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"Selbst Schuld"

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OP
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Solange der Kapitalismus die Märkte der dritten Welt mit seinen Überschüssen zumüllt, weil er sonst das nötige Wachstum nicht auf die Reihe kriegt, sind Hunger und Elend nicht zu beseitigen.

So ist es !

An anderer stelle hatte ich dies schon einmal eingestellt, passt auch hier:

Sind die afrikanischen Bauern nicht in der Lage, die Bevölkerung Afrikas zu ernähren? http://www.boell.de/weltweit/afrika/afrika-bauern-afrika-landwirtschaft-9164.html
 
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Natürlich sind sie das nicht. In Afrika gibt es vor allem Kleinbauern, die auch noch über wenig landwirtschaftliche Maschinen verfügen.

In Simbabwe war das mal anders. Dann wurden diese Bauern enteignet.

Gleich werde ich beschimpft.
 

Timirjasevez

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Natürlich sind sie das nicht. In Afrika gibt es vor allem Kleinbauern, die auch noch über wenig landwirtschaftliche Maschinen verfügen.

In Simbabwe war das mal anders. Dann wurden diese Bauern enteignet.

Gleich werde ich beschimpft.
Nix für ungut, aber machst Du jetzt einen auf Foren-Masochist?:giggle:
 
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So ist es !

An anderer stelle hatte ich dies schon einmal eingestellt, passt auch hier:

Sind die afrikanischen Bauern nicht in der Lage, die Bevölkerung Afrikas zu ernähren? http://www.boell.de/weltweit/afrika/afrika-bauern-afrika-landwirtschaft-9164.html

Dazu gibt es Handlungsmaximen:

a) Anfangen sich Gedanken darüber zu machen, wie ich mit den herrschenden Bedingungen als afrikanischer Bauer das möglich machen kann. Mussten die Bauern im Sauerland auch irgendwann mal. Scheitert natürlich !! an den Machenschaften von Nestlé und Co und nicht an der öko-kulturellen Beschränktheit den dort aufrechterhaltenen strukturellen Mängeln in der Landwirtschafts-Ökonomie.

b) Anfangen sich als afrikanischer Bauer (Agrarökonom) Gedanken darüber zu machen, wie viele Mäuler ich mit welchen Mittel stopfen muss und daraus planerische Folgen über die Anzahl der Mäuler und der anzupflanzenden Produkte zu machen.

c) Anfangen mir Gedanken darüber zu machen, welche Produkte ich auf meinem Gelände sinnvoll anbaue um im Markt besser aufgestellt zu sein, um andere Produkte für meine Ernährung eikaufen zu können.

Empfehle als Einstieg das Interview mit dem Chef von Nestlé ( so als personifizierte Pöööhse) in der neuesten ZEIT dazu. Und nur noch als kleines Schmankerl, das Zurückgebliebensein von Teilen der Weltbevölkerung ist nicht immer auf das Pöööhse im anderen Teil der Weltbevölkerung zu sehen. Man sollte auch in Betracht ziehen, dass viele den Dingen einfach nicht Schritt halten können.

Deshalb ist das Soziale nicht so zu betrachten, dass jedem was zukommen muss, sondern nur Hilfe angeboten wird...Warum die Hilfe da bei denn , die sich nach a- c Gedanken machen müssten, nicht ankommt, nicht ankommen kann ( auch ohne Nestlé im Hirnkastel zu verankern) , kannst du bei kundigen Entwicklungshelfern, die vor Ort waren , erfahren. Nicht von "Entwicklungshelfer", die sich mehr selber dort geholfen haben, als denen dort...

echt:))
 
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Da bin ich aber froh, dass das so wenig ist. Im Mittelalter musste der Lehnsabhängige noch mehr bezahlen für die Rüstung und dat Päd von seinem Herrn. Und weißt du, was das Schlimmste war? Der ärm Kerl musste die Rüstung vor dem Kampf und nach dem Kampf auch noch tragen.

nä nä wat für eine Fortschritt heutzutage.

echt:))


Die Vorräte der Menschen z.Bsp. in der Sahelzone in Westafrika reichen meist nur noch für eine Mahlzeit am Tag.

Mit wenig Essen müssen die meisten Menschen in dieser Gegend mehr als häufiger auskommen.

Mindestens 11 Millionen Menschen sind in den westafrikanischen Ländern Niger, Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Tschad und dem Norden Senegals von einer akuten Hungerkrise bedroht.

Ohne neue Anbaumethoden, Wasserversorgung, Erosionsschutz und Vorratshaltung lässt auch die nächste LEBENSBEDROHENDE Krise nicht lange auf sich warten.

Es geht HIER um das Überleben von mehreren Millionen Menschen.

Besonders die verwundbaren Bevölkerungsschichten, wie Kinder, Schwangere und Stillende sowie ältere Menschen brauchen dringend Unterstützung.

Mangelernährung trifft Kinder besonders schlimm, Kindersterblichkeit hängt laut UNICEF zu einem Drittel mit chronischer oder akuter Mangelernährung zusammen.

Selbst wenn sie überleben, haben sie oft mit lebenslangen Folgen zu kämpfen.

Es ist ein VERDAMMT großer Teil der Behinderungen - weltweit - auf Mangelernährung zurück zu führen.

VERDAMMT NOCH EINMAL ...

...UND DAS IST ECHT
!!!:peitschen:
 
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sicher

wertvoll, dass du so schreist :
Die Vorräte der Menschen z.Bsp. in der Sahelzone in Westafrika reichen meist nur noch für eine Mahlzeit am Tag.

VERDAMMT NOCH EINMAL ...

...UND DAS IST ECHT [/B][/COLOR]!!!:peitschen:

nur kurzer Einschub...könnte die denn mal da anfangen weniger Kulturgüter einzureißen und sich der Kultur der dort erträglichen Form des Ackerbaus widmen?

Ist das eine neuartige "Entwicklung" oder gab es diese Problem schon vor ca 2000 Jahren mit Einsetzen der klimatisch bedingten Saharaisierung dieser Klimazone...? sind jetzt die Römer auch schuld ...wegen ihrer classis romana oder hatten sich die dort Ansässigen ihrer Lebenswirklichkeit den Verhältnissen dort angepasst? Ist jetzt der pöööhse Westen wieder schuld, dass die Möglichkeiten der Nahrungserzeugung nicht im erforderlichen Maß dort durchgeführt werden kann. Könnte es nicht eher sein, dass da die Eigenverantwortung dem eigenen Leben gegenüber "missinterpretiert" wird . ( übrigens unter wessen Deutungshoheit? ) ?

das Bauxit kann`s doch nicht sein :kopfkratz:

Nur als kleine Anmerkung Pec ist dort 5 Jahre rumgezockelt ...... alle Oasen, Timbuktu und Adrar etc. mal da überall reingeschaut....der kennt die Strukturen schon....( allerdings nur bis 1985 :)rolleyes2:) aber dort gehen die Uhren anders... 1 jahr ist dort wie ein Tag.) ...unne cheffe hat die nächsten 100 Jahre noch DAS Sagen da...

echt:))
 
OP
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"Selbst Schuld" heisst das Thema, dass es zu debattieren gilt.
Das im Eingangsbeitrag als Beispiel angeführte Beispiel Äthiopien spricht eine deutliche Sprache - von "selbst schuld" keine Spur.
Nur die äusseren Einflüsse und Interessen mächtiger Staaten beeinflussen das traurige Schicksal der dort lebenden Afrikaner.

Wie sieht es in anderen teilen Afrikas aus.
Heute bietet sich ein anderes Beispiel an, ist es doch der Todestag von Thomas Sankara.
Thomas wer ?
Das führt zum Beispiel Burkina Faso - ex Obervolta - Teil des frankophonen Afrika.

Es gab einen kurzen Zeitraum, in dem sich das bitterarme Land unabhängig machen konnte - innert kurzer Zeit wurde die Nahrungsmittelproduktion gesichert und soziale Projekte bescherten den Menschen dort ein würdiges Leben.
Die herausragende Figur dieser Revolution war Thomas Sankara, der auf Weisung Mitterands hin ermordet wurde, damit Frankreich seinen Einfluss, den es zu verlieren drohte, weiter ausüben konnte.
Der ausführende Verräter ist noch heute Präsident von Furkina Faso, in einem Land, das umgehend in die Vergangenheit zurückgefallen und genauso bettelarm und hoffnungslos ist, wie es das seit der Kolonisierung immer war.

Die Junge Welt erzählt die Geschichte von Thomas Sankara und Burkina Faso ausführlich:

La patrie ou la mort
Thomas Sankara, der Gründer eines antikolonialen Burkina Faso, wurde vor 25 Jahren ermordet. Seine Ideen bleiben unverzichtbar für die Befreiung Afrikas
http://www.jungewelt.de/2012/10-12/001.php

Uns auch hier ist zu konstatieren: Von einem "selbst Schuld" zu sprechen ist realitätsfern und dient einfach nur der Selbstrechtfertigung.

PS:
Wer lieber Dokumentarfilme sieht, dem sei dies ans Herz gelegt:


Teil 2:
http://www.youtube.com/watch?v=ybnpnWlgCuY&feature=related

Teil 3:
http://www.youtube.com/watch?v=ijKRbmw9JxI&feature=relmfu

Teil 4:
http://www.youtube.com/watch?v=_2hbneBwWkI&feature=relmfu

Teil 5:
http://www.youtube.com/watch?v=l55MNpvtpo4&feature=relmfu
 
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Uwe O.

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Ohne neue Anbaumethoden, Wasserversorgung, Erosionsschutz und Vorratshaltung lässt auch die nächste LEBENSBEDROHENDE Krise nicht lange auf sich warten.

So ist es.
Aber das interessiert die Ortsansässigen nicht die Bohne.
Die Feldarbeit obliegt den Frauen.
Vorratshaltung?
Wozu?
Die Uno wirft doch Lebensmittel ab, die dann auf dem Markt billiger verkauft werden, als die vor Ort erzeugte Ware.

Uwe
 
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So ist es.
Aber das interessiert die Ortsansässigen nicht die Bohne.
Die Feldarbeit obliegt den Frauen.
Vorratshaltung?
Wozu?
Die Uno wirft doch Lebensmittel ab, die dann auf dem Markt billiger verkauft werden, als die vor Ort erzeugte Ware.

Uwe
Die UNO ?
Das halte ich für eine total irrige Annahme - hast du dazu eine Quelle ?

Es sind die subventionierten westlichen Großkonzerne, die ihre Billigware auf den afrikanischen Markt werfen.
Dagegen haben einheimische Bauern das Nachsehen.
Und genau das ist das Problem, was du zwar richtig erkannt hast, aber wegen deiner Vorurteile falsch interpretierst.

Vorratshaltung ? Wozu ?
Dazu ein Ausriss aus dem Link von der Böll-Stiftung, der dir deine Ansichten voll und ganz widerlegt:
Eine Geschichte aus der Region um Sumbawanga im Südwesten Tansanias, die weit von der Hauptstadt Daressalam entfernt ist und in der Nähe der Grenzen zu Sambia und der Demokratischen Republik Kongo liegt, soll diese aus Makro-Daten abgeleitete Diagnose veranschaulichen. Ausländische Entwicklungshilfeorganisationen unterstützten in der Region die Produktion von Nahrungsmitteln. Als man in einem Workshop mit den Betroffenen herausfinden wollte, auf welche Weise die Bauern ihre Probleme bei der Nahrungsmittelproduktion lösen, stand ein Mann auf und meinte: „Wissen Sie, was wir machen? Wir beten!“ – „Ah ja, vermutlich für mehr Regen.“ – „Nein, Regen ist in der Regel nicht so sehr unser Problem. Wir beten, dass unsere Nachbarn in Sambia oder im Kongo von einer Dürre heimgesucht werden und zu wenig Nahrungsmittel haben. Das ist die einzige Möglichkeit, dass wir unsere Überschüsse los werden können.

Unsere Landsleute in Daressalam essen lieber den amerikanischen Mais, an den sie sehr günstig herankommen, für unseren Mais dagegen sind die Transportkosten zu hoch.“ In Verbindung mit den Subventionen der Industrieländer für ihre landwirtschaftlichen Produkte sorgt somit die Devisenpolitik der meisten afrikanischen Regierungen, die den Verbrauchern in den Städten lieber billig importierte Produkte bieten, dafür, dass afrikanische Bauern noch nicht einmal auf ihren eigenen Märkten konkurrenzfähig sind.
 
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Die Junge Welt erzählt die Geschichte von Thomas Sankara und Burkina Faso ausführlich:

La patrie ou la mort
Thomas Sankara, der Gründer eines antikolonialen Burkina Faso, wurde vor 25 Jahren ermordet. Seine Ideen bleiben unverzichtbar für die Befreiung Afrikas
http://www.jungewelt.de/2012/10-12/001.php


Interessant. Nicht nur deshalb:

Afrikanischer »Che«

;)


Zum Beispiel auch deshalb.

Jean Ziegler erinnert sich an seine letzte Begegnung mit Thomas Sankara Anfang Oktober 1987, berichtet von einem langen Gespräch über Ernesto Che Guevara. »Ich sagte, am 8. Oktober jährt sich die Ermordung von Che Guevara zum zwanzigsten Mal (…). Plötzlich – ich weiß es noch wie gestern – sah er mich an und sagte: Er starb mit 39 Jahren. Werde ich es, wie Che, bis 39 schaffen?« Es sei eine Art »Todesahnung« gewesen, meinte Ziegler. Der 1949 in Yako/Obervolta geborene Sankara schaffte es, anders als Che Guevara und Maurice Bishop, nicht mehr bis 39. Die Zeitenwende im Sinne des Imperiums wurde auf dem Trikont vorbereitet.

Eine Woche vor seinem Tod hatte Sankara in einer Rede den argentinisch-kubanischen Revolutionär mit dem Satz zitiert:

»Revolutionäre und Individuen kann man töten, aber Ideen lassen sich nicht ermorden!«

Tatsächlich lebt Sankaras Traum von einem geeinten Afrika. Wie seit Jahrzehnten werden auch diesmal in der Nacht vom 14. zum 15. Oktober junge Menschen aus ganz Afrika zum Friedhof von Dagnoin draußen vor der Hauptstadt pilgern, Kerzen anzünden, Sankaras Reden rezitieren und skandieren: »La patrie où la mort – nous vaincrons!« (Vaterland oder Tod – wir werden siegen).


Echt heftig, die Geschichte mit der Todesahnung und dem fast identischen Alter...:eek:
 
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Bitte alle mal zuhören!​



Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind an Hunger.
Von den jährlich 70 Millionen Verstorbenen erliegen 18 Millionen dem Hunger.

Hauptursache dafür sind nicht mehr Naturkatastrophen, sondern rund zehn gigantische Agrarkonzerne, die mit ihrem Marktmonopol den gesamten Markt kontrollieren als auch Nahrungsmittelspekulation und Biosprit.

Der Globalisierungskritiker, Soziologe, Autor zahlreicher Fachbücher und ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, sagt, dass jeder Hungertote ermordet wurde.

Sein Buch "Wir lassen sie verhungern: Die Massenvernichtung in der Dritten Welt" erschien kürzlich.

Ken Jebsen sprach mit Jean Ziegler anlässlich seines neuen Buches, des Welternährungstags am 16. Oktober und auch über Thomas Sankara, dessen Ermordung sich im 15. Oktober zum 25. Mal jährt.
 
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leachim

Ja, Pflichtprogramm.

Das neue Buch von Ziegler habe ich schon fast durch.

In den nächsten Tagen werde ich ein Interview machen...
 

Spökes

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Interessant. Nicht nur deshalb:

;)

Zum Beispiel auch deshalb.

Echt heftig, die Geschichte mit der Todesahnung und dem fast identischen Alter...:eek:
Damals hatten die gleich eine neue Staatsflagge, natürlich in grün-gelb(gold)- rot, wie auch bei Grenada (Maurice Bishop), beide abgeleitet von:


Anhang anzeigen 545

Bei errungener Macht sind diese Farben keine gute Vorraussetzungen um alt zu werden.

Ja, im Westen Kenias und auch Tansanias türmten sich 1987 auf den Märkten die regionalen Lebensmittelberge, trotz Untermechanisierung in der Agrarproduktion alles auf der Basis eines Kleinbauerntums erwirtschaftet, also nicht durch "Landwirtschaft" (Agrarindustrie) im unserem Sinne. Hunger als Hungersnot gab es nicht, eher Überfluss bis zum Verderb.

Wie ja schon mal erzählt machte ich wohl auf die Kleinbauern in meiner Nachbarschaft immensen Eindruck und man empfing mich bei meinen Wanderungen im Umfeld regelmäßig mit der ganzen Familie an den Grundstücks-Grenzen, stellte mir jeweils die ganze Familie bzw. Sippe vor und erklärte mir dann jede einzelne Pflanze, deren Anbaumethoden und die Verwertungsmöglichkeiten. Dabei bin ich annähernd "bekloppt" geworden, kann aber bestätigen, dass die dort echt nicht dumm sind und schon wissen, was sie tun, sofern die Natur ihnen Raum läßt. In Dürrephasen wie in 2010/11 gelingt mir auch nur die Hälfte an Ertrag. Das ist dort nicht anders, eher aufgrund schlimmerer Dürren natürlich schlimmer. Das hat aber alles nichts mit Faul- oder Dummheit zu tun.
 

Anarchist

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heute: Welternährungstag

Heute ist Welternährungstag. Der 16. Oktober soll jährlich daran erinnern, dass eine MiIlliarde Menschen auf der Welt hungern. Interessiert Euch das?

Mögliche Antworten:

- Klar. Ich bin mir bewusst, Sachen zu kaufen, für die andere sterben müssen.
- Irgendwie schon. Die armen Länder kommen einfach nicht hoch mit dem Hintern. Finde ich lustig.
- Nö, gar nicht. Wir spenden schon genug.
- Wer hungert, ist zu faul zum Arbeiten.
- Ich beziehe Hartz IV. Meine Familie spart am Essen, um den Flachbildschirm abzuzahlen. Hungern für bewusste Verblödung. Anders hält man´s nicht aus.
- Wir brauchen mehr Gentechnik!

KenFM im Gespräch mit Jean Ziegler, siehe hier : https://www.youtube.com/watch?v=q49-P3e_JKI
 

Anarchist

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Sankara, Schuld und Erlösung

Thomas Sankara.
Thomas wer ?

Thomas Sankara, einer der großen Revolutionäre der Neuzeit, in seinem letzten Interview: "Eine Idee kann richtig sein, aber deshalb muss sie noch lange nicht von allen akzeptiert werden. Um diese Idee zu akzeptieren, braucht jeder eine eigene Erklärung, die manchmal sehr unterschiedlich sein kann. Es gibt bei uns ein Sprichwort, das besagt: „Um eine Herde zu führen, braucht der Hirte einen einzigen Stab.“ Um aber ein Volk zu führen, braucht man für jeden einzelnen passende Spielregeln. Manche wollen kleine Regeln, andere wollen große, flexible, sichere, dornige oder nicht dornige... Man muss also mit jedem in seiner Sprache sprechen. Ich müsste ein einziges Ziel haben: 8 Millionen Reden, um den Diskurs an alle anzupassen! Das ist nicht leicht. "

Sankara erkannte, dass Demokratie eigentlich nicht funktioniert, wenn sie mit starker Zentralisation, mit konzentrierter Herrschaft (der "Gewählten" freilich) einhergeht. Das ist, neben dem Kapitalismus, zu dem der Zins gehört (ich gebe "Pommes" da recht, auch wenn er sich immer nur ausschließlich auf den leidigen Zins beruft) eine der Hauptursachen für Elendsprobleme.
Der Begriff "Schuld" kann nur systemisch verstanden werden. Es sei denn, man geht davon aus, dass viele Menschen schon rein genetisch "böse" veranlagt sind. ("Der Mensch ist des Menschen Wolf") Jean Ziegler zitiert oft Sartre: "Wer die Menschen lieben will, muss stark hassen, WAS sie unterdrückt".
Dieses WAS ist im Plural zu begreifen. Es gibt nicht nur ein System, es sind ganze Vernetzungen von wirtschaftlichen, politischen und psychologischen Systemen, die ineinander greifen und letztlich mehr Leid verursachen, als dass sie scheinbar wertfreien "Fortschritt" bringen.

"Schuld" kommt aus der Religion. Wir werden schuldig geboren, müssen also diese Schuld abarbeiten. Dann kommt die "Erlösung". Der Kapitalismus hat sich diese kruden Gedanken zu eigen gemacht. Alle Länder sind heute irgendwie "verschuldet". Was verlangt wird, ist die Tilgung der Schuld durch den Erlös (Erlösung) aus Warenverkäufen. Siehe auch Walter Benjamin "Kapitalismus als Religion".
Obwohl ich nicht viel von Weltuntergangstheorien halte und mir auch keinen Maya- Kalender über den Schreibtisch hänge, finde ich bedenklich, wie oft in letzter Zeit das Wort "Atomwaffen" diskutiert wird. Der Einsatz von modernster Kriegstechnik ist das größte denkbare Geschäft. Natürlich irrational angesichts des Risikos kollektiven Selbstmords. Doch wenn es geschieht- wäre das nicht die eigentliche Erlösung von aller Schuld? Zynisch, mag man denken. Der tägliche Massenmord durch Hunger, Kriege und vermeidbaren Krankheiten, den wir in den reichen Ländern durch unsere Lebensart mit stützen, das ist unser praktizierter Zynismus, das ist unsere echte Schuld. Damit sind wir nicht geboren. Doch es gibt Wenige, die zumindest versuchen, weniger "schuld" zu sein.
 
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Anhang anzeigen 544

Das Problem ist, dass sich die meisten Europäer immer noch ausschließlich über mainstream- Medien "informieren".
Leute wie Ziegler finden selten Gehör. Folgende Vorurteile über das "Selbst schuld" in Bezug auf den Hunger in Afrika sind sehr verbreitet:

-Überbevölkerung: "Der Afrikaner schnakselt halt gern"
- Afrikaner sind faul (Sarrazin- Logik, Rassismus)
- Afrika hat zu viele Diktatoren (Diese Diktatoren werden vom Westen unterstützt und für die Fortführung der Kolonisation gebraucht)

Mein Gott, was Sarrazin so alles angedichtet wird, unglaublich.
 

Timirjasevez

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Ich sage nicht, dass Sarrazin konkret gegen Afrikaner hetzt. Es entspricht aber seiner Logik. Bis hin zu "Juden- Genen".
Die "Sarrazin-Logik" ist eigentlich eher das publizistische Prinzip rücksichtsloser Sozialdemagogie und Verunglimpfung sozial Schwacher.
Sie wird ggf. nicht zwischen "Afrikanern", "ALGII-Empfängern" und "Studenten" unterschieden, sie empfiehlt schon einmal das Duschen mit kaltem Wasser oder dem in erzwungen ungeheizter Wohnung Wohnenden das Überziehen eines imaginären Pullovers.
In diesem Sinne sind die "Afrikaner" an allem selbst schuld.
 
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Wir sind alle Afrikaner

Es sind nicht nur die Spekulanten - es ist das ganze mörderische System - nichts anderes als die "zivilisierte Form" von "Der Starke frisst den Schwachen".

Es sind u.a. :

- die willkürlichen Zwänge des Westens zur Abhängigkeit und Hilflosigkeit mit dem Ziel der weiteren Ausbeutung.

- die geplante und bewusste Vernichtung von sozialen Strukturen und Kulturen in Afrika/Asien/Südamerika, Kleinstaaten, Osteruropa etc. mittels IWF, Weltbank und Co. nebst TNCs, welche mit ihren Sturkuranpassungsbedingunen an die von ihnen eingesetzen "Diktatoren" und korrupten Lakaien oftmals unnötige Kredite ( die natürlich nur zu einem kleinen Teil beim Volk ankommen etc. ) vergeben um die jeweiligen Länder/Nationen für ihr Profitsystem begünstigen und gleich gesetzlich legalisieren.

- Es sind Jahrhunderte des Kolonialismus, der Versklavung, der Zerstörung von Stämmen/Familien/Clans, von Kulturen, der Lügen, des Massenmordes, der Ausbeutung, der Manipulation etc. etc., die Menschen, bzw. ganze Völker und Generationen zu "faulen Menschen" machen - also Menschen, deren Urgroßeltern schon lernen mussten dass sie keine Chance haben - da verlernt mensch sehr gründlich jegliche Art von eigenständigem Streben und Selbstverwirklichung, Mut, Träume, Hoffnung etc. etc.

- es sind natürlich auch, wie bereits von anderen hier beschrieben die Spekulanten, die Nestlés und Co. - dazu jetzt noch der massive Landraub durch den Westen, die Inder, die Chinesen etc. - und die subventionierte "Abfall-entsorgung" und damit die Zerstörung kleinbäuerlicher lokaler oder gar regionaler Märkte.

- dazu die Rohstoffausbeutung - immer mittels mehr oder weniger westlich "geimpfter" korrupter Machthaber etc.

- Wir, bzw. unsere sogenannten "Leistungseliten" und ihre Lakaien bestimmen auch und v.a. dort ( also bei den "Schwachen Ländern ) die Märkte, die Regeln, die Gesetze, die Machthaber etc. u. natürlich auch die Löhne, die Sozialsysteme etc. etc.

- und wenn alles nix hilft, weil es zum Glück auch in diesen Ländern und Völkern ab und zu bewundernswerte respekteinflössende "Helden" gibt, die nicht mitspielen wollen, die sich nicht korrumpieren lassen wollen, die werden mit Mord, Intrigen, Bürgerkriegen, illegalen Waffenlieferungen etc. etc. - meistens recht bald erledigt, ermordert, diskreditiert - zu Bürgerkriegen gezwungen etc. etc.

- und wenn gar nichts geht, dann helfen immer noch Sanktionen, Tabuisierungen, Kriminalisierung, Isolierung von der "Volksgemeinschaft" - dann wird verteufelt, am Kriegrad gedreht ... etc. und wehe ein Land hilft dennoch - dann erweitert sich gleich die "Achse des Bösen" etc. etc.

Die meisten afrikanischen und viele andere Länder/Nationen dieser Erde werden weiterhin missbraucht, ausgebeutet, belogen etc.....im Grunde täglich vergewaltigt im globalen Maßstab.

Ja....also da würde ich vermutlich auch lieber vögeln und mich an die wenigen noch erhaltenen u. vom Westen nicht gänzlich zerstörten alten ( wenn auch oft dummen, haarsträubenden ) Riten und traditionellen Denkweisen halten, damit ich genug Kraft für den täglichen wahren Existenzkampf für mich und meine mich im Alter versorgenden Kinder bewahren kann.

Ganz davon abgesehen könnten sich die meisten afrikanischen Staaten durchaus auch mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft u. dem heutigen Wissen weitgehend vom Hunger befreien....wenn sie nur dürften....aber es bestimmen nun mal andere Menschen darüber was wann wo warum wie intensiv und lange und zu welchem Preis angebaut werden darf/muss.


Im Grunde sind wir, jedenfalls die meisten "Westler" etc. die Faulen und Blinden, wenn wir für absolut unökologische 99 Cent unser Kilo Bananen kaufen etc., und die "armen Afrikaner" nach Außen hin bemitleiden und im Grunde froh darüber sind, dass wir als "Weiße" geboren worden sind.

Ganz zu schweigen von den vollkommen gewissenlosen Zynikern, die es wagen "den Afrikanern" auch noch Vorwürfe zu machen, bzw. sich dem "alten Glauben des Hochmuts" unterwerfen und die Gesamtsituation rassetypischen Unterschieden klammheimlich und immer häufiger offen zuzuschreiben.

Was nicht heißen soll, dass es keine Unterschiede zwischen uns geben würde ( 500 Jahre Schwarzwald prägen nun mal anders als 500 Jahre Sahara, Sahelzone, Dschungel etc. ).

Ja - ich weiß - es lohnt sich nicht "in die Pötte zu kommen" - es wird sich nichts ändern - außer den Formen .... aber manchmal bringen mich dann doch noch diverse "Thedors" etc. zum vergeblichen Zorn - so sinnlos es auch ist.

Das alltägliche Massenmorden geht weiter - trotz unserer eigenen Geschichte und Schuld - gerade auch von der BRD aus.

Einen faulen Gruß,

Schwarzwälder
 

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