Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Ist der pol. Liberalismus nicht mehr zeitgenössisch?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Ist der pol. Liberalismus nicht mehr zeitgemäß?

Werte Community,

schon seit einigen Jahren ist eine Transformation der gesellschaftlichen Meinung klar ersichtlich. Die Freiheit ist zu einem Gut verkommen, das scheinbar ein normaler Bestandteil unseres Alltags ist. Staatliche Bevormundung ist nur in den wenigsten Fällen präsent und die Individualsphäre des Einzelnen scheint kaum beschnitten zu sein. Somit schwindet auch die Aufmerksamkeit diese Errungenschaft zu sichern oder gar weiter auszubauen.

Mit der FDP ist nun die letzte liberale Kraft in der Parteienlandschaft auf Bundesebene verschwunden. Diese Wahlniederlage im September ist multikausal und nicht einzig am politischen Liberalismus als solchen manifest zu machen. Neben personeller Fehlbesetzungen und hinterfragenswürdiger parteipolitischer Strategie hat vor allem die Seriosität in der vorangegangen Legislaturperiode gelitten. Auch wenn diese Partei sicherlich ein fester Bestandteil dieser Diskussion sein wird, ist das nur ein beigeordneter Aspekt.

Ist die Freiheit zu einem Wert geworden, der in der Prioritätenliste weit nach unten gerutscht ist? Für viele Bürger der heutigen BRD liegt die letzte diktatorische Führung mit repressivem Charakter nur etwa 25 Jahre zurück. Setzen sich erst wohl situierte Bürger mit diesem Thema auseinander, das doch eigentlich von "schichtenumspannender" Bedeutung ist? Nachdem die FDP aus dem Bundestag ausgeschieden ist, verkam der pol. Liberalismus zur attraktiven Marktlücke (v.a. für die Grünen).

Wo sind die liberalen Freigeister, die im 19. Jahrhundert für die Freiheit gekämpft haben? Stagnation bedeutet Rückschritt und das widerstrebt meinem Gedanken der evolutionären Entwicklung aus der Eigenverantwortung heraus. Wer kritisiert den Ausbau des staatlichen Einflusses? Die NSA-Affäre führte noch zu einer öffentlichen Diskussion, in der Frau Merkel den Affront medial ausgekostet hat. Wenige Wochen später steht die Vorratsdatenspeicherung im Koalitionsvertrag? Kann man das überhaupt noch als Doppelmoral titulieren?:kopfkratz: Ein zu Recht verurteilter Mann wird aus Russland gefeilscht, aber einem Kämpfer für Demokratie und Freiheit verwehrt man aufgrund von machtpolitischen Interessen die Einreise.

Nicht nur in Deutschland ist der abnehmende Einfluss spürbar. Auch im Kontext der "Arabellion" waren die Liberalen am Ende die Verlierer. Hat eine Partei mit primär liberalen Ambitionen in der heutigen Zeit kaum noch Chancen oder sind die Ursachen vielleicht parteispezifisch zu suchen? Aber eines steht fest: wer die Freiheit nicht bewahrt, der ebnet den Weg für die Monopolstellung des Staates im Alltagsleben.

Camaro
 
Zuletzt bearbeitet:

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.012
Punkte Reaktionen
20.193
Punkte
69.820
Geschlecht
Werte Community,

schon seit einigen Jahren ist eine Transformation der gesellschaftlichen Meinung klar ersichtlich. Die Freiheit ist zu einem Gut verkommen, das scheinbar ein normaler Bestandteil unseres Alltags ist. Staatliche Bevormundung ist nur in den wenigsten Fällen präsent und die Individualsphäre des Einzelnen scheint kaum beschnitten zu sein. Somit schwindet auch die Aufmerksamkeit diese Errungenschaft zu sichern oder gar weiter auszubauen.

Mit der FDP ist nun die letzte liberale Kraft in der Parteienlandschaft auf Bundesebene verschwunden. Diese Wahlniederlage im September ist multikausal und nicht einzig am politischen Liberalismus als solchen manifest zu machen. Neben personeller Fehlbesetzungen und hinterfragenswürdiger parteipolitischer Strategie hat vor allem die Seriosität in der vorangegangen Legislaturperiode gelitten. Auch wenn diese Partei sicherlich ein fester Bestandteil dieser Diskussion sein wird, ist das nur ein beigeordneter Aspekt.

Ist die Freiheit zu einem Wert geworden, der in der Prioritätenliste weit nach unten gerutscht ist? Für viele Bürger der heutigen BRD liegt die letzte diktatorische Führung mit repressivem Charakter nur etwa 25 Jahre zurück. Setzen sich erst wohl situierte Bürger mit diesem Thema auseinander, das doch eigentlich von "schichtenumspannender" Bedeutung ist? Nachdem die FDP aus dem Bundestag ausgeschieden ist, verkam der pol. Liberalismus zur attraktiven Marktlücke (v.a. für die Grünen).

Wo sind die liberalen Freigeister, die im 19. Jahrhundert für die Freiheit gekämpft haben? Stagnation bedeutet Rückschritt und das widerstrebt meinem Gedanken der evolutionären Entwicklung aus der Eigenverantwortung heraus. Wer kritisiert den Ausbau des staatlichen Einflusses? Die NSA-Affäre führte noch zu einer öffentlichen Diskussion, in der Frau Merkel den Affront medial ausgekostet hat. Wenige Wochen später steht die Vorratsdatenspeicherung im Koalitionsvertrag? Kann man das überhaupt noch als Doppelmoral titulieren?:kopfkratz: Ein zu Recht verurteilter Mann wird aus Russland gefeilscht, aber einem Kämpfer für Demokratie und Freiheit verwehrt man aufgrund von machtpolitischen Interessen die Einreise.

Nicht nur in Deutschland ist der abnehmende Einfluss spürbar. Auch im Kontext der "Arabellion" waren die Liberalen am Ende die Verlierer. Hat eine Partei mit primär liberalen Ambitionen in der heutigen Zeit kaum noch Chancen oder sind die Ursachen vielleicht parteispezifisch zu suchen? Aber eines steht fest: wer die Freiheit nicht bewahrt, der ebnet den Weg für die Monopolstellung des Staates im Alltagsleben.

Camaro

Liberalismus ist ja grundsätzlich was Gutes, aber den mit der FDP in Verbindung zu bringen, das hat was Zynisches.
Monopolstellung des Staates:
Monopole haben in privaten Händen nicht zu suchen dafür ist der Staat verantwortlich wenn nämlich private ihre Interessen diktieren können weil es keine Konkurrenz gibt dann ist's aus mit dem Liberalismus und deshalb sind die Linken heute liberaler als alle anderen zuzsammen.
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Liberalismus ist ja grundsätzlich was Gutes, aber den mit der FDP in Verbindung zu bringen, das hat was Zynisches.
Monopolstellung des Staates:
Monopole haben in privaten Händen nicht zu suchen dafür ist der Staat verantwortlich wenn nämlich private ihre Interessen diktieren können weil es keine Konkurrenz gibt dann ist's aus mit dem Liberalismus und deshalb sind die Linken heute liberaler als alle anderen zuzsammen.

Warum ist das zynisch? Es ist nun mal die einzige liberale Partei, die Aussichten auf minimalen Erfolg hat. Somit ist die Verbindung hier nicht Fehl am Platze.

Das nicht, aber dennoch sollte der Staat nicht Bevormundung und Kontrolle des Individuums zum Mittel der Führung machen. Er sollte den Rahmen für die Gesellschaft konstruieren und diesen konsolidieren. Die Linken sind deiner Meinung nach die Vertreter des Liberalismus in Deutschland?

Witzig!
 

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.012
Punkte Reaktionen
20.193
Punkte
69.820
Geschlecht
Warum ist das zynisch? Es ist nun mal die einzige liberale Partei, die Aussichten auf minimalen Erfolg hat. Somit ist die Verbindung hier nicht Fehl am Platze.

Das nicht, aber dennoch sollte der Staat nicht Bevormundung und Kontrolle des Individuums zum Mittel der Führung machen. Er sollte den Rahmen für die Gesellschaft konstruieren und diesen konsolidieren. Die Linken sind deiner Meinung nach die Vertreter des Liberalismus in Deutschland?

Witzig!

Die FDP als liberale Partei zu sehen bewerte ich als Wahrnehmungsstörung, deren einziges Bestreben war die Privatisierung von Staatseigentum, Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste, Punkt.
Das hat sich das Volk nicht gefallen lassen und die FDP abgewählt.

Nein nicht witzig es ist in der Tat viel liberaler dafür zu sorgen das alle Bürger in den Genus der Früchte ihrer Arbeit kommen und das geht nur mit einem Spagat zwischen Individualismus und Kollektivismus, eine Turnübung die ich den Linken eher zutraue als der FDP.
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Die FDP als liberale Partei zu sehen bewerte ich als Wahrnehmungsstörung, deren einziges Bestreben war die Privatisierung von Staatseigentum, Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste, Punkt.
Das hat sich das Volk nicht gefallen lassen und die FDP abgewählt.

Nein nicht witzig es ist in der Tat viel liberaler dafür zu sorgen das alle Bürger in den Genus der Früchte ihrer Arbeit kommen und das geht nur mit einem Spagat zwischen Individualismus und Kollektivismus, eine Turnübung die ich den Linken eher zutraue als der FDP.

Kannst du die Behauptungen der Ziele der FDP auch adäquat belegen?

Kollektivismus ist im liberalen Sprachgebrauch zurecht ein Fremdwort. Da bedarf es auch keiner Turnübung, das ist nicht miteinander vereinbar. Deine Sichtweise, als scheinbar Linker, zeigt doch nur, dass sich das politische Spektrum um den Beiname "liberal" reißt. Ist natürlich immer gut... wie vereinbarst du eigentlich den wirtschaftlichen Liberalismus mit den planwirtschaftlichen Vorstellungen?
 

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.012
Punkte Reaktionen
20.193
Punkte
69.820
Geschlecht
Kannst du die Behauptungen der Ziele der FDP auch adäquat belegen?

Ja mei, es ist doch bekannt von wem die FDP gesponsert wurde und liberalismus für eine Eliten hat halt mit Liberalismus allgemein nix zu tun, so einfach ist das.

Kollektivismus ist im liberalen Sprachgebrauch zurecht ein Fremdwort. Da bedarf es auch keiner Turnübung, das ist nicht miteinander vereinbar. Deine Sichtweise, als scheinbar Linker, zeigt doch nur, dass sich das politische Spektrum um den Beiname "liberal" reißt. Ist natürlich immer gut...

Nein ich bin kein Linker ich sehe mich viel mehr als Libertärer und ich denken auch nicht das sich das politische linke Spektrum um ein liberales Mäntelchen reißt, ich betrachte nur derzeitige politische Forderungen der Linken und die scheinen eher den Sozialismus für Reiche zu bekämpfen.

....wie vereinbarst du eigentlich den wirtschaftlichen Liberalismus mit den planwirtschaftlichen Vorstellungen?

Was ist denn Planwirtschaft, die Bankenrettung, die Abwrackprämie oder das durch gezielt herbeigeführte Arbeitslosigkeit erreichte Lohndiktat, die Dumpinglöhne........

Nein mein Freund ich bin Freiwirtschaftler, für freie Menschen - und Anarchisten sind freie Menschen, gibt es nur freie Märkte, es gibt keine Politiker und den Kollektivismus sehe ich da wo mit dem Zins der Mehrwert verschwindet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
15 Okt 2009
Zuletzt online:
Beiträge
7.140
Punkte Reaktionen
17
Punkte
44.102
Geschlecht
--
Nein ich bin kein Linker ich sehe mich viel mehr als Libertärer und ich denken auch nicht das sich das politische linke Spektrum um ein liberales Mäntelchen reißt,

Libertäre haben eine sehr starke Abneigung gegenüber dem Staat. Manche wollen den Staat sogar ganz abschaffen. Die Macht würden dann den Unternehmen gehören. Die Bundesliga funktioniert ja auch ohne Staat.
 

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.012
Punkte Reaktionen
20.193
Punkte
69.820
Geschlecht
Libertäre haben eine sehr starke Abneigung gegenüber dem Staat. Manche wollen den Staat sogar ganz abschaffen. Die Macht würden dann den Unternehmen gehören. Die Bundesliga funktioniert ja auch ohne Staat.

Das ist falsch!

Den Unternehmen gehört der Staat heute denn die können die Politik kaufen und tun es auch, für die ganz merk Resistenten sei erwähnt das Ackermann im Kanzleramt seinen Geburtstag feierte und zwar auf Kosten des Steuerzahlers http://www.spiegel.de/politik/deuts...ermann-feierte-auf-staatskosten-a-644659.html

Oder: Quandt-Spende an die CDU: Merkel und der Vorwurf der gekauften Politik http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...du-kritik-von-parteienrechtlern-a-927959.html

Libertäre haben eine Abneigung gegen den Staat und eben weil sie die Politik nicht einer Elitären Minderheit überlassen wollen.
Der Staat hat seine Finger aus der Wirtschaft heraus zu halten, Märkte funktionieren nämlich nicht mehr wenn der Staat sich einmischt.
Die Politik macht das Volk, Basisdemokratie ist das Stichwort, Rätedemokratie das Prinzip.
 

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.012
Punkte Reaktionen
20.193
Punkte
69.820
Geschlecht
Nur Kommunisten fordern eine Rätedemokratie um sie auch gleich abzuschaffen.

Mach dich mal schlau dann kommst du ganz von selber drauf das die Kommunisten keine Rätedemokratie hatten, diejenigen die eine Rätedemokratie wollten hat Trotzki nämlich bei Kronstadt vernichtet.
 
Registriert
15 Okt 2009
Zuletzt online:
Beiträge
7.140
Punkte Reaktionen
17
Punkte
44.102
Geschlecht
--
Libertäre fordern übrigens den Anarchokapitalismus.

Der Anarchokapitalismus (auch Marktanarchismus oder Anarcholiberalismus) ist eine politische Philosophie, die für eine vom freien Markt, freiwilligen Übereinkünften und freiwilligen vertraglichen Bindungen geprägte Gesellschaft ohne staatliche Institutionen und Eingriffe eintritt.[1] Er tritt für ein Recht auf Selbstbestimmung und eine weitreichende Verfügungsgewalt über Privateigentum ein, welche durch das Selbstbestimmungsrecht anderer eingeschränkt wird.

Anarchokapitalisten betrachten den Staat als illegitimes politisches System, das Gesellschaftsmitglieder in ihrer Freiheit beschränkt, unrechtmäßig Gewalt gegen diese ausübt und sie durch Steuererhebung beraubt. Ihrer Meinung nach profitieren diejenigen vom Staat, die den größten Einfluss auf ihn haben, auf Kosten derjenigen mit weniger Einfluss. Der Staat sei daher eine unsoziale Einrichtung. In ihrer Staatskritik nehmen sie sowohl radikal-liberale, libertäre und soziologische als auch ethische und wirtschaftswissenschaftliche Argumente für sich in Anspruch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchokapitalismus
 
Registriert
28 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
6.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
Warum ist das zynisch? Es ist nun mal die einzige liberale Partei, die Aussichten auf minimalen Erfolg hat. Somit ist die Verbindung hier nicht Fehl am Platze.

Sie wird allerdings von der Mehrheit nicht als liberale Partei wahrgenommen sondern als wirtschaftsliberale Partei. Also anders ausgedrückt, als Reichen- und Arbeitgeberlobby. Wenn ich z.B. ein freies Internet will, wähle ich Piraten aber sicher nicht FDP. Da wo Freiheit Profitinteressen beeinträchtigen würde, ist die FDP sicher nicht dafür.
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Sie wird allerdings von der Mehrheit nicht als liberale Partei wahrgenommen sondern als wirtschaftsliberale Partei. Also anders ausgedrückt, als Reichen- und Arbeitgeberlobby. Wenn ich z.B. ein freies Internet will, wähle ich Piraten aber sicher nicht FDP. Da wo Freiheit Profitinteressen beeinträchtigen würde, ist die FDP sicher nicht dafür.

Die alleinige programmatische Fokussierung auf den Wirtschaftsliberalismus kritisiere ich auch. Wenn man sich die Wählerschaft der FDP anschaut, dann ist dein zweites Argument aber hinfällig. Von Klientelpolitik kann auch nur eingeschränkt die Rede sein. Das könnte man nämlich durchaus der SPD und Union vorhalten, die vor allem in Bezug auf die Renten ihrer Wählerschaft, die statistisch älter ist, Zugeständnisse gemacht hat. Da es sich um eine größere Gruppe handelt, ist der Begriff in diesem Kontext nur weniger evident.
 
Registriert
28 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
6.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
Die alleinige programmatische Fokussierung auf den Wirtschaftsliberalismus kritisiere ich auch. Wenn man sich die Wählerschaft der FDP anschaut, dann ist dein zweites Argument aber hinfällig. Von Klientelpolitik kann auch nur eingeschränkt die Rede sein.
Das aber nur wenn man unterstellt, dass die Wähler einer Partei die Gruppe sind für die die Partei Klientel-Politik betreibt. Da bin ich mir nicht so sicher. Da gibt es vermutlich eine Mischkalkulation.
Natürlich betreiben alle Parteien Klientelpolitik, nur ist die Klientel der FDP, die Reichen, unbeliebter als die Klientel anderer Parteien, wie etwas die Armen, die Rentner, die Arbeiter.
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Das aber nur wenn man unterstellt, dass die Wähler einer Partei die Gruppe sind für die die Partei Klientel-Politik betreibt. Da bin ich mir nicht so sicher. Da gibt es vermutlich eine Mischkalkulation.
Natürlich betreiben alle Parteien Klientelpolitik, nur ist die Klientel der FDP, die Reichen, unbeliebter als die Klientel anderer Parteien, wie etwas die Armen, die Rentner, die Arbeiter.

Wen meint denn jeder mit den "Reichen"? Es geht hier um den Mittelstand, der nun eben nicht vom Linksrutsch in der Parteienlandschaft profitiert bzw. überhaupt repräsentiert wird. Dieser ist der Motor unserer Wirtschaft und generiert Arbeitsplätze. Neben dem "sozial" sollte man die "Marktwirtschaft" nicht aus den Augen verlieren.

Es geht nicht um soziale Kälte, die der FDP oft vorgehalten wird. Das Kernideal des Liberalismus ist ein freier Bürger, der selbstbestimmend und eigenverantwortlich handelt. Somit hat es keinen perspektivischen Nutzen, wenn man Allimente en massé verteilt, aber kein Transformationsprozess angeregt wird. Hilfe zur Selbsthilfe durch adäquate Mittel ist hier viel zielführender und eigentlich auch ein Grundgedanke der sozialen Marktwirtschaft. In Zeiten des Kapitalismus gibt es eben Verlierer und Gewinner.
 
Registriert
13 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Wen meint denn jeder mit den "Reichen"? Es geht hier um den Mittelstand, der nun eben nicht vom Linksrutsch in der Parteienlandschaft profitiert bzw. überhaupt repräsentiert wird. Dieser ist der Motor unserer Wirtschaft und generiert Arbeitsplätze. Neben dem "sozial" sollte man die "Marktwirtschaft" nicht aus den Augen verlieren.

Es geht nicht um soziale Kälte, die der FDP oft vorgehalten wird. Das Kernideal des Liberalismus ist ein freier Bürger, der selbstbestimmend und eigenverantwortlich handelt. Somit hat es keinen perspektivischen Nutzen, wenn man Allimente en massé verteilt, aber kein Transformationsprozess angeregt wird. Hilfe zur Selbsthilfe durch adäquate Mittel ist hier viel zielführender und eigentlich auch ein Grundgedanke der sozialen Marktwirtschaft. In Zeiten des Kapitalismus gibt es eben Verlierer und Gewinner.

Linksrutsch in der Parteienlandschaft? Wie erklären Sie es sich denn, dass es die AfD beinahe in den Bundestag geschafft hat?
Natürlich geht es nicht um die soziale Kälte, es geht um die Tatsache dass die FDP in den letzten Jahren alles war, aber nicht liberal. Nur mit Steuersenkungsversprechungen um sich zu werfen, genügt sicher nicht für das Prädikat "liberal".

Zudem, wo war denn die FDP bspw. als es um das von Ihnen beschriebene "Kernideal des Liberalismus'" ging? Retrospektiv NSA.
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Linksrutsch in der Parteienlandschaft? Wie erklären Sie es sich denn, dass es die AfD beinahe in den Bundestag geschafft hat?
Natürlich geht es nicht um die soziale Kälte, es geht um die Tatsache dass die FDP in den letzten Jahren alles war, aber nicht liberal. Nur mit Steuersenkungsversprechungen um sich zu werfen, genügt sicher nicht für das Prädikat "liberal".

Zudem, wo war denn die FDP bspw. als es um das von Ihnen beschriebene "Kernideal des Liberalismus'" ging? Retrospektiv NSA.

Die Betonung liegt auf "beinahe"... zudem bezog ich mich vor allem auf die Parteienlandschaft auf Bundesebene. Da übertrumpft man sich gegenseitig mit Ideen für den Ausbau des staatlichen Einflusses auf den Alltag. Ich habe selbst geschrieben, dass das Scheitern der FDP multikausal und so nur vorherzusehen war. Die NSA-Affäre ist auch für mich ein sehr prägnantes Beispiel für die Kursabweichung. Vielleicht besinnen sich die Liberalen aber in der APO auf die Kernwerte. Zu wünschen wäre es, weil derzeit keine liberale Alternative besteht, die Aussichten auf minimalen Erfolg hätte.
 
Registriert
13 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Die Betonung liegt auf "beinahe"... zudem bezog ich mich vor allem auf die Parteienlandschaft auf Bundesebene. Da übertrumpft man sich gegenseitig mit Ideen für den Ausbau des staatlichen Einflusses auf den Alltag. Ich habe selbst geschrieben, dass das Scheitern der FDP multikausal und so nur vorherzusehen war. Die NSA-Affäre ist auch für mich ein sehr prägnantes Beispiel für die Kursabweichung. Vielleicht besinnen sich die Liberalen aber in der APO auf die Kernwerte. Zu wünschen wäre es, weil derzeit keine liberale Alternative besteht, die Aussichten auf minimalen Erfolg hätte.

Korrekt. Es ist in meinen Augen eine Tragödie, dass die Grünen sich, nach dem enttäuschendem Wahlergebnis, ein liberales Image zulegen - die grüne Grundhaltung ist alles andere als liberal; kann man sich nicht schön reden (evtl. schön saufen).
 
OP
C
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Korrekt. Es ist in meinen Augen eine Tragödie, dass die Grünen sich, nach dem enttäuschendem Wahlergebnis, ein liberales Image zulegen - die grüne Grundhaltung ist alles andere als liberal; kann man sich nicht schön reden (evtl. schön saufen).

Richtig... aber nach der Demobilisierung durch die Union ist den Grünen zugegebenermaßen ein programmatisches Kernthema, auf das sie sich lange Zeit stützten, weggefallen. Die ablehnende Haltung gegenüber der Atomkraftenergie ist mittlerweile obsolet. Somit ist ein Grundpfeiler des ökologischen Programms eingestürzt, sodass sogar stupide Konzeptionen á la "Veggie-Day" herhalten mussten. Deswegen sind die Grünen auch nach links gerutscht, weil die soziale Gerechtigkeit programmatisch immer mehr im Mittelpunkt steht.

Da ist doch ein zusätzlicher Inhaltspunkt scheinbar lukrativ, wenn das nicht in konträrer Beziehung zum Image der "Verbotspartei" stehen würde. Denn aus dem Parteiprogramm ist deutlich herauszulesen, dass eine aktive Einflussnahme auf den Bürger überaus gewünscht ist. Wenn nötig auch mit staatlichen Mitteln zur Durchsetzung...
 
Registriert
11 Nov 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.459
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
Mit der FDP ist nun die letzte liberale Kraft in der Parteienlandschaft auf Bundesebene verschwunden.
Da täuscht Du Dich sehr.

Liberalismus ist weit verbreitet, ist allerdings in verschiedene Richtungen aufgespalten und nicht einheitlich in der Sozialpolitik.

Die größten Liberalen Parteien sind zur Zeit die FDP (Klassischer Liberalismus) und Piratenpartei (Sozial-Liberal).
Viele Sozial-Liberale gibt es aber auch in der SPD oder bei den Grünen.
Einige Klassische Liberalisten sind bei der CDU/CSU.

Milton Friedman ist zB ein typisches Beispiel für einen Klassischen Liberalen.

Die Sozial-Liberalen berufen sich hingegen zB hauptsächlich auf die Freiburger Thesen (der FDP).

Klassische Liberale und Sozial-Liberale trennten sich innerhalb der FDP seit 1981. Seit 1985 waren Sozial-Liberale kaum noch in der FDP vertreten bzw aktiv.
Hans-Dieter Genscher kann als Sozial-Liberal bezeichnet werden und als einer der letzten Sozial-Liberalen in Führungspositionen der FDP.
Otto Graf Lambsdorff hingegen vertrat den Klassischen Liberalismus und setzte diesen in der FDP um.
Hans-Otto Scholl nahm den Klassischen Liberalismus etwas zu wörtlich *ggg*
 
Zuletzt bearbeitet:

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Neueste Beiträge

Alle gegen AfD
Vorwurf der Spionage für China: Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat Krah verhaftet...
Die große Freiheitslüge
Wie soll eine Philosophie vom absoluten Ende sich weiterführen können? Hältst du die...
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben