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Deutschland das Armenhaus Europas?

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Wie man Deutschland in der Schweiz sieht!

Sonntags Blick
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/flucht-aus-dem-armenhaus-id127637.html

Der Ansturm der deutschen Arbeitskräfte in die Schweiz hat vor allem einen Grund: Deutschland hat sich innerhalb weniger Jahre mutwillig zum Billiglohnland und zum Armenhaus gemacht. Selbst im «Boomjahr» 2006 gingen die Löhne weiter zurück.
Deutschland erlebt zurzeit einen Boom: Das Statistische Bundesamt meldet für 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent. Doch man muss genauer hinsehen: Gestiegen sind auch 2006 nur die Gewinne, nämlich um rund 30 Milliarden Euro. Die Summe aller Löhne hingegen ist trotz leicht zunehmender Beschäftigung erneut gesunken – und das mitten im Aufschwung!

Das geht schon lange so. Seit inzwischen zehn Jahren tut sich in Deutschland punkto Reallohn gar nichts mehr. Die Kaufkraft der Löhne ist in dieser Zeit um 5,1 Prozent gesunken. Das ist einmalig in der Nachkriegsgeschichte. In den Jahren zuvor waren auch in Deutschland jährliche Reallohnsteigerungen von 1 bis 3 Prozent üblich.

Dieser Lohnzerfall ist nicht die zwingende Folge der Konkurrenz aus den Billiglohnländern – sonst wären in Deutschland die Gewinne gesunken und hätten auch andere Industrieländer ihre Reallöhne nicht erhöhen können. Deutschlands Misere ist das Ergebnis einer bewussten Politik. Das Stichwort heisst«Lohnzurückhaltung». Deutschland war Mitte der Neunzigerjahre mit einem hohen DM-Kurs in den Euro eingestiegen und hat versucht, seine Konkurrenzfähigkeit zu verbessern. Das ist geglückt: Deutschlands Lohnkosten sind im Vergleich zur Konkurrenz um 15 bis 30 Prozent gesunken. 2006 wurde ein Exportüberschuss von 162 Milliarden Euro erzielt. China, das andere grosse Billiglohnland brachte es bloss auf 135 Milliarden Euro Überschuss.

Symbol und Kernstück der Politik der Lohnzurückhaltung ist die drastische Kürzung des Arbeitslosengeldes: Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit sinkt es für Alleinstehende auf 345 Euro plus 318 Euro Wohngeld. Doch auch diese Mini-Leistungen (rund 1100 Franken monatlich) werden erst gewährt, wenn das eigene Vermögen (falls vorhanden) aufgebraucht ist. Dieser«Stachel der Armut» macht auch Hungerlöhne von weniger als 6 Euro attraktiv.

Das eigentliche Drama spielt sich deshalb am unteren Ende der Lohnskala ab. Dort sind die Löhne regelrecht eingebrochen. Das betrifft nicht nur die Krisenbranchen, sondern generell die Leute, die aus der Ausbildung oder aus der Arbeitslosigkeit in das Berufsleben einsteigen. Für diese rund 10 Millionen Arbeitssuchenden sind die Lohnaussichten inzwischen so mies, dass die Schweiz geradezu als Paradies erscheint. (Siehe Lohnvergleich).

Wie «abartig» sich Deutschland in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hat, zeigt der Vergleich mit anderen Ländern: Überall sonst sind die Löhne gestiegen. (Siehe Graphik) Ausserhalb der Euro-Zone waren jährliche Reallohnzuwächse von 2 Prozent und mehr an der Tagesordnung – genau so wie einst auch in Deutschland. Die relativ bescheidenen Lohnzuwächse in Frankreich und in der Schweiz zeigen aber auch, dass Deutschlands Lohndumping (via Auswanderung und durch die billigen Exporte) auch das Lohnniveau der direkten Nachbarn und Konkurrenten gedrückt hat.

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund und das Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco, wollen zwar von einem Lohndruck nichts wissen. Doch das sind politische Stellungnahmen. Andere sind weniger befangen. So hat etwa Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth neulich in der «Finanz und Wirtschaft» die Frage, ob die Freizügigkeit die Löhne nach unten drücke, wie folgt beantwortet: «Man kann vermuten, dass angesichts der grösseren Flexibilität das Salärniveau weniger steigt als in ähnlichen konjunkturellen Situationen in der Vergangenheit».

Vor diesem Hintergrund stellt sich die bange Frage, ob Deutschland seine Billiglohnpolitik weiterführen wird. Die Hoffnungen sind leider gering: Erstens gibt es kaum Anzeichen dafür, dass der exportgetriebene Aufschwung in Deutschland zu einem selbst tragenden Boom ausweitetet. Dazu sind dieprivaten Konsumausgaben viel zu schwach. Daran dürfte sich auch in Zukunft nicht viel ändern. So hat etwa das in Deutschland angesehene Institut für Weltwirtschaft in Kiel diese Woche dringend für eine erneute Nullrunde bei den Löhnen – somit also für einen Rückgang der Reallöhne um rund 2 Prozent – plädiert. Dass die Renten nicht erhöht – also real um 2 Prozent gesenkt werden – ist bereits beschlossene Sache. Und schliesslich bremst auch die Europäische Zentralbank. Ihr Präsident Jean-Claude Trichet hat kürzlich offen mit einer Zinserhöhung gedroht, falls Deutschlands Löhne zu stark steigen sollten.

Deutschland wird wohl noch lange Zeit ein Auswanderungsland bleiben.
 
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Die Schweizer haben ja auch recht. Es ist die Wahrheit.

Hartz-IV führt quasi zur Enteignung.
Bevor sich jemand enteignen lässt arbeitet er auch für 4-5 Euro die Stunde.
Da man fast in jedem Bereich Dumpinglöhner bekommen kann sinkt das allgemeine Lohnniveau.

Man muss nur Unternehmer im Baugewerbe mal fragen, was sie von Ich-AG´s oder Kleinunternehmer-Regelung halten...
 
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Als ich diesen Beitrag gelesen hatte,

Die Schweizer haben ja auch recht. Es ist die Wahrheit.

Hartz-IV führt quasi zur Enteignung.
Bevor sich jemand enteignen lässt arbeitet er auch für 4-5 Euro die Stunde.
Da man fast in jedem Bereich Dumpinglöhner bekommen kann sinkt das allgemeine Lohnniveau.

Man muss nur Unternehmer im Baugewerbe mal fragen, was sie von Ich-AG´s oder Kleinunternehmer-Regelung halten...
Ja das ist wie Sie schreiben!

Als ich den Beitrag im Blick.ch gelesen hatte
dachte ich, man muss die Schweizer Feststellungen bei uns mal bekannt machen. Zeigen sie doch recht sachlich und objektiv die Deutsche Politik eingeleitet von Gerhard Schröder und von der großen Koalition und auch von Merkel weiter geführt auf. Sicher ist Politik mit ihren Hemmen, Intrigen, dem Machtstreben und den sehr schwierigen Sachverhalten nicht einfach. Nur muss man sich auch die Frage stellen ist der "unternehmerische Gewinn" der einzige Maßstab? Wahlen stehen vor der Tür und welche Alternativen haben?
 
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Hartz-IV führt quasi zur Enteignung.
Bevor sich jemand enteignen lässt arbeitet er auch für 4-5 Euro die Stunde.
Oder er jagt die Enteigner zum Teufel. Was auch bei uns drohen kann. Nämlich dann, wenn er merkt, daß dieser aufs seine Schafsgeduld spekuliert und seinen Reibach damit macht. Dann ist Schluß mit lustig.
 
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Oder er jagt die Enteigner zum Teufel

Oder er jagt die Enteigner zum Teufel. Was auch bei uns drohen kann. Nämlich dann, wenn er merkt, daß dieser aufs seine Schafsgeduld spekuliert und seinen Reibach damit macht. Dann ist Schluß mit lustig.

Deutschland das Armenhaus Europas?
Wie man Deutschland in der Schweiz sieht!

Sonntags Blick
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/...-id127637.html


Ich habe den Bericht an meinen Freunden gemailt, in der Hoffnung, dass das Thema wahrgenommen wird.
 

Maier zwo

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Ja das ist wie Sie schreiben!

Als ich den Beitrag im Blick.ch gelesen hatte
dachte ich, man muss die Schweizer Feststellungen bei uns mal bekannt machen. Zeigen sie doch recht sachlich und objektiv die Deutsche Politik eingeleitet von Gerhard Schröder und von der großen Koalition und auch von Merkel weiter geführt auf. Sicher ist Politik mit ihren Hemmen, Intrigen, dem Machtstreben und den sehr schwierigen Sachverhalten nicht einfach. Nur muss man sich auch die Frage stellen ist der "unternehmerische Gewinn" der einzige Maßstab? Wahlen stehen vor der Tür und welche Alternativen haben?

Ach Heinzi,

ich weiß ja nicht, welche Interessen dieses Blättchen vertritt. Aber wenn ich diesen Mist so höre:

"...Symbol und Kernstück der Politik der Lohnzurückhaltung ist die drastische Kürzung des Arbeitslosengeldes: Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit sinkt es für Alleinstehende auf 345 Euro plus 318 Euro Wohngeld. Doch auch diese Mini-Leistungen (rund 1100 Franken monatlich) werden erst gewährt, wenn das eigene Vermögen (falls vorhanden) aufgebraucht ist. Dieser «Stachel der Armut» macht auch Hungerlöhne von weniger als 6 Euro attraktiv..."

1. Die drastische Kürzung des Arbeitslosengeldes hat es nicht gegeben.
2. Der Bezug von Arbeitslosenhilfe war schon immer an die Aufgabe des Vermögens, soweit vorhanden, gebunden. Meist ist es für diejenigen, die in den Genuss staatlicher Leistungen zum Lebensunterhalt kommen können nicht vorhanden - und war es auch nie.
3. Die Löhne in der Schweiz mögen ja paradiesisch erscheinen - die Preise wohl weniger. Deswegen fährt der holde Schweizer in grenznahen Gebieten ja auch nach Deutschland zum Einkaufen.
4. Die Löhne in Deutschland sind angemessen, eher zu hoch.
 
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booh ähh

ich hole das noch mal hoch.. maier 2

weil, das ist so richtig, wie was richtig ist......
 
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mmmmhmmm

Argument ist welches ?
 
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Man hört und liest was man hören will!

Dö Heinzi,

manchmol is es jet iggelisch.

4. Die Löhne in Deutschland sind angemessen, eher zu hoch!

Ach Maier zwo,
welche Löhne sind zu hoch?

Die derer die Aufstocken müssen, oder die der Vorstände, Ach ja das sind ja keine Löhne, die Gehälter, oder doch nur die der Stundenlöhner?
Ich finde solche Aussagen einfach nicht Ok. Warum sollen den die Löhne zu hoch sein? Können wir nicht mit Indien oder China Konkurrieren
Müssen die Unternehmen statt 15% 25% Gewinn aufs Kapital erwirtschaften?
 

Anarchist

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Die Schweizer haben ja auch recht. Es ist die Wahrheit.

Hartz-IV führt quasi zur Enteignung.
Bevor sich jemand enteignen lässt arbeitet er auch für 4-5 Euro die Stunde.
Da man fast in jedem Bereich Dumpinglöhner bekommen kann sinkt das allgemeine Lohnniveau.

Man muss nur Unternehmer im Baugewerbe mal fragen, was sie von Ich-AG´s oder Kleinunternehmer-Regelung halten...

In einer unfairen Gesellschaft gibt es keine Ehrlichkeit. Mein Rezept: ein bisschen Hartz- ein bisschen schwarz. Mein Stundenlohn liegt bei 80 Euro.
 
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Ich arbeite nicht Schwarz, mache auch meine Steuer regelmäßig.
Steuern zahle ich dennoch nicht. Da liege ich buchhalterisch am Existenzminimum, da der Staat um Selbständige Arbeit interessant zu machen Scheunentore geöffnet hat.
Meine durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt bei 60 Stunden.
Dafür bleiben dann aber auch 2.000 Eus netto effektiv übrig.
 

Kaffeepause930

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Die Löhne gibt es nicht. Löhne unter 10 Euro sind Hungerlöhne und Löhne unter 4 Euro nach meiner Meinung sittenwidrig, da beißt die Maus....

Die Höhe der Löhne richtet sich aber nicht nach dem Prinzip "Wünsch dir was", sondern immer noch nach Angebot und Nachfrage. So ist das nun mal in einer Marktwirtschaft.

Dass im Sektor für minderqualifizierte Tätigkeiten - wie Obst- und Getränkekisten schleppen, in der Tür rumstehen und Brummibeifahren - zu niedrige Löhne bezahlt werden, liegt doch vielmehr daran, dass das Angebot die Nachfrage nach solchen Hilfskräften noch bei weitem übersteigt. Deshalb mein Motto: "Immer aufgepasst bei der Berufswahl!" :winken:
 
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Dass im Sektor für minderqualifizierte Tätigkeiten - wie Obst- und Getränkekisten schleppen, in der Tür rumstehen und Brummibeifahren - zu niedrige Löhne bezahlt werden, liegt doch vielmehr daran, dass das Angebot die Nachfrage nach solchen Hilfskräften noch bei weitem übersteigt. Deshalb mein Motto: "Immer aufgepasst bei der Berufswahl!" :winken:

Ein großes Problem stellt aber auch die Zeitarbeit dar - wenn die Löhne der Zeitarbeitsunternehmen höher wären, wäre die Zeitarbeit schon lange pleite. Über den an sich nur gedachten Einsatz, in Spitzenzeiten Personalengpässe aufzufangen hat sich aber ein grundlegendes System des Personalverleihs für geringqualifizierte und handwerkliche Tätigkeiten entwickelt. Zeitarbeitsunternehmen haben sich an der Stelle ihre Marktlücke geschickt geschaffen.
 

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