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Schule: Hauptsache Disziplin?

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Erziehung, Disziplin- und dann?

Aus aktuellem Anlass mache ich mir über unsere Schulen Gedanken. Meine Tochter soll am Samstag nachsitzen. Weil sie zu einer Schulklasse gehört, die den Lehrern Sorgen bereitet. Warum Kinder "stören", wird nicht nachgefragt. Hauptsache: Disziplin?

Eine Lehrerin schrieb:

Liebe Eltern der Klasse 8A,
*
wie Sie wissen, versuchen wir gerade mit allen Kräften, Disziplin, Umgangsformen und dadurch die Unterrichtsqualität in der achten Klasse zu verbessern.
In der laufenden Epoche gab es unentwegt Situationen, in denen ich aufgrund massiver Unruhe den Unterricht abbrechen musste und lange gewartet habe, bis sich alle Schüler wieder beruhigten und dem Unterricht zuwendeten. Ab einer bestimmten Zeit habe ich diese Minuten gezählt und angekündigt, bei zwanzig "Warteminuten" eine zusätzliche Unterrichtsstunde am Sonnabend einzurichten. Leider Gottes ist heute auch die zwanzigste Minute verstrichen,,,,, - es muss sein....

So tut es mir wohl leid, aber ich sehe mich doch gezwungen, Ihnen mitzuteilen, dass die Schüler der Klasse am Sonnabend, 30.11.2013, um 8.00 Uhr in der Schule erscheinen müssen. ...
Ich bin mir der zahlreichen Fragen und Probleme, die sich aus einer solchen Maßnahme ergeben, sehr bewusst....*
Ich gebe Ihnen gegenüber auch gerne zu, dass ich zu dieser Zeit sehr viel lieber mein Wochenende genießen würde, als unbezahlte Überstunden zu geben....* Aber es ist in der Klasse leider eine Stufe erreicht, in der wohl nur noch mit ganz klaren Formen und vor allem großer Konsequenz eine Übernahme von persönlicher Verantwortung der Schüler für ihr Verhalten und ihr Lernen und ihren Umgang miteinander als Klassengemeinschaft erreicht werden kann. Die Probleme bestehen, in verschieden großer Ausprägung,* in allen Unterrichten und Fächern, bei allen Lehrern,...., auf ihre Weise sind auch alle Schüler beteiligt.* Irgendwie müssen nun seitens der Schule ganz klare Signale und Grenzen gesetzt werden.
Ich hoffe sehr, dass Sie als Eltern uns Lehrer in dieser schwierigen Situation unterstützen können und werden und dieser zugegebermaßen unpopulären Aktion nicht Ihrerseits widersprechen.
Ich wünsche Ihnen trotz allem ein schönes Wochenende..


Mein „Lieblingskommentar“ eines Vaters dazu:

Sehr geehrte LererInnen, sehr geehrte Eltern,

ich persönlich finde das Herangehen der Lehrer richtig und förderungswürdig. Die Klasse / manche Schüler dieser Klasse verhalten sich so, dass die Lehrer nicht mit der Klasse arbeiten können. Es ist daher auch an der Zeit, dass die Schüler lernen solche Probleme auch untereinander zu regulieren und dazu bedarf es der Klasse als Ganzes. Es ist eine wichtige Funktion der Gesellschaft, dass es Menschen mit Courage gibt die andere Menschen bei dem Stoppen was sie tun, wenn es nicht gut für die Gesellschaft ist. ...
Sich aus gesellschaftlichen Problemen rauszuhalten mit "das geht mich nichts an, ich war das nicht" ist ein Wegschauen und ignorieren von Situationen in den ein Einschreiten womöglich nötig oder angebracht wäre.

Und jetzt noch ein Vergleich für die Hartgesottenen: Die Judenverfolgung hätte verhindert werden können, Kriege hätten verhindert werden können, der Klimawandel könnte verhindert werden. Aber ich war ja nicht der Böse, ich fliege ja nicht täglich und ich habe nie persönlich ein Kohlekraftwerk beheizt. Ich bin unschuldig. Die anderen sollen das alles verantworten. So ähnlich haben auch unsere Großväter gesprochen, als man sie fragte "Und, warum habt ihr nichts dagegen unternommen?".

MfG!
--------------------------

Das mit der „Judenverfolgung“ ist stark, was? Lehrer sind die neuen „Juden“?
Oder sie sind der „zu verhindernde Klimawandel“?

Mein Beitrag:


Liebe LehrerInnen, liebe Eltern, liebe MitschülerInnen meiner Tochter.

Auch ich bin für ein gemeinsames Gespräch zwischen uns allen. Warum sind SchülerInnen unaufmerksam? Warum unterhalten sie sich lieber, statt dem Unterricht zu folgen?
Sind aus den meist braven Kindern von damals, in der ersten Klasse, lauter Rabauken geworden? Einfach so, etwa deshalb, weil sie nun in die Pubertät gekommen sind?
Jeder Mensch ist ein Produkt seiner Anlagen und seiner Umwelt. Was hat sich seit damals, als unsere Kinder in die Schule kamen, verändert?
Die grundsätzlichen Anlagen unserer Kinder wohl kaum.
Wer fragt nach den äußeren Veränderungen, etwa danach, dass sich der Leistungsdruck jetzt spürbar erhöht? Wenn die Zeit für Hausaufgaben immer knapper wird? Wie sich die einzelnen LehrerInnen bemühen, um den erhöhten Umfang des zu vermittelnden Wissens mit anregender und im besten Falle humorvoller Motivation zu verbinden?
Haben Sie von ihren Kindern da nur Positives oder Neutrales erfahren?
Wie stehen Sie überhaupt zu dem Gegensatz zwischen erhöhtem Selbstbewusstsein durch zunehmende Erfahrungen der Kinder und dem auch in der Waldorf- Schule herrschendem Prinzip des Frontal- Unterrichts? Dem Prinzip, dass die LehrerIn erst einmal Recht hat- egal, ob sie besonders motiviert oder pädagogisch kompetent ist?
Wer überprüft die Lehrer? "Wer erzieht die Erzieher"?
Unsere Kinder besuchen eine so genannte "freie" Schule. Wie frei ist sie wirklich? Steckt nicht auch hier hinter dem Lehrauftrag ein Erziehungs- und Disziplinierungsauftrag?
Erziehung und Disziplin sind doch aber wichtig, mögen Sie einwenden. Kennen Sie die demokratischen Schulen in diesem Land? Dort können SchülerInnen mitbestimmen. Was und wie sie lernen sogar.
Das ist nur ein Beispiel für mögliche Alternativen. Ein Beispiel dafür, dass es auch andere Schulmodelle- und Methoden gibt.
Es gibt viele für uns erstaunliche Ansätze, Lernen anders zu sehen.
Sicher ist Ihnen bekannt, dass Kinder aus ärmeren oder sogenannten "bildungsfernen" Familien wesentlich schlechtere Bildungschancen haben.
Studien über das "homelearning" in Kanada erwiesen, dass ein solcher Bildungsunterschied kein Naturphänomen ist. Er ist hausgemacht. Die Vorauswahl der Kandidaten für eine Konkurrenzwirtschaft wird von den Schulen erwartet.

Kinder sind von Natur aus neugierig und lernwillig. Aber meist wird eben das an unseren Schulen systematisch verschüttet. Kinder sollen vor allem funktionieren, für den Arbeitsmarkt bereit sein.
Dabei sind gute Noten längst keine Garantie mehr für ein zufriedenes Leben. Noch nicht einmal für eine Arbeitsstelle.
Woher nehmen wir überhaupt das Recht, über die Köpfe unserer Kinder zu entscheiden, wie ordentlich oder diszipliniert sie unbedingt sein müssen? Reden wir darüber genug mit ihnen? Sind sie für uns Partner- oder ähneln sie eher Tieren, die domestiziert werden müssen?
Ich weiß, dass diese Zeilen Einige von Ihnen provozieren. Seien Sie gewiss, ich habe keine Ursache, Sie unnötig aufzuregen. Jedoch gewiss Gründe, Sie aus der Not heraus aufzufordern, Ihre Kinder ernst zu nehmen.
Jede Träne, die ungerechter "Disziplinarmaßnahmen" wegen vergossen wird, ist ein Schnitt in die Seele Ihres Kindes. Manche Wunden werden immer wieder aufbrechen, ein Leben lang.
Wollen Sie das? Oder sind Sie bereit, sich mit den Kindern und den Lehrern an einen Tisch zu setzen, um einen Teil dessen zu leben, was von unserer Gesellschaft immer behauptet wird: Demokratie-?

Was unsere Kinder- meist wohl unbewusst- fordern, das ist unsere Aufmerksamkeit. Sie wollen ernst genommen werden. Auch, wenn sie oft herumalbern.
Vielleicht wehren sie sich ja auch, mythisch gesprochen, gegen die "Vertreibung aus dem Paradies". Sehen sie doch, wie unfroh das Leben eines Erwachsenen aussehen kann.
Warum sollten sie sich da beeilen, möglichst früh erwachsen zu werden?
Und wenn sie erwachsen werden, müssen sie es dann so werden, wie wir es wurden?
Gibt es keine Möglichkeit gesellschaftlicher Entwicklung, mit mehr Freiheit, als wir sie hatten?

Die Erziehungswissenschaftlerin Marianne Gronemeyer fragt: "Was wäre, wenn unser lebhaftestes Interesse nicht der Vergleichbarkeit aller, sondern der vollkommenen Unvergleichlichkeit, der absoluten Einzigartigkeit eines
jeden einzelnen gälte? Was wäre, wenn wir zweitens, der Überraschung, dem
Unerwartbaren und Staunenswerten in der Schule Gastrecht gewährten?
Was wäre, wenn wir drittens statt der alles durchherrschenden Konkurrenz der
Freundschaft und Befreundung Vorrang gäben, wenn wir also die Schule als einen
gastlichen Ort begriffen, in dem die Gastfreundschaft das Miteinander regelt?
Und was - viertens -, wenn an die Stelle der Wissensvermittlung und Qualifikation
das Denken und das Fragen träte? "

Sie hier: http://www.marianne-gronemeyer.de/resources/Brugg+2012+Schule.pdf

Ich würde mich freuen, wenn wir uns ähnliche Fragen gegenseitig stellen würden.
In einem Gespräch zwischen SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern.
Was meinen Sie?
 

Trantor

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Das mit der „Judenverfolgung“ ist stark, was? Lehrer sind die neuen „Juden“?
Oder sie sind der „zu verhindernde Klimawandel“?


sicherlich etwas hart, aber selbstverständlich hat er im Grunde recht.

Ein Kind wird nicht nur erzogen durch Zuhören, Aufmerksamkeit schenken oder ernst nehmen.
sicherlich sind das Punkte die ggf, je nach Situation auch berücksichtigt werden müssen.

ein Kind braucht aber ebendso sicher: klare Richtlinien, Grenzen, Verhaltensweisen, zB auch Sozialkompetenz.
Einfaches Beispiel, es ist selten in einer Klasse das alle den Unterricht stören es reichen dabei 3-5 Leute vollkommen aus, die so stören das andere Lernwillige nichts mehr mitbekommen. Sprich ein völlig asoziales Verhalten den Mitschülern gegenüber.

Sicherlich kann man mit diesen dann zuerst reden und versuche sie zu überzeugen ihr Verhalten zu ändern, nur das macht man 1mal oder 2mal . Dann ist Schluss, dann muss es Konsequenzen geben sprich, es muss die Grenze aufgezeigt werden.

Ihr Linken von Gutmenschlichkeit besoffenen müsst endlich mal kapieren das nicht jeder Mensch mit "gut" zureden" oder "überzeugen" sein Verhalten ändern wird. Das ist in der Weltpolitik nicht so und das ist auf dem Schulhof nicht anders. Warum müsst ihr die Menschen immer anders sehen als sie tatsächlich sind? Kannst du das mal erklären?

Fakt ist das man durch das vermeiden von Grenzen ziehen, bzw konsewquent zu sein 3 Dinge erreicht:
1. man schadet den Kindern die Lernen wollen und sich diszipliniert verhalten und zwar umsolänger je länger man das Verhalten der anderen duldet.
2. Man ereicht damit nur das die "Rabauken" sich ins Fäustchen lachen nach dem Motto "mir passiert eh nichts also Alda was willste überhaupt", dh keinerlei Lerneffekt bezüglich ihrer Sozialkompetenz.
3. Man zeigt dem disziplinierten Teil das die anderen mit ihrem unsozialen Verhalten durchkommen, das das nicht sanktioniert wird und keine Konsequenzen zu befürchten sind., also warum sollten sie sich selbst noch daran noch halten.


Fazit, sicherlich ist der kommunikative Weg immer der zu preferierende, nur das macht man 1-2mal dann ist Schluss, dann konsequent Sanktionen verhängen und im Extremfalll die Störenfriede von der Klasse trennen, damit die verdorbene Frucht nicht auch noch den gesunden schadet. Wenn man sie selektiert hat kann man den Störenfrieden auch gleich einen Rundgang durch die ARGE oder den Knast anbieten, dann wissen sie auch gleich wie ihre Zukunft aussieht....
 
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Fazit, sicherlich ist der kommunikative Weg immer der zu preferierende, nur das macht man 1-2mal dann ist Schluss, dann konsequent Sanktionen verhängen und im Extremfalll die Störenfriede von der Klasse trennen, damit die verdorbene Frucht nicht auch noch den gesunden schadet. Wenn man sie selektiert hat kann man den Störenfrieden auch gleich einen Rundgang durch die ARGE oder den Knast anbieten, dann wissen sie auch gleich wie ihre Zukunft aussieht....

Was hältst Du davon: freie Schule, in der Kinder mitbestimmen, was und wie gelernt wird: http://www.kindernetz.de/motzgurket...=248888/did=288716/pv=video/jkq9pf/index.html

?
 
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Erziehung, Disziplin- und dann?
Es ist schwierig, wohl auch für dich, so aus der Ferne das Maß der Unruhe in der Klasse zu beurteilen; ob nun die Lehrerin zu empfindlich ist, oder ob die Kinder vielleicht eine Situation ausnutzen.

Mein Patenkind war nach der 5.Klasse im Gymasium auf die Realschule zurück gegangen (worden), weil er den Lehrern auf dem Gy zu unruhig war.

Nach erfolgreichem Abschluß mit Mittlerer Reife hat er auf einem Gymnasium weitergemacht.
Zu unserer Verblüffung nannte er dann als auffälligen Unterschied: "Es ist auf dem Gymnasium viel ruhiger, da kann man den Unterricht richtig mitverfolgen. Das war auf der Realschule wg. der Unruhe in der Klasse so schwierig."

Gruß, Michael
 

Trantor

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Was hältst Du davon: freie Schule, in der Kinder mitbestimmen, was und wie gelernt wird: http://www.kindernetz.de/motzgurket...=248888/did=288716/pv=video/jkq9pf/index.html

?

Es gibt grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden wenn Kindern oder Schülern in gewissen Rahmen entscheidungsbefugnisse oder Mitbestimmung übertragen werden. Auch das sind sogar notwendige dinge die sie für ihr späteres Leben brauchen: Entscheidungen treffen - aber entsprechend auch mit den Konsequenzen leben. Kein Recht ohne Pflicht.

Man muss aber klar auswählen welche Fächer Pflicht sind und bei welchen man wählen kann. Denn nein, Kinder wissen nicht besser was Kinder brauchen bzw für ihren späteren Lebensweg notwendig ist als die Eltern bzw Erwachsene. Und nein Das Leben ist nicht immer Spass und man kann nicht immer nur das tun was Spass macht. Im Gegenteil oft muss man erst durch Mühsal und Plage durch bevor man eben danach die Früchte der harten Arbeit geniessen kann. Wenn man immer nur den leichten Weg nimmt, mag das einem aktuell angenehm erscheinen, langfristig führt das aber in ein weit grösseres individuelles Unglück.
Das ist aber Wissen was auf Erkenntnissen bzw vor allem auf Erfahrung beruht, die wie bei vielen anderen Dingen Kinder nicht haben.


Ich bin ein entschidener Gegner Kindern zuviel Macht zu geben sei es beim Lehrplan oder sei es auch bei Wahlen, und zwar aus einem relativ einfachen Prinzip heraus.
Macht muss immer Hand in Hand mit Verantwortung gehen. Ohne Verantwortung keine Macht. Nur wer auch bereit is die Konsequnzen seiner Entscheidung zu tragen darf auch die Entscheidung treffen.
Ebendso ist es bei Kindern, sie sind minderjährig, sie tragen keinerlei (oder kaum) verantwortung, deswegen ist es gefährlich ihnen Macht zu geben, denn es könnten Entscheidungen getroffen werden die sie weder zu Verantworten haben, noch überhaupt verantworten könnten.
 
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Pisa, und wie sich viele Jugendliche benehmen, sprechen Bände.

Aber last sie ruhig machen was sie wollen, schade nur um die Schüler, die diszipliniert sind, und lernen wollen.
 
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Unsere lieben Kleinen kommen in eine Privatschule. Da wird schlicht über die Finanzen aussortiert, wer da auch unterrichtet wird, und das Pack ist außen vor.

Solche Schundbriefe an Eltern würde sich hier kein Lehrer erlauben, zu schreiben.
 
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Also die Disziplinierung von Kindern ist nicht die Aufgabe von Klassenkameraden sondern die Aufgabe von Lehrern. Ich glaube Klassenkeile und Kollektivstrafen sind nicht mehr ganz Zeitgemäß. Die Idee Zivilcourage und Gruppendruck durch Kollektivstrafen zu erzwingen, wie sie hier in einem Posting vertreten wird, ist absurd. Wenn ich drei Kinder habe und eines randaliert bestrafe ich alle drei und hoffe die zwei vernünftigen bringen den Randalierer zur Raison, um weiteren Strafen zu entgehen?

Es geht in der Schule nicht darum bestimmte Verhaltensweise zu erzwingen sondern Werte zu vermittlen. Gerechtigkeit, bestraft werden kann nur wer etwas falsch gemacht hat. Ich halte es für sehr bedenklich wollte man vom Gerechtigkeitsprinzip abweichen.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, Unterricht am Samstag nachzuholen, nur ist sowas eine Hilfe für die Schüler und keine Strafe. Soll es eine Strafe sein, kann es nur die Schüler treffen, die eine solche verdient haben.
 
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Ich bin ein entschidener Gegner Kindern zuviel Macht zu geben sei es beim Lehrplan oder sei es auch bei Wahlen, und zwar aus einem relativ einfachen Prinzip heraus.
Macht muss immer Hand in Hand mit Verantwortung gehen. Ohne Verantwortung keine Macht. Nur wer auch bereit is die Konsequnzen seiner Entscheidung zu tragen darf auch die Entscheidung treffen.
Ebendso ist es bei Kindern, sie sind minderjährig, sie tragen keinerlei (oder kaum) verantwortung, deswegen ist es gefährlich ihnen Macht zu geben, denn es könnten Entscheidungen getroffen werden die sie weder zu Verantworten haben, noch überhaupt verantworten könnten.

Was ist denn Macht? Wenn alle das gleiche Stimmrecht für lokale Entscheidungen haben, die alle betreffen? Wenn jeder dem anderen ebenso viel oder wenig zu sagen hat wie umgekehrt?
Oder ist Macht nicht eher das, woran wir uns gewöhnt haben und was dem gleichen Recht für alle widerspricht?
Hast Du den Filmbeitrag gesehen?
 
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Unsere lieben Kleinen kommen in eine Privatschule. Da wird schlicht über die Finanzen aussortiert, wer da auch unterrichtet wird, und das Pack ist außen vor.

Solche Schundbriefe an Eltern würde sich hier kein Lehrer erlauben, zu schreiben.

Also entscheidet Geld, wer die besten Bildungschancen hat. Wer kein Geld hat, gehört eben zum "Pack"?
 
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Also die Disziplinierung von Kindern ist nicht die Aufgabe von Klassenkameraden sondern die Aufgabe von Lehrern. Ich glaube Klassenkeile und Kollektivstrafen sind nicht mehr ganz Zeitgemäß. Die Idee Zivilcourage und Gruppendruck durch Kollektivstrafen zu erzwingen, wie sie hier in einem Posting vertreten wird, ist absurd. Wenn ich drei Kinder habe und eines randaliert bestrafe ich alle drei und hoffe die zwei vernünftigen bringen den Randalierer zur Raison, um weiteren Strafen zu entgehen?

Es geht in der Schule nicht darum bestimmte Verhaltensweise zu erzwingen sondern Werte zu vermittlen. Gerechtigkeit, bestraft werden kann nur wer etwas falsch gemacht hat. Ich halte es für sehr bedenklich wollte man vom Gerechtigkeitsprinzip abweichen.

Es ist nichts dagegen einzuwenden, Unterricht am Samstag nachzuholen, nur ist sowas eine Hilfe für die Schüler und keine Strafe. Soll es eine Strafe sein, kann es nur die Schüler treffen, die eine solche verdient haben.

Das Nachsitzen ist tatsächlich als Kollektivstrafe gedacht. Es geht um Disziplin, weniger um Lehrinhalte. Steht eindeutig im ersten Brief.
 

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Was ist denn Macht? Wenn alle das gleiche Stimmrecht für lokale Entscheidungen haben, die alle betreffen? Wenn jeder dem anderen ebenso viel oder wenig zu sagen hat wie umgekehrt?


Das ist ja Fiktion, ich meine als Anarchist magst du daran glauben aber defakto gibt es keine Situation in dem jeder jedem was zu sagen hat. In solch einer Situation würde jeder machen was er will ohne Regeln. Nein, es werden immer Entscheidungen getroffen werden müssen, die dann als Regel fetgezurrt werden. Es wird immer Leute geben die mit dieser Entscheidung nicht konform gehen und entsprechend gegen ihren Willen über sie hinweg bestimmt wird. Das ist Macht, Die Fähigkeit und Möglichkeit Entscheidungen zu treffen und für alle verbindlich umzusetzten.
 
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Wußtest Du das nicht ??

Ich weiß das schon. Geld hat einen wichtigen Einfluss auf Bildungschancen. Mein Kommentar bezog sich darauf:

Benno:
"Unsere lieben Kleinen kommen in eine Privatschule. Da wird schlicht über die Finanzen aussortiert, wer da auch unterrichtet wird, und das Pack ist außen vor."

Für ihn sind weniger Betuchte gleich "Pack". Eine löbliche Einstellung?
 
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Das ist ja Fiktion, ich meine als Anarchist magst du daran glauben aber defakto gibt es keine Situation in dem jeder jedem was zu sagen hat. In solch einer Situation würde jeder machen was er will ohne Regeln. Nein, es werden immer Entscheidungen getroffen werden müssen, die dann als Regel fetgezurrt werden. Es wird immer Leute geben die mit dieser Entscheidung nicht konform gehen und entsprechend gegen ihren Willen über sie hinweg bestimmt wird. Das ist Macht, Die Fähigkeit und Möglichkeit Entscheidungen zu treffen und für alle verbindlich umzusetzten.

Also sind alle Forderungen nach direkter Demokratie, nach mehr Mitbestimmung Nonsens?
 

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Also entscheidet Geld, wer die besten Bildungschancen hat. Wer kein Geld hat, gehört eben zum "Pack"?

Geld spielt eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. Es kann den Wissenserwerb erleichtern, aber weder ist mit Geld alleine Bildung möglich noch wäre Bildung ohne Geld unmöglich.
Ausschlaggebende Kriterien für die Bildungschancen sind vielmehr, das geistige Potential, die richtige Erziehung hin zu Fleiss Selbstdisziplin Ehrgeiz. Ohne diese Eigenschaften kann man einem noch so viel Geld geben er wird trotzdem dumm bleiben, hat man die Eigenschaften, ist die Bildung auch ohne Geldmittel möglich.
 

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Also sind alle Forderungen nach direkter Demokratie, nach mehr Mitbestimmung Nonsens?


Wieso Nonsens, ich habe gesagt das Macht Hand in Hand mit Verantwortung gehen muss. Bei Wahlen als auch bei einem Volksentscheid trägt das Volk immer letztendlich die Konsequenzen ihrer Wahl und ihrer Entscheidung. Insofern ist das legitim.
(Nochmals auch bei einem VE hat nicht jeder jedem gleichviel zu sagen, solch eine Situation gibt es nicht , es werden immer Entscheidungen getroffen wo eine bestimmte Gruppe oder Person anderen etwas vorschreibt, immer.)
Nur Kinder tragen eben keine Verantwortung und auch keine Konsequenzen, diese werden für sie von den Erwachsenen oder Staat abgefangen oder abgemildert, deswegen muss man aufpassen wie viel Macht man ihnen geben will.

Die Probleme oder Diskussionspunkte bei direkter Demokratie sind andere.
 
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Geld spielt eine Rolle, aber nur eine untergeordnete. Es kann den Wissenserwerb erleichtern, aber weder ist mit Geld alleine Bildung möglich noch wäre Bildung ohne Geld unmöglich.
Ausschlaggebende Kriterien für die Bildungschancen sind vielmehr, das geistige Potential, die richtige Erziehung hin zu Fleiss Selbstdisziplin Ehrgeiz. Ohne diese Eigenschaften kann man einem noch so viel Geld geben er wird trotzdem dumm bleiben, hat man die Eigenschaften, ist die Bildung auch ohne Geldmittel möglich.

Ich meinte eher das, was ich im Eingangspost erwähnte:

"Es gibt viele für uns erstaunliche Ansätze, Lernen anders zu sehen.
Sicher ist Ihnen bekannt, dass Kinder aus ärmeren oder sogenannten "bildungsfernen" Familien wesentlich schlechtere Bildungschancen haben.
Studien über das "homelearning" in Kanada erwiesen, dass ein solcher Bildungsunterschied kein Naturphänomen ist. Er ist hausgemacht. Die Vorauswahl der Kandidaten für eine Konkurrenzwirtschaft wird von den Schulen erwartet."

Also: die CHANCEN für Bildung stehen für Kinder aus wohlhabenden Familien besser. Was daraus gemacht wird, ist eine andere Sache.
Immerhin wissen wir, dass Ärmere meist die schlechteren Jobs bekommen.
Ist das gerecht?
Wenn doch erwiesen ist, dass ärmere Kinder nicht weniger intelligent sind?
 

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Ich meinte eher das, was ich im Eingangspost erwähnte:

"Es gibt viele für uns erstaunliche Ansätze, Lernen anders zu sehen.
Sicher ist Ihnen bekannt, dass Kinder aus ärmeren oder sogenannten "bildungsfernen" Familien wesentlich schlechtere Bildungschancen haben.
Studien über das "homelearning" in Kanada erwiesen, dass ein solcher Bildungsunterschied kein Naturphänomen ist. Er ist hausgemacht. Die Vorauswahl der Kandidaten für eine Konkurrenzwirtschaft wird von den Schulen erwartet."

Also: die CHANCEN für Bildung stehen für Kinder aus wohlhabenden Familien besser. Was daraus gemacht wird, ist eine andere Sache.
Immerhin wissen wir, dass Ärmere meist die schlechteren Jobs bekommen.
Ist das gerecht?
Wenn doch erwiesen ist, dass ärmere Kinder nicht weniger intelligent sind?


Es ist keine Frage, das die Chancen für Kinder aus wohlhabenden Familien besser stehen. Aber das ist nicht auf das Geld zurükzuführen.
Kinder aus wohlhabenden Familien erfahren oft eine komplett andere Erziehung. Der meiste Wohlstand -mal von den ganz Reichen abgesehen die nur hin und her vererben - aber sagen wir eine Familie aus dem Mittelstand, Eltern vllt studierte Menschen erziehen ihre Kinder ganz anders, sie wissen oft vielmehr worauf es ankommt, zB im Kindesalter schon lesen sie ihren Kindern vor, sie geben ihm Musikunterricht, sie animieren es zum selberlesen, sie schränken der Fernsehkonsum stark ein, sie unterneh,en viel mit ihnen in Natur oder auch Gesellschaftsspiele, sie motivieren es zu ausserschulischen gemeinschaflichen Projekten, sie erziehen ihr Kind zu Disziplin und auch zur Leistung. Es sind letztendlich die Werte die man in seiner Kindheit vermittelt bekommt die sich später auszahlen. Wird das nicht getan, das Kind uU jeden Tag nach der Schule vor dem TV oder vor der Spielekonsole versauert, ohne das einer nach ihm schaut oder ohne das einer prüft wie er seine Zeit verbringt ob er Hausaufgaben macht oder was lernt, dürften entsprechend auch die Zukunftschancen miserabel sein.

Das Geld alleine macht nicht den Unterschied es ist das Wissen darum was wirklich nötig ist um im Leben weiterzukommen und der Wille der Eltern diesen Aufwand bei ihren Kindern zu betreiben.
 
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