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Hausbesetzung in Bickendorf

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imho

Deutscher Bundeskanzler
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http://www.ksta.de/ehrenfeld/-protest--aktivisten-besetzen-haeuser,15187506,27016922.html

Was die Genossenschaft dort will, klingt gut:

http://www.die-ehrenfelder.de/vernetzt/wohnungen/geplante-bauvorhaben/

Allerdings sollte man sich von schönen Worten nicht täuschen lassen. Aus meiner Erfahrung mit einer anderen Genossenschaft bin ich skeptisch geworden. Inwieweit der Vorstand das Wohl aller Mitglieder im Auge hat, ist die Frage. Ein Mitarbeiter einer Genossenschaft antwortete mir mal in einem Gespräch auf meine Vorhaltung, dass die Genossenschaft den satzungsgemäßen Auftrag habe, für ihre Mitglieder bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen: "Die Mitglieder können wechseln."

Theoretisch könnten sich die Mitglieder gegen die Vernichtung bezahlbarer Wohnungen wehren. Leider wachen die meisten erst auf, wenn es zu spät ist. So entwickeln sich manche Genossenschaften zu Genossenschaften für Wohlhabende.

Wie das in Bickendorf aussieht, weiß ich nicht. Hat jemand Informationen?
 
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Wohnungsbau- und Vermietungsgenossenschaften...

sind ein Wirtschaftsbetrieb wie jeder andere auch. Die Gehälter müssen bezahlt werden und die leitenden Funktionskräfte arbeiten nicht für ein Gehalt, das maximal in der unteren Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Einkommen angesiedelt ist.

Neu erstellte Genossenschaftswohnungen verfügen gern über Fußbodenheizung oder eine hochwertige Ausstattung.

Der private Anbieter ist manchmal sogar preiswerter.
 
OP
imho

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Deutscher Bundeskanzler
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Wohnungsbau- und Vermietungsgenossenschaften sind ein Wirtschaftsbetrieb wie jeder andere auch.

Da muss ich Dir widersprechen. Neben wirtschaftlichen Zielen haben Genossenschaften das ideelle Ziel, ihre Mitglieder mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Die Mitglieder sind nicht einfach Mieter sondern haben durch ihre gewählten Vertreter ein Mitbestimmungsrecht. Die Vertreterversammlung wählt den Aufsichtsrat, der den Vorstand ernennt.

Eine Genossenschaft ist also eher ein Verein als ein Wirtschaftsunternehmen.
 

busse

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Da muss ich Dir widersprechen. Neben wirtschaftlichen Zielen haben Genossenschaften das ideelle Ziel, ihre Mitglieder mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Die Mitglieder sind nicht einfach Mieter sondern haben durch ihre gewählten Vertreter ein Mitbestimmungsrecht. Die Vertreterversammlung wählt den Aufsichtsrat, der den Vorstand ernennt.

Eine Genossenschaft ist also eher ein Verein als ein Wirtschaftsunternehmen.

Wenn es so in der Satzung steht und bei den meisten Genossenschaften steht dies so drin. Dort steht übrigens auch, wie in den Mietgesetzen drin, das die wirtschaftliche Verwertung der Mieteinheit gewähleistet werden muß. Wenn ich das Ehrenfelder Statement durchlesen und richtig verstanden habe, wäre eine Sanierung von Wohnraumfläche von 43 qm unrentabel und würde diesen Passus widersprechen. Ich kann nicht eine Wohnung für ca. 1200 €/qm sanieren (Mittelwert in Deutschland) , wenn ich sie später , außer an Singels nicht mehr vermieten kann. Wer zieht in einer Wohnung mit 43 qm Wohnfläche heute noch ein ? In den 30'igern wurden solche als Kleinstwohnungen noch von Familien mit drei Kindern aus der Hand gerissen, heute ziehen noch nicht mal Paare dort mehr ein. Man baut schon neu und modern für knapp 1000 €/qm mehr und hat dann 20 Jahre Ruhe.
Im Übrigen stimmen die Mitglieder der Genossenschaft darüber ab, sie haben ein Mitbestimmungsrecht nach Satzung, wie Du schon richtig aufgezeigt hast. Dies müssen Sie nur konsequent wahrnehmen.
busse
 
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Ich kann nicht eine Wohnung für ca. 1200 €/qm sanieren (Mittelwert in Deutschland) , wenn ich sie später , außer an Singels nicht mehr vermieten kann. Wer zieht in einer Wohnung mit 43 qm Wohnfläche heute noch ein ?

Hier geht es um einen Stadtbezirk in der Großstadt Köln, in der es 50% Single-Haushalte gibt.
 

busse

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In der Wohnungswirtschaft mußt Du über Jahrzehnte und nachhaltig denken, das Wort Immobilie sagt das sehr deutlich .Der Wert der Immobilie rentiert sich im Allgemeinen erst nach 20 Jahren. Vielleicht hat sich bis dahin die Bevölkerungsstruktur wieder verändert, z.B. durch Zuwanderung.
busse
 
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In der Wohnungswirtschaft mußt Du über Jahrzehnte und nachhaltig denken, das Wort Immobilie sagt das sehr deutlich .Der Wert der Immobilie rentiert sich im Allgemeinen erst nach 20 Jahren. Vielleicht hat sich bis dahin die Bevölkerungsstruktur wieder verändert, z.B. durch Zuwanderung.
busse

Würden sich solche Trends für Köln oder zumindest diese Gegend abzeichnen, würde ich Dir zustimmen. Auch kenne ich nicht den Gesamtbestand der genannten Wohnungsgenossenschaft. Deren Anspruch bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen, beisst sich aber mit deren Verhalten in diesem Fall.

Die nächsten 20 Jahre in Köln sind wohl noch von einem knappen Angebot an (bezahlbaren) Wohnungen bestimmt -- auch wenn die Stadtverwaltung derzeit über ein Bußgeld für Wohnungsleerstand bzw. Zweckentfremdung nachdenkt.
 

busse

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Würden sich solche Trends für Köln oder zumindest diese Gegend abzeichnen, würde ich Dir zustimmen. Auch kenne ich nicht den Gesamtbestand der genannten Wohnungsgenossenschaft. Deren Anspruch bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen, beisst sich aber mit deren Verhalten in diesem Fall.

Die nächsten 20 Jahre in Köln sind wohl noch von einem knappen Angebot an (bezahlbaren) Wohnungen bestimmt -- auch wenn die Stadtverwaltung derzeit über ein Bußgeld für Wohnungsleerstand bzw. Zweckentfremdung nachdenkt.

Dies kann möglich sein, aber Anspruch ist das Eine, die Wichtung des Anspruchs gegenüber einer Satzung und den Entscheid der Genossen(schaft) ist das völlig Andere. In Köln kenne ich mich überhaupt nicht aus, ich weiß aber das man gegenüber der Stadt nur verpflichtet ist, wenn man Fördergelder der Stadt oder des Landes annimmt.
Ansonsten ist es ein honoriger Anspruch, wenn er sich nicht durchsetzen läßt , greift die Wirtschaftlichkeit.
busse
 

Kaffeepause930

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Wenn es so in der Satzung steht und bei den meisten Genossenschaften steht dies so drin. Dort steht übrigens auch, wie in den Mietgesetzen drin, das die wirtschaftliche Verwertung der Mieteinheit gewähleistet werden muß. Wenn ich das Ehrenfelder Statement durchlesen und richtig verstanden habe, wäre eine Sanierung von Wohnraumfläche von 43 qm unrentabel und würde diesen Passus widersprechen. Ich kann nicht eine Wohnung für ca. 1200 €/qm sanieren (Mittelwert in Deutschland) , wenn ich sie später , außer an Singels nicht mehr vermieten kann. Wer zieht in einer Wohnung mit 43 qm Wohnfläche heute noch ein ? In den 30'igern wurden solche als Kleinstwohnungen noch von Familien mit drei Kindern aus der Hand gerissen, heute ziehen noch nicht mal Paare dort mehr ein. Man baut schon neu und modern für knapp 1000 €/qm mehr und hat dann 20 Jahre Ruhe.
Im Übrigen stimmen die Mitglieder der Genossenschaft darüber ab, sie haben ein Mitbestimmungsrecht nach Satzung, wie Du schon richtig aufgezeigt hast. Dies müssen Sie nur konsequent wahrnehmen.
busse

Was auf den Photos nicht ganz klar zu erkennen ist, was sich aber aus der Beschreibung herausliest, ist, daß es sich hierbei um eine absolute Schrottimobilie der 1950er Jahre handelt. Abreißen und neubauen ist sicherlich billiger als sanieren. Wer wohnt denn heute noch in so einem 43m² Wohnklo? Pardon, das Klo befindet sich im Hausflur. Insofern könnte man sich eine Zwischennutzung durch Obdachlose durchaus vorstellen. Das wäre wenigstens besser, als wenn sie nachts unter Brücken und U-Bahnschächten hausen. - Tatsächlich hätten wir ein weiteres Kravall-Event in Köln, mit Solidaritätsadressen, Mahnwachen, das volle Programm... sowas würden sich die linken Autonomen - sobald die Bagger anrücken - nicht entgehen lassen. Insofern kann man die ablehnende Haltung des Mieterrates sehr gut nachvollziehen.:))
 
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Kaffeepause930

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Da muss ich Dir widersprechen. Neben wirtschaftlichen Zielen haben Genossenschaften das ideelle Ziel, ihre Mitglieder mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Die Mitglieder sind nicht einfach Mieter sondern haben durch ihre gewählten Vertreter ein Mitbestimmungsrecht. Die Vertreterversammlung wählt den Aufsichtsrat, der den Vorstand ernennt.

Eine Genossenschaft ist also eher ein Verein als ein Wirtschaftsunternehmen.

Das ist sicherlich richtig! Aber die Ansprüche an den Wohnstandard sind selbst bei Genossenschaftswohnungen heute auch ganz andere als noch vor 50 Jahren. Hinzu kommen die Anforderungen an das EEG, Wärmedämmung, Lärm- und Trittschallschutz, barrierefrei und behindertengerecht etc.pp. Wenn Du alle diese Auflagen erfüllen willst, dann bist Du je nach Lage ganz schnell bei einer subventionierten Warmmiete von 9€/m². Und dann höre ich schon wieder die Sozialverbände herumjammern, denen das noch zuviel ist. Dabei gibt es kein gg verbrieftes Anspruchsrecht auf billiges "Wohnen im In- und Szeneviertel" für 7,50€/m². Alles hat seinen Preis, und das wollen gewisse Zeitgenossen und Anhänger der Multikulti-Kirche einfach nicht verstehen und begreifen.:))
 
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imho

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Das ist sicherlich richtig! Aber die Ansprüche an den Wohnstandard sind selbst bei Genossenschaftswohnungen heute auch ganz andere als noch vor 50 Jahren. Hinzu kommen die Anforderungen an das EEG, Wärmedämmung, Lärm- und Trittschallschutz, barrierefrei und behindertengerecht etc.pp. Wenn Du alle diese Auflagen erfüllen willst, dann bist Du je nach Lage ganz schnell bei einer subventionierten Warmmiete von 9€/m². Und dann höre ich schon wieder die Sozialverbände herumjammern, denen das noch zuviel ist. Dabei gibt es kein gg verbrieftes Anspruchsrecht auf billiges "Wohnen im In- und Szeneviertel" für 7,50€/m². Alles hat seinen Preis, und das wollen gewisse Zeitgenossen und Anhänger der Multikulti-Kirche einfach nicht verstehen und begreifen.:))

Das wird gerne behauptet. Ich habe allerdings bis vor wenigen Jahren in einer solchen Siedlung gewohnt und dabei festgestellt, dass die Wohnungen sehr gefragt waren. Übrigens ist die Mietpreisbindung bei so alten Häusern längst entfallen.

Ich habe aber nichts dagegen einzuwenden, wenn eine Genossenschaft teure Neubauten erstellt, wenn das dem Wunsch ihrer Mitglieder entspricht. Sollte das in Bickendorf der Fall sein, ist alles in Ordnung. Oft ist es aber so, dass so teuer gebaut wird, dass sich keiner der alten Bewohner die neuen Wohnungen leisten kann. Gerade für alte Menschen, die manchmal schon von Anbeginn an dort gewohnt haben, ist das ein schwerwiegendes Problem.

Man könnte natürlich sagen, dass es ihre eigene Schuld ist, wenn sie von ihren Rechten keinen Gebrauch gemacht haben. Ja, wenn sie denn die Fähigkeiten dazu hätten! Oft ist es kaum zu erfahren, wer da wessen Interessen vertritt. Manchmal gibt es Großanteilseigner, die nicht in Erscheinung treten. Die Genossenschaft, in der ich Mitglied bin, schüttet alljährlich die gesetzlich höchstens zugelassenen 4% Gewinnanteil aus. Übermäßig bereichern kann sich da niemand.

Obwohl alles dem Gesetz nach transparent abläuft, habe ich zumindest bei uns den Eindruck, dass sich das Management nicht gerne in die Karten schauen lässt. Das Selbstverständnis dieser Herrschaften ist so, dass sie sich als die Genossenschaft auf der einen Seite und die "Mieter" auf der anderen Seite sehen. Was sie gar nicht mögen ist, wenn man sie darauf hinweist, dass diese "Mieter" die Besitzer der Genossenschaft sind, und sie nur die Angestellten, die dafür bezahlt werden, das alles zu verwalten.

Den ursprünglichen Genossenschaftsgedanken finde ich genial. Es kann sein, dass sich Entwicklungen eingeschlichen haben, die durch das Desinteresse der Mehrheit der Mitglieder gefördert wurden. Es kann so weit kommen, dass die Mitarbeiter der Verwaltung händeringend nach Mitgliedern suchen müssen, die bereit sind, als Vertreter zu kandidieren. Solche Vertreter stimmen dann gerne so ab, wie die Verwaltung das wünscht; das geht so weit, dass sie gegen ihre eigenen Interessen stimmen, weil sie die Zusammenhänge nicht durchschauen. Da werden dann Aufsichtsratskandidaten aufgestellt, die nur dafür in die Genossenschaft eingetreten sind, um diesen Posten besetzen zu können, und die selbst keine der Wohnungen bewohnen.

Ich hoffe, dass die Kölner Lokalpresse die Vorgänge in Bickendorf weiter verfolgt.
 

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