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Bandbreitenmodell: Echte Wirtschaftsrevolution oder idiotische Idee?

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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich seit längerem mit Alternativen zum derzeitigen Wirtschafts- und Finanzsystem. Der Grund ist einfach: Ich bin einer derjenigen, die die Möglichkeit eines unendlichen Wirtschaftswachstums in einer endlichen Welt massiv anzweifeln. Leider fußt auf der irrigen Idee endlosen Wachstums unser gesamtes Wirtschaftssystem. Firmen eilen von "Gewinnmaximierung" zu "Gewinnmaximierung" ohne dass Zweifel an der ewigen Fortführbarkeit kämen. Das Ergebnis sind bereits heute wahnwitzige virtuelle Geldmengen, die physisch nicht mal ansatzweise vorhanden sind und Schuldenberge der Staaten, die jeder Beschreibung spotten. Schon lange spricht die Politik nicht mehr von Schuldenreduzierung, sondern nur noch von einer Reduzierung der "Neuverschuldung". Das Ende dieser ständig wachsenden Blase ist für mich keine Frage des "ob" sondern nur des "wann".

Vor einiger Zeit bin ich bei der Suche nach Alternativen auf das Bandbreitenmodell gestoßen (www.bandbreitenmodell.de) und finde dieses sehr vielversprechend. Zwar ist das Modell nicht bis ins allerletzte Detail durchdacht und der Internetauftritt eher holprig, generell finde ich die Idee einer rein "Umsatzssteuer-belasteten" und dennoch freien, "kapitalistischen" Gesellschaft aber höchst interessant.

Viele werden die Idee hassen - macht sie doch zahllose Staatsbedienstete, Finanzbeamte und Steuerberater völlig überflüssig und vielleicht ist das auch der Grund, warum die Idee von keiner Partei aufgegriffen oder gesellschaftlich im größeren Rahmen diskutiert wird. Freue mich über sachliche Kommentare zum Thema.
 
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aus deinem link den ich grad 30 sec. ueberflogen habe.

Wer weniger als 6 "Mitarbeiter pro Umsatzmillion" beschäftigt, muß den Höchstsatz von 200% Umsatzsteuer auf seine Produkte aufschlagen (was seine Produkte fasr unverkäuflich macht).
Wer mindestens 6 "Mitarbeiter pro Umsatzmillion" beschäftigt, darf seine Produkte mit 150% Umsatzsteuer anbieten
(was immer noch zu teuer für den Markt ist).
Wer mindestens 7 "Mitarbeiter pro Umsatzmillion" beschäftigt, darf seine Produkte mit 100% Umsatzsteuer anbieten
(was immer noch zu teuer für den Markt ist).
Wer mindestens 8 "Mitarbeiter pro Umsatzmillion" beschäftigt, darf seine Produkte steuerfrei anbieten.


diese geringe und sehr unausgewogene staffel bringt nix. kleine ein-mannfirmen waeren weg das waere aber auch der einzigste vorteil.

dazu kommt das viele firmen selbst mit 8 angestellten keine mio umsatz drehen. ich rechne mit 70k pro angestellten. das macht bei 8 gerade mal 560k.

Heute gilt die Faustregel: Je weniger Menschen ein Unternehmen beschäftigt, desto billiger kann es seine Produkte anbieten. Das Bandbreitenmodell dreht es um: Je mehr Menschen (im Verhältnis zum Umsatz) ein Unternehmen beschäftigt, desto niedriger sind seine Preise.

knuffig. und wer zahlt dann die ausgefallene umsatzsteuer? lass mich raten.... der dumme arbeiter?!

Wer in einem Land Waren verkaufen will,
muß im gleichen Land entsprechend viele gut bezahlte Arbeitsplätze bieten.
Umsätze und Beschäftigung werden regional verknüpft.

dann gibts weltweit keinen export und somit auch kein import mehr. der handel zwischen laendern lohnt sich nicht mehr und leute wie benutzen dann die stoeckchentoilette wie in der steinzeit.

:giggle:
 
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aus deinem link den ich grad 30 sec. ueberflogen habe.


diese geringe und sehr unausgewogene staffel bringt nix. kleine ein-mannfirmen waeren weg das waere aber auch der einzigste vorteil.

dazu kommt das viele firmen selbst mit 8 angestellten keine mio umsatz drehen. ich rechne mit 70k pro angestellten. das macht bei 8 gerade mal 560k.

knuffig. und wer zahlt dann die ausgefallene umsatzsteuer? lass mich raten.... der dumme arbeiter?!

dann gibts weltweit keinen export und somit auch kein import mehr. der handel zwischen laendern lohnt sich nicht mehr und leute wie benutzen dann die stoeckchentoilette wie in der steinzeit.

:giggle:

Hm - ich habe es nicht so verstanden, dass in Sachen Staffelung Umsatzmillion/Mitarbeiter das letzte Wort gesprochen ist. Das ist sicher auch Branchenabhängig. Ich sehe das eher als Beispiel.

Wenn eine Firma mit acht Mitarbeitern keine Umsatzmillion erzielt, würde bei ihr auch nur die Minimalumsatzsteuer erhoben - das Mitarbeitersoll wäre ja quasi übererfüllt. Es geht ja umgekehrt eher darum, dass Firmen, die mit wenig Mitarbeitern riesige Umsätze erzielen, auch entsprechend Mitarbeiter einstellen müsen. Tun sies nicht, wird die Umsatzsteuerschraube zugunsten des Staates angezogen und der Gewinn reduziert sich dramatisch - so dass es für die Firma am Ende günstiger ist, ein paar Leute anzustellen, selbst wenn sie die einfach nach Hause schickt.

Arbeiter sollen gar nichts bezahlen. Der Gedanke des BBM ist ja offenbar ein Brutto gleich Netto Gehalt für alle Angestellten ohne weitere Steuern.

Dem Import- Export Argument kann ich nicht ganz folgen. Der deutsche Markt bleibt ja z.B. für japanische Autobauer weiter interessant - weil hier Gewinne zu erwirtschaften sind. Und um hier mit einem moderaten Steuermaß ungestört mitmischen zu können, muß man ja nur genug hiesige Einwohner beschäftigen. Mehr nicht. Gewinn wird ja nicht verboten und es kann sich ja jeder frei ausrechnen, ob sich das für ihn lohnt. Steinzeitverhältnisse sehe ich da eher weniger, vielleicht aber ein Ende des sinnlosen Hin- und Hergekarres von allen möglichen Verbrauchsgütern. Natürlich müssten Deutsche Firmen auch umgekehrt im Ausland Mitarbeiter beschäftigen, soweit das besagte Land ebenfalls das BBM hat und es sich als Absatzmarkt anbietet. Das Phänomen in Mexiko deutsche Autos zusammenschrauben zu lassen und wieder nach Deutschland zu transportieren würde allerdings deutlich abnehmen. Das stimmt. Finde ich jetzt aber weniger dramatisch.
 
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Das Problem des Modells liegt doch letztlich an einer Stelle: Die Kleinunternehmer und Kleinbetriebe werden überproportional steuerlich belastet. In der Phase einer Betriebsgründung (ich denke da v.a. an Dienstleitungen, Kleinhandwerk, Tante Emma Laden usw.) wird niemand 6 Mitarbeiter haben. Die kommen erst, wenn sich das Untenrehmen langsam etabliert hat.
Die Staffelung begünstigt aber letztlich die größten Spieler.
So wirst du weniger Unternehmensneugründungen haben und ggf. sogar einiges an Rückzügen aus der Selbstständigkeit.
Gerade die kleinen Betriebe gälte es besser zu berücksichtigen. Das Modell steht irgendwo zwischen "Die Welt ist eine Scheibe" und "Der Mond besteht aus Käse".
 
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Das Problem des Modells liegt doch letztlich an einer Stelle: Die Kleinunternehmer und Kleinbetriebe werden überproportional steuerlich belastet. In der Phase einer Betriebsgründung (ich denke da v.a. an Dienstleitungen, Kleinhandwerk, Tante Emma Laden usw.) wird niemand 6 Mitarbeiter haben. Die kommen erst, wenn sich das Untenrehmen langsam etabliert hat.
Die Staffelung begünstigt aber letztlich die größten Spieler.
So wirst du weniger Unternehmensneugründungen haben und ggf. sogar einiges an Rückzügen aus der Selbstständigkeit.
Gerade die kleinen Betriebe gälte es besser zu berücksichtigen. Das Modell steht irgendwo zwischen "Die Welt ist eine Scheibe" und "Der Mond besteht aus Käse".

Die These verstehe ich nicht. Kleinunternehmen oder einzelne Selbstständige machen in der Regel nicht mal schnell nebenbei ne Umsatzmillion - wären also gar nicht davon betroffen, Leute einstellen zu müssen oder erhöhte Abgaben zu zahlen. Und wenn dieses Model dem Prinzip "Die Welt ist eine Scheibe" gleicht, dann frage ich mich, was unser derzeitiges System darstellt. Milliarden von Menschen lassen sich kritiklos vormachen, dass "unendliches Wachstum" möglich sei und dass der derzeitige Staus zu halten sei - beziehungsweise, dass alles bald viel besser wird. "Hauptsache die Wirtschaft wächst jedes Jahr - koste es, was es wolle." Ich bin mir nicht ganz sicher, ob derartiges Denken steinzeitlich oder zeitlich noch weit davor angesiedelt ist...
 
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lach...

Diese "Modelle" in unterschiedlicher Form sind so alt wie der Streit um die Sinnhaftigkeit der direkten und indirekten Steuern. Also, where the beef?

Das richtige Austarieren zwischen den jeweils unterschiedlichen "Belastunsgparametern" der Steuern ist die hohe Kunst des Besteuerungswesens und zeichnet einen gut aufgestellten Staat aus.

Das Model der Steuerung der Wirtschaft über die direkten Steuern ( das hier angesprochene Model) ist für eine Exportnation aus "Eigennutz" schon konterkarierend.

Now, bring some new news...

lach und echt :))
 
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Sry, aber das ist nur quatsch was ich da lese.

Das Prinzip kann nicht funktionieren, bringt massenweise Bürokratie, und warum höhere Steuern für Leute die erfolgreicher sind als andere?
Hab ich mein Umsatzsoll erreicht lege ich mich dann lieber auf die Couch statt für 200% MwSt etwas zu produzieren und nachher nicht verkaufen zu können...

Wir brauchen Großbetriebe und wir brauchen Automation.
Das vorgeschlagene Prinzip behindert beides.

Wenn jetzt noch die Antwort kommt, dass man für Großbetriebe ausnahmen machen kann, dann flippe ich aus. Dann ham wir Lobbyismus pur.
Wer Geld für Ausnahmeregel hat bekommt sie, wer es nicht hat oder unliebsam ist bekommt sie nicht - so is dann das Endresultat.
 
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aristo

Sry, aber das ist nur quatsch was ich da lese.

Das Prinzip kann nicht funktionieren, bringt massenweise Bürokratie, und warum höhere Steuern für Leute die erfolgreicher sind als andere?
Hab ich mein Umsatzsoll erreicht lege ich mich dann lieber auf die Couch statt für 200% MwSt etwas zu produzieren und nachher nicht verkaufen zu können...

Wir brauchen Großbetriebe und wir brauchen Automation.
Das vorgeschlagene Prinzip behindert beides.

Wenn jetzt noch die Antwort kommt, dass man für Großbetriebe ausnahmen machen kann, dann flippe ich aus. Dann ham wir Lobbyismus pur.
Wer Geld für Ausnahmeregel hat bekommt sie, wer es nicht hat oder unliebsam ist bekommt sie nicht - so is dann das Endresultat.

Ich habe mir das Bandbreitenmodell schon vor Jahren angesehen. Es ist völlig unbrauchbar.

Auch Plan B von der Wissensmanufaktur habe ich genau studiert, es hat interessante Ansätze, und wenn es als veränderbares "Betriebssystem" verstanden wird, eine überlegenswerte Alternative.

Doch wo ist das eigentliche Problem unseres "Systems"?

Das Problem ist Geld.

Dieses Problem steht am Ende einer Kette von Problemen.

Problem Erziehung, Problem Schule, Problem Ausbildung, Problem Weiterbildung etc.
 
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Doch wo ist das eigentliche Problem unseres "Systems"?

Das Problem ist Geld.
Das Problem unseres Systems ist, dass keiner annähernd gleiche Grundvoraussetzungen für seine Existenz von Geburt an hat.
Wer nichts hat, muss seine Arbeitskraft so bald wie möglich verkaufen um existieren zu können, das bringt ihm später Nachteile in Bildung etc.

Wer nichts hat wird auch immer unter Druck gesetzt für sein Existenzminimum arbeiten zu müssen, und seine Arbeitskraft um jeden Preis verkaufen zu müssen um dieses abzusichern.

Vom Tellerwäscher zum Millionär geht heute in Deutschland nicht.

Wenn man sich was aufgebaut hat und dann in schlechte Lebensphase kommt (zB wegen Wegfall ALG-I), der verliert wieder alles was er zuvor aufgebaut hat.
Die Anzahl der "Looser" wächst dadurch zwangsläufig an und die Unterste Schicht wird immer größer...
Die Schere zwischen Arm und Reich wird dadurch immer größer und wer mal in Unterschicht landet, bleibt da dann zumeist auch ohne Aussicht auf wesentliche Verbesserung seiner Situation.

Wenn ich zB an meine Geburtssituation denke, so hatten meine Eltern auch nix. Vater Hauptschulabschluß, Mutter 12. Klasse ausgestiegen vor Abitur.
Bis ich 10 war waren wir eine ärmere Familie, dann stieg mein Vater zum Prokuristen auf und Geld kam rein. Dann Scheidung meiner Eltern, meine Mutter Beamtin im mittleren Dienst, aber nur Halbtags arbeitend. Dann waren meine Mutter und ich wieder arm (aber dennoch bessergestellt durch zuvor erworbenes Vermögen).
Meine Mutter arbeitete dann wieder Vollzeit und es reichte wieder. Schrittweise stieg meine Mutter dann in Höheren Dienst auf.
Mein Vater verdiente haufenweise Geld, hatte aber neue Familie.
Nun kam Rentenalter für meine Eltern. Trotz hohem Verdienst zum Erwerbsleben erhält mein Vater nur 1.500 Euro netto Rente etwa, meine Mutter etwa 3.000 Euro netto.
Es steht in keinerlei Relation zueinander, und erst recht nicht in Relation zu dem, was andere in Erwerbsleben verdienen (insbesondere bei meiner Mutter).
Wären sie heute Schulabgänger könnten beide nicht mehr das erreichen, was sie erreicht haben.
 
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aristo

Das Problem unseres Systems ist, dass keiner annähernd gleiche Grundvoraussetzungen für seine Existenz von Geburt an hat.
Wer nichts hat, muss seine Arbeitskraft so bald wie möglich verkaufen um existieren zu können, das bringt ihm später Nachteile in Bildung etc.

Stimmt. Konkurrenzkampf, jeder gegen jeden. Doch das kann man ändern, wenn man das will.
 
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Stimmt. Konkurrenzkampf, jeder gegen jeden. Doch das kann man ändern, wenn man das will.

Man muss das Druckmittel der Existenzsicherung aushebeln.
Dann steht jeder Auge in Auge mit anderen. Hat vielleicht weniger als andere, kann dies aber durch Fleiß ändern.

Wer jedoch darauf angewiesen ist sein Existenzminimum erst selber zu verdienen, ist immer im Nachteil und erpreßbar.
Und im heutigen H4-System erst recht, weil jeder der was in seinem Leben erworben hat dies wieder verleben muss bevor er H4 bekommt.

Da wird dann für jeden Lohn jede Arbeit angenommen.

Einzige Lösung die ich da sehe ist ein BGE (Bedingungsloses GrundEinkommen) für jeden von der Wiege bis zur Bahre.
 
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aristo

Man muss das Druckmittel der Existenzsicherung aushebeln.
Dann steht jeder Auge in Auge mit anderen. Hat vielleicht weniger als andere, kann dies aber durch Fleiß ändern.

Wer jedoch darauf angewiesen ist sein Existenzminimum erst selber zu verdienen, ist immer im Nachteil und erpreßbar.
Und im heutigen H4-System erst recht, weil jeder der was in seinem Leben erworben hat dies wieder verleben muss bevor er H4 bekommt.

Da wird dann für jeden Lohn jede Arbeit angenommen.

Das gibt ein Top. Genau darum geht es. Nicht umsonst hat sich der Stümper Schröder selbst gelobt, als er verkündete, den größten Niedriglohnsektor in Europa geschaffen zu haben.

Welches Welt- und Menschenbild diese Stümper haben, kann man daran erkennen. Doch das wird nicht von Dauer sein. Noch gibt es eine Möglichkeit der "Heilung". Wird diese versäumt, wird es blutig.
 
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Man muss das Druckmittel der Existenzsicherung aushebeln.
Dann steht jeder Auge in Auge mit anderen. Hat vielleicht weniger als andere, kann dies aber durch Fleiß ändern.

Wer jedoch darauf angewiesen ist sein Existenzminimum erst selber zu verdienen, ist immer im Nachteil und erpreßbar.
Und im heutigen H4-System erst recht, weil jeder der was in seinem Leben erworben hat dies wieder verleben muss bevor er H4 bekommt.

Da wird dann für jeden Lohn jede Arbeit angenommen.

Einzige Lösung die ich da sehe ist ein BGE (Bedingungsloses GrundEinkommen) für jeden von der Wiege bis zur Bahre.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen wirklich die Lösung ist. Erfahrungsgemäß verlieren Dinge, die JEDER hat, ganz schnell ihren Wert. Wenn also jeder sowieso 1000 Euro im Monat bekommt - egal, ob er dafür arbeitet oder nicht - dann könnte das durch die Hintertür die Inflation dramatisch ankurbeln. Die, die für ihre Kohle arbeiten, werden sich von den nicht Arbeitenden abheben wollen und versuchen, ihre Gehälter entsprechend zu steigern. Da wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein fataler Kreislauf in Gang gesetzt.

Zustimmen muss ich in dem Punkt, der die Verwartung von erarbeiteten Gütern angeht. Es ist schon ziemlich schwachsinnig, wenn sich ein normaler Arbeitnehmer über Jahre mühsam sein eigengenutztes Eigenheim vom Munde abgespart hat und im Falle von Hartz4-Bedürftigkeit erst die Bude "verscheuert" werden muss, damit der Staat dann später für teuer Geld eine Wohnung für den einstigen Eigenheimbesitzer anmietet. Dümmer gehts nimmer. Da wäre ein reduzierter Hartz4-Satz überlegenswert - dafür kann man die Leute in ihrer hart erarbeiteten Bude (solange es keine riesen Luxusvilla ist) lassen - was allen helfen würde.
 
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Es ist schon ziemlich schwachsinnig, wenn sich ein normaler Arbeitnehmer über Jahre mühsam sein eigengenutztes Eigenheim vom Munde abgespart hat und im Falle von Hartz4-Bedürftigkeit erst die Bude "verscheuert" werden muss, damit der Staat dann später für teuer Geld eine Wohnung für den einstigen Eigenheimbesitzer anmietet. Dümmer gehts nimmer. Da wäre ein reduzierter Hartz4-Satz überlegenswert - dafür kann man die Leute in ihrer hart erarbeiteten Bude (solange es keine riesen Luxusvilla ist) lassen - was allen helfen würde.

Ist das immer so ? Oder hat der Staat im SGB und seinen Durchführungsbestimmungen da geschmeidige Reglen gefunden, die diese Diskrepanz "eine Tasche - andere Tasche" nicht auch auflösen kann ?

Solltest du mal drüber nachdenken..

echt :kopfkratz:
 
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Wenn also jeder sowieso 1000 Euro im Monat bekommt - egal, ob er dafür arbeitet oder nicht - dann könnte das durch die Hintertür die Inflation dramatisch ankurbeln. Die, die für ihre Kohle arbeiten, werden sich von den nicht Arbeitenden abheben wollen und versuchen, ihre Gehälter entsprechend zu steigern. Da wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein fataler Kreislauf in Gang gesetzt.

1.000 Euro BGE ist auch illusorisch.
Ich vertrete die Ansicht, dass 1/3 des Volkseinkommens für BGE bereit stehen sollte (was dann Krankenkasse beinhaltet). Das wären 800-850 Euro und nach Abzug Krankenkasse dann 600-650 Euro pro Bürger.
Selbst bin ich der Meinung dass jeder gleichen Betrag bekommen sollte, werde dann aber oft gesteinigt weil Singles davon nur schlecht leben können.
Wie sowas aber letztendlich umgesetzt werden kann muss genau überprüft werden. Ich selbst bin auch kompromissbereit für ein BGE + Wohngeldantrag bei Bedürftigkeit.

Kosten würden etwa bei 835 Mrd Euro liegen. Alle anderen Sozialleistungen würden dann wegfallen (Kindergeld, ALG-I, etc pp), längerfristig auch Renten (wer bislang in Rentenkasse eingezahlt hat muss natürlich Ausgleich dafür bekommen).

Wer dann mehr als die Standard-Sicherheit haben will muss privat Vorsorgen (zB private Krankenzusatzversicherung, private Arbeitslosengeldversicherung, private Rentenversicherungen).

Die Kosten dafür könnte man zB durch eine Sozialsteuer reinbekommen, die die bisherigen Sozialabgaben ersetzt. Außerdem kann man bedingt durch das BGE den Steuerfreibetrag herabsetzen. Bedacht werden muss aber auch bei einer Sozialsteuer, dass der Höchststeuersatz auf Einkommen von derzeit 42% abgesenkt werden müsste (es ist nicht tragbar wenn wer zB 33% Sozialsteuer, zudem noch 42% Einkommensteuer und 2,31% Soli zahlt, weil dann beträgt Gesamtsteuer 77,31%).
Meiner Ansicht nach kann man dann Steuerprogression abschaffen und einen Allgemeinen Steuersatz auf Einkommen festlegen, der sehr viel niedriger als bisherige Steuersätze ist. Da der Staat bei Wegfall der Sozialausgaben sich vermutlich alleine aus anderen Steuern finanzieren könnte wäre eventuell auch ein Allgemeiner Einkommensteuersatz von 0-15% denkbar.

Was nun Inflation angeht, so ist der Einwand durchaus berechtigt. Die breite Masse hat durch BGE mehr Geld in den Händen. Dadurch kann bei Waren Nachfrage das Angebot übersteigen und dies dann zu einer Inflation führen.
Die Friseuse wird mit BGE sicher nicht mehr für 4-5 Euro die Stunde Haare schneiden wollen, sondern sich erst ab 8-10 Euro in der Stunde zur Arbeit begeben. Die Kosten im Niedriglohnsektor steigen und müssen an Verbraucher weitergegeben werden.

Andererseits führt mehr Nachfrage als Angebot auch dazu, dass mehr Nachfrage bedient werden wird. Das ist positiv für die Wirtschaft.
Wächst die Wirtschaft wächst auch das BGE.
 
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Ist das immer so ? Oder hat der Staat im SGB und seinen Durchführungsbestimmungen da geschmeidige Reglen gefunden, die diese Diskrepanz "eine Tasche - andere Tasche" nicht auch auflösen kann ?

Solltest du mal drüber nachdenken..

echt :kopfkratz:

Im Sozialgesetzbuch ist das meines Wissens nach Quadratmetern pro Haushaltsmitglied geregelt. Diese Quadratmeterzahl ist aber ziemlich gering und wenn Mutti/Vati im Falle eintretender Bedürftigkeit noch in ihrer 120Quadratmeter-Fertighausbutze wohnen, die Kids aber ausgezogen sind, dann ist das Lebenswerk dahin. Oder sehe ich das falsch?
 
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Sry, aber das ist nur quatsch was ich da lese.

Das Prinzip kann nicht funktionieren, bringt massenweise Bürokratie, und warum höhere Steuern für Leute die erfolgreicher sind als andere?
Hab ich mein Umsatzsoll erreicht lege ich mich dann lieber auf die Couch statt für 200% MwSt etwas zu produzieren und nachher nicht verkaufen zu können...

Wir brauchen Großbetriebe und wir brauchen Automation.
Das vorgeschlagene Prinzip behindert beides.

Wenn jetzt noch die Antwort kommt, dass man für Großbetriebe ausnahmen machen kann, dann flippe ich aus. Dann ham wir Lobbyismus pur.
Wer Geld für Ausnahmeregel hat bekommt sie, wer es nicht hat oder unliebsam ist bekommt sie nicht - so is dann das Endresultat.

Na das mit der Bürokratie bekommt man doch in den Griff. Irgendwas müssen die ganzen arbeitslosen Steuerberater ja dann machen :)

Spaß beiseite: Wenn Du davon ausgehst, daß Du allein locker die Umsatzmillion erreichst, steht es Dir ja auch frei, Dich auf die Couch zu legen. Wenn Du mehr willst, bist Du ja lediglich gezwungen in ein paar Mitarbeiter zu investieren - die Du möglicherweise ohnehin brauchst. Und schon drückst Du die Umsatzsteuer und von 200 Prozent ist keine Rede mehr. Das schöne ist ja, daß all Deine Konkurrenten dem gleichen Zwang unterworfen sind - auch die, die das von Dir angebotene Produkt lieber billig in China zusammenklöppeln lassen und nur hier einführen. Wäre toll, wenn z.B. Apple seine 5-Euro IPhones (Produktionspreis) hier nur noch unter der Prämisse verkaufen könnte, dafür auch hinreichend Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Genaugenommen ist das längst überfällig.

Du hast natürlich generell recht, dass Großbetriebe die Automation brauchen aber am Ende doch nur, um international Konkurrenzfähig zu bleiben und gegen "Niedriglöhner" anstinken zu können, weil die Arbeit in Deutschland zu teuer ist. Das kann doch alles nicht der Weisheit letzter Schluss sein...
 
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Na das mit der Bürokratie bekommt man doch in den Griff. Irgendwas müssen die ganzen arbeitslosen Steuerberater ja dann machen :)

Spaß beiseite: Wenn Du davon ausgehst, daß Du allein locker die Umsatzmillion erreichst, steht es Dir ja auch frei, Dich auf die Couch zu legen. Wenn Du mehr willst, bist Du ja lediglich gezwungen in ein paar Mitarbeiter zu investieren - die Du möglicherweise ohnehin brauchst. Und schon drückst Du die Umsatzsteuer und von 200 Prozent ist keine Rede mehr. Das schöne ist ja, daß all Deine Konkurrenten dem gleichen Zwang unterworfen sind - auch die, die das von Dir angebotene Produkt lieber billig in China zusammenklöppeln lassen und nur hier einführen. Wäre toll, wenn z.B. Apple seine 5-Euro IPhones (Produktionspreis) hier nur noch unter der Prämisse verkaufen könnte, dafür auch hinreichend Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Genaugenommen ist das längst überfällig.

Du hast natürlich generell recht, dass Großbetriebe die Automation brauchen aber am Ende doch nur, um international Konkurrenzfähig zu bleiben und gegen "Niedriglöhner" anstinken zu können, weil die Arbeit in Deutschland zu teuer ist. Das kann doch alles nicht der Weisheit letzter Schluss sein...

Was macht ein Betrieb mit 5.000 Mitarbeitern?
Zugrunde gehen zu Gunsten kleiner Mitbewerber?
Da ham wir dann absolutes durcheinander.

Und dann kommt es drauf an wie viel Beziehungen man hat. Opa, Oma, Mutti, Vati, Onkel, Cousin, Neffe, Großneffe machen Betrieb auf nur um meine Produkte preiswert zu vertreiben. - Ne Danke!
Sowas gibbet schon in Sizilien und sowas will ich nich in Deutschland.
 
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Im Sozialgesetzbuch ist das meines Wissens nach Quadratmetern pro Haushaltsmitglied geregelt. Diese Quadratmeterzahl ist aber ziemlich gering und wenn Mutti/Vati im Falle eintretender Bedürftigkeit noch in ihrer 120Quadratmeter-Fertighausbutze wohnen, die Kids aber ausgezogen sind, dann ist das Lebenswerk dahin. Oder sehe ich das falsch?

Wenn Du heute als Single nen Anrecht auf 45 qm Wohnraum hast, dann nimmst Du ihn auch. Du hast keinerlei Vorteile draus dich mit nur 27 qm zu begnügen, zumindest als H4-Empfänger. Ich kenne massig Leute die arbeiten gehen, sich aber nicht so viel Wohnraum leisten wie H4-Empfänger, weil sie es selber bezahlen müssen.
Vllt bin ich zu Radikal-Kapitalistisch, aber ich würde nem Single nur 30 qm als Wohnraum zusprechen und je weitere Person im Haushalt auch noch 15 qm.
Das reicht. Bei 4-Personen-Haushalt sind das immerhin 75 qm.
Ich kenne genug Kleinverdiener die sich 75 qm mit 2 Kindern nicht leisten.
Hört sich vllt traurig an aber ist so.

Meine Schwester lebte mit Gatten und Kind jahrelang in 55 qm-Wohnung. Sie mussten sie selber bezahlen. Nem H4-Empfänger hätten 75 qm zugestanden.

Ich will aber nun keine Neid-Debatte lostreten. Ich kenne auch Leute die mit H4 ne 110 qm Wohnung bewohnen mit nur 1 Kind. Ihnen steht aber nur 75 qm zu.
Sie zahlen für ihre 105 qm Wohnung mit Holz-/Kohleöfen nur 300 Eus Kaltmiete, aber diese müssen dann Kürzungen von H4 hinnehmen, da ihre Wohnung zu groß ist.

Ist das gerecht?
 
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Mondgurke

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Wenn Du heute als Single nen Anrecht auf 45 qm Wohnraum hast, dann nimmst Du ihn auch. Du hast keinerlei Vorteile draus dich mit nur 27 qm zu begnügen, zumindest als H4-Empfänger. Ich kenne massig Leute die arbeiten gehen, sich aber nicht so viel Wohnraum leisten wie H4-Empfänger, weil sie es selber bezahlen müssen.
Vllt bin ich zu Radikal-Kapitalistisch, aber ich würde nem Single nur 30 qm als Wohnraum zusprechen und je weitere Person im Haushalt auch noch 15 qm.
Das reicht. Bei 4-Personen-Haushalt sind das immerhin 75 qm.
Ich kenne genug Kleinverdiener die sich 75 qm mit 2 Kindern nicht leisten.
Hört sich vllt traurig an aber ist so.

Meine Schwester lebte mit Gatten und Kind jahrelang in 55 qm-Wohnung. Sie mussten sie selber bezahlen. Nem H4-Empfänger hätten 75 qm zugestanden.

Ich will aber nun keine Neid-Debatte lostreten. Ich kenne auch Leute die mit H4 ne 110 qm Wohnung bewohnen mit nur 1 Kind. Ihnen steht aber nur 75 qm zu.
Sie zahlen für ihre 105 qm Wohnung mit Holz-/Kohleöfen nur 300 Eus Kaltmiete, aber diese müssen dann Kürzungen von H4 hinnehmen, da ihre Wohnung zu groß ist.

Ist das gerecht?
Hallo Slowmotion.

Ja, es ist gerecht.
Und ja, es ist radikal-kapitalistisch (asozial).

1. Dass man ein "Anrecht" auf soundsoviel Fläche hat, ist mir neu. Das ist, was sich Menschen gefallen lassen. Nach meiner Ansicht ist das vollkommen verfassungswidrig, jemandem die Größe seines Heims vorzuschreiben. Diesen Mangel an Auswahl erwarte ich eher im Gefängnis. Davon abgesehen:
2. Hartz-IV-Empfänger "leisten sich" nicht eine größere Wohnung. Ich finde deine Wortwahl entsprechend gesellschaftsfeindlich. Oder erklärt man das so im Fernsehen?
3. Die Kleinverdiener, von denen du berichtest, handeln gegen jede Vernunft, wenn sie sich über (2.) auslassen. Sie haben sich spalten lassen. Sie hocken da, weinen und nehmen nicht Leistungen zur Sicherung des Unterhalts in Anspruch. Aber sie dürfen das Kindergeld behalten.
Alle deine Beispiele haben aufgrund fehlender Angaben so oder so keinerlei aussagefähigen Charakter.
4. Deine lieben Familienangehörigen: Sie "mussten" also 55m² selbst bezahlen?
Wieso sind sie denn so schlau und lassen sich das bieten? Wieso suchten sie nicht nach einer größeren Wohnung obwohl sie es hätten tun können? Wieso akzeptieren sie Niedriglöhne?
5. Wenn du den Sozialstaat abschaffen möchtest, dann wähle SPD oder CDU.


Lieben Gruß
:)
 

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