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oh mon Dieu! Das Ende Frankreichs?

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rückt Frankreichs Ende in greifbare Nähe?

mit einer gehörigen Portion Entsetzen durfte ich diesen Artikel hier genießen:

Schleier in der Schule, Feiertage für Ausländer
Die Regierung von Präsident Hollande forciert einen radikalen Wechsel in der Integrationspolitik, Frankreich solle sein "orientalisch-arabisches Erbe" annehmen. Das stößt auf heftige Kritik.

In der Schule Schleier tragen soll künftig kein Problem mehr sein. Frankreich soll sich zu seinem "orientalisch-arabischen Erbe" bekennen. Und zum Zwecke der Integrationsförderung sollen prominente Straßen und Plätze nach Prominenten mit Migrationshintergrund benannt werden. Integration soll künftig nicht mehr Integration heißen, da der Begriff kaum integrationsfördernd wirke. Stattdessen soll ein "einbeziehendes und solidarisches Wir" entstehen.

Dieses hoffnungsfrohe Szenario haben sich nicht zwei Multikulti-Paradies-Propheten im Geblubber einer sehr kräftigen Wasserpfeife ausgedacht, es stammt aus einem offiziellen Bericht zum Thema Einwanderung und Integration für den französischen Premierminister Jean-Marc Ayrault. Auf Grundlage dieses Berichtes will Ayrault Anfang Januar über eine umfassende Neuausrichtung der französischen Integrationspolitik beraten lassen.

"Wir wollen die Art und Weise verändern, wie Integration angegangen wird", heißt es aus dem Palais Matignon, dem Sitz des Premierministers. "Wir orientieren uns in Richtung einer Politik, die stark auf Gleichberechtigung und dem Kampf gegen Diskriminierung basiert."

Diese Neuausrichtung dürfte zu hitzigen Debatten führen und den bevorstehenden Europa- und Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr prägen. Marine Le Pen und der Front National dürften einigermaßen dankbar sein dafür, dass man ihnen ihr Lieblingsthema derart mundgerecht serviert. Der konservative "Figaro" spricht besorgt von einem "Schock-Bericht".

"Einbeziehendes und solidarisches Wir(-Gefühl)"

Ayrault hatte in seiner Regierungserklärung im Juli 2012 angekündigt, er habe "den Ehrgeiz, den Zugang zu Integrationsfragen in Frankreich grundlegend zu verändern". Seit vergangenem Sommer waren fünf Arbeitsgruppen damit beschäftigt, sich zu unterschiedlichen Aspekten der Integrationspolitik Gedanken zu machen.

Heraus kam die zentrale Empfehlung an die Politik, auf ein "einbeziehendes und solidarisches Wir(-Gefühl)" abzuzielen. Dazu müsse die Politik ein "Gesellschaftsprojekt" formulieren, das Frankreich erlaube, den "Zugewinn" anzuerkennen, den "kulturelle Vielfalt" bedeute.

Dazu brauche es nicht weniger als einen "Paradigmenwechsel" in der Integrationspolitik, die bislang vor allem darauf ausgerichtet war, Zuwanderer zur raschen Übernahme des französischen Zivilisationsmodells zu bewegen.

Neuerfindung der französischen Identität

Nun soll diese Politik in erster Linie darauf abzielen, Ungleichheiten und Diskriminierungen abzubauen. Es gehe darum, "gemeinsam gleichberechtigt zu leben", die "Produktion von Möglichkeiten" und die Schaffung einer neuen Gemeinschaft. Mit anderen Worten: nicht weniger als die Neuerfindung der französischen Identität.

Dazu soll bereits der Lehrplan der Grundschulen massiv reformiert werden: Die Reformer schlagen "Diskussions-Ateliers in allen Jahrgangsstufen über Themen wie Anderssein, Identität, Geschlechterfragen und Religion" vor. Vorgesehen ist außerdem eine "komplette Neubewertung der Geschichte Frankreichs". Denn die Geschichtslehrpläne seien ein wichtiges Element "um der Vielfalt der Gesellschaft gerecht zu werden und die Identifikation mit einem einbeziehenden Wir" zu erleichtern, heißt es in dem Bericht, den der "Figaro" ausführlich zitiert.

Um das Bewusstsein für die kulturell vielfältigen Wurzeln der heutigen französischen Gesellschaft rechtzeitig zu wecken, sieht das Reformprojekt vor, im Geschichtsunterricht künftig über "die Wanderbewegungen von Bevölkerungsgruppen" zu sprechen, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der "Sklaverei und des Sklavenhandels" sowie der Geschichte der Roma.


Zu viele tote, weiße, heterosexuelle Männer

Dem guten alten Panthéon und seinem problematischen Überschuss an toten "weißen, heterosexuellen Männern" möchte man ein "neues Panthéon" entgegensetzen. In dieser Ehrenhalle sollen sich bevorzugt historische Persönlichkeiten aufhalten dürfen, welche "die großen Bewegungen, die Epochen und die vielfältigen Dynamiken der Gesellschaft verkörpern".

Die Vorherrschaft der französischen Sprache will man insofern reduzieren, als man sich für die "Anerkennung aller Sprachen auf dieselbe Weise" einsetzt. Das ist eine ziemlich radikale Neuerung in einem Land, in dem man bis heute gerne jeden Zugereisten umgehend spüren lässt, dass er die französische Sprache nur unzureichend beherrscht. Künftig will man Arabisch-Unterricht fördern und auf Gymnasien afrikanische Sprachen anbieten.

Der strittigste Punkt des Reformprogrammes ist die Schleierproblematik. Die Reform sieht die "Abschaffung von diskriminierenden gesetzlichen und schulischen Regelungen" vor, insbesondere jene, die "den Schleier betreffen". Dieses Verbot folgt nach Ansicht der Reformkommission einer "diskriminierenden Logik", die einer "diskriminierenden Praxis" in zahlreichen öffentlichen Sektoren sowie in der freien Wirtschaft Vorschub leiste.

Das neue multikulturelle Wir-Gefühl soll durch die Einführung mindestens eines Gedenktages gestärkt werden, welcher die "Beiträge aller Zuwanderungen zur französischen Gesellschaft" würdigt. Darüber hinaus sollen "neue Straßen und Plätze" auf eine Weise benannt werden, in der die Geschichte dieser Zuwanderungen wiederhallt. Gewünscht wird auch ein "Museum der Kolonialisierungen". Das ließe sich im Hôtel de la Marine an der Place de la Concorde unterbringen, in dem 1848 das Dekret zur Abschaffung der Sklaverei unterzeichnet wurde.


Sprachpolizeiliche Regelungen

Empfohlen wird auch, künftig auf die Nennung von "Nationalität, Herkunft, ethische Zugehörigkeit, Hautfarbe, Religion oder Kultur" zu verzichten, wenn die Nennung nicht zwingend erscheint. Bei Verstößen gegen diese sprachpolizeiliche Regelung sei eine "Ordnungsstrafe" in Erwägung zu ziehen. Die "rassistische Belästigung" soll zudem als Straftatbestand eingeführt werden.


Die Reformer streben "eine neuartige Form der Universalität zum Wohle aller" an. Erreicht werden soll sie über staatliche Fördermaßnahmen, eine Instanz zur Förderung "positiven sozialen Wandels", einen Investitionsfonds sowie ein beim Premierminister angesiedeltes Amt, dass die Kohärenz der staatlichen Maßnahmen im Kampf gegen Diskriminierung überwacht.

Nun werden nicht alle Vorschläge aus dem Wunschkatalog der Reformkommission umgesetzt werden, dennoch entspricht die Stoßrichtung der Zielvorgabe, die Premier Ayrault den fünf Arbeitsgruppen der Expertenkommission mit auf den Weg gegeben hatte. Frankreich müsse die "arabisch-orientalische Dimension seiner Identität anerkennen", empfehlen die Experten. Wie sich diese öffentliche Anerkennung mit dem Vorschlag vereinbaren lassen soll, auf die Nennung der ethnischen Herkunft möglichst zu verzichten, führen die Reformer vorerst nicht aus.

Aber bei weiteren Beratungen mit dem Premierminister im Januar ist sicher noch Zeit, noch vorhandene Widersprüche integrationsfördern zu nivellieren. Zu beachten ist dabei jedoch, dass der Begriff "Integration" bei der radikalen Neuordnung des Integrationskonzepts möglichst nicht mehr benutzt werden soll.

"Das französische Volk wird entwurzelt"

Nicht überzeugt von diesem Identitätsveränderungselan ist die ehemalige Leiterin des unter Nicolas Sarkozy eingesetzten Hohen Rats für Integration, Malika Sorel-Sutter: "Für mich geht es hier darum, das französische Volk zu entwurzeln", glaubt sie. Frau Sorel-Sutter fürchtet eine "massenhafte Umerziehung" und eine "echte Gedankenpolizei".


Der Vorsitzende der konservativen Oppositionspartei UMP, Jean-François Copé, geht noch einen Schritt weiter und nennt den Bericht "gefährlich für unsere Republik". Frankreich dürfe "seine Werte, seine Sprache, seine Geschichte und seine Identität nicht aufgeben, um sich den Kulturen anderer anzupassen".

Stattdessen sollten "Einwanderer die französische Kultur annehmen". Der Bericht sei nichts anderes als eine "traurige Strategie der Linken, mit roten Tüchern zu wedeln, um den Front National zu stärken und die UMP zu schwächen". Ex-Premier François Fillon warnte, diese Maßnahmen würden die Franzosen weiter spalten und den Extremismus befördern.

"Schwere Provokation" oder "mehr Republik"?

Marine Le Pen sprach derweil von einer "schweren Provokation" mit der "das republikanische Modell" zugunsten "einer gespaltenen kommunitaristischen Gesellschaft" aufgegeben werde. Angesichts der aufgebrachten Kommentare, versuchte die Linke zu beschwichtigen. "Nur weil ich Berichte erhalte, beinhalten diese nicht zwangsläufig die Position der Regierung", verteidigte sich Ayrault.

Es handele sich lediglich um mehrere Monate alte Vorüberlegungen, versicherte der Fraktionschef der Sozialisten im Parlament, Bruno Le Roux. Die Presse habe diese in sensationslüsterner Weise aufgegriffen. Diese entfernten sich aber von dem angestrebten Ziel, das "mehr Republik" heiße.

Der Vorschlag einer Wiedereinführung des Schleiers an den Schulen etwa sei "eine Sackgasse", so Le Roux. Auch Ayrault versicherte, die Regierung wolle "sicherlich nicht" das Tragen religiöser Symbole in den Schulen wieder zulassen. Oppositionsführer Copé schimpfte er "unverantwortlich" und nannte ihn einen "Lügner". So manch ein Verantwortlicher scheint inzwischen über das Thema den Schleier des Schweigen breiten zu wollen.

http://www.welt.de/politik/ausland/...-in-der-Schule-Feiertage-fuer-Auslaender.html

ja da ziehen sich düstere Wolken am Horizont zusammen. Indoktrinierung der Kinder, Gedankenpolizei, Neusprech, Abschaffung der franz. Identität, das volle Programm.

Bei so mancher Formulierung wie
Dazu müsse die Politik ein "Gesellschaftsprojekt" formulieren, das Frankreich erlaube, den "Zugewinn" anzuerkennen, den "kulturelle Vielfalt" bedeute.
regt sich in mir blanker Brechreiz...
Tja lieber Franzose, und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt.

Ein Vorgeschmack auf künftige Entwicklungen auch in der BRD?



Gleichzeitig mit diesem Horrorartikel dann sowas...
Muslimische Bandenvergewaltigung regt die Öffentlichkeit auf:


Ich kann nur hoffen, dass diese Zustände Le Pen massiv in die Hände spielen. :))

armes Frankreich!



 
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Hehe...

Das ist ja das Perfide an der Dekadenz. Man hält sich für den Nabel der Welt, belehrt die Barbaren in Sachen Menschenrechte und Gleichstellung, entmündigt und indoktriniert die eigene Bevölkerung. Und als Resultat verliert man erst die kulturelle Identität um dann vollends zu verschwinden, damit die belehrten Barbaren ihren Platz einnehmen.

Rom verschwand genau auf die selbe Weise. Wer sich in der Geschichte etwas auskennt wird feststellen, dass die Parallelen zu der westlichen Wertegesellschaft geradezu erschreckend sind. Man könnte meinen die Geschichte widerholt sich mit der Präzision eines Uhrwerks.
 

nachtstern

einzig wahrer
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schaut so aus,
als machten die Franzosen genau das "rein Offiziell" was hier in Deutschland eben inoffiziell schon lange vollzogen ist:winken:
 
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In diesem Jahr habe ich einige Wochen in Frankreich gelebt und gearbeitet.
Gespräche mit Bekannten über Politik bleiben da nicht aus auch zum Thema Einwanderung.

Den Grundtenor den ich aus solchen Gesprächen erfahren habe, ist der, dass die meisten weniger Probleme mit einer Einwanderung als damit dass Arabischstämmige und Schwarzafrikaner ihrer Meinung nach die Kommunikation mit Ihnen verweigern
übersetzter O-Ton eines Bekannnten schrieb:
Sie wollen hier leben aber mit uns [Anm: den Alteingesessenen] nichts zu tun haben.
Nach ihrer Auffassung werden Probleme damit verschleppt, weil die Einwanderer nicht an ihrer Kommunikationskultur teilhaben. Der Frust über verschleppte Probleme führt zu Protestwähler für Le Pen auch von solchen, die nichts mit der rechten Ideologie zu tun haben, z.B. ehemalige Sozialisten.
Vorgeschlagen wird dann meist, die Einwanderer mehr in Richtung Teilnahme zu drücken ob nun mit Sanktionen der Nichtkommunikation manchmal auch mit Erleichterungen der Kommunikation.

Zu meiner eigenen Meinung, die ich mir daraus gebildet habe: Prinzipiell wäre ein Vorgehen, den Austausch zu fördern, den Problemen gerecht. Die Art und Weise wie Hollande & Co das Problem angehen wird aber nach hinten losgeht. Damit meine ich nicht die Liberalisierung der Kleidungskonventionen weil die eine oder andere Identifikations-Diva ein Kopftuch oder ein Schleiser in der Schule für den Untergang des Abendlandes hält. Sondern: Aufoktruierte Sprachregelungen und -verbote verhindern Kommunikation mehr als das sie diese fördern. Ein geschniegeltes Wir-Gefühl wird nicht angenommen, nicht nur weil es Identifikation nicht zentral gesteuert werden kann, sondern auch weil in Metaphern gesprochen "Ein Fahrkartenhäuschen ein Fahrkartenhäuschen bleibt, auch wenn wir es Servicepavillion nennen sollen".
 

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