Meinungen gepostet und diskutiert. Aber beim Lesen habe ich oft den Eindruck, dass Russland mehr oder weniger so etwas geheimnisvolles, im Nebel liegendes etwas bzw. ein diffuses Subjekt ist. Des weiteren, ich gebe es zu, ist dieses Land, für das ich in meinen Kindes- und Jugenjahren, damals noch Sowjetunion, viel Interesse entgegenbrachte, das selbige in den vergangenen zwei Jahrzehnten erloschen. Deshalb kann ich mich selbst hinsichtlich der Entwicklungen der zwei letzten Jahrzehnte nur begrenzt zum vom mir selbst eröffnenden Thema äussern.

Dagegen ist meine Neugier geweckt und ich halte es ausserdem für dringend notwendig Russland abseits unserer Medien zu betrachten und vor allem kennenzulernen. Denn sonst überlassen wir die Deutungshoheit allein den hiesigen Medien. Aus diesem Grund mache ich mal konkret auf die Suche nach Blogs von Leuten die entweder in Russland leben und/oder Deutsche, die zeitweise dort lebten. Im Folgenden werde ich hier von Zeit zu Zeit solche Blogs und Artikel daraus vorstellen und zur Diskussion freigeben. Des weiteren fände ich es spannend, wenn ich das Interesse von Forumteilnehmern wecken könnte die selbst einen russischen Hintergrund haben oder aus eigenem Erleben Russland kennen.

Hier mein erster Blog und Artikel daraus vorgestellt: "Farafonow.com – Der informative Russland-Blog" und der Artikel: "Ist ein “Russland ohne Putin” wirklich “besser”?

Hallo Heikom. Ich hab die Links nicht gelesen, versuche trotzdem aus meiner Sicht zu antworten, wie ich es sehe.

Was ist denn passiert, seit Gorbi „die Tür für alle UdSSR-Länder in die Unabhängigkeit öffnete“?

Aus dem Westen kamen „Investoren“, die das schnelle Geld und Einfluss erhofften. Kohl's Freund hieß Jelzin, der Verkehr von DE nach Russland stieg stetig an, viele Firmen aus dem Westen – Banken, Einzelhandel etc. strömten in Scharen nach Russland und errichteten Dependancen. Selbst im GUM (vergleichbar mit dem KaDeWe in Berlin) fand man nur noch „Westwaren“.

Natürlich kamen auch im Umkehrschluss viele Russen in den Westen und kauften, was das Zeug hielt. Einige Länder (Spanien) stoppten den Immobilienkauf an der Mittelmeerküste, um eine „Moskauküste“ zu verhindern, Boutiquen machten Geschäfte wie nie zuvor. Natürlich kamen auch Subjekte wie AutoSchmuggler/-Diebe, Prostituierte, Schwarzarbeiter etc. in unser Land.

In Russland – hauptsächlich in den Provinzen - bildeten sich mafiöse Strukturen, die mit Schutzgeld, illegalem Autohandel, etc. schnelles Geld machten.

Der Rubel war so niedrig konvertiert, dass man in den Provinzen in Gaststätten für 1,- DM ein komplettes Menü (Flasche Champagner (Krimskoje) Vorspeise, Hauptgang mit Schnitzel, Dessert) bekam, selbst in Moskaus Zentrum kostete dies „nur“ 10,- DM.

Der Sprung von der Planwirtschaft in die freie Marktwirtschaft kann man nicht als gelungen bezeichnen – es gibt da immer wieder Schlauere, die dabei richtig verdienen, wären andere „hinterherhumpeln“.

Bestes Beispiel die Aktie „MM“. Man versprach 400 % Zinsen p. a.. Kein Kunststück bei einer Inflation von 1000 %.

Nachdem die politische Lage und Wirtschaft zusammen zu brechen drohte, gab es bedenkliche Aufruhrerscheinungen im Land. Ich erinnere mich an eine Aktion vor dem GUM. Da standen Hunderte von anständigen und normalen Bürger vor dem GUM und beschimpften die „Kunden“ (Junge Männer im Designeranzug mit Schickimickifrauen) die aus dem GUM kamen als Ausbeuter und riefen,“ ihr macht unser Land kaputt“, „ihr klaut unser Geld“. Da dachte ich schon, wenn nicht bald was passiert, knallte es bald ordentlich. Inzwischen hatten Oligarchen und Neureiche das wirtschaftliche Heft in der Hand. Ich hatte den Eindruck, dass in Russland körperliche und finanzielle Kraft regierte.

Mit Putin wurde diese Sturm- und Drangzeit der Mafiosi, Neureichen und Oligarchen zurückgeschraubt, was nicht heißen soll, es gibt sie nicht mehr – die gibt es immer noch und überall auf der Welt.

Meine Meinung ist, Putin war das Beste, was Russland passieren konnte – diese Meinung beschränkt sich auf die Innenpolitik. Unsere Merkel hofierte Putin auch, als er Präsident wurde. Aber eins war klar, Putin würde es nicht zulassen – wie Jelzin -, dass Russland verkauft/verschenkt wird. So hat er beispielsweise Einfuhrzölle erlassen, wenn der Einführer (z. B. Mercedes, BMW, VW) Produktionsstätten in Russland errichtet. Siehe BMW in Kaliningrad, VW an der Grenznähe zu China.

Eines muss man Putin lassen: Nicht nur dass er Deutsch spricht, - stammt aus seiner KGB-Zeit in Leipzig, war er immer ein freundlicher und umgänglicher Mensch, solange die Gegenseite auch nett und freundlich war.

Dass Russland nicht so liberal wie der Westen ist, kann man nicht auf die Schnelle erzwingen. Bewegungen, wie“ Pussy Riot“ beweisen uns jedoch, dass sich da was entwickelt. Aufklärung und Zeit ist da wertvoller als politische Schelte, Fingerzeig und fremdfinanzierte Provokationen.
 
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heikom
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Hallo Heikom. Ich hab die Links nicht gelesen, versuche trotzdem aus meiner Sicht zu antworten, wie ich es sehe.

Was ist denn passiert, seit Gorbi „die Tür für alle UdSSR-Länder in die Unabhängigkeit öffnete“?

Aus dem Westen kamen „Investoren“, die das schnelle Geld und Einfluss erhofften. Kohl's Freund hieß Jelzin, der Verkehr von DE nach Russland stieg stetig an, viele Firmen aus dem Westen – Banken, Einzelhandel etc. strömten in Scharen nach Russland und errichteten Dependancen. Selbst im GUM (vergleichbar mit dem KaDeWe in Berlin) fand man nur noch „Westwaren“.

Natürlich kamen auch im Umkehrschluss viele Russen in den Westen und kauften, was das Zeug hielt. Einige Länder (Spanien) stoppten den Immobilienkauf an der Mittelmeerküste, um eine „Moskauküste“ zu verhindern, Boutiquen machten Geschäfte wie nie zuvor. Natürlich kamen auch Subjekte wie AutoSchmuggler/-Diebe, Prostituierte, Schwarzarbeiter etc. in unser Land.

In Russland – hauptsächlich in den Provinzen - bildeten sich mafiöse Strukturen, die mit Schutzgeld, illegalem Autohandel, etc. schnelles Geld machten.

Der Rubel war so niedrig konvertiert, dass man in den Provinzen in Gaststätten für 1,- DM ein komplettes Menü (Flasche Champagner (Krimskoje) Vorspeise, Hauptgang mit Schnitzel, Dessert) bekam, selbst in Moskaus Zentrum kostete dies „nur“ 10,- DM.

Der Sprung von der Planwirtschaft in die freie Marktwirtschaft kann man nicht als gelungen bezeichnen – es gibt da immer wieder Schlauere, die dabei richtig verdienen, wären andere „hinterherhumpeln“.

Bestes Beispiel die Aktie „MM“. Man versprach 400 % Zinsen p. a.. Kein Kunststück bei einer Inflation von 1000 %.

Nachdem die politische Lage und Wirtschaft zusammen zu brechen drohte, gab es bedenkliche Aufruhrerscheinungen im Land. Ich erinnere mich an eine Aktion vor dem GUM. Da standen Hunderte von anständigen und normalen Bürger vor dem GUM und beschimpften die „Kunden“ (Junge Männer im Designeranzug mit Schickimickifrauen) die aus dem GUM kamen als Ausbeuter und riefen,“ ihr macht unser Land kaputt“, „ihr klaut unser Geld“. Da dachte ich schon, wenn nicht bald was passiert, knallte es bald ordentlich. Inzwischen hatten Oligarchen und Neureiche das wirtschaftliche Heft in der Hand. Ich hatte den Eindruck, dass in Russland körperliche und finanzielle Kraft regierte.

Mit Putin wurde diese Sturm- und Drangzeit der Mafiosi, Neureichen und Oligarchen zurückgeschraubt, was nicht heißen soll, es gibt sie nicht mehr – die gibt es immer noch und überall auf der Welt.

Meine Meinung ist, Putin war das Beste, was Russland passieren konnte – diese Meinung beschränkt sich auf die Innenpolitik. Unsere Merkel hofierte Putin auch, als er Präsident wurde. Aber eins war klar, Putin würde es nicht zulassen – wie Jelzin -, dass Russland verkauft/verschenkt wird. So hat er beispielsweise Einfuhrzölle erlassen, wenn der Einführer (z. B. Mercedes, BMW, VW) Produktionsstätten in Russland errichtet. Siehe BMW in Kaliningrad, VW an der Grenznähe zu China.

Eines muss man Putin lassen: Nicht nur dass er Deutsch spricht, - stammt aus seiner KGB-Zeit in Leipzig, war er immer ein freundlicher und umgänglicher Mensch, solange die Gegenseite auch nett und freundlich war.

Dass Russland nicht so liberal wie der Westen ist, kann man nicht auf die Schnelle erzwingen. Bewegungen, wie“ Pussy Riot“ beweisen uns jedoch, dass sich da was entwickelt. Aufklärung und Zeit ist da wertvoller als politische Schelte, Fingerzeig und fremdfinanzierte Provokationen.
Null Widerspruch. Gute Zusammenfassung.
 
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Deine Sichtweise in allen Ehren - aber das ist keine Sichtweise, sondern das sind harte und korrekte Tatsachen, die du beschreibst. ;)

Hallo Che

Klingt ja fast nach Lob --- Danke schön.

Beschrieben hab ich die Situation, wie ich sie selbst vor Ort und hier in DE erlebt habe und auch so empfunden.
 
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Null Widerspruch. Gute Zusammenfassung.

Danke Heikom

Widersprüche sind aber erlaubt. Ich hab geschrieben, was ich in Russland und DE erlebt und empfunden habe. Also - aus der Sichtweite des Betrachters. Verschiedene Betrachter, verschiedene Beurteilungen - so ist nu mal das Leben.

Am interessantesten fand ich aber Diskussionen mit den "Normalbürgern" in Russland, die sich erst einmal umorientieren mussten, was der "neue Kapitalismus" und auch die "neue Politik" mit sich bringen könnte. Das schönste Erlebnis hatte ich mit einem Taxifahrer in Sotchi. Als ich das Wort Gorbatschow in den Mund nahm, dachte ich, er fährt in den Starßengraben, so erzürnt war er über Gorbi und nannte ihn "Verräter am Volk", "er hat Armut über uns gebracht" usw. Danach fragte ich ihn, wie es denn früher war. Er meinte, dass alles besser war - also Skeptiker, der alles schlecht findet was Neu ist.
Er erklärte mir, dass zuvor die Taxen dem "Kombinat" gehörten, er bekam 50% der Einnahmen, die anderen 50% gab er an das Kombinat ab. Nach dem "Zerfall" bekam er die Taxe "überlassen", sozusagen stillschweigend in sein Eigentum. Seither verbraucht er für sich die Einnahmen zu 100%. Als ich ihm erklärte, dass Marktwirtschaft bedeutet, dass er nun für zwei denken und handeln müsste (Kominat = 50%, Einnahme = 50%), begriff er, dass er eine Hälfte privat verwerten konnte, den anderen Teil als Rücklage für Reparaturen und Neuanschaffung verwenden müsste. Als ich ihm erklärte, dass die Rücklagen, die nicht für laufende Kfz-Kosten verwendet werden, in den Ausbau und Erweiterung seines Unternehmen verwendet werden könnten, sah er sich schon als Taxiunternehmer mit einer Flotte von Fahrzeugen. Irgendwie schien er mit sich und der Welt zufriedener zu sein.
 

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Microsoft wird seine Zusammenarbeit mir der russischen Verlagsgruppe "Aufklärung" zwecks Entwicklung eines Tablets für E-Unterrichtsbücher vorerst auf Eis legen.
Den erst im September 2014 geschlossenen Vertrag setze man aus, weil der an der Spitze der Verlagsholding stehende Geschäftsmann Arkadi Rotenberg auf der Personenliste der westlichen Sanktionen gegen die RF steht. Unklar ist daneben, welche unternehmerischen und Anteilseignerabsichten Rotenberg mit "Aufklärung" verknüpft.
http://news.mail.ru/economics/20018384/?frommail=1
 

Zaphod

Eine Schand für 'schland
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Ich kannte zwar im wesentlichen die Zahlen schon, doch habe ich mit Interesse den Link zu "Ist ein “Russland ohne Putin wirklich besser” gelesen.
Danke für diesen. Ich finds wirklich trauig, das die öffentliche Darstellung Russlands diesen Fakten so entgegensteht.

Russland MUSS einfach der Feind sein, dieses Land muss nach der Ukraine fallen.
Erst kommen die NGOs, die die Bevölkerung aufweichen sollen, dann kommmen ezielte Provokationen des Westens, bis zur Not das Land gespalten in einen Bürgerkrieg rutscht. Hauptsache auf Kurs gebracht. :(
 

taz

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Was willst du immer mit Russland? Wir haben unsere eigenen Stärken. Wir haben die beste duale Ausbildung. Wir stellen weltweit begehrte Hightechprodukte her. Wir stellen die besten Autos her. Wir sind einer der besten Exportnationen. Wir haben es nicht nötig Oppositionelle vor den Augen der Weltöffentlichkeit auspeitschen zu lassen um ihnen Vaterlandsliebe beizubringen! Wir müssen nicht Homosexuelle diskriminieren. Schlicht wir sind Deutschland und haben unsere Stärken und müssen uns nicht von putin sagen lassen, was gut für uns ist.

oh von was traeumst du? wir sind in allem mittelmass, sogar entwicklungslaender haben uns in bestimmten dingen schon ueberholt.
und jetzt wo wir die verlierer im eusa konflikt sind wirds auch nicht besser.
durch die sanktionen stehen einige mittelstaendler vor dem aus. durch das aus von southstream hat sich die eu enorm geschadtet und betreibt ihre zerlegung munter weiter.

aber ich kann dir sagen mich freuts, je schneller desto besser.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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