Selbstverständlich hat Chávez in den Jahren seiner Regierung Veränderungen in Venezuela und ganz Lateinamerika angestoßen, die seit langem ohne Beispiel sind. In seiner Amtszeit als Präsident hat sich die soziale Lage von Hunderttausenden auf eine Weise verbessert, von denen niemand glauben darf, sie wären auch „durch die Kraft des Marktes“ möglich gewesen. Er hat Menschen eine Stimme gegeben, denen diese Jahrhunderte lang verweigert worden war. Und er hat manchen international Mächtigen die Stirn geboten.
Man muss das eine sagen dürfen, ohne immer gleich noch zu der Versicherung verpflichtet zu sein, dass man das andere nicht vergessen hat. Wer die Ausbeutung des Bodens auf Kosten von Natur und Indigenen kritisiert, will doch nicht automatisch unterschlagen, dass es in Venezuela Ansätze zu einer neuen Basisdemokratie gibt, die ihresgleichen in der Welt suchen. Wer die internationalen Irrlichtereien des „Comandante“ als solche kritisch benennt, muss damit nicht gleich auch die innenpolitische Erfolge meinen. Und wer aus eigener Erfahrung Widerspruch am Personenkult um Chávez erhebt, dem ist doch zuzutrauen, dass ihm zu Sozial- und Bildungsreformen sowie zum Ausbau des Gesundheitssystems anderes einfällt..[QUOTE/]