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Als ich in den 1980er Jahren in West-Berlin Politologie studierte, bot ein Dozent einen Kurs über "Zynismus" an. Wer diesen Kurs oder einen anderen über Zynismus besucht hat, bitte hier seine oder ihre Erfahrungen schildern! Ich selbst konnte mir damals unter dem doch sehr abstrakten Begriff nichts vorstellen - ich war halt total naiv und vielleicht auch ein bisschen dumm :rolleyes2:
Mittlerweile haben mich das Leben und die Politik bezüglich Zynismus eines Besseren belehrt. Das Prinzip des Zynismus ist ganz einfach und lautet formal ausgedrückt:
1. Fordere von A, a zu tun
2. Damit A a tun und deine Forderung erfüllen kann, muss als Voraussetzung b gegeben sein.
3. Wenn b gegeben ist, mag die Forderung an A a zu tun, berechtigt sein. Und als kluger Zyniker stellst du Forderungen, die berechtigt und vom Publikum akzeptiert werden.
4. Aber als Zyniker achtest du auch darauf, dass die Voraussetzung b für a nicht gegeben ist.
5. Weil b nicht gegeben ist, kann A a nicht erfüllen und wird dafür von dir unter dem Beifall des Publikums, dass a berechtigt findet, gescholten.
6. Mach so weiter und stell an andere Forderungen auf, die sinnvoll sind, aber für deren Erfüllung die Voraussetzungen fehlen.
Praktische Beispiele für Zynismus:
1. Fordere von Anderen, von Erwerbsarbeit zu leben, wenn es keine Arbeitsplätze gibt.
2. Biete Leuten, die aufgrund ihres geringen Einkommens eine zu niedrige staatliche Rente erwarten, eine private Altersvorsorge an, die sie wegen ihren niedrigen Einkommens nicht finanzieren können.
3. Fordere Leute auf, mehr für ihre Gesundheit zu tun, aber achte darauf, dass sie sich die dazu notwendigen Maßnahmen mangels Geld nicht leisten können.
4. Biete Billig-Flüge für 20 Euro an, aber achte darauf, dass wegen der sonstigen Kosten für einen Kurzurlaub die wirklich Armen auch solche Flüge nicht leisten können.
5. Anstatt durch Konsumgutscheine allen etwas Gutes zu tun, sorge dafür, dass mit der Abwrackprämie für alte Autos nur die von staatlichen Geschenken profitieren, die sie nicht brauchen. Weil die Abwrackprämie werde die ganz Armen - die sich keine neues Auto leisten können - noch die Leistungsträger - die keine alte Schüssel zu verschrotten haben - begünstigt, ist dir da ein Meisterwerk des Zynismus gelungen. Armen, die sich etwas leisten möchten, und hart Arbeitenden, die mal etwas Anerikennung wollen, wird gleichermaßen klar gemacht, dass sie im Utopia des wohlhabenden und dummen Mobs nichts zählen.
Mittlerweile haben mich das Leben und die Politik bezüglich Zynismus eines Besseren belehrt. Das Prinzip des Zynismus ist ganz einfach und lautet formal ausgedrückt:
1. Fordere von A, a zu tun
2. Damit A a tun und deine Forderung erfüllen kann, muss als Voraussetzung b gegeben sein.
3. Wenn b gegeben ist, mag die Forderung an A a zu tun, berechtigt sein. Und als kluger Zyniker stellst du Forderungen, die berechtigt und vom Publikum akzeptiert werden.
4. Aber als Zyniker achtest du auch darauf, dass die Voraussetzung b für a nicht gegeben ist.
5. Weil b nicht gegeben ist, kann A a nicht erfüllen und wird dafür von dir unter dem Beifall des Publikums, dass a berechtigt findet, gescholten.
6. Mach so weiter und stell an andere Forderungen auf, die sinnvoll sind, aber für deren Erfüllung die Voraussetzungen fehlen.
Praktische Beispiele für Zynismus:
1. Fordere von Anderen, von Erwerbsarbeit zu leben, wenn es keine Arbeitsplätze gibt.
2. Biete Leuten, die aufgrund ihres geringen Einkommens eine zu niedrige staatliche Rente erwarten, eine private Altersvorsorge an, die sie wegen ihren niedrigen Einkommens nicht finanzieren können.
3. Fordere Leute auf, mehr für ihre Gesundheit zu tun, aber achte darauf, dass sie sich die dazu notwendigen Maßnahmen mangels Geld nicht leisten können.
4. Biete Billig-Flüge für 20 Euro an, aber achte darauf, dass wegen der sonstigen Kosten für einen Kurzurlaub die wirklich Armen auch solche Flüge nicht leisten können.
5. Anstatt durch Konsumgutscheine allen etwas Gutes zu tun, sorge dafür, dass mit der Abwrackprämie für alte Autos nur die von staatlichen Geschenken profitieren, die sie nicht brauchen. Weil die Abwrackprämie werde die ganz Armen - die sich keine neues Auto leisten können - noch die Leistungsträger - die keine alte Schüssel zu verschrotten haben - begünstigt, ist dir da ein Meisterwerk des Zynismus gelungen. Armen, die sich etwas leisten möchten, und hart Arbeitenden, die mal etwas Anerikennung wollen, wird gleichermaßen klar gemacht, dass sie im Utopia des wohlhabenden und dummen Mobs nichts zählen.