Braucht Deutschland Rüstungsexporte ?

Ophiuchus · 20 Mai 2014

Braucht Deutschland Rüstungsexporte ?

Ein altes Sprichwort besagt:" Geld stinkt nicht ".
Aber ist auch Blut berechtigt.
Der Herr Gabriel beruft sich darauf ,alles was er jetzt absegnet
wäre vor seiner Zeit eingeleitet worden- für einen Abnicker scheint er
mir etwas über versorgt.
Dürfen wir stolz sein auf unseren Spitzenplatz im Rüstungsexport ?
Gibt es kein Gewissen wenn es ums Geld geht ?
Ist dt. Ingenieurskunst nur tauglich für Tod und Zerstörung ?
Wieso ist eine Konversion der dt. Rüstungsindustrie unmöglich?
Schauen wir uns die Überschwemmungskatastrophe auf dem Balkan
an . Wie wäre es ,wenn Krauss-Maffei ähnliche Fahrzeuge wie:

http://de.wikipedia.org/wiki/PTS-M

Herstellen würde?

Vor kurzem lief eine Reportage über Exporte von H+K.
Da gibt es in einem Land - Mexiko- Regionen in die ein Export legal und
andere in die ein Export illegal eingestuft wird - geliefert wird auf Teufel
komm raus.

Meiner Meinung nach wird auch die Eskalation des Ukrainekonfliktes durch
die deutsche Rüstungsindustrie geschürt.

https://www.youtube.com/watch?v=wy04c-6DEgE

Commander · 20 Mai 2014

Der PTS-M ist auch ein Millitärfahrzeug, ohne Kampfzweck und nur zur amphibischen Verbringung geeignet.

Krauss-Maffai stellt auch den Transportpanzer Boxer und den Dingo her, das sind auch keine Kampffahrzeuge.

Da ich vom Pazifismus nicht überzeugt bin sehe ich in Rüstung/Millitär nichts böses.

Was Exporte betrifft kommt es natürlich darauf an wen man was schickt, keine Frage.
Leopard 2-Panzer an Saudi-Arabien und Katar kann man zwar streiten, aber wen wollen die denn schon damit angreifen? Diese Länder haben eher eine Prestige- und Präsenzstreitmacht um nach außen hin Souverinität demonstrieren zu können. Für langfristige Konflikte sind die schon organisatorisch kaum geeignet, ergo können sich kein Krieg leisten.

H&K produziert auch Waffen für Polizei, und wenn man sich mal den mexikanischen Drogenkrieg anguckt, dann werden die dort wohl schon was Gutes brauchen können.

Jannik22 · 20 Mai 2014

Commander schrieb:
Der PTS-M ist auch ein Millitärfahrzeug, ohne Kampfzweck und nur zur amphibischen Verbringung geeignet.

Krauss-Maffai stellt auch den Transportpanzer Boxer und den Dingo her, das sind auch keine Kampffahrzeuge.

Da ich vom Pazifismus nicht überzeugt bin sehe ich in Rüstung/Millitär nichts böses.

Was Exporte betrifft kommt es natürlich darauf an wen man was schickt, keine Frage.
Leopard 2-Panzer an Saudi-Arabien und Katar kann man zwar streiten, aber wen wollen die denn schon damit angreifen? Diese Länder haben eher eine Prestige- und Präsenzstreitmacht um nach außen hin Souverinität demonstrieren zu können. Für langfristige Konflikte sind die schon organisatorisch kaum geeignet, ergo können sich kein Krieg leisten.

H&K produziert auch Waffen für Polizei, und wenn man sich mal den mexikanischen Drogenkrieg anguckt, dann werden die dort wohl schon was Gutes brauchen können.

Ich bin auch nicht per se gegen das Militär (schreibt man das so?), allerdings finde ic, sollten wir unseren Krempel doch bitteschön selbst behalten. Wenn wir schon mit Panzern spielen müssen, dann doch mit unseren eigenen. Aber natürlich ist das Ganze komplizierter, als man glaubt. Wenn unser Waffenexport in andere Länder von heute auf morgen eingestellt würde, dann will ich überhaupt nicht wissen, wie viel Geld uns verloren geht. Letzlich dreht es sich sowieso immer ums Geld.

heikom · 20 Mai 2014

Sicherung von Arbeitsplätzen für Rüstungsexport bedeutet die Vernichtung von ungezählten Menschenleben für Arbeitsplätze? Oder bedeutet er Riesenprofite für wenige?

Pegasus · 20 Mai 2014

heikom schrieb:
Sicherung von Arbeitsplätzen für Rüstungsexport bedeutet die Vernichtung von ungezählten Menschenleben für Arbeitsplätze? Oder bedeutet er Riesenprofite für wenige?

Hoffentlich hast Du Dir bei diesem Spagat keine Adduktorenzerrung zugezogen.

Gruß Pegasus.

heikom · 20 Mai 2014

Pegasus schrieb:
Hoffentlich hast Du Dir bei diesem Spagat keine Adduktorenzerrung zugezogen.

Gruß Pegasus.

Welcher Spagat?

Pegasus · 20 Mai 2014

heikom schrieb:
Welcher Spagat?

Vom Realisten zum Pazifisten.

Gruß Pegasus.

heikom · 21 Mai 2014

Ich kann noch nicht mal sagen, ob ich tatsächlich zum Pazifismus neige.

Dennoch, Krieg ist für die Menschen mit unendlichem Leid verbunden. Daher lehne ich grundsätzlich Krieg und auch Rüstungsexporte ab. Es gibt kein moralisch vertretbares Argument für das Geschäft mit dem Tod.

Man muss die Auswirkungen des Einsatzes von Rüstungsgütern nur mal auf das eigene Land und die eigene Familie übertragen.

Söldner · 21 Mai 2014

Commander schrieb:
Da ich vom Pazifismus nicht überzeugt bin sehe ich in Rüstung/Millitär nichts böses.

Man muss doch kein Pazifist sein, um in Rüstungsexporten etwas Böses zu sehen.

Es ist schon ein Unterschied, ob ich Waffen produziere, um mich zu verteidigen im Notfall oder, ob ich sie produziere, um sie an jeden zu verhökern der zahlt. Das Problem im mexikanischen Drogenkrieg dürfte doch sein, dass die Drogenbosse mehr Geld haben als die Polizei und mit Deutschen Waffen daher bestens versorgt sind. Das wird in einem Konflikt beide Seiten versorgen sehe ich nicht unbedingt als Argument für den Nutzen des Ganzen.

Pegasus · 21 Mai 2014

Söldner schrieb:
Man muss doch kein Pazifist sein, um in Rüstungsexporten etwas Böses zu sehen.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich Waffen produziere, um mich zu verteidigen im Notfall oder, ob ich sie produziere, um sie an jeden zu verhökern der zahlt.

Darauf, daß Du jemanden, der Böses im Schilde führt, mit frommen Sprüchen von seiner Untat abhalten könntest,möchtest Du Dich nicht verlassen. Also muß zur Abschreckung des Unholds ein Ballermann her.Vernünftig und legitim.

So, jetzt wirds aber problematisch: Du bist nämlich nicht der Einzige, der sich nicht schutzlos seinm Schicksal ergeben will.
Wat nu?

Gruß Pegasus.

Söldner · 21 Mai 2014

Pegasus schrieb:
Darauf, daß Du jemanden, der Böses im Schilde führt, mit frommen Sprüchen von seiner Untat abhalten könntest,möchtest Du Dich nicht verlassen. Also muß zur Abschreckung des Unholds ein Ballermann her.Vernünftig und legitim.

So, jetzt wirds aber problematisch: Du bist nämlich nicht der Einzige, der sich nicht schutzlos seinm Schicksal ergeben will.
Wat nu?

Keine Ahnung. Der Sinn des Postings und damit der Fragestellung verschließt sich mir.

Smoker · 21 Mai 2014

Ich sehe kein moralisches Problem bei Waffenexporten. Deutschland baut sehr gute Waffen, wieso soll man die nicht an den Mann bringen. Auch bei Waffenherstellern gibts Arbeitsplätze, und es gibt auch Steuern auf solche Verkäufe. Also wieso darauf verzichten, nur damit ein paar Träumer besser schlafen können? :nono:

Commander · 21 Mai 2014

Kommt darauf an wen liefert man.
An Arabien sehe ich jetzt keine Gefahr, und um eventuelle Demonstranten zu bezwingen bräuchte man kein Kampfpanzer.

Man könnte es in Deutschland auch so machen wie in Japan, die haben z.B. für ihre Selbstverteidigungskräfte zwar hochmoderne Ausrüstung, dürfen aber noch nicht einmal Verbündete beliefern.

Das die Rüstung dauerhaft Arbeitsplätze sichert bin ich allerdings skeptisch, Panzer z.B. werden nicht so wie Autos gebaut, sondern nur bestimmte Stückzahlen. Also Verwendung, Export und Reserveeinlagerung.

Uwe O. · 21 Mai 2014

heikom schrieb:
Sicherung von Arbeitsplätzen für Rüstungsexport bedeutet die Vernichtung von ungezählten Menschenleben für Arbeitsplätze? Oder bedeutet er Riesenprofite für wenige?

Beides gleichzeitg.

Uwe

heikom · 21 Mai 2014

Uwe O. schrieb:
Beides gleichzeitg.

Uwe

Hast Du nicht noch etwas vergessen? Menschenleben?

Ophiuchus · 21 Mai 2014

Smoker schrieb:
Ich sehe kein moralisches Problem bei Waffenexporten. Deutschland baut sehr gute Waffen, wieso soll man die nicht an den Mann bringen. Auch bei Waffenherstellern gibts Arbeitsplätze, und es gibt auch Steuern auf solche Verkäufe. Also wieso darauf verzichten, nur damit ein paar Träumer besser schlafen können? :nono:

Solche Moralvorstellungen haben schon viele das Leben gekostet.

Ähnliche Moralvorstellungen hatten diese "genialen" Ofenbauer:

http://www.dtoday.de/erfurt/lokal-p...nd-Gegenstaenden-zu-spenden-_arid,346374.html

Smoker · 21 Mai 2014

Jede Waffe braucht einen der sie abfeuert. Man kann nicht die Firma verantwortlich machen für das was deren Kunden mit den Produkten welche die Firma vertreibt tut. Sonst müsste man wegen jeder Amokfahrt den Autohersteller zur Rechenschaft ziehen. Boeing müsste man verknacken wenn ein Vogel runter kommt, aufgrund der schlechten Wartung der Fluglinie. Sogar WMF müsste man belangen wenn jemand n andern mit einem Küchenmesser von denen Absticht.

GEHT DAS? NEEEEIN.

heikom · 21 Mai 2014

Smoker schrieb:
Jede Waffe braucht einen der sie abfeuert. Man kann nicht die Firma verantwortlich machen für das was deren Kunden mit den Produkten welche die Firma vertreibt tut. Sonst müsste man wegen jeder Amokfahrt den Autohersteller zur Rechenschaft ziehen. Boeing müsste man verknacken wenn ein Vogel runter kommt, aufgrund der schlechten Wartung der Fluglinie. Sogar WMF müsste man belangen wenn jemand n andern mit einem Küchenmesser von denen Absticht.

GEHT DAS? NEEEEIN.

Der erste Schritt müsste eine gesellschaftliche Ächtung von Rüstungsexporten sein. Dennoch ist es keine reine politische Angelegenheit. Profitinteressen sind die treibende Kraft und die Rüstungslobby korrumpiert die Politik. Drei heutige Schlagzeilen wurden unters Volk gebracht. Frieden bringt die Rüstungsindustrie in Schwierigkeiten, wegen dem Aggressor Russland muss aufgerüstet werden und zwei SPD-Fuzzis hatten für die Vermittlung eines Leo-2-Deals mit Griechenland jeweils 5 Mio kassiert und nicht versteuert. Mir gehts mehr um das "vermitteln".

Realist2014 · 21 Mai 2014

heikom schrieb:
Der erste Schritt müsste eine gesellschaftliche Ächtung von Rüstungsexporten sein. Dennoch ist es keine reine politische Angelegenheit. Profitinteressen sind die treibende Kraft und die Rüstungslobby korrumpiert die Politik. Drei heutige Schlagzeilen wurden unters Volk gebracht. Frieden bringt die Rüstungsindustrie in Schwierigkeiten, wegen dem Aggressor Russland muss aufgerüstet werden und zwei SPD-Fuzzis hatten für die Vermittlung eines Leo-2-Deals mit Griechenland jeweils 5 Mio kassiert und nicht versteuert. Mir gehts mehr um das "vermitteln".

von einem "globalen" Frieden sind wir Lichtjahre entfernt.

Daher werden, wenn die deutsche Rüstungsindustrie nicht mehr liefert- andere liefern.

In D würden halt Arbeitsplätze wegfallen...

Spökes · 21 Mai 2014

Realist2014 schrieb:
Daher werden, wenn die deutsche Rüstungsindustrie nicht mehr liefert- andere liefern.

In D würden halt Arbeitsplätze wegfallen...

Dann erledigt sich der sogenannte "Fachkräftemangel" und wir haben zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.

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